Haben eure Hunde Schutztrieb?

  • Hätte der HSH Angst, würde er u.U. flüchten. Vielleicht nicht alle, aber schon der ein oder andere. Die gehen aber freiwillig und gezielt in die Konfrontation um den Feind von der Herde fernzuhalten, was für mich nicht mit Angst gleichzusetzen ist. Hunde die aus Angst reagieren (die ich kenne) reagieren eigentlich immer über, das tut ein HSH nicht.

  • Für mich ist es ein großer Unterschied, ob ich aus Sorge beschütze oder aus Angst nach vorne gehe.
    Aus Angst ist unberechenbar und damit gefährlich sowohl für den "Täter" als auch für die Gruppe, Angst macht unsouverän und lässt einen die Situation auch falsch verstehen.


    Von daher würde ich auch sagen, dass nicht jeder Schutz aus Angst passiert, ich habe es auch schon anders erlebt.

  • Wiki sagt:


    Zitat

    Angst ist ein Grundgefühl, welches sich in als bedrohlich empfundenen Situationen als Besorgnis und unlustbetonte Erregung äußert.


    Ist Besorgnis dann nicht auch zur Angst zu zählen?

  • Ich kann eine Situation als gefährlich empfinden, muss aber noch lange keine Angst haben, weil ich mir sicher bin, dass ich mit der Gefahr umgehen kann.


    Angst ist schon eine Steigerung von Sorge.

  • Wie sieht es dann mit anderen Emotionen beim HSH aus?
    Ist der HSH generell eher 'monoton' oder beschränkt sich sein 'in sich ruhendes Verhalten' auf Gefahrensituationen?

  • Zitat

    Aber er reagiert weil er sich um seine Herde 'sorgt' (sofern ein Hund das kann), oder?
    Was ist seine Motivation, wenn sie nicht Angst ist?



    die meisten HSHs sind mehr territorial veranlagt. ob man, wenn ein hund sein territorium verteidigt (inkl. allem, was da drauf kreucht und fleucht) von angst als motivation sprechen kann, das weiss ich ehrlich gesagt nicht.


    hat ein rudel löwen in der afrikanischen steppe oder ein freilebendes rudel wölfe als motivation vordergründig ein angstgefühl, wenn es ein anderes rudel vertreibt?


    also angst so wie wir menschen sie empfinden? ich glaub nein. da ist das andere rudel wohl eher eine konkurrenz, es geht um ressourcen und wohl auch ums überleben des rudels. aber ob da im bewusstsein irgendwo etwas wie "angst" vorhanden ist?


    eine art urangst vielleicht, das mag sein. aber sicherlich keine unsicherheit.


    was nun die hshs betrifft: man trifft auf mehr HSHs, die in der familie, innerhalb ihrer normalen umgebung eher ruhige gesellen sind, mit hoher reizschwelle. mache sagen ihnen sogar ein gewisses phlegma nach.


    dem widerspricht allerdings, dass sie von null auf hundert in mach 2 sind, sobald sich etwas ereignet, was ihre aufmerksamkeit verdient.


    man trifft auch immer mal wieder auf ausgesprochene "faulpelze" - aber auch ein HSH ist gut zur mitarbeit zu motivieren, wenn man was findet, was er gern macht. allerdings, eine gewisse sturheit kann man ihnen nicht absprechen :D

  • Ah, okay.
    Also ist es bei HSH nicht unbedingt Schutztrieb, sondern Territorialverhalten.


    Ich glaube, dass hinter sehr vielen Aktionen eine Art Urangst, wie du sagtest, steckt. Eine vielleicht garnicht so bewusste art von Angst, die dem Hund nicht unbedingt verschreckt, ihn aber zum Handeln bewegt.
    Ist bei uns ja auch nicht anders.


    Wie sieht es bei den Neufundländern aus?


    Hüterin: ich selbst kenne keinen BC im SD, kann mir allerdings gut vorstellen, dass dem so ist.
    Ins Gesicht/ in den Hals beißen hat bei Hunden ja eher die Motivation des Verletztens hinter sich, als die des Tötens.

  • Hüterin Schutzdienst (Sport) oder Dienst?


    Ich kenne einen BC im Sport, der auch geprüfter Rettungshund ist. Der geht definitiv nicht an den Hals o.ä.! Wieso auch?

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