Hündin (9 Monate) attackiert Ersthündin

  • Ich bin gerade recht verzweifelt. Vor 5 Monaten bekamen wir unsere Junghündin (9 Monate), die als Nothund zu uns fand. Sie hat sich super mit unserer ersten Hündin (2,5 Jahre) verstanden.

    Im April gab es dann den ersten Zwischenfall im Garten. Unsere Junghündin war gerade zum ersten Mal läufig. Eine der Hündinnen hat einen alten Knochen gefunden, und die jüngere (die aber doppelt so schwer und sehr viel kräftiger ist), hat die ältere übelst attackiert. Sie hatte sich regelrecht in ihr verbissen und ich hatte Mühe, die Hündinnen zu trennen. Als ich es endlich geschafft hatte, drückte ich die angegriffene Hündin einer Bekannten in den Arm, die gerade zu Besuch war, und die Junghündin sprang mehrfach an meiner Bekannten hoch und versuchte, an die ältere (aber kleinere) Hündin ran zu kommen.

    Ich habe von dem Tag an alle Ressourcen versteckt, und den Zwischenfall u.a. auf die Hormone geschoben.

    Es war dann auch alles friedlich, und es gab keinerlei Probleme mehr ...

    Bis zum Sonntag. Seit Sonntagabend attackiert meine Junghündin die ältere unaufhörlich und ohne Grund. Anfangs war es nur ein oder zweimal am Tag. Ich habe beide Hunde dann konsequent beobachtet und getrennt, inzwischen ist es aber so schlimm, dass ich beide Hündinnen auch dann nicht im selben Raum lassen kann, wenn ich dabei bin. Die Junghündin geht sogar auf die ältere los, wenn ich direkt neben der älteren stehe. Die ältere wehrt sich lautstark und packt die jüngere auch.

    Ich bin inzwischen an dem Punkt, wo ich mir sage: Ich werde die jüngere wohl wieder abgeben müssen. Ich sperre sie entweder aus, oder halte sie (auch im Haus) an der Leine. Trotzdem versucht sie noch - selbst an der Leine - auf die ältere loszugehen. Ich habe auch beobachtet, dass sie schon öfter im Haus markiert hat. Zweimal (das war noch während ihrer Läufigkeit) am Fressplatz der älteren.
    Dann einmal in der Küche und auf der Toilette. Und heute jetzt wieder am Essplatz der älteren.

    Die ältere wiederum markiert draußen über das Pipi der jüngeren, die seit ihrer Läufigkeit AUCH markiert. Ansonsten ist meine Ältere eine Seele von Hund, sehr gutmütig, sie würde nie Stress anzetteln.

    Jetzt meine Frage: Gibt es überhaupt Hoffnung, das Problem durch Training in den Griff zu bekommen??? Oder muss ich mich damit abfinden, dass die beiden Hündinnen einfach nicht zusammen zu passen scheinen?

    Wie gesagt, kann ich sie inzwischen nicht mehr im selben Raum lassen, auch dann nicht, wenn ich dabei bin. Ich kann ja aber die Junghündin auch nicht den Rest ihres Lebens aussperren. Wir haben auch kleine Kinder hier im Haus, und brauchen dringend eine Lösung.

    Weiß jemand Rat?

  • Also anbetracht deiner Beschreibung und deiner Situation würde ich tatsächlich den Ansatz, die jüngere Hündin abzugeben, unterstützen.

    Ja, man kann durchaus sowas durch Training lösen. Die Frage ist aber kannst DU das a) generell und b) in deiner Situation.

    Und wenn kleine Kinder im Haus sind und sich da zwei Hündinnen ernsthaft beißen und die Eltern nicht die Erfahrung in Sachen Hund haben, das zuverlässig zu unterbinden... mir wär das definitiv zu gefährlich.

    Andere mögen das anders sehn.

  • Weil ich etwas fast identisches schon einmal gelesen habe. Ich dachte du wärst das vielleicht.. :)
    Aber da du es nicht bist: JA, unter Umständen lässt es sich therapieren.
    Hast du einen Trainer gehabt?
    Wenn nein, dann würde ich dir definitiv zu einem kompetenten Trainer raten.

  • Der Zug ist abgefahren. Da hättet ihr bei allerersten Ansatz richtig handeln müssen.

    Zwei Hündinnen, wo die eine (jüngere) so dermaßen Aggro auf die Nur-Anwesenheit der anderen reagiert, die werden sich nicht mehr grün.

    Kann dir nur dringend raten, die beiden absolut konsequent getrennt zu halten und zu sichern, sonst wird die Kleinere die nächste Begegnung nicht überleben.

    Kannst du dauerhaftes Getrennt halten nicht meistern, dann gibt schnellsten einen Hund ab.

  • ich würde einen kompetenten trainer drauf schauen lassen, allerdings ist es gerade bei hündinnen sehr schwierig, diese wieder an einen tisch zu bringen.

    es kann durchaus sein, dass es in diesem fall zu spät für eine hilfe ist, wie junimond schon sagt. wenn die situation schon so verfahren ist, hilft manchmal nur eine trennung.

    bis der trainer da ist, würde ich die hunde auseinander packen und ordentlich sichern.

    denn es kann wirklich sein, dass deine hündin den nächsten angriff nicht überlebt.

    was ich definitiv auch machen würde: die ältere hündin gesundheitlich gründlich durchchecken. es kann durchaus sein, dass da etwas im argen liegt, was die jüngere spürt.

  • ok danke, Lukanouk, ich hatte jetzt eher die Idee, die Jüngere beim TA untersuchen zu lassen, aufgrund ihrer aggressiven Attacken.
    Meine ältere ist eigentlich ein gesunder Hund ... aber, jetzt wo du es sagst, ja, sie wirkt seit einiger Zeit schon seltsam ruhig, nicht mehr so quirlig ... vielleicht hat es ja auch "nur" mit der neuen Hündin zu tun, vielleicht ist es aber auch eine Erkrankung, die ich nicht bemerkt habe?
    Ich werde für die Junghündin in jedem Fall einen neuen Platz suchen, denn so geht es leider gar nicht mehr. Das Ganze hat sich innerhalb von 5 Tagen nun hochgeschaukelt ... :sad2: Es ist nicht mal mehr möglich, gemeinsam Gassi zu gehen.

  • Es kann nicht schaden, gleich beide untersuchen zu lassen.

    Eine nicht entdeckte Krankheit bei einem Hund könnte tatsächlich "Aggressionen" beim anderen Hund auslösen.
    Allerdings gibt auch die Möglichkeit, daß die "plötzliche Aggression" bei einem Hund durch eine Krankheit, wie zum Beispiel Gehirntumor (ich will Dir jetzt keine Angst einjagen!) ausgelöst wurde. Allerdings könnte ich mir vorstellen, daß die Aggressionen sich dann eben nicht nur auf einem "Opfer" ausrichtet.
    Aber man kann dies nur bei einer gründlichen Untersuchung feststellen.

    Sollten beide Hunde gesund sein,
    dann scheint in Eurem Fall die Kombination etwas "ungünstig" zu sein.
    Zumal der Altersunterschied der beiden Hündinnen auch nicht wirklich sehr groß ist.

    Da hilft nur eines: Managment, ohne Ausnahmen, eventuell mit Hilfe eines Trainers,
    oder eben die Abgabe eines Hundes.


    Schöne Grüße noch
    SheltiePower

  • Für mich ist das Problem die Zeit, die eine Trainerarbeit braucht. Wie gesagt haben wir Kinder. Und wer Kinder hat, der weiß, wie das ist: Zwar sage ich den Kindern: Lasst die Türen zu, solange wir die Hündinnen trennen müssen. ABER die Gefahr ist mir zur groß, dass doch einmal unachstam eine Tür geöffnet wird, einfach, weil sie nicht mehr dran denken.
    Außerdem möchte ich nicht, dass auf Dauer einer der Hund immer ausgeschlossen werden muss. Bislang hatten beide vollen Familienanschluss, ich bin in Elternzeit und bin daher rund um die Uhr bei den Hunden, sie waren nie allein oder isoliert.
    Auf Dauer gesehen ist das also einem "lebendingen" Haus mit Kindern keine Lösung, die Hündinnen zu trennen. Und selbst wenn wir mit einem Trainer arbeiten ... die Rückfallgefahr und ein Restrisiko bleiben immer. Ein wirklich entspanntes Zusammenleben wird wohl nicht mehr möglich sein. :sad2:
    So leid es mir tut ... Ich glaube, die Abgabe der jüngeren ist die beste Lösung. Ich hoffe nur, dass ich bald ein liebevolles und schönes Zuhause für sie finde, wo sie genauso geliebt wird, wie hier. :/

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