Unvermittelte Panikattacken

  • So, nun ist Elly beim Tierarzt und wird kastriert.
    Sie zu spritzen war sehr sehr schwierig und stressig. Wir konnten sie zu zweit absolut nicht halten weil sie so in Panik war. Nach etlichen Versuchen mussten wir dann den Raum verlassen und so hat es dann geklappt. Aber das Gefühl sie im Stich gelassen zu haben bleibt, zusammen mit dem Wissen dass sie nun wieder ein schlechtes Erlebnis hatte. Unser häufiges Tierarzttraining und das Maulkorbtraining sind nun sicher wieder dahin.
    In kurzer Absprache mit der Verhaltenstherapeutin wurde nun noch abgesprochen dass sie auch gleich geimpft werden soll und das ich dann selbst die Fäden ziehen werde.
    Die Tierarzthelferinnen beschrieben Elly als wahnsinnig lieben Hund der einfach unglaubliche Angst hat.
    Jetz bin ich gerade dabei mich durch die Blogs zu lesen, die ich hier freundlicherweise empfohlen bekommen habe. Aber die Konzentration ist völlig dahin. Man merkt doch immer erst wie tief man verbunden ist, wenn man nicht zusammen sein kann...
    Liebe Grüsse, Katrin

  • Hier ist ein guter Artikel zur subklinischen Unterfunktion der Schilddrüse, mit Angabe der Referenzwerte.
    http://www.dghunde.de/subklisdu.pdf


    Für mich ist das Thema Schilddrüsenunterfunktion beim Hund inzwischen echt ein Reizthema. Einerseits droht es eine Modediagnose zu sein, andererseits laufen so viele Hunde rum, die ggf. eingestellt gehören - aber bei einem TA sind, der keine Ahnung davon hat.


    Die Blutwerte der Schilddrüse sind nicht "für sich alleine" zu sehen, sondern immer in Kombination mit dem Verhalten. Das Verhalten kann "schlechter sein" als die Blutwerte - und sollte dann die Messlatte sein. Also nicht: "Nö, Blutwerte sind ok, sind im unteren Grenzbereich", wenn das Verhalten auffällig ist und andere Ursachen auszuschließen sind.
    Ggf. muss man für eine saubere Schilddrüsendiagnostik auch den TA wechseln, weil sich einfach (noch?) zu wenig damit auskennen. Deshalb musst du dich selbst schlau machen und zB der TÄ auch sagen, welche Blutwerte sie im Labor abfragen soll - aber lies selbst, steht alles in dem Link.


    Alles Gute für die OP!

  • Puh, die arme Nase - aber da hättest Du auf die kurze Zeit ja nichts anderes sinnvolles mehr machen können.


    Das Hauptproblem bei der Schilddrüse ist halt tatsächlich, dass sich Tierärzte einfach nicht mal lselber schlau machen. Ich weiß von Maria Hense, dass man auf Forbildung (Juche, es gibt Tierärzte, die sich fortbilden möchten :gut: ) leider immer noch hört, dass es beim Thema in Europa keine aussagekräftigen Studien gibt, blaaaaaaaaaaah. Ja, wird so stimmen, aber wir leben doch wohl schon im globalen Zeitalter, wo es noch ein paar andere Länder und Kontinente gibt, in/auf denen sich sehr wohl intensiv mit der Problematik auseinander gesetzt wird.
    Ich finde es einen unmöglichen Zustand, dass ich als Patientenbesitzer mehr über ein Thema wissen muss als der behandelnde Tierarzt, damit der seinen Job richtig macht, oder ich so lange rumsuchen muß, bis ich einen finde, der seinen Job richtig macht.
    Es ist ja schon ne Katasthophe, ein "vollständiges Schilddrüsenprofil" zu bekommen, das mehr als T4 und TSH enthält - da werde ich richtig stinkig!! Wenn man dann endlich die Untersuchung durchgesetzt hat (und übrigens: wir sind als Tierhalter PRIVATPATIENTEN, die Geld für eine Untersuchung ausgeben wollen und werden von TÄ davon abgehalten, HALLO??), bekommt man oftmals die Ergebnisse gar nicht zu sehen sondern nur ein "ist alles in Ordnung, habe ich Ihnen doch vorher schon gesagt" ins Gesicht geschleudert...
    Ich durfte mir Beispielsweise anhören (Vorher): Der Hund kann keine SDU haben, der ist doch viel zu dünn und hibbelig!" Hätte der gute Mann mal in ein endokinologisches Fachbuch geschaut, dann hätte er festgestellt, dass diese (unter vielen weiteren) als Symptome einer beginnenden Unterfunktion gelistet sind.
    Der selbe Tierarzt hat übrigens jetzt einen Kundenhund SDU diagnostiziert, denn die hat grad die "Klassischen" Erkennungswerte: T4 ganz unten, TSH in der Mondumlaufbahn. Ich frag mich, wie viel Glück man haben muss, genau diesen Zeitpunkt zu erwischen... mit Gandhi hätte ich vermutlich noch so zwei-drei Jahre darauf gewartet...



    Ich gerate Off Topic.


    Ich hoffe, mit der OP und der Nachversorgung läuft alles so glatt wie es nur irgendwie laufen kann! Komplikationen sind wirklich das allerletze, was ihr jetzt da noch gebrauchen könnt. Ich drück Euch ganz feste die Daumen!!!


  • Ich bin erschrocken dass ich nicht nur alleine diese Erfahrungen mache musste mit meinem Hund mit manifestierter SDU.
    Schade ist, dass man die TA wegen der verschreibungspflichtigen Arzneimittel braucht bei sowas. |)
    Seit ich die THP Ausbildung mache und ein Labor habe bei dem ich selber abgenommenes Blut einschicken kann, ist vieles leichter.
    Habe ich schon das Buch "Schilddruese und Verhalten beim Hund" empfohlen in diesem Fred? Wenn ja, dann halet doppelt eben besser. :D

  • Zitat

    hatten wir schon "Schilddrüsenprofil" in diesem Faden gesagt?


    Ja, auf Seite 1 hab ich es shcon erwaehnt. ;)

  • Hallo zusammen!
    Uns geht es doch Allen schon einiges besser.
    Elly ist schon wieder viel wacher und kontaktfreudiger. Sie hat heute morgen etwas gefressen und trinkt gut. Die Wohnung verlässt sie zwar nicht freiwillig, wenn ich sie aber nach draussen getragen habe macht sie gerne eine kleine Schnüffelrunde.
    Drinnen bleibt sie meist im Badezimmer. Sie hat bei uns im Schlafzimmer geschlafen, durch den Tag aber wieder ins Bad gewechselt. Einmal war sie bei uns auf dem Sofa, dann hat sie sich aber irgendwie erschreckt (möglicherweise ein Insekt) und ist nun wieder im Bad.
    Wir sehen ab und an nach ihr, lassen sie aber in Ruhe. Wenn man sie nach vorne ruft schaut sie meist nur oder bleibt nach ein paar Schritten stehen.
    Ich denke ich werde sicher noch zwei bis drei Tage abwarten bis ich Druck aufsetze dass sie wenn ich für s Rausgehen rufe auch wirklich kommt, oder?
    Auf die Schilddrüsenwerte bin ich sehr gespannt, Ende nächster Woche haben wir Nachuntersuchung und besprechen sie. Das Buch Schilddrüse und Verhalten beim Hund werde ich mir besorgen sobald ich die Uniprüfungen hinter mir habe, danke für den Tipp!


    Liebe Grüsse, Katrin

  • Ich würde sie selber kommen lassen, sie aber für jedes selbstständige "in Eure Richtung kommen" - also ins Wohnzimmer, oder wo ihr so seid - bestärken - loben, sich freuen, Leckerchen geben... Wenn sie Leckerchen nehmen mag, würd ich ihr die Leckerchen zuwerfen.
    Wenn sie selber kommt, macht sie das, weil sie das für "sicher" befunden hat.
    Wenn ihr sie drängt, dann bringt ihr nur wieder in einen Konflikt, denn ich denke schon, dass sie eigentlich möchte, ihr die Situation nur einfach noch nicht sicher genug erscheint.
    Ich weiß, das ist nicht einfach, aber ich glaube, dass sich die Geduld, die ihr jetzt aufbringt, sich richtig bezahlt machen wird!

  • Finelli, bist du sicher, dass die Angst deines Hundes nichts und rein gar nichts mit dir und deinem Verhalten zu tun hat?


    Kann es sein, dass du ihrem Zittern viel zu viel Beachtung schenkst?



    Wenn ich das recht sehe, hast du sie ja schon mindestens seit nem halben Jahr. Das klingt für mich viel eher nach ner Geschichte zwischen dir und deinem Hund als nach "Deprivation".

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