Hund mit maximalem Gehorsam hat maximale Freiheit

  • Ja, ich finde der Threadtitel passt.
    Und ich finde es einfach schöner, wenn die Hunde ohne Leine laufen dürfen.
    Carlo darf das in letzter Zeit immer mehr, weil er sich jetzt auch immer besser bei Hundesichtung abrufen lässt.
    Luna läuft auf unübersichtlichen Wegen immer an der Schleppleine, ansonsten auch offline und das auch nur, weil ich weiß, dass sie hört, wenn ich sie rufe.


    Ein Hund, der nur ausschließlich an der Leine geführt wird, hat meiner Meinung nach nicht die Lebensqualität, die ein Hund hat, der oft einfach nur so durch die Gegend tollen darf.


    Und deswegen versuche ich meinen Hunden mindestens 1x am Tag die Möglichkeit zu bieten, nach herzenslust Hund zu sein und zu rennen und dort zu schnüffeln, wo und wie lang sie möchten.
    Und wenn ich sehe, wie meine Beiden so durch die Gegend rennen und ab und an auch miteinander spielen, dann bin ich mir sicher, dass sie glücklich sind. :)

  • Maya läuft momentan an der Schleppleine.
    Sie ist halt eine Podenca, jagdlich sehr ambitioniert und draußen zu sehr abgelenkt.
    Zwar versuchen wir sehr mit ihr daran zu arbeiten (momentan besuchen wir ein AJT bei Sabine), aber noch kann ich nicht einmal davon träumen, sie komplett abzuleinen. Immerhin sind wir soweit, das sie in bestimmten Gebieten die Schleppleine wirklich nur noch hinter sich her schleppt.
    Zwei bis Dreimal die Woche fahren wir auch extra in ein gut 30.000qm großes eingezäuntes Gebiet, damit sie sich dort richtig frei bewegen kann.
    Ein schlechtes Gewissen habe ich deswegen keins - im Gegenteil.

  • Zitat


    Meine Hunde blühen absolut auf, wenn sie über die Wiesen fetzen dürfen.



    Meine Galga blüht auch auf, wenn sie über die Wiese flitzt - aber das lasse ich sie nur in eingezäunten Gebieten.


    Heißt ja nicht, nur weil man den Hund nie ableint, dass er auch nie laufen darf. Manche Leute haben zum Beispiel auch einen großen Garten.

  • Ist das Körperliche, also das Rennen können, der einzige Unterschied?


    Ich sehe für meine Hunde neben der rein körperlichen Bewegung den Unterschied, dass sie ohne Leine viel mehr erkunden können. Außerdem haben meine Hunde alle einen recht großen Radius - für meine Älteste wäre es sehr, sehr stressig diesen zu ändern. Muss sie zum Glück auch nicht, sie ist gehorsam =)


    Bei allen Hunden, außer Teak, habe ich Schleppleinenphasen durch, wegen ihres Jagens. Da fand ich 20 Meter schon wenig... aber mehr hätte ich nicht auf die Reihe bekommen.


    Ich persönlich könnte mir nicht vorstellen einen Hund zu haben, den ich über eine Leine immerzu davon abhalten müsste etwas zu tun... Damit meine ich nicht, dass ein Hund mal im Wald an der Leine geführt wird.


    Viele Grüße
    Corinna

  • Zitat


    Ich persönlich könnte mir nicht vorstellen einen Hund zu haben, den ich über eine Leine immerzu davon abhalten müsste etwas zu tun... Damit meine ich nicht, dass ein Hund mal im Wald an der Leine geführt wird.


    das könnte ich mir auch nicht vorstellen und bei meinem Hund ist es auch nicht so. Bei ihm ist die Leine nur die Absicherung. Derzeit ist es so, dass er auf den Feldwegen usw. eine Schleppleine hinter sich herzieht. Ich nehme die Leine kaum mal auf, nur, wenns an Straßen usw. geht. Ich achte darauf, dass die Leine, wenn ich sie mal festhalte, nie auf Spannung kommt, sondern verhalte mich so, als wäre keine Leine da. Aber: sein Radius ist von Haus aus eher klein. Er ist auch nicht der Typ Hund, der über Wiesen und Felder rennt (von sich aus rennt der gar nicht) und super viel Auslaufzone braucht. Der trottet auf dem Weg rum, geht nicht weit vor, wartet meist nach 10m auf mich, lässt sich mal 10 m zurückfallen, um an nem Halm zu schnüffeln... Er ist eigentlich stinklangweilig :D Trotzdem ist es manchmal heikel mit ihm (es geht nicht ums Jagen oder so etwas), und diese Situationen sind so unvorhersehbar, dass es mir im Augenblick besser taugt, dass er im Fall des Falles abgesichert ist. Er hat dadurch so gut wie keine Einschränkung (er muss halt nur das Gewicht der Leine hinterher ziehen, was ihn insgesamt minimal langsamer werden lässt).


    Was die Absicherung durch die Leine in bewohnten Gebieten betrifft, so ist es für meinen Hund ebenso kein Unterschied, ob der ne Leine am Geschirr dran hat oder nicht. Denn wenn er offline liefe, dürfte er trotzdem nicht weiter weg von mir gehen wie mit Leine.

  • Ich lasse meine beiden in übersichtlichen Gebieten auch frei laufen,zur Brut-und Setzzeit kommen sie konsequent an die Schleppleine,denn ich habe keine Lust auf Geldbußen.Dann "muss" eben im Garten getobt werden.
    Zum Glück haben weder der Border noch der Schäferhund Jagdtrieb,das stelle ich mir anstrengend vor.
    Wenn Hunde an der Leine oder fremde Menschen von vorne kommen,müssen sie auch an die Leine.Das ist für mich höflicher so-könnten ja Angst haben.


    LG

  • Zitat

    Biomais:
    Ich habe sehr wohl schon viel von dir gelesen, da ich hier seit ich angemeldet bin alles "aufsauge", was irgendwie mit jagendem Hund zu tun hat!
    Auch hab´ich Pluto nicht als "triebschwachen Sofabeagle" beschrieben. Wenn er wirklich so ein Kaliber ist wie meine Jagdsau, dann: RESPEKT. Das ist jetzt wirklich ehrlich gemeint. ;)


    Es gibt aber nun mal Unterschiede und ich hab´ halt auch schon so meine Erfahrungen mit neunmalklugen HH, deren Erziehungsmethoden immer sooooo toll geklappt haben und die sich nicht ansatzweise vorstellen können, wie ein echter Jäger tickt.


    Pluto ist nicht mein erster Hund. Nebenbei bin ich auch noch Hundesitter und hatte schon die unterschiedlichsten Hunde hier. Trotzdem ist Pluto bisher die Herausforderung meines Lebens was den Freilauf angeht (wobei ich wahrscheinlich hohe Ansprüche an den Freilauf stelle). Das heißt nicht dass er superoberkrass ist, aber er ist eben durch und durch Beagle.


    Er ist der erste Hund mit dem ich das Thema "Wild" über Monate hinweg besprechen musste und immer noch muss. Und Respekt verdient meine Erzieherei nicht. Ich hätte dem Hund wahrscheinlich einen größeren Gefallen getan ihn einfach in seinen Anlagen zu akzeptieren und mit Schleppleine zu sichern anstatt mit zig verschiedenen Methoden immer wieder aufs Neue zu versuchen ihn zu ändern. Aber das kann ich nicht. Ganz einfacher Grund: ICH will nicht angeleint sein. Wir haben nen riesen Garten wo der Hund toben kann, ich könnte damit leben wenn er nicht von der Leine kommt. Aber ICH will von der Leine. Für mich ist ein Spaziergang bei dem ich die ganze Zeit eine Leine halten muss einfach verschwendete Zeit. Ich kann mich nicht entspannen, es macht mir keinen Spaß, es widerstrebt mir einfach. Nur deswegen musste der Hund lernen im Freilauf zu funktionieren. Also ganz egoistische Gründe. Und ich behaupte mal mit dieser Motivation bekommt man jeden Hund abrufbar/freilauffähig :D



  • du sprichst mir aus der seele!


    meine mali/husky hündin hatte auch jagdtrieb, ziemlich deftig sogar, und ich war froh und stolz als wir mit dem training soweit waren dass sie nahezu überall frei laufen konnte.


    heute, mit dem einzug des rüden, weiss ich: ihr jagdtrieb war NICHTS, GAR NICHTS gegen seinen.
    diese unglaubliche reizempfänglichkeit, diese überscharfen sinne die jederzeit bereit sind die allerkleinste bewegung, das allerkleinste geräusch wahrzunehmen.
    die unfassbare schnelligkeit und kompromisslosigkeit mit der er im bruchteil einer sekunde losstartet ohne vorher auch nur eine sekunde zu verharren...jahrelanges intensives training hat nicht einen jota daran ändern können.

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