Unvermittelte Panikattacken
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nö, aber FRauchen hat - wahrscheinlich unbewusst - das Verhalten bestätigt und so ungewollt verstärkt...
man müsste beide zusammen sehen.
also wär am besten wohl jemand vor Ort...
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man müßte einfach wissen, wie das so ist mit der Angst und wie man sie "bestärkt" und wie nicht...
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Zitat
aha, dann hat sich der Hund also entschlossen, mehr Angst zu haben, um Frauchens Aufmerksamkeit zu erlangen?
Kein Hund wird sich entschliessen Angst zu bekommen um Aufmerksamkeit zu bekommen, aber wenn eine Grundaengstlichkeit vorhanden ist, kann diese massiv durch falsches (nicht wertend gemeint) Verhalten vom Besitzer verstaerkt werden, z.B. Troesten wenn der Hund zittert, auf den Hund einreden wenn eine Situation ansteht wo man selber Angst hat dass der Hund Angst bekommt. Sowas uebertraegt sich auf den Hund. -
Ich möchte nun auch was dazu schreiben.
Milow war auch ein Panikhund.
Ich hab ihn vermutlich während des Trainings unterbewusst bestärkt. Dies war mir nie bewusst weil ich weder gesprochen noch gestreichelt habe.
Irgendwann hab ich das Training eingestellt und Milow einfach mitgenommen als wäre es das normalste überhaupt.
Und genau das hat ihm geholfen.
Milow hat bzw. bellt immer noch fremde Menschen an wenn sie ihm zu nahe kommen. Er darf es solange ich nicht in der Nähe bin. Er hat aber paralell gelernt sofort zu mir zu kommen. Ich regel solche Situationen für ihn.
Versuch mal ganz bewusst das Training auszusetzen und behandel sie so als gäb es die Panik nicht.
Zu Anfang wird es schwierig aber sie lernt sich auf dich zu verlassen, das war mein Ziel und wir haben es erreicht. -
Hallo Zusammen
Bitte entschuldigt, während ihr euch Gedanken macht geniesse ich die Sonne...
Sicherlich muss es so sein, dass ich mich unbewusst nicht optimal verhalte. Ich gebe mir Mühe Elly während der Panik nicht zu beachten sondern mich mit der Umwelt nicht zu beschäftigen. So sichere ich intensiv die nächste Umgebung ab in dem ich etwas herum gehe, mich umschaue und dann irgendwann absitze und mich mit einem Zweig, Gras oder ähnlichem beschäftige. Manchmal können wir dann nach einiger Zeit weitergehen.
Ich versuche auch darauf zu achten, ob ich besonders oft in ihre Richtung sehe oder ähnliches. So ist der Verhaltensberaterin aufgefallen dass Elly auf Übungen mit gewissem körpersprachlichem Druck sehr stark reagiert.
So kann sie nicht frontal auf mich zugehen, da muss ich mich immer abwenden. Übungen wie zwischen meinen Beinen unter mir durchgehen lösen sie nach kürzester Zeit extrem aus.
Wenn ich Kommandos gebe und sie lieber irgendwo herumschnüffelt darf ich nicht stimmlich Druck aufsetzen und sie dazu ansehen, sonst legt sie sich zum Teil gerade auf den Rücken.Richtig ist auch dass ich bis zur 16. Woche ihre Angst bestärkt habe durch aktives trösten oder Füttern im ängstlichen Zustand, was durch die Hundeschule so propagiert wurde. Bereits mit 12 Wochen zeigte sie so intensive Übersprungshandlungen, dass sogar mir als absoluten Hundeanfänger klar war, dass da Etwas nicht stimmt. Darauf hin habe ich dann die Hundeschule gewechselt und seither natürlich auch jegliches Trösten unterlassen.
Was für mich eher dafür spricht dass nicht nur mein Verhalten entscheidend ist:
Mein Freund übernimmt immer den Morgenspaziergang und ab und an auch sonst eine Runde. Er ist ein ganz anderer Typ Hundeführer als ich. Während ich immer noch damit kämpfe, dass ich bei unerwartetem Verhalten von Elly erst einmal überlege welche Antwort pädagogisch wertvoll ist und so ab und an zu spät bin reagiert er oft aus dem Bauch heraus richtig.
Elly läuft bei ihm z.B. schöner Fuss. wenn sie sich aber z.B. irgendwo weh getan hat kommt sie eher zu mir. (Mir fällt gerade auf wie unglaublich konservativ unsere Familienrollen wohl verteilt sind..)
Auch bei ihm hat sie die Panikattaken zur selben Zeit entwickelt. Hat sie einen schlechten Tag ist es bei ihm genau das Selbe wie bei mir, dann ist nichts zu machen.Was mir des weiteren auch noch aufgefallen ist ist die Tatsache, dass wir ja so riesen Fortschritte gemacht haben bis zum ersten Panikanfall vor etwa 3 Monaten. Wir konnten ins Dorf gehen, Bus fahren und vieles mehr was wir uns langsam im vergangenen halben Jahr auftrainiert hatten. Ich hatte also wirklich das Gefühl, dass ich sie erreicht habe und ihr Sicherheit geben kann. Ich mache ja eigentlich nichts anders als vorher und trotzdem kommen wir nicht weiter.
Ich habe auch schon versucht meine mögliche unbewusste Beeinflussung durch Musik hören beim Spazieren zu beeinflussen. Das hat früher wenn wir in reizarmen Gebieten spazieren gegangen sind immer super geholfen, wir haben dann ein gutes gleichmässiges Marschtempo. Im Moment bekommt sie auch Panik wenn wir mitten im gleichmässigen Laufen sind und ich gar nicht mehr auf sie achte.
Die Deprivation zeigt sich nicht vor allem in den Panikattacken sondern in ihrem Verhalten wenn mann sie an einen völlig neuen Ort bringt.
Dort zeigt sie die typische völlige Überforderung, zittert, hechelt, hat Durchfall, zeigt Konfliktsignale und bellt und knurrt mit gestelltem Kamm Alles an, was sich bewegt. Das hat sie schon als Welpe getan. An einigen Orten wie z.B. dem uns bekannten Hundeplatz hat es sich gebessert und man merkt fast nichts mehr, sonst ist es aber nicht zu übersehen.Vielleicht habt ihr ja noch einen Tipp für mich, wie ich unbewusste Signale verhindern kann..
Liebe Grüsse, Katrin
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Ich hab hier ne neunjährige Pastor Mallorquin-Hündin sitzen, die mit 10 Monaten, mit schweren Sozialisierungsdefiziten bei mir gelandet ist.
Unsicherheit bis hin zu Todesangst bei ganz vielen Umweltreizen.
Über zwei Jahre intensiv mit dem Hund trainiert.
Es wurde nicht besser.
Ich hab es dann ähnlich gemacht wie Jogi.
Ich hab jegliches Training eingestellt, habe versucht den Hund so zu nehmen wie er ist und die Ängste zu akzeptieren.
Das hat mir erstmal ne große Last von den Schultern genommen. Ich hab mir nicht mehr ständig Gedanken um die Probleme des Hundes gemacht, wir haben unseren Alltag gelebt und ich konnte viel unbefangener mit dem Hund umgehen.
Und siehe da, nach einigen Monaten stabilisierte sich ihr Verhalten, sie wurde in bekannter Umgebung immer gelassener.
Ich bin trotzdem nicht wieder in irgendein Training eingestiegen, habe mich gleichwohl natürlich sehr darüber gefreut...
Heute, mehrere Jahre später, ist der Hund soweit, dass sie sich in fast allen Situationen angstfrei von mir führen lässt, zu 95% ein ganz "normales" Verhalten im Alltag zeigt und nur noch bei ganz extremen Auslösern (Silversterknaller z.B.) in alte Verhaltensweisen fällt. -
Zitat
Vielleicht habt ihr ja noch einen Tipp für mich, wie ich unbewusste Signale verhindern kann..
Liebe Grüsse, Katrin
Ich hab es so gemacht das ich mir einen Punkt in der Ferne ausgesucht habe und mich darauf konzentriert hab und schnurstraks in diese Richtung gehen.
Björn alias Sleipnir hat recht, es ist die einfachste Methode.
Eine große Portion Vertrauen zu dir selbst ist hilfreich. Du schaffst das. Du musst deinem Hund das Vertrauen vermitteln.
Vllt. hilft es wenn du mit jemandem zusammen Gassi gehst und ab und zu die Hunde tauschen. Wenn du siehst wie suverän dein Hund sein könnte würde es sicher helfen.
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Hallo!
Ich habe ja mit Paul auch einen sogenannten Angsthund hier bei mir. Mit ihm war es gar nicht möglich normal spazieren zu gehen, da er es schaffte 2-3 Stunden am Stück zu bellen. Er zeigte jedes erdenkliche Angstverhalten. Auf Anraten einer klasse Trainerin habe ich es dann geschafft, meine Einstellung und meine Art auf ihn einzugehen zu ändern. Jegliches Training wurde eingestellt, denn es geht erst einmal nur da drum, dem Hund zu zeigen, dass alles in Ordnung ist! Ein ganz wesentlicher Punkt bei uns war da der "happy-place"!!
Wenn ich mit Paul unterwegs war und er einmal nicht bellte und für ein paar Sekunden regelrecht entspannt wirkte, brachte ich ihn ins "Sitz" und fütterte ihn mit allem, was er liebte. Dieses tat ich auch zu Hause. Wenn wir jetzt spazieren gehen und paul bekommt einen seiner immer seltener werdenden Impulse, hole ich ihn ins "Sitz" und er beruhigt sich innerhalb von 1-2 Sekunden! Es ist für ihn, als hätte er seine eigene kleine Höhle immer dabei, in die er sich verkriechen kann, wenn es sein muss, nur dass er in der Situation bleibt und da draus sogar noch bestärkt und Sicherer raus geht!
Das ist nur ein kleiner aber unglaublich wirkungsvoller Weg!
Vielleicht ist es eine Überlegung wert, es einmal zu versuchen.
Und zur Kastration; Paul bekam vor 3 Wochen seinen Kastrationschip und ist wesentlich entspannter geworden! Wir hätten ihn niemals von vorne herein komplett kastrieren lassen, sind uns jetzt aber sicher, dass es richtig ist! Er schiesst nicht mehr nach vorne und zuckt regelrecht mit der Schulter, wo er noch vor 4 Wochen Angst hatte und einfach nur noch davon laufen wollte!Gruß Sascha
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Zitat
Kein Hund wird sich entschliessen Angst zu bekommen um Aufmerksamkeit zu bekommen, aber wenn eine Grundaengstlichkeit vorhanden ist, kann diese massiv durch falsches (nicht wertend gemeint) Verhalten vom Besitzer verstaerkt werden, z.B. Troesten wenn der Hund zittert, auf den Hund einreden wenn eine Situation ansteht wo man selber Angst hat dass der Hund Angst bekommt. Sowas uebertraegt sich auf den Hund.Man kann Angst nur verschlimmern, indem man etwas macht, was der Hund zusätzlich unangenehm findet.
Wenn man dagegen etwas macht, was der Hund gut findet, was ihm Sicherheit bietet, wird die Angst dadurch abnehmen. -
Zitat
Richtig ist auch dass ich bis zur 16. Woche ihre Angst bestärkt habe durch aktives trösten oder Füttern im ängstlichen Zustand, was durch die Hundeschule so propagiert wurde. Bereits mit 12 Wochen zeigte sie so intensive Übersprungshandlungen, dass sogar mir als absoluten Hundeanfänger klar war, dass da Etwas nicht stimmt. Darauf hin habe ich dann die Hundeschule gewechselt und seither natürlich auch jegliches Trösten unterlassen.
siggste.. da liegt wahrscheinlich der Hase im Pfeffer....
ZitatIch gebe mir Mühe Elly während der Panik nicht zu beachten sondern mich mit der Umwelt nicht zu beschäftigen. So sichere ich intensiv die nächste Umgebung ab in dem ich etwas herum gehe, mich umschaue und dann irgendwann absitze und mich mit einem Zweig, Gras oder ähnlichem beschäftige. Manchmal können wir dann nach einiger Zeit weitergehen.
Ich versuche auch darauf zu achten, ob ich besonders oft in ihre Richtung sehe oder ähnliches.Genau DAMIT signalisierst du doch dem Hund: OH! Frauchen ist hier besonders aufmerksam:
muss wohl gefährlich sein!Mein Tipp: Geh ganz oft mit ihr in fremde Umgebungen und GENIESSE ES!!! :)
lass ihr auch nicht ihren Willen: Es geht eben nicht nachhause, sondern weiter...
Wenn sie den Schwanz zwischen die Beine klemmt, dann nimm ihn ihr hoch...
Nicht den Hund schleifen, aber immer kurze Impulse mit Leine. Leine sofort locker, wenn sich der Hund bewegt.. :)Dein Hund liest dich viel besser als du denkst.
Nix Deprivation! Eure Probleme sind schön hausgemacht.
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