• Zitat

    Es ist wirklich schade, was aus dieser viel versprechenden Diskussion geworden ist :(

    Wo liegt das Problem?
    ES WIRD DOCH DISKUTIERT! Ich find den Thread sehr interessant und er bezieht sich immer noch auf die Ausgangsfrage....

  • Das ist richtig, aber meiner Meinung nach werden einige Meinungen doch sehr ins Negative gezogen und die Leute für ein bißchen "unfähig" hingestellt. Kann aber auch gut sein, dass nur ich das Gefühl habe und lasse mich gern eines besseren belehren.

    Interessant ist die Diskussion auf jeden Fall, sonst hätte ich mir auch nicht alle Beiträge durchgelesen.

    LG
    Jana

  • Hallo Jana,

    ich weiß nur wie wir damals unseren ersten Hund erzogen haben: Leinenruck, zusammengerollte Zeitung, volles Programm. Damals wurde das so sogar in Hundebüchern propagiert, ich hab sie heute noch hier stehen.... als mahnendes Beispiel.

    Wenn mich damals jemand auf unsere Unzulänglichkeiten hingewiesen hätte, wäre ich vielleicht pikiert gewesen, vielleicht hätte ich aber doch drüber nachgedacht und es anders versucht. Ich bin davon überzeugt, wir hätten einen anderen Hund gehabt und wir hätten uns viel besser verstanden...
    Meine "Entschuldigung" ist: Ich war 12 und damals war das eben so! Bin ich froh, dass sich die Zeiten geändert haben!

    Gruß

    Ella

  • Zitat

    Hallo Jana,

    ich weiß nur wie wir damals unseren ersten Hund erzogen haben: Leinenruck, zusammengerollte Zeitung, volles Programm. Damals wurde das so sogar in Hundebüchern propagiert, ich hab sie heute noch hier stehen.... als mahnendes Beispiel.

    Wenn mich damals jemand auf unsere Unzulänglichkeiten hingewiesen hätte, wäre ich vielleicht pikiert gewesen, vielleicht hätte ich aber doch drüber nachgedacht und es anders versucht. Ich bin davon überzeugt, wir hätten einen anderen Hund gehabt und wir hätten uns viel besser verstanden...
    Meine "Entschuldigung" ist: Ich war 12 und damals war das eben so! Bin ich froh, dass sich die Zeiten geändert haben!

    Gruß

    Ella

    Hallo Ella!

    Da können wir uns die Hände reichen. Zum Hunde-Zubehör gehört immer eine zusammengerollte Zeitung. Das war völlig normal. Also ich später mit meinem zweiten Hund auf den Hundeplatz ging, war es für mich ebenso normal, die Erziehungsmethoden dort zu übernehmen. Deren Hunde gehorchten - also so falsch konnte das nicht sein. Luzie hat sowohl ein Stachelhalsband als auch ein Stomband kennen gelernt. Heute könnte ich kotzen, wenn ich darüber nachdenke, was ich ihr damti angetan habe. Mir kam die Erkenntnis viel viel später. Luzie muß da 3 oder 4 gewesen sein und siehe da, schon wenig später hörten alle Probleme auf, der ach so bockige Hund WOLLTE mitarbeiten, gewann auf einmal eine UO-Prüfung nach der anderen, stieg im Agi in rasanter Geschwindigkeit auf.

    @all: Ich denke, hier wird niemand nieder gemacht, aus Fehlern lernt man - wenn man seine Fehler als ebensolche erkennt.

    Und für mich ist eben eine Tendenz momentan zu beobachten. Während noch vor 1-2 Jahren sehr viel über "nur Weichspühler" ging (daß das nicht geht, habe ich auch betont, Störkommandos oder mal energischer werden ist immer mal angesagt), geht heute der Trend langsam aber sicher wieder in die gegenteilige Richtung. Zum ersten Mal aufgefallen ist mir das eigentlich, als eine meiner Schülerinnen Anfang d. Jahres zu einer zweiten Hundetrainerin wechselte, weil ihr meine Methoden zu langwierig und zu aufwändig waren. Da wurde dann wieder gearbeitet, wie vor 6-7 Jahren und diese Frau hat Zulauf - einfach weil Ergebnisse wesentlich schneller sichtbar werden. Auch auf vielen Hundeplätzen halten Nackengriff, Alphawurf und Leinenruck wieder Einzug.

    Und das ist eben das, was Ella auch bemängelt: Der Ehrgeiz des Menschen und der Wille zur totalen Kontrolle.

    Wie schon gesagt wurde, ich selbst laufe auch Agi-Turniere und sicherlich nicht nur, weil ich fremde Hundeplätze so interessant finde, sondern eben auch, weil ich mich über jeden neuen Staubfänger freue, weil ich mich gerne mal mit anderen messe. Aber dennoch sehe ich mich eigentlich immer in der Lage, meine Fehler zu erkennen und sie nicht mehr dem Hund zuzuschustern. Ob jetzt im Agi oder im Alltag. Ein m. M. nach sehr guter Trainer hat mal zu mir gesagt "99 % der Fehler, die passieren, egal wann und wo, die darfst du dir ganz persönlich auf dein Menschenkonto schreiben und bei dem restlichen 1 % mußt du eben Geduld zeigen" und da hat er recht.

  • Nu muss ich auch noch meine Meinung kundtun.

    Für mich ist der sanfte Weg sehr gut von Silvia (Pepples) ganz am Anfang beschrieben worden.

    Hundeerziehung ist, wenn man mal die Grunddenkweise eines Hundes verstanden hat, super einfach.

    Es ist völlig nebensächlich ob ein Hund am Anfang Sitz, Platz oder Fuß kann. Das sind Übungen, die kommen im Alltag ganz automatisch und die bringt ein konsequenter Umgang mit dem Hund automatisch mit sich. Man muss einen Hund nicht strafen, um ihm zu zeigen, dass er etwas falsch gemacht hat. Es reicht der Störfaktor z.B. Trainingsdiscs völlig aus.

    Unser Hundetrainer meinte immer, provoziert das Fehlverhalten von Eurem Hund. Sucht förmlich nach Dingen, in denen er sich falsch verhält und zeigt ihm dann wie es richtig ist. Der Hintergedanke hierbei ist, dass man auf das Fehlverhalten vom Hund vorbereitet ist und dementsprechend sofort reagieren kann.

    Auch hat unser Hundetrainer immer gesagt, rufe Deinen Hund nie, wenn Du Dir nicht sicher bist, dass Du es durchsetzen kannst. Es sei denn es ist ein Notfall. Ihr kennt doch alle diese Hundebesitzer, die ihren Hund zwei, drei, vier ach was sag ich tausendmal rufen und hundi reagiert nicht oder erst beim zigsten Mal. Warum hätte der Hund auch beim ersten Mal reagieren sollen, wenn doch beim zigsten Mal immer noch keine Konsequenz gefolgt ist. Deshalb habe ich Paul als Welpe nur gerufen, wenn er in meinem direkten Einzugsbereich war ansonsten hab ich die Klappe gehalten, bin hingegangen und hab ihn angeleint. So hat er gar nicht erst bemerkt, dass ich auch mehrmals rufen könnte und stellt mein rufen auch nicht Infrage. Für mich ein ganz einfaches und logisches Handling.

    Wichtig ist doch nur das der Hund merkt, wenn er sich über das ausgesprochene Kommando hinwegsetzt, kommt die Konsequenz z.B. Trainingsdisc. Wenn der Hund von Beginn an merkt, dass ich konsequent meinen Regeln durchsetze, hinterfragt er die ausgesprochenen Kommandos irgendwann nicht mehr und glaubt mir es läuft super.

    Paul ist jetzt 3 Jahre alt und ich kann sagen, er hört super. Es kommt kein Eigentlich, weil es gibt kein Eigentlich *stolzbin*. Ich habe keine Probleme ihn aus Situationen herauszurufen oder meine Kommandos durchzusetzen, weil er mich nicht mehr Infrage stellt. Dahin sind wir gekommen, ohne das ich Paul runterdrücken musste oder das ich mit Leinenruck arbeiten musste oder sonstige Dinge. Einfach nur Stimme und Trainingsdisc (die wir schon seit langem nicht mehr brauchen).

    Je Konsequenter man von Beginn an mit dem Hund umgeht, je weniger Probleme hat man und umso schöner und leichter wird das Zusammenleben.

    LG
    agil

  • Ich stimme Euch ja auch voll und ganz zu, aber ich kann den Ärger, den einige Mitglieder des Forums ja scheinbar auch verspüren, auch verstehen. Denn niemand hat je was von wirklich harten Erziehungsmethoden geschrieben, aber es hat oft den Anschein dass alles, was mit etwas "unsanfteren" Methoden zu tun hat, gleich völlig falsch ist.

    Nochmal kurz zusammengefasst: Ich halte weder was von diversen Hilfsmitteln noch von körperlicher Gewalt wie Schläge. Ich bin auch kein Leinenruck-Fan, muss aber leider zugeben, dass es aus mancher Situation auch mir mal passiert, dass ich den Hund mit einem kurzen Ruck daran erinnere, dass immer noch ich mit ihm spazieren gehe und nicht umgedreht. Ich weiß, dass es nicht die tollste Lösung ist, und es ist auch kein Standard bei uns. Wir versuchen dem Hund auch wirklich, das Gehen an der Leine mit positiver Verstärkung beizubringen, aber das ist leider wirklich sehr langwierig und eine richtig gute und effektive Methode konnten wir aus den vielen Methoden leider für uns noch nicht entdecken. Und wenn der Hund es dann wirklich zu arg treibt und ich fast auf die nase falle, weil er so zottelt, dann ruckt es schonmal kurz. Und dafür muss er meine sehr geduldigen Nerven wirklich schon sehr arg strapazieren!

    Aber ist denn mal etwas lauter werden oder ein SANFTER Klaps schon eine unsanfte Methode? Oder gehört es noch zur gesunden Konsequenz? Ich persönlich denke letzteres.

    Und das Gewalt keine Lösung bringt, da sind wir uns wohl alle einig.

  • Oh ja, Ella und Silvia (Pepples) bei Billy war es bei uns auch noch so *schäm*. Zeitung gehörte dazu und ebenso der Leinenruck.

    Ich bin so froh, dass sich im Rahmen der Hundeerziehung so viel Umdenken durchgesetzt hat und dass wir einen so tollen Hundetrainer gefunden haben, der uns den richtigen Weg - und dabei noch viel einfacher - gezeigt hat.

    LG
    agil

  • Unseren alten Hund haben wir damals mit gut zwei Jahren bekommen, und immer, wenn jemand von uns eine Zeitung aufgeschlagen hat, ist der Hund unter dem Tisch verschwunden. Hat lange gedauert, bis er zu Zeitungen Vertrauen hatte.

  • Nunja, auch ich beschreibe mich als Werfer von Wattebäuschen. Allerdings versuche ich auch, mich bzw mein Verhalten zu beobachten. Ja, und ich habe das Glück, daß es bei uns möglich ist bzw ich der Meinung bin, daß es "Fehlverhalten" bei meinen Hunden nicht gibt. Entweder haben die mich nicht verstanden oder wir haben nicht genügend geübt. Und wenn die irgendwas nicht wollen, dann hab ich eh keine Chance. Aber, lach, die wollen ja immer.

    Aber sicher habe ich auch und mache auch Fehler. Niemals habe ich einen Hund geschlagen oder sowas der Art. Allerdings habe ich den Teddies auch schon mal ins Ohr gebissen. Nunja, bei uns geht es und unser Umgang paßt zu uns und unseren Möglichkeiten. Aber geht das mit jedem Hund in jeder Beziehung so? Oder muß es auch mal sein, den Hund anzubrüllen?

    Auch Schlegel und die tralala Meier verkaufen ihre Methoden als sanften Weg. Und das sehe ich teilweise sehr anders, wenn ich Einblicke in deren Arbeit bekomme.

    Leider habe ich auch festgestellt, daß der Weg wieder zurück geht, daß von einem Hund mehr und mehr die praktische Maschiene gewünscht wird und bei Problemen meist nach schnellen "Lösungen" gegriffen wird.

    Denke aber auch, die Grenzen des "sanften Weges" sind fließend. Hunde gehen untereinander auch nicht grade sanft um.

  • Zitat

    Hunde gehen untereinander auch nicht grade sanft um.

    Wir sind aber keine Hunde und werden es auch nie auch nur annähernd sein (auch keine Wölfe, wie der Herr Schlegel das oft von sich meint!)!
    Wir werden nie dieselbe Sprache mit unserem Hund sprechen können, wie der Hund mit Seinesgleichen...das ist der entscheidende Unterschied.

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