Betrifft "Wie richtig bestrafen"


  • Dass ich in Großbuchstaben antworte liegt nicht an einem cholerischen Anfall sondern am Handy, weil ich anders nicht deutlich machen kann, was Du und was ich geschrieben habe.


    Schade, dass Du meine Frage nicht beantwortet hast.


    Ein Versuch noch, dann geb auch ich es auf *schulternzuck*

  • Zitat

    Erinnert mich an manche Lehrer in der Schule. Die, die ständig rumbrüllten, mit dem Klassenbuch auf den Tisch schlugen, vor denen hatte die Klasse null Respekt. In einem speziellen Fall lief die Lehrerein dann heulend aus der Klasse. Der wurde quasi auf der Nase rumgetanzt. Respekt hatte vor der Keiner!!


    Dazu hab ich jetzt auch'n Beispiel:


    wir hatten einen Französischlehrer, der ganz von der alten Schule war - also ich meine, von der wirklich alten Schule, die so von 1933 - 1945 sehr "angesagt" war. :lepra:


    Der war auch so einer, kam in die Klasse und brüllte rum. Der wurde sogar manchmal handgreiflich.


    Fazit: ich würde mich als recht sprachbegabt bezeichnen und hatte nie Probleme, eine Fremdsprache zu lernen - geht ganz schnell bei mir. Aber Französich war und ist mir immer noch ein Graus.


    Falsch verknüpft - leider! ;)

  • Ich möchte nochmal nachsetzen, weil du ja meintest, du könntest dir nicht vorstellen, wie es funktionieren soll, rein durch positive Verstärkung und negative Bestrafung zu erziehen.


    Wir nehmen mal einen Welpen, der also noch völlig unbeschrieben ist, kein Fehlverhalten ritualisiert hat. Wir setzen ihn in eine reizarme Umgebung, wo ihn also nichts großartig ablenken kann. Das sollte zum Anfang jedes Trainings sowieso Vorraussetzung sein.
    Jetzt wollen wir ihm beibringen, neben uns an der Leine zu laufen und nicht zu ziehen.


    Welpen kennen Leinen in der Regel nicht. Es ist ungewohnt, blöd und merkwürdig.


    Wir können uns das wie eine Waagschale vorstellen:


    Neben mir laufen vs. ziehen


    Das ist die Grundsituation. Nun müssen wir die Waagschale irgendwie auf der "Neben mir laufen"-Seite schwerer machen, denn dann wird er es von selbst bevorzugen, was für mich langfristig deutlich weniger Stress bedeutet.


    Ich bestärke z.B. wenn er direkt neben mir läuft. Läuft er einfach nur im Radius der Leine, kommt er voran. Zieht er an der Leine, hindere ich ihn daran, weiter zu kommen.


    Schon habe ich:


    Neben mir laufen


    +ich bekomme Kekse
    +ich komme möglichst schnell weiter
    -es ist anstrengend


    vs.


    ziehen


    -es geht nicht weiter
    -der Zug ist unangenehm


    Natürlich könnte ich da jetzt auch noch "Klapse" auf die "ziehen"-Seite legen... aber mal ehrlich... warum?
    Das Beispiel ist sicherlich stark vereinfacht, aber so in etwa kann man das auf fast alles anwenden.
    Gebe viele gute Gründe, zu tun, was du möchtest und nehme die Gründe, zu tun, was du nicht möchtest.
    Das Bedarf einiger Wiederholung und Konsequenz, streichst du aber ein bestimmtes Verhalten durch "unnützlich machen" aus dem Repertoire des Hundes, hast du langfristig viel weniger Arbeit damit.
    Dass er es dennoch hin und wieder versuchen wird, ist verständlich, schließlich sind solche komplexen Zusammenhänge für den Hund nur durch "Try and Error" zu verstehen, aber kein Grund, irgendwo zu strafen.
    Lasse es ihn doch versuchen - hat er keinen Erfolg damit, wird er es lassen.


    Ich verstehe deine Argumentation übrigens schon, teile sie aber schlichtweg nicht.
    Aus meiner Sicht hat man beim Arbeiten mit positiver Bestrafung den gleichen Aufwand, annähernd die gleichen Ergebnisse, aber viel mehr "Kontra"-Punkte, viel mehr Nebenwirkungen und nachhaltig nicht den gleichen Erfolg.

  • Oder ich nehm einfach nen anderen Reiz. Statt: Bei Zug gehts nicht weiter vielleicht Bei Zug zwiebelt was kurz. Läuft doch beides aufs selbe hinaus. Im Endeffekt steht: Zug ist unangenehm. Im Prinzip beschreibtst du nur, wie man eine Strafe verlagert. Am ende steht immer: Irgendwas ist unangenehm.


    luna


    Tut mir leid. Könntest du deine Frage nochmal wiederholen? Stellenweise hab ich hier den Überblick verloren.

  • Weißt Du, binbin, es gibt da einen tollen Spruch:


    "Wo der Verstand versagt, regiert die Faust!"


    Wer meint, sich mit Schlägen Autorität zu verschaffen, ist ein armer Tropf. Eigentlich sollte man für dich Mitleid empfinden, kann ich aber nicht. Mein Mitleid gehört deinem Hund. Er hätte etwas Besseres als dich verdient.


    Gaby und ihre schweren Jungs

  • Binbin, hast du deinen Hund schonmal beobachtet was er/sie macht wenn du sie "bestrafst" ?


    Wenn ich meine Hunde etwas härter anspreche fangen sie an zu gähnen und zu lecken, sie versuchen mich nicht anzuschauen und wollen mir damit zeigen, dass es ihnen unangenehm ist.


    Würde ich in diesem Moment einen Lerneffekt erzielen wollen wäre ich an der falschen Stelle.


    Sie machen dicht, sind mehr damit beschäftigt mich zu beschwichtigen und wissen nicht was ich von ihnen verlange. Sie zeigen mir ihr angeborenes Verhalten und/oder auch positiv bestärktes Verhalten.


    Weißt du was passiert wenn ich kurz und knapp nur "hm!" sage und ihr zeige was ich möchte, wenn ich sie freudig anspreche und auch motiviere ?


    Sie arbeiten mit mir.


    Sie sind viel zugänglicher und auch im "hier und jetzt". Ihre Gedanken sind "geordnet" und sie können sich konzentrieren.


    Ich sage nicht, dass man seinen Hund nur mit heititeiti erziehen kann/muss.


    Ich sage nicht, dass ich meine Hunde nicht auch bestrafe.


    Doch das Einzige was meine Hunde trifft, ist ein harter Ton.

  • Zitat

    Im Gegenteil.


    Es wirkte gar lächerlich und ich ignoriere so etwas.


    Bin-Bin, sorry aber Du kapierst selbst einfachstes menschliches Sozialverhalten nicht, wenn Du der Meinung bist, dass Du Dir mit Schlägen Respekt verschaffen kannst. Und dann überträgst Du das was Du nicht kapierst auch noch auf Hunde. Ich nehme jetzt mal an Du hast weder Frau noch Kinder, ich hoffe es jedenfalls :verzweifelt:


    Mein Vater hat mir niemals eine "gezwiebelt" - und ich hatte immer Respekt vor ihm. Warum? Weil er warmherzig und zuverlässig war. Weil er mir die Welt erklärt hat. Damit ich Respekt hatte, hat es gereicht dass er kurz laut geworden ist.


    Er wiederum wurde von seinem Vater ordentlich verprügelt. Nach Deiner Auffassung müsste er wahnsinnigen Respekt vor ihm gehabt haben. Pustekuchen. Er hat irgendwann mit 15 zurückgeschlagen und hat danach das Haus verlassen.


    Nur mal so zum Thema Respekt durch Schläge!


  • :gut:

  • Ich weiß nicht. Wahrscheinlich macht es für den Hund gar keinen Unterschied, wie er bestraft wird. Obs mal 2 Sekunden ein bißchen zwiebelt, ob er stundenlang am Baum gefesselt ist oder ob ich ihn anbrülle und verängstige, weil ich beim anbrüllen natürlich eine aggressive Körperhaltung einnehme, ist für den Hund vermutlich Brust wie Titte. Er verknüpft nur, daß irgendetwas unangenehmes passiert. Man sagt immer, daß man nur 2 Sekunden Zeit hat, richtiges Verhalten zu belohnen damit der Hund eine richtige Verknüpfung herstellt. Was bringt euch jetzt bitte zu der Annahme, daß der Hund nach 10 Minuten ignorieren überhaupt noch weiß, wofür er ignoriert wird?

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!