Hund bellt Jeden an, der an unserem Grundstück vorbeigeht

  • Unser Problem ist, dass unsere Bonny ausnahmslos jeden Fußgänger heftig anbellt, der an unserem (selbstverändlich umzäunten) Grundstück vorbeiläuft. Dies tut sie nur, wenn sie sich "zu Hause" also auf unserem Grundstück befindet.
    Sobald wir mit ihr Gassi gehen, ist sie total verwandelt - überhaupt keine Agressionen weder gegenüber anderen Hunden und Menschen. Sie freut sich immer so sehr, mit anderen Hunden auf dem Feld herumtollen zu können und powert sich total aus und hat sichtlich Riesenspaß dabei.
    Aber wehe, wir sind in unserem Garten und es läuft jemand vorbei! Sie unterscheidet da auch nicht zwischen Nachbarn, die sie ja doch öfter sieht und "unbekannten" Leuten, die sporadisch oder selten vorbeilaufen.
    Bonny ist so gut wie nie ohne uns im Garten. Es spielt "für Bonny" wohl aber auch keine Rolle, ob wir dabei sind oder nicht - sie bellt trotzdem jeden an.
    Ich kann mir denken, dass dieses Verhalten etwas mit Revierverteidigung zu tun hat, aber ganz ehrlich, es nervt mich schon. Denn oftmals gehen auch Mütter mit Kindern vorbei (ich habe selbst ein 8-jähriges Kind) und die sind alles andere als begeistert darüber und sicherlich bekommen die Kinder dabei auch Angst. Genau das ist es ja, was ich nicht möchte!
    Ich möchte gerne erreichen, dass Bonny ganz entspannt mit uns vor allem die nahenden Sommertage verbringt, ohne dass Sie jeden Passanten anbellt. Schließlich ist dies für 3 Parteien purer Stress: für den Hund, für die Passanten und letztlich besonders auch für uns, weil wir uns dabei schlecht fühlen. Wahrscheinlich ist auch noch die nähere Nachbarschaft durch dieses Gebelle entnervt, da Bonny ein ganz schönes Organ hat.
    Klar, ich habe schon oft genug darüber nachgedacht, mir einen "Hundetrainer" zu Hilfe zu holen und ich scheue die Kosten dafür nicht.
    Dennoch dachte ich mir, ich versuche hier um Rat zu fragen. Möglicherweise hatte jemand ja dasselbe Problem und hat es vielleicht erfolgreich gelöst?
    Zumindest habe ich mal bei der Sendung "Hundeprofi" einen ziemlich vergleichbaren Fall gesehen; der Hundeprofi ist gegen dieses Anbellen der Passanten und Nachbarn vom eigenen Grundstück aus so vorgegangen, dass er dem Hund mit einer Wasserpistole so ziemlich in die Schnauze gespritzt hat, sobald dieser die Leute anfing anzubellen.
    Diese Methode habe ich noch nicht versucht und bin mir nicht ganz sicher, ob ich dies so auch ausprobieren soll. Wenn ich dies ausprobieren würde, dann würde ich dies so richtig planmäßig ausführen, mit eingeweihten und vorbestellten Test-Passanten.
    Kann mir jemand einen Tipp geben?
    Ich würde mich über Eure Antworten wirklich sehr freuen, denn dies ist aus meiner Sicht so ziemlich das einzige "problematische" aber auch massiv zu bearbeitende Thema in unserer Hund-Familie-und Passanten-Beziehung - über nichts anderes kann ich mich sonst beschweren.
    Weiß jemand Rat?
    LG
    Gypsylina

  • Ok, dieser Ansatz leuchtet mir ein. Da ist aber dann doch noch folgendes Problem: wenn sie dann gerade in Ihrem "Element" ist mit dem Anbellen, hört sie nicht auf das Kommando wie es sein sollte! Sie läuft dann zwar paar Meter weg, bellt aber weiter - lässt sich aber auch nicht dazu anzuweisen, ins Haus zu gehen! In genau diesen Situationen geht der Gaul mit ihr sprichwörtlich durch! Genau dann habe ich meinen Hund nicht im Griff! Zumindest hört er nicht auf mich. Da scheint wohl die vermeintliche "Bedrohung" für Bonny maßgeblicher zu sein, als mein Ruf! Möglicherweise ist genau das der Punkt? Oder auch nicht? Warum ist sie auf unserem Grundstück so agressiv, wo sie es sonst nicht ist?
    Hm, wie trainiere ich Deinen Vorschlag?
    Danke für Deine Antwort!

  • Das Problem hatte ich mit Laila auch. Sie ist allgemein recht wachsam. Was ich gemacht habe -und auch jedem Empfehle: Dem Hund zeigen, dass man selbst alles voll im Griff hat und überhaupt kein Grund zur Aufregung besteht. Ich hab mich zwischen Laila und ihr "Opfer" gestellt und sie dadurch erstmal abgelenkt -als sie aufhörte zu bellen gleich gelobt oder Leckerli gegeben. Was aber wichtig ist: sehr ruhig bleiben. Wenn man sich schrecklich aufregt oder schreit, wird der Hund nur bestätigt, dass etwas nicht passt.
    In "härteren" Fällen braucht man vielleicht auch Superleckerli um den Hund abzulenken. Sobald die Aufmerksamkeit nicht mehr beim Passanten ist und der Hund nicht mehr bellt -loben.
    Hat man noch jemanden da, der helfen kann, kann man auch Person 1 mit dem Hund an der Leine einige Meter wegschicken und Person 2 bleibt im "Gefahrenbereich" -Hund sieht, mein Herrchen oder Frauchen regelt das ganz alleine.

    Es gibt wahnsinnig viele Möglichkeiten zu trainieren und es kommt natürlich immer auf den Einzelfall an. Wichtig ist nur, dass der Hund nicht bestraft wird, man ruhig bleibt und der Hund erkennt, dass der Halter alles im Griff hat und seine "Hilfe" nicht gebraucht wird.

  • Das hatte ich hier auch.
    Frage: wie alt ist der Hund und seit wann lebt er bei Euch?

    Schleppleine ist eine gute Idee. Meine Erfahrung ist- Geduld. Sobald der Hund sich auf seinem Gelände sicher fühlt, hört das auf. Das kann ein paar Monate dauern.
    Ich habs mit meinen beiden Hunden erlebt- Theater bei jedem armen Spaziergänger, der am 100 Meter langen Zaun entlang ging. Nach einiger Zeit war es vorbei- ich konnte die beiden auch nicht zurück rufen und hab mich entsprechend geschämt, weil der Radau schon erheblich war. Habe auch jeden Passanten angesprochen und mich entschuldigt, das wurde gerne gesehen.

    heute: totale Ruhe, außer bei Menschen mit Nordic-Walking-Stöcken, die mögen sie nicht. Hat sich alles entspannt.

    lg,Kathrin

  • Bevor du die Wasserpistole auspackst, :D
    Versuch doch erstmal ihr beizubringen, was du in der besagten Situation von ihr verlangst. Bisher hat sie ja scheinbar frei agieren können, damit sollte es nun vorbei sein.

    Also den Hund nur noch unter Kontrolle in den Garten, nicht mehr unbeaufsichtigt lassen und jeglichen Ansatz zum Zaun rennen wollen sofort unterbinden.
    Jedes andere Verhalten, Abwenden, zu dir schauen, schnüffeln, was auch immer belohnen.

    Sie kann lernen, dass es Alternativen gibt, die auch noch belohnt werden :D

    Je nach Ansprechbarkeit brauchst du dafür wahrscheinlich ne Leine, um eingreifen zu können, aber wünschenswert wäre, dass dein Hund auch ohne Leine ansprechbar und steuerbar wird.

  • Meine Mutter hatte das gleiche Problem auch. Ihre Hunde sind zu zweit an den Zaun gerannt und haben Rabatz gemacht. Ihre Lösung war ein rosa Eimer, der immer dann flog, wenn die Hunde durchstarteten, oder schon am Zaun waren. ;)
    Gleichzeitig muss man aber sehr aufmerksam sein und versuchen den Hund vorab schon daran zu hindern. Zum Beispiel neben sich Sitz machen lassen, wenn jemand kommt. Dafür wäre dann auch eine Schleppleine gut um drauf zu steigen, wenn der Hund doch losrennt.
    Große Belohnung, falls der Hund sitzen bleibt.

    Hat gut geklappt und inzwischen lassen sich die Hunde auch problemlos abrufen, wenn sie schon losgelaufen sind.

  • Zitat

    Ok, dieser Ansatz leuchtet mir ein. Da ist aber dann doch noch folgendes Problem: wenn sie dann gerade in Ihrem "Element" ist mit dem Anbellen, hört sie nicht auf das Kommando wie es sein sollte! Sie läuft dann zwar paar Meter weg, bellt aber weiter - lässt sich aber auch nicht dazu anzuweisen, ins Haus zu gehen! In genau diesen Situationen geht der Gaul mit ihr sprichwörtlich durch! Genau dann habe ich meinen Hund nicht im Griff! Zumindest hört er nicht auf mich. Da scheint wohl die vermeintliche "Bedrohung" für Bonny maßgeblicher zu sein, als mein Ruf! Möglicherweise ist genau das der Punkt? Oder auch nicht? Warum ist sie auf unserem Grundstück so agressiv, wo sie es sonst nicht ist?
    Hm, wie trainiere ich Deinen Vorschlag?
    Danke für Deine Antwort!


    genau, deshalb hatte Teddy was von "Schleppleine" geschrieben ;)

    Nix Kommando. Das dürfte doch wohl klar sein, dass der Hund in seinem Erregungszustand nich hört. Hol sie an der Schlepp zu dir ran, wie einen Fisch am Haken. Alles wortlos. Und dann gehst du mit ihr rein. Auch wortlos.
    Schlepp, damit du auch auf Distanz an sie rankommst.

  • Zitat

    Am besten wäre es, diese Erregung gar nicht erst entstehen zu lassen.

    :reib:

    das stimmt natürlich auffallend :D


    So gefühlt, würde ich Territorialverhalten vermuten.
    Was für ne Hunderasse?

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