Verhaltensänderung nach Besitzerwechsel
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Hallo, ich habe mich eben hier angemeldet
weil ich ein Problem mit meiner Shih tzu Hündin habe, sie wird im Juli 8 Jahre alt und lebte bisher seit ihrer Geburt alleine mit ihrem Herrchen, die Beiden waren unzertrennlich, immer zusammen, viel draußen, angeln usw.,
nach kurzer schwerer Krankheit ist ihr Herrchen Anfang April verstorben, zuvor war sie noch ca. 1 Monat mit ihm zusammen im Pflegeheim, hat sein Sterben also quasi mitbekommen,
ich habe sie dann bei uns aufgenommen, wir sind eine 4-Köpfige Familie.
sie lebt bei uns seit fast 4 Wochen, die erste Woche ging ganz gut, sie wirkte ausgeglichen und zufrieden,
wir gehen tägl. mit ihr 2-3 mal spazieren, auch sonst darf sie viel in den Garten, wir spielen mit ihr und haben sie wirklich sehr gern,
Jetzt zeigt die Hündin aber nach und nach immer mehr negative Verhaltensänderungen,
z.B. ausgeprägtes Pfötchenlecken, zittern in ungewohnten Situationen, sie pinkelt immer öfters ins Wohnzimmer,
sie will nicht mehr spazieren gehen, sie freut sich zwar wenn es los geht, bleibt aber nach kurzer Zeit stehen und will wieder nach Hause,
sie kann nicht alleine sein, zittert, wenn wir das Haus verlassen,
freut sich überschwänglich und zittert am ganzen Körper wenn wir zurüchkommen, sie wirkt so gestresst und nervös, die arme Maus, was kann ich tun ? sie ist unser erster Hund überhaupt, Fehler habe ich bestimmt schon mehr als genug gemacht im Umgang mit ihr, z.B. viel trösten wenn sie zittert usw.
vielen Dank im Vorraus -
- Vor einem Moment
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Ein Hund der zittert zeigt Angst und Verunsicherung. Streichelst du sie in einer solchen Situation, bestätigst du ihr Verhalten. Du sagst prinzipiell "Das ist sehr gut, dass du zitterst, dafür streichel ich dich jetzt" Verstehst du?
Das die Hündin unsicher und noch nicht wirklich gefestigt in Ihrem neuen Zuhause ist, ist natürlich klar. Ich würde mit ihr das alleine-bleiben nochmals neu aufbauen. (Dazu gibt es viele Anleitungen im Forum)
Bestätigen heißt ja, den Hund in einer bestimmten Situation zu einem bestimmten Zeitpunkt zu zeigen, dass was er da gerade tut, absolut richtig ist. Ob das mit Leckerchen, mit Streicheln oder mit aufmunternden Worten passiert - da müsst ihr selbst sehen, worauf der Hund am besten anspringt.
In Situationen also, in denen Sie sich unsicher fühlt, gebt ihr Zeit, Ruhe und genau an dem Punkt, wo sie ruhiger wird, nicht mehr zittert und sich entspannt, belohnt und bestätigt ihr sie.
Kein Hund legt seine Angst vor bestimmten Situationen mal eben von selbst ab, da müsst ihr trainieren und viel Geduld haben. Bevor ihr sie aber überfordert, fang mal bei der Baustelle des allein-seins an.
Gebt ihr Ruhe und Rückzugsmöglichkeiten. Wenn du schreibst 4-köpfige-Familie, dann sind da sicher auch Kinder dabei. Gebt dem Hund einen Platz, wo keines der Kinder oder ihr selbst den Hund anfasst, ansprecht oder durchwuschelt. Ein Platz wo der Hund sich zurückziehen kann und für sich sein kann. Verstehst du, wie ich das meine? -
Das kann viele Ursachen haben. Sie lebte alleine, jetzt sind 4 Presonen da.
Sie ist wahrscheinlich Ruhe gewöhnt, und nun ist sie in einer, für Sie, lebhaften Family mit Kindern, was Sie nicht kennt.
Ich würd mich an einen Trainer wenden, der Euch in eurer Umgebung beobachtet. Der kann euch helfen damit umzugehen.
Von hier aus Ferndiagnosen zu geben, ist schlecht möglich, da wir Eure Lebensumstände und Abläufe nicht kennen. -
Nicht der "Besitzerwechsel" sondern der Wechsel der Lebensumstände sind das Problem. Die Vorschreiber(innen) haben schon einiges dazu angeführt.
Die Hündin muss auch erst einmal richtig bei euch ankommen. Das geht nur mit viel viel Ruhe. Nicht den ganzen Tag bespassen, nicht zu viel machen, Rückzugs- und Ruhemöglichkeiten einräumen.
Es scheint ja auch so zu sein, dass sie Alleinbleiben nicht kennt. Das heisst, ihr müsst das alleine bleiben langsam wie bei einem Welpen aufbauen. Wenn ein Hund 8 Jahre lang immer mit Herrchen zusammen überall war, kann man nicht erwarten, dass er direkt nach dem Umzug mit den völlig neuen Lebensumständen zurecht kommt.
Last der Kleinen Zeit, betüddelt sie nicht zu sehr, dann wird das schon was.... Momentan ist die Situation für sie halt Stress pur - wie ihr ja selbst schon beobachtet habt. Das kann durchaus auch mit eurem Verhalten zu tun haben - ihr wollt natürlich nur das Beste für den Hund, aber was Mensch für das Beste hält (z. B. viel Streicheln, Kuscheln, tolles Futter, Bespassen), kann für den Hund zuviel sein.
Wenn ihr selbst unsicher seid, wie ihr euch richtig verhalten sollt, fragt einen kompetenten Hundetrainer, der sich die Lebenssituation und das Verhalten der Hündin mal als Aussenstehender ansieht.
Ich habe selbst einen Hund übernommen und in völlig neue Lebensumstände "entführt". Leika kam aus einer Familie mit Kleinkind und sehr dominanten Schwiegereltern. Sie musste draussen leben und hatte sehr wenig Ansprache. Sie lebte in Zwinger und Garten in einem kleinen Dorf mit wenig Verkehr. Bei uns gibt es nur zwei Erwachsene - aber wir leben in Stadtnähe - viel Auto- und Busverkehr, Fluglärm, Mehrfamilienhaus in einer Wohnsiedlung. Alles war neu - und es hat eine ganze Zeit gedauert, bis die vielen neuen Eindrücke verarbeitet werden können. Ganz ist das auch heute - nach 5 Jahren - nicht gelungen. Es gibt noch immer Stresssituationen, aber viel weniger als am Anfang..... Leika war 4 Jahre alt, als sie zu uns kam.
Gruss
Gudrun -
Ich würde sie erstmal vom Tierarzt untersuchen lassen, am besten einem der auch mit Homöopatie arbeitet.
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Zitat
Ich würde sie erstmal vom Tierarzt untersuchen lassen, am besten einem der auch mit Homöopatie arbeitet.
Das ist keine abwegige Idee. Aber ich würde hier nicht unbedingt auf eine organische Ursache der Symptome tippen, sondern wirklich auf ausgeprägten Stress durch die extremen Veränderungen und vermutlich auch die fehlende Ruhe.
Die Gabe von homöopathischen Mitteln zum Stressabbau könnte aber unterstützend wirken, ggf. auch Bachblüten.
Wenn es aber das Verhalten der Familienmitglieder (ständiges Betüddeln, nie in Ruhe lassen usw.) ist, dann hilft langfristig nur eine Verhaltensänderung.
Gruss
Gudrun -
vielen Dank euch Allen für die ausführlichen und hilfreichen Antworten,
die "Kinder" sind schon erwachsen, aber natürlich ist alles neu und aufregend, wir kommen und gehen zu unterschiedlichen Zeiten, daran muss sie sich erst mal gewöhnen
es ist auch nicht so, dass sie nur gestresst ist, sie kann auch mal in Ruhe entspannen oder für kurze Zeit ca. 1-2 Sunden problemlos alleine sein, sie zeigt auch Verhaltensweisen, die sie nie bei ihrem früheren Herrchen gezeigt hatte, wie spielen und toben, zum Spiel auffordern usw., heute z.B.war sie total entspannt, auch beim spazieren gehen,
schlimm ist es z.B. morgens, wenn alle aufstehen und dann nach und nach weg gehen, damit scheint sie überfordert zu sein, sie ist dann nur am zittern, ich hoffe wir kriegen das nach und hin
viele Grüße -
Hallo,
wir haben mittlerweile einen völlig anderen Hund hier, Polly ist so gelehrig und anpassungsfähig, ruhig und ausgeglichen, ohne großartiges Zutun unsererseits, ein richtig kluges, kleines Hundchen
zittern tut sie gar nicht mehr, wenn ich gehe, ihr kurz den Kopf tätschel und "tschüß Polly" sage, weiß sie, sie darf nicht mit, legt sich auf ihren Platz und schläft, manchmal habe ich so den Eindruck, sie wartet darauf, dass ich gehe, sie ihre Ruhe hat, und nicht dauernd nach mir schauen muss -
Auch wenn du das hier sehr genau schilderst bleibt es immer subjektiv, deshalb denke ich es ist schwer über ein Forum großartig zu helfen. Bevor sich das Verhalten weiter verschlimmert würde ich mich an einen kompetenten Hundetrainer wenden und mit ihm auch besprechen inwieweit ggf. folgende Dinge im Trainingsablauf sinnvoll sein können:
- Entspannungsübungen (auch mit ätherischen Ölen)
- Thundershirt
- Einsatz von Bachblüten -
Hallo,
vielleicht war sie einfach noch ein bisschen überfordert mit der neuen Situation und hat sich jetzt erst an die ganzen Abläufe gewöhnt.
Liebe Grüße
Steffi
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