Hilfe, mein Hund ist ein Staubsauger!

  • achja, und wir nehmen sie eigentlich schon immer überall mithin (kaufhaus, restaurant, see, verwandtschaft,...)
    aber es kommt auch sicher 1 mal die woche vor, dass wir überhaupt nicht viel machen außer spazieren gehen und ein wenig spielen. so quasi ein ruhetag für mensch und hund - meist samstags so wie heute.


    mein TA meint übrigens, dass das kotfressen bei den meisten hunden einfach eine unart ist, und es bei den heutigen futtermitteln eigentlich nicht mehr möglich ist, dass ihr irgendwas fehlt und sie es deswegen macht.
    aber ich denke, da gehen die meinungen auch stark auseinander. in der hundeschule gibt es einige, die davon überzeugt sind, dass hunde das nur machen, wenn ihnen irgendwelche nährstoffe fehlen.
    Wie seht ihr das?
    Lg

  • Hi,


    Krass, dein Hund hat ja ein Hardcore-Tagesprogramm.
    Ernsthaft 4x pro Woche Hundeschule/Hundeplatz und täglich Ball/Frisbee?
    Und das mit 6 Monaten?


    Kann es sein, dass das Verhalten stressbedingt ist?
    Mein Aussie würde bei so viel Hundeplatz und Ball total durchdrehen.


    Zum Thema Staubsauger:
    Meine Aussie-Mix-Hündin ist auch ein furchtbarer Staubsauger, allerdings nur in Bezug auf tatsächlich essbare Dinge. Also weggeworfene Brote etc.
    Bei ihr ist das Aufsammeln z.T. auch stressbedingt, sprich wenn sie in eine Stresssituation kommt, fängt sie an, hektisch nach Futter zu suchen.
    Als sie jünger war, war es eine absolute Katastrophe, sie hat auf Spaziergängen fast immer aktiv nach Futter gesucht (hier in der Stadt findet sich da auch öfters was :( ).
    Wie ich das wegbekommen habe:
    1. Ruhe! Ich habe aufgehört, täglich mit ihr Spiele und Übungen zu machen, und wenn mache ich Dummytraining (Sucharbeit).
    2. Konsequente Erziehung: Ich fing an, dauerhafte Konzentration auf mich einzufordern. Nicht so, dass Hund die ganze Zeit neben mir läuft und mich anhimmelt, sondern dass sie auf jedes Signal von mir sofort und ohne Wiederholungen reagiert. Inzwischen achtet sie bei Spaziergängen dauernd auf mich und wenn ich merke, sie hat einen guten Geruch in der Nase, kann ich sie absitzen lassen oder zurückrufen.


    Ganz selten erwischt sie noch was, wenn sie zufällig direkt über was leckeres stolpert und es gefressen hat, bevor ich sie unterbrechen kann.


    Mein Rüde dagegen interessiert sich kaum für fressbare Dinge wie meine Hündin, sondern er hat von klein auf Steine, Papiertaschentücher, Socken etc. geschluckt.
    Inzwischen ist er etwas über 16 Monate alt und es ist eigentlich komplett weggegangen. Steine etc. nimmt er gar nicht mehr auf, Socken trägt er vielleicht mal durch die Gegend oder kaut bisschen drauf rum, wenn er eine findet. Geschluckt hat er aber schon lange keine mehr.
    Wenn es bei deiner Hündin also mehr in diese Richtung geht, könnte es sein dass es wirklich besser wird.


    lg,
    Sanne


    Edit: In deiner Situation würde ich trotzdem den Tipp des TA unbedingt befolgen und sie so lange mit Maulkorb laufen lassen, bis ihr die Magen-Darm-Geschichte im Griff habt. Wenn sie dauernd noch andere Sachen frisst, wird ja der Verdauungstrakt immer wieder gereizt und wenn sie draußen fressbare Dinge frisst, besteht ja zudem die Gefahr dass sie etwas erwischt, worauf sie allergisch ist.
    Den Maulkorb schön langsam eintrainieren und erst anwenden, wenn der Hund gut damit klarkommt.
    Wenn man das richtig macht, stört den Hund der Maulkorb auch nicht mehr als ein Halsband oder Geschirr.
    Und die komischen Blicke musst du dann deinem Hund zuliebe eben aushalten...

  • Die Hunde waren beim Züchter in einem eigenen Welpenzimmer untergebracht, wo sie verschiedene Spielzeuge drinnen hatten und auch so tunnel, höhlen usw. als wir dort waren (und wir waren 4 mal dort), war das zimmer immer sehr sauber, also schon ein paar pinkellacken was ja klar ist, aber kot ist nicht herumgelegen. außerdem hat der züchter mit den welpen regelmäßig ausflüge in die natur gemacht und auch die dinge des täglichen lebens, also staubsauger, auto fahren, etc. haben sie kennen gelernt. sie hat auch vor all dem keine angst. sie ist auch sehr gut sozialisiert worden, da bei der züchterin ja noch weitere border collies leben die mit ihnen spielen durften und noch eine kleine papillon dame.
    Meine kleine ist allerdings ziemlich dominant...sie war auch immer die aufgeweckteste im wurf. war noch wach, wenn alle anderen schon schliefen und sie war auch immer die zutraulichste. eine hündin war dabei, die sehr änglstlich war...aber mit meiner überhaupt nicht zu vergleichen. aber sonst waren alle anderen welpen eh auch recht zutraulich. sie hat auch vor keinem menschen oder hund angst.
    auch die mutterhündin ist eine ganz liebe und nette und war sehr freundlich zu uns und hat uns die welpen alle herausnehmen lassen und das hat sie überhaupt nicht gestört.
    sie fängt grad auch an jogger, radfahrer und autos zu jagen. sie geht dann in die hütestellung und fixiert sie. aber das war uns ohnehin vor dem kauf klar, dass das bei einem border collie passieren kann...alles was sich bewegt, ist nun mal interessant und wird gehütet! ich versuch ihr das momentan abzugewöhnen, in dem ich immer einen ball in die entgegengesetzte richtung werfe. aber ich bezweifle, dass ich ihr das ganz abgewöhnen kann...sie ist ja nun mal ein hütehund! wenn sie nur in die hütestellung geht und sie fixiert und sich nicht gleich darauf stürzt und hineinläuft, dann find ich das eh ok.


    und sie schnüffelt ständig am boden herum beim spazieren gehen...der kopf ist andauernd unten.
    jagdverhalten ist momentan noch nicht soooo sehr ausgeprägt. sie hat schon öfters hasen weglaufen gesehen, sie hat zwar geguckt, ist ihnen aber nicht hinterher...ich glaub aber schon, dass sich das noch erst entwickeln wird. ich lass sie ja bei uns auf den felder regelmäßig frei laufen...das werd ich dann eh irgendwann sehen, wenn sie mal losstartet.


    achja, und sie wälzt sich auch in katzenkot und aas...aber das ist ja ein normales verhalten. machen viele hunde in meinem bekanntenkreis.


    Lg, Janina

  • Das was ich gerne wissen wollte war, ob ein erwachsener Hund den Welpen das Kotfressen vorgemacht hat. Denn dann ist es ein erlerntes Verhalten.


    Ansonsten gibt es einige Baustellen, die zu bearbeiten wären.


    Zum einen das massive Wochenprogramm, die "Beschäftigung" und der Umgang mit dem Jagdverhalten. Das könnte im direkten Zusammenhang mit den Fütterungsproblemen stehen, denn Stress äußert sich nicht gerade selten über Magen-Darm-Probleme. Ich vermute mal, dass Du mit der Futtermittelallergie wohl eher Futtermittelunverträglichkeit meinst und das passt zu der Problematik.


    Ich kann Dir ja mal sagen was ich mit meinem sechs Monate altem BC gemacht habe:


    Beschäftigung: Gar keine.
    Hetzspiele: Gar keine.
    Grunderziehung: Im Alltag eingebunden, wie es anfiel - also Leinenführigkeit (übt man ja eh bei jedem Spaziergang automatisch), Rückruf (drei bis vier Mal täglich), Name, Nein (also Abbruchsignal, ergibt sich ja eh von selber häufig), Aus (das Abgeben von Beute), Warten an der Leine bei Frauchen oder jenseits davon (angebunden) in allen Situationen (also auch in der Stadt) und mal ein Sitz, wenn der Wauz es eh von sich aus getan hat.


    Die Länge unserer Spaziergänge war höchstens eine halbe Stunde. Beschäftigung gab es da genausowenig wie Zuhause.


    Jagdprobleme mit Autos etc. verstärkt man wunderbar, indem man einem Sichtjäger und genetisch vorfixiertem Junkie wundbare Hetzkicks über Bälle verschafft. Es ist dann eben nur die Frage der Zeit wann der Hund unter dem Auto liegt.


    Das könnte übrigens der Grund sein, warum Du das eigentliche Problem nicht in den Griff bekommst - beim Warten auf die Droge baut sich viel Stress auf. Der muss (!!!) in Ersatzhandlungen ausgelebt werden. Und an diesem Punkt sind die schnell süchtig gemachten Border Collies sehr, sehr einfallsreich.


    Viele Grüße
    Corinna

  • Naja es ist bei uns so, dass das agility training eh regelmäßig ausfällt, also eigentlich wär es dienstag und freitag aber diese woche ist es schon wieder 1 mal ausgefallen und die vorige woche auch. und an dem tag wo wir in die hundeschule fahren, machen wir auch sonst nichts, außer spazieren gehen.
    ich hab zwar den ball und die frisbee meist mit dabei, aber spielen tun wir nicht immer und wenn dann auch nur kurz. hauptsächlich werf ich den ball immer dann, wenn ein jogger, radfahrer oder so kommt, damit sie davon eben abgelengt ist, weil sie grad anfängt, das alles zu hüten und hoffe, dass ich das damit ein wenig in den griff bekomme.
    wir haben sie ja schon anfang jänner bekommen und da war noch keine hundeschule...die hat erst im märz begonnen. und das staubsaugen hat sie wirklich schon von anfang an gemacht!
    Mein TA meint deswegen, dass das einfach nur eine blöde angewohnheit ist. ich hätte zb noch nicht bemerkt, dass sie nach futter sucht, wenn sie gestresst ist. das macht sie dann eben beim gemütlichen spaziergang, wenn sie halt mal wo drüberschnüffelt, landets halt gleich im mäulchen.
    sie ist zu hause auch immer total relaxt, und schläft auch sehr viel. vormittags ein paar stunden, nachmittags ein paar stunden und am abend ist meist ab 7 oder 8 ruhe. dann schläft sie irendwo im wohnzimmer und wenn wir schlafen gehen, kommt sie mit ins schlafzimmer und schläft die ganze nacht in ihrer box bis um 7 uhr früh meist.


    meinst du, das könnte tatsächlich davon kommen, dass sie überfordert ist?
    ich hab allerdings wirklich nicht so den eindruck?!?!

  • Rede mal mit der Userin wooni. Sie hatte einen Dalmatiner, der solches Verhalten sehr ausgeprägt gezeigt hat, vielleicht kann sie dir Tipps geben?

  • Wahrscheinlich habt ihr wirklich recht...sie ist zwar nicht mein erster hund, aber mein erster Border Collie.
    Ich hab mich auch vor dem kauf recht gut informiert, bücher gelesen, mit mehreren BC besitzern gesprochen und gut überlegt ob ich mir wirklich eine hündin zulegen soll und mich dann dazu entschieden, weil mich diese rasse einfach schon so lange fasziniert und der charakter sehr gut zu mir passt...ich bin nämlich auch ständig auf achse, gehe laufen, wandern, radfahren, schwimmen und kann eigentlich selber nicht richtig ruhig sitzen...konnte ich noch nie sagt meine mutter immer *gg*
    natürlich hab ich schon von vornherin gewusst, dass man bei dieser rasse extrem mit der überforderung aufpassen muss. ich hab auch schon öfter in der hundeschule mit jemanden darüber geredet, ob das zu viel sein könnte, was wir machen. aber darauf kann keiner eine wirkliche antwort geben.
    deswegen hab ichs eben so gemacht: täglich ein wenig spielen, 15 min. üben und 2 bis 3 mal täglich ca. 30 min. spazieren gehen.


    dann werden wir wohl wieder einen gang zurückschalten müssen. also ball und frisbee mal ganz weglassen. auch immer 1 mal agility auslassen und die übungen nur in der hundeschule machen bzw. wenn dann nur alle 2 tage oder so.
    ich hätt mir wirklich nicht gedacht, dass das was wir machen, schon zuviel ist :(
    ich hoffe, ich habe ihr damit jetzt nichts schlechtes getan :(


    ich bin euch wirklich sehr dankbar, dass ihr mir hier so weiterhelft
    DANKE!
    Lg, Janina

  • Wenn BCs dort leben, wo man sie wirklich einsetzt, dann werden sie erst ins Training genommen, wenn sie ca. ein Jahr alt sind - also körperlich und geistig in der Lage dafür. Vorher lernen die "Nixtun" ;) Und dazu gehört auch: Nix an den Schafen tun, auch wenn sie da sind. Vielleicht hilft Dir das als Hinweis weiter.


    Die meisten BCs (gilt auch für Aussies) bei engagierten Besitzern sind im ersten Jahr überfordert. Das ist ein Trend, der zu vielen, vielen Problemen führt.

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