Haben eure Hunde Schutztrieb?

  • Okay, danke LucaNouk, JETZT habe ich verstanden, was ihr damit meint.
    Und ich muss zugeben: hallo?! Das schrieb ich doch die ganze Zeit schon?! :D


    Zitat

    Ich definiere es so: Wenn der Hund in seiner Skepsis bereit ist sich der Situation zu stellen und ggf. eine Gefahr dafür in Kauf nimmt, statt abzuhauen oder sich klein zu machen.
    Schutztrieb muss ja nicht immer den Menschen beinhalten, es gibt auch durchaus Hunde die meinen sich selbst schützen zu müssen.
    Schutztrieb ist mMn auch sehr eng mit Angst und Unsicherheit geknüpft.. wenn ich recht überlege habe ich noch keinen 'nicht- unsicheren' Hund getroffen, der sich/ andere zu schützen versuchte.


    Ich glaube es ist einfach so wie die 'Pampers'- Masche.


  • Also, auch wenn er den Menschen erblickt, bellt, soll ich Leckerchen werfen, ja? Wir haben übermorgen unseren ersten Trainertermin, werde mit ihr auch nochmal das Verhalten durchsprechen und sie das begutachten lassen. Ich schlage die Hände noch nicht über dem Kopf zusammen, aber ich weiß einfach noch nicht, wie ich richtig reagiere, um nicht die falschen Signale (FEIN machst du da ;-), aber wirklich sage "NEIN, du bist ruhig, hier ein Leckerchen") zu senden. Ich werde mit ihr auch mal die verschiedenen Ideenansätze von hier durchsprechen, ist auf jeden Fall eine gute Basis, denke ich. Beim Lesen musste ich schon ein wenig lachen, wenn er mittlerweile einen Menschen sieht, guckt er direkt zu mir, wie du es ähnlich beschreibst. Das ist doch schonmal ein kleiner Fortschritt, nur dass ich von der ganz anderen Seite aufgebaut habe. Lasse euch hier auf dem Laufenden, wie der Dienstag verlaufen ist.

  • Danke für deine Erklärungen LucaNouk. Ich glaub jetzt hab ich die Triebgeschichte erstmalig verstanden :D


    Wenn der Hund ein Verhalten zeigt dass wir als "Schutztrieb" bezeichnen läuft das also letztendlich auf Selbsterhaltungs- oder Arterhaltungstrieb hinaus und ist bei bestimmten Rassen, die das ausgeprägter zeigen genetisch isoliert und verstärkt?
    Kommt es dann gar nicht vor dass ein Hund seinen Menschen in einer Notsituation beschützt oder fällt das unter Arterhaltungstrieb weil der Hund für seine Gruppe eintritt?

  • Es ist etwas komplexer als das. Jeder Hund hat einen Selbsterhaltungstrieb und jeder Hund hat zu einem gewissen Maß ein Bedürfniss seine Gruppe von der er ja abhängig ist vor übel zu bewahren.
    Genau wie fast jeder Hund Interesse an sich bewegenden Objekten hat, meine sogar sehr, dennoch können sie nicht hüten. ;)
    Es gibt Hunderassen bei denen eine höhere Reaktionsfreude auf mehr oder minder bedrohlich empfundene Situationen, ein höheres Aggressionspotential und eben eine sehr hohe Ausschüttung von Endorphinen/ positiv-verstärkenden Neurotramsmittern bei Aggressionsverhalten, genetisch bedingt sind.
    Genau diese Kombination unterscheidet für mich eben einen guten von einem nervenschwachen Hund.

  • Zitat

    Es ist etwas komplexer als das. Jeder Hund hat einen Selbsterhaltungstrieb und jeder Hund hat zu einem gewissen Maß ein Bedürfniss seine Gruppe von der er ja abhängig ist vor übel zu bewahren.
    Genau wie fast jeder Hund Interesse an sich bewegenden Objekten hat, meine sogar sehr, dennoch können sie nicht hüten. ;)
    Es gibt Hunderassen bei denen eine höhere Reaktionsfreude auf mehr oder minder bedrohlich empfundene Situationen, ein höheres Aggressionspotential und eben eine sehr hohe Ausschüttung von Endorphinen/ positiv-verstärkenden Neurotramsmittern bei Aggressionsverhalten, genetisch bedingt sind.
    Genau diese Kombination unterscheidet für mich eben einen guten von einem nervenschwachen Hund.


    Okay, danke.

  • Gute Statements Luca :gut:


    Zitat

    ...


    und ich denke mal, darum ging es engelbert.


    ...


    Das denke ich auch und ich würde mich für engelbert freuen, wenn er deine Erklärung liest.

  • Schutztrieb ist mMn auch sehr eng mit Angst und Unsicherheit geknüpft.. wenn ich recht überlege habe ich noch keinen 'nicht- unsicheren' Hund getroffen, der sich/ andere zu schützen versuchte.[/quote]


    [/quote]



    hm, jahein.


    kann sein, dass der eine oder andere das mit schutztrieb verwechselt - aber für mich ist das nicht so.


    schonmal einen herdenschutzhund bei der arbeit gesehen? ich meine wirklich "in the job" ?


    da ist soviel souveränität dabei, soviel ruhe - da kommt soviel aus der einfachen "präsenz" - da ist nicht die geringste unsicherheit dabei.


    der rennt nicht kläffend los, verprügelt den wolf/bären/viehdieb - nönö. wäre auch völlig kontraproduktiv - und energieverschwendung.


    die lösen das anders. eher weniger über sinnloses "nach vorne gehen" sondern mehr in sozusagen "wohlüberlegten" abstufungen - das allerdings sehr kompromislos.


    ganz ähnlich könntest du das wohl auch bei gabys neufis beobachten - oder auch in ansätzen schon bei meinem joey.


    eine freundin hat ein ganzes rudel HSHs auf einem hof in ungarn - die arbeiten auch ähnlich. und ja, auch die sind sich sehr sehr sicher in dem was sie tun und wie. aus unsicherheit machen die das nicht.


    für mich heisst "schützen" ja grad eben nicht, dass der hund sich auf alles stürzt was er sieht oder alles, was er hat, blindwütig verteidigt - sondern für mich ist das mehr das, wie ein HSH reagiert (bzw reagieren sollten. was sie zugegebener maßen hierzulande nicht immer tun).

  • Aber es ist doch so: Allein das Wissen nun reagieren zu 'müssen' muss irgendwo herkommen.
    Ein Hund, der keinerlei Skepsis in einer Situation hat wird sich logischerweise nicht dazu genötigt fühlen auch nur irgendwas zu tun, wozu auch.
    Was also, statt Angst würde einen Hund dazu bewegen sich/ andere zu 'schützen'?
    Angst muss ja nicht immer als 'Angst vor etwas' interpretiert werden, sondern kann auch als 'Angst um etwas' verstanden werden.


    PS: Herdenschutzhunde gibt es hier leider nur sehr rar. Ich hab also noch keinen in Action gesehen, nein.

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