Kann man sowas seinem Hund zumuten?

  • Also was genau magste erklärt bekommen?
    Ich geb zu dass es tatsächlich schwierig sein könnte zwei Nerds wie dragon und mir zu folgen :lol: , aber ich weiß leider nicht genau wo deine Lücken sind.

  • Zitat

    @ Bio und Muemmel: Hat mit Lernkreis wenig zu tun, wenn es euch nicht interessiert einfach ignorieren, denn ich finde es tatsächlich spannend. Oder sind in einem Hundeforum lediglich seichte oberflächliche Unterhaltungen gestattet?


    Ich finde es auch interessant, aber dieses Posting z.B. ist für mich völlig unverständlich:

    Zitat

    SEEKING System: lateraler Hypothalamus, mesolimbisches Dopaminsystem, Nucleus Accumbens

    RAGE Circuit: corticomediale Amygdala, MH und PAG

    Und auch wenn ich kein abgeschlossenes Studium vorweisen kann halte ich mich eigentlich nicht für total auf den Kopf gefallen und gehe davon aus dass die meisten anderen User es auch nicht verstehen. Da wäre es natürlich schön wenn ihr euch verständlicher ausdrücken würdet damit jeder was davon hat. Müsst ihr natürlich nicht :headbash:

  • Zitat

    Anna das Problem ist das hier offensichtlich beim Schlagwort Aggression nur und ausschließlich über affektive Aggression nachgedacht wird, nicht über instrumentelle.
    Agression= Verhalten das darauf abzielt ein anderes Lebewesen zu schädigen, egal ob aus emotionaler Erregung, oder billigend in kaufgenommen um ein Ziel zu erreichen.
    Somit fällt das erlegen von Wild ebenso unter Aggression, wenn auch nicht um affektive.
    Jedes vom Menschen genutze genetisch fixierte Verhalten der unterschiedlichen Rassen ist und bleibt schlicht genetisch bedingt unterschiedlich gewichtetes Jagdverhalten und im höchsten Maße selbstbestätigend eben über das dopaminerge System. Genau darum sind Terrier so begnadete Jagdhunde, Pointer so gute Vorsteher, Border unschlagbar am Vieh und eben Dienstgebrauchshunde am Mann.


    Mir (der ich wenig bis nichts von Verhaltenspsychologie und -biologie verstehe) leuchtet zwar die Unterscheidung zwischen instrumenteller und affektiver Aggression ein, aber dennoch scheint mir das Ganze, was den Zusammenhang zwischen Jagdverhalten und Aggression betrifft, nicht wirklich stimmig zu sein. (Aber womöglich liegt hier auf meiner Seite ein Missverständnis vor. Dann klär mich bitte auf!)

    Im Normalfall bringen nicht die Jagdhunde selbst das Wild zur Strecke. Vielleicht könnte man nun sagen, die Hunde hätten eine Arbeitsteilung verinnerlicht. Aber abgesehen davon davon, dass sie (zumindest bei der Niederwildjagd) nichts von der Beute abbekommen, würden viele jagdlich durchaus hochambitionierten Hunde, auch wenn sie selbst den Fasan oder das Karnickel greifen, das Tierchen nur sanft herum- oder dem Hundeführer zutragen, ohne es darüber hinaus zu schädigen - und zwar ohne dass ihnen das extra beigebracht werden müsste. Zumindest bei gut veranlagten Retrievern und Spaniel zeigt sich, wie mir scheint, dass es keinen notwendigen Zusammenhang zwischen Jagdverhalten und Aggression gibt. Wer das leugnet, müsste den Aggressionsbegriff bis zur nahezu völligen Konturenlosigkeit ausdehnen (nur der schlafende Hund, der gerade nichts will, wäre dann frei von Aggression). Bei den Terriern dürften Jagdverhalten und Aggression enger miteinander verknüpft sein. Aber auch beim Pointer (oder anderen Vorstehspezialisten) wurde eine Sequenz des Jagdverhaltens züchterisch von Aggression weitgehend isoliert. Umgekehrt wage ich ebenso zu bezweifeln, dass die (punktuelle oder habituelle) Aggressivität von Diensthunden viel mit Jagdverhalten zu tun hat - es sei denn, ich verwende einen ziemlich überdehnten Begriff des Jagdverhaltens. (Mit BC kenn ich mich zu wenig aus.)

    Zur Ausgangsfrage: Auch wenn solche Szenen alles andere als schön sind - nicht wenigen Nur-Begleithunden wird m.E. tagein und tagaus Schlimmeres zugemutet (selbst wenn alle immer ganz lieb zu ihnen sind).

  • Zitat

    Schalke und Hackbarth (2006) zählen das „Jagdverhalten“ bzw. die „Beuteaggression“ nicht zum Aggressionsverhalten. Auch Quandt (2001) bezeichnet das „Jagdverhalten“ als keine echte Aggressionsform.

    Zitat

    Eine einheitliche Definition des Aggressionsbegriffs liegt nach Feddersen-Petersen (2004) nicht vor

    Zitat

    „Jagdverhalten“ dient im Gegensatz zum aggressiven Verhalten nicht der Distanzvergröße- rung, sondern dem Beuteerwerb und sollte daher nicht als Teil des Aggressionsverhaltens betrachtet werden (Feddersen-Petersen und Hamann, 1994), (Bernauer-Münz und Quandt, 1995), (Jones-Baade, 2002 c).Es beinhaltet Angriff- und Beißverhalten, ist aber eine appetive Komponente des Fressver- haltens.
    Beim „Jagdverhalten“ fehlen auch die typischen Drohsignale, wie z.B. Knurren oder Zähne- fletschen (O`Heare, 2003), (Borchelt, 1983), da mit Beutetieren nicht aggressiv kommuniziert wird (Feddersen-Petersen, 2004).
    Im Gegensatz zu aggressiven Verhaltensweisen spielen beim Jagdverhalten Emotionen wie Angst oder Wut keine Rolle (Bernauer-Münz und Quandt, 1995).

    http://www.diss.fu-berlin.de/diss/servlets/…rsen.pdf?hosts=

  • Danke für die interessanten Zitate!

    Zwar glaube ich, wie gesagt, auch, dass es keinen notwendigen Zusammenhang zwischen Jagdverhalten und Aggression gibt, aber die terminologischen Festlegungen der Forschung sind eben auch nur das: terminologische Festlegungen. Dass man dabei gelegentlich vom allgemeinen Sprachgebrauch abweicht, ist völlig ok, wenn das der Präzision und Effizienz der Kommunikation innerhalb der "scientific community" dient (das geschieht auch in meiner Disziplin), aber als Außenstehender runzelt man schon die Stirn, wenn Aggressionsverhalten als essenziell distanzvergrößerndes Verhalten beschrieben wird. ;) Wut etwa scheint mir nicht unbedingt zu Distanzvergrößerung zu führen oder der Distanzvergrößerung zu dienen. Dass man dem Begriff der "instrumentellen Aggression" skeptisch gegenüber steht, verstehe ich aber. Immerhin verleitet er leicht dazu, fast jede Regung des Hundes im Wachzustand unter "Aggression" zu subsumieren.

  • Mittlerweile weiß man, dass auf Frustration basierende Wut zu belohnendem Aggressionsverhalten führt.

    Das hat dann nicht mehr viel mit "Distanzvergrößerung" zu tun sonder eher mit "komm mal rüber, damit ich dir eine reinhauen kann". Auf diesem Mechanismus dürften durchaus viele Sportarten beruhen ;).

  • Mal zurück auf das eingestellte Video: Ich finde den Polizisten viel unerträglicher und ein Armutszeugnis für die Demokratie, wenn man seine Jugend/Studenten so behandeln muss.
    Außerdem finde ich, dass bei so einer Kundgebung ein scharf gemachter Hund nichts zu suchen hat, genauso wenig wie Schusswaffen.
    Hier wird durch die Exekutive schlichtweg verkannt, dass es sich um das eigene Volk handelt, das nunmal auch andere Ansichten über bestimmte Dinge haben kann.

    So viel Engagement zeigen diese Herren Polizisten bei rechten Veranstaltungen nicht.

  • Zitat

    Mal zurück auf das eingestellte Video: Ich finde den Polizisten viel unerträglicher und ein Armutszeugnis für die Demokratie, wenn man seine Jugend/Studenten so behandeln muss.
    Außerdem finde ich, dass bei so einer Kundgebung ein scharf gemachter Hund nichts zu suchen hat, genauso wenig wie Schusswaffen.
    Hier wird durch die Exekutive schlichtweg verkannt, dass es sich um das eigene Volk handelt, das nunmal auch andere Ansichten über bestimmte Dinge haben kann.

    So viel Engagement zeigen diese Herren Polizisten bei rechten Veranstaltungen nicht.

    Nun, wenn die Jugend/Studenten Schaufenster einschlagen, Autos demolieren, mit Pflastersteinen werfen, sollen die Beamten Bonbons werfen? Sind das legitime Mittel eine andere Sicht der Dinge zu vertreten?

    Würde die eigene Jugend friedlich demonstrieren, gäbe es keine Gegengewalt. Da sie sich aber stets am Eigentum fremder Menschen vergreifen, ist die Polizei verpflichtet, diesen Teil des Volkes, übrigens die Mehrheit, vor Übergriffen zu schützen.

    Auch Polizisten haben das Recht ihre körperliche Unversehrtheit zu behalten. Wenn ihnen dabei ein Hund hilft, was ist daran falsch?

    Gaby und ihre schweren Jungs

  • Ich muss sagen das ich bei einigen Diensten gerne mal einen Polizisten mit Hund dabei gehabt hätte.
    Erst Letztes Jahr auf der Fan Meile in FFM. Da wurden wir als Verstärkung gerufen zusammen mit einer Truppe von Polizisten. Pech war nur das in Jeder Einheit Frauen waren und die "Gegner" Frauenfeindlich waren.
    Das habe ich selber vorher schon zuspüren bekommen.

    Bei einem Dienst hatten wir mal welche in der Nähe das war viel entspannter.
    Wobei ich eh immer froh bin bei Großveranstaltungen wenn die Polizei oder der Sicherheitsdienst in der Nähe sind.


    Und zu dem Video.
    Ich finde das nicht schlimm.
    Wobei ich mich frage wieso die Polizisten "Tierquäler" genannt werden

  • Zitat

    Mal zurück auf das eingestellte Video: Ich finde den Polizisten viel unerträglicher und ein Armutszeugnis für die Demokratie, wenn man seine Jugend/Studenten so behandeln muss.

    Ich glaube, ich habe ein anderes Video gesehen. Die Polizisten sicherten. Wer nach vorne ging, bedrängte und rumpöbelte waren die Studenten. Aber stimmt, dass empfand ich auch als Armutszeugnis.

    Und nur kurz zu dem DH: ich glaube schon, dass der gefrustet war. Der wäre nämlich viel lieber nach vorne und hätte aufgeräumt :lol:.

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