Hündin lässt sich nicht erziehen

  • Erst mal Danke für die schnellen und vielen Antworten.
    Also meine Nala ist wohl ein Labrador -Husky Mix, wurde aber auch schon sehr oft gefragt ob Schäferhund mit drin ist.
    Zum Thema Rudelführer kann ich nicht wirklich was sagen nur das sie auf mir nicht rumturnt und mich im normalfall nicht anbellt wie z.b meine Mutter oder Freunde die zu besuch sind.
    Sie hat Angst vor Silvesterkrachern und Donner, wenn einer los geht kommt sie sofort zu mir und legt sich neben mich. Also eine höhere Rolle spiel ich schon für sie, denke ich.
    Aber iwie bin ich schon nur der Bespasser und Futterautomat. Ich weiß wenn sie kein Hunger hätte wäre ich Heute nur luft für sie gewesen .


    Ich bin immer auf der suche nach neuem Ansporn für sie.
    Morgen versuche ich es mit einem Dummy.
    Ich war mit ihr schon radfahren, da ist sie die ersten 50 meter kaum zu bremsen, dann zieh ich sie hinter mir her.
    Ab und zu nehm ich sie auch zum joggen mit, hier das selbe zuerst zieht sie mich 20 Meter dann zieh ich sie die restlichen Kilometer.


    Habe wirklich schon viel versucht um heraus zu bekommen, was ihr Spass macht.
    Wenn sie mal abhaut(da denke ich macht sie was ihr spass macht), rennt sie wie bekloppt durch die gegend, schnüffelt dann einbisschen, rennt 1-2 Meter vor mich, legt sich hin und schaut mich an. Wenn ich jetzt nur den kleinen Finger bewege springt sie auf und rennt wieder kreuz und quer durch die Gegend.
    In der Hundeschule haben wir das auch mal getestet, sie ist frei gelaufen auf der Wiese. Ich sollte mich verstecken und kurz darauf stand sie am Tor und wollte raus, als ich wieder aus dem Versteck kam ist sie wieder weggerannt, vom Trainer hat sie sich dann beim 2. versuch anleinen lassen.


    Ich komme aus BW aus der Ecke Baden Baden, Bühl, Offenburg


    Gruß Raphael und Nala

  • Hallo Raphael,


    mit Handfütterung und Absicherung durch eine Schleppleine bist Du sicherlich schon auf dem richtigen Weg :).


    Wenn man mit Futter arbeitet, finde ich immer wichtig, dass man den Hund erst belohnt, wenn er eine gewünschte Aktion gezeigt hat, aber ihn nicht besticht. Oftmals neigen die Menschen dazu ihren Hund mit Futter anlocken zu wollen. Damit lernt der Vierbeiner aber das Falsche. So wägt er nämlich ab, ob er für das Futterstück bereit ist etwas zu tun, oder ob er lieber schnüffeln geht ;).


    Idealerweise sollte der Hund vorher gar nie wissen, ob er für die Übung etwas bekommt bzw. wie groß die Belohnung ist. Ich würde also an Deiner Stelle in zweierlei Hinsicht variabel bestätigen. Zum einen sollte es nicht für jede Ausführung ein Leckerlie geben. Viele denken, dass dies die Motivation senken würde - aber das Gegenteil ist der Fall! Ein variabler Quotenplan - also die Bestätigung nach einer variablen Anzahl von Ausführungen - ist am effektivsten.
    Am Anfang wird natürlich noch sehr oft (also zum Beispiel in 8 von 10 Fällen) belohnt. Später kann man das reduzieren.


    Außerdem würde ich auch die Qualität der Belohnung variieren. Mal gibt es nur ein einfaches Trockenfutter, bei einer besonders tollen/schnellen Reaktion vielleicht ein Stück Fleischwurst und das Lieblingsspielzeug als Jackpot (das sind nur Beispiele was als Belohnung eingesetzt werden kann! Du musst herausfinden, was Dein Hund als Belohnung empfindet).


    Ziel ist, dass der Hund immer denkt, dass er den Jackpot kriegen könnte! Damit Du es Dir besser vorstellen kannst was ich meine, hier mal ein fiktives Beispiel:
    Stell Dir vor Du hättest ein "Geldtelefon" zu Hause. Jedes Mal wenn es klingelt und Du rangehst bekommst Du 10 Cent. Das ist in etwa so, wie wenn Dein Hund für jedes Herkommen ein Stück Trockenfutter bekommt. Irgendwann, wenn Du zum Beispiel gerade gemütlich auf dem Sofa sitzt, würdest Du Dir überlegen, ob Du für die 10 Cent wirklich aufstehst und zum Telefon gehst.
    Nun stell Dir aber vor, dass Du jedes Mal die Chance hättest 100€ zu bekommen. Manchmal gibt es garkein Geld fürs Rangehen, manchmal nur die 10 Cent, vielleicht mal 1€, aber irgendwann 100€. Wahrscheinlich wärst Du in diesem Fall viel motivierter ans Telefon zu gehen. Denn Du hast ja die Chance auf den Jackpot und willst sie nicht verpassen!


    Und genau so funktioniert Lernverhalten auch bei Hunden. Deshalb ist ein variabler Quotenplan viel effektiver, als den Hund immer zu bestätigen. So viel erstmal zu den Grundlagen ;)



    Dann ist es wichtig zu wissen, was Deinem Hund Spaß macht. Wenn er so sehr jagdlich orientiert ist wäre Dummytraining oder Fährtenarbeit vielleicht eine gute Beschäftigungsmöglichkeit? So könntest Du das, was er sowieso gerne tut, in kontrollierbare Bahnen lenken.



    Du sagst, dass Du Dich als Bespaßer fühlst. Ich würde versuchen mich dem Hund nicht zu sehr anzubiedern. Du kannst ihr ein Angebot machen, etwas mit Dir zu unternehmen. Wenn sie das nicht annimmt, dann hat sie Pech gehabt! Da wären wir auch wieder beim Thema Locken - tu das nicht. Sie muss lernen sich an Dir zu orientieren.

  • Hallo,


    ich würde mal sagen, das dein Hund dich erfolgreich erzieht. Wenn sie keine Lust mehr hat, ignoriert sie dich und du lässt dir was neues einfallen.
    Ich würde sie mal ein paar Tage ignorieren. Futter nur aus der Hand, nimmt sie es nicht hat sie Pech. Spielen und Training ganz einstellen und abwarten was sie macht. Spaziergänge an der Schleppleine ohne Animationsprogramm. Das wird sie erstmal durcheinanderbringen. Laß dich nicht dazu verleiten das zu tun was dein Hund von dir will. Manipulieren ihres Menschen ist für Hunde die leichteste Übung. Darin sind sie unschlagbar.
    Kopf hoch! Jeder Hund ist erziehbar. Du musst nur die Führung übernehmen und sie nicht deinem Hund überlassen.
    Das sie z.b. zu dir kommt wenn es kracht, heißt noch lange nicht, das du in der "höheren" Position bist. Genauso gut kann sie das tun um dich zu schützen, weil sie sich in der Führungsrolle sieht. Langfristig sind Hunde damit aber überfordert. ich würde dir zu einem Trainer raten der dich anleiten kann souveräner im Umgang mit deinem Hund zu werden.
    Viel Glück.


    LG Andrea

  • so, bin gerade vom üben zurück.
    Heute lief es sehr gut, denke die Handfütterung hat gut etwas dazu beigertragen.
    Sie hat super aufgepast und mitgemacht.
    Ein unfreiwilliger Ausflug im Bach war auch noch mit drin :lol:
    Sie steht glaube ich darauf, wenn ich ihr das Futter etwas weg werfe und sie es suchen muss, ab und an gab es das natürlich auch aus der Hand. Mal durfte sie hinterher Jagen, aber wenn ich ihrs aus der Hand gegeben habe, hat sie es trozdem auch genommen.
    Sogar als ein Pferd vorbei kam hat sie immer schön die Richtungswechsel mitgemacht und wurde hier besonders gelobt.
    Außerdem gabs noch ein paar sitz,platz,bleibs und hiers, die super geklappt haben.
    Mit dem Dummy hat es auf der Wiese noch nicht funktioniert, hatte ich aber auch nicht erwartet.
    Zuhause hab ichs dann im garten mit Schleppleine nochmal versucht und nach 3-4 mehr oder weniger freiwilligem bringen, hat sie mir den Dummy gebracht und dafür ordentlich Futter bekommen.
    AUS war Gott sei dank noch nie ein Problem, macht sie immer ^^


    So kanns weiter gehn


    Kampfzwerg
    1. ich habe für Wochen unterbrochen, weil es so lange gedauert hat bis sie wieder "normal war.
    Direkt einen Plan habe ich nicht. Ich mach mir schon Gedanken wie es ablaufen soll.
    Heute z.b. ersteinmal über die Wiese laufen öfter mal nen Richtungswechsel einbauen, mal schnell mal langsam und einfach mal ein Stück laufen und hier dann WEITER trainieren. Dann darf sie am Bach was trinken und bisschen die Pfoten abkühlen. Danach spielt sie immer ein bisschen verrückt rennt im Kreis und welzt sich im Grass.
    Ich lass sie das dann immer 2-3 minuten machen, wenn es im Rahmen bleibt d.h. wenn sie mir nicht in die Leine rennt.
    Ist das in ordnung oder sollte ich das unterbinden ??
    Dann wieder Laufen mit Riwechsel. Zwischen drin fangen (sie mich!!)
    Und ein bisschen Komandos s,p,b,hier^^
    Dann Dummy an spielen und ab nach Hause.


    2.In der HS haben wir Sitz, Platz, Bleib, Fuß und Hier geübt.
    Ab und an ein Waldspaziergang, wo sie auch mal über Baumstämme Laufen sollte usw.
    Manchmal auch durch Tunnel oder über Rampen laufen.
    War eig auch ganz gut aber iwann waren es so viele Teilnehmer, dass man selber nur alle 20 min 2 mal dran kam.
    Zuhause hab ich geübt was wir in der HS gezeigt bekommen haben.


    3. diese Ringe von Frolic( mag sie auch sehr gerne, ab und zu oder beim training die ersten Tage)
    oder Fleischwurst, hier das selbe Spiel^^


    Das mit dem positivem Schluss ist sehr gut. Beim Spielen mach ich es so, dass ich aufhöre wenn wir zwar schon eine weile gespielt haben, aber sie noch voll dabei ist und mitmacht. In der Hoffnung sie behält im Kopf wie viel Spass es macht :D


    Ich spiele mit ihr, aber bisher immer nur im Garten oder Haus.
    Und da gibts keine Knade (für beide Seiten)
    Beim zerr Spiel warte ich mit leichtem Zerren bis sie es richtig hat und dann hebt sie auch schon mal ab, oder ich lasse sie das Tau jagen,
    Außerdem spielen wir mit dem Ball oder Kong (wobei ich hier die kleinere Rolle habe)
    und dann wird auch schon mal gekämft.
    Ich geh auf alle 4re und mach was sie macht :ugly: (mit dem kopf drücken, anremplen,beißen ^^)
    Da ist danach mein ganzer Arm zerkaut, sie hört aber sofort auf wenn ich es ihr sagen und wenn es mal ausversehen passiert, dass sie im eifer des Gefächts zu stark zu "beißt" lässt sie von sich aus sofort ab setzt sich hin und warten was ich mache.
    Und außerhalb von diesem Spiel beißt sie NIE und ich fange dieses Spiel auch immer an und ich gewinne es auch immer. Wenn ich aufhören will unterwerfe ich sie, stelle mich auf und lege meine Hand auf ihre Brust, hat man mir in der HS so gezeigt.
    Und abends liegt sie bei mir auf dem Sofa.
    Sie ist sehr verschmust.


    Ich weiß, dass ich die Fehler mache ich werde versuchen so viele Tips wie möglich zu beachten und geduldiger mit ihr zu sein.


    Danke Gruß Raphael und Nala


  • so in der art würde ich arbeiten. willst du was gelten, mach dich selten.


    ich würde mit ihr im haus eher wenig machen. aufmerksamkeit und ansprache wird nach draußen verlagert.


    was machst du, wenn sie ein signal von dir ignoriert?

  • Zitat

    Und außerhalb von diesem Spiel beißt sie NIE und ich fange dieses Spiel auch immer an und ich gewinne es auch immer. Wenn ich aufhören will unterwerfe ich sie, stelle mich auf und lege meine Hand auf ihre Brust, hat man mir in der HS so gezeigt.


    wieso sollst du deinen hund unterwerfen, wenn du aufhören willst zu spielen?


    wenn ein hund einen anderen unterwirft, dann garantiert nicht, weil er aufhören will zu spielen. wenn man aufhören will, geht man.
    führungsqualitäten erarbeitet man sich deutlich anders.


    übrigens musst du das spiel nicht immer gewinnen. das ist in eurer situation vollkommen unerheblich.


    das du das spiel anfängst und beendest ist hingegen sehr sinnvoll, da du hier die entscheidungen trägst.

  • Ja das mit dem unterwerfen wurde mir in der HS eben gezeigt. Ich kanns auch lassen.
    So wirklich lässt sich meine Nala sowieso nicht unterwerfen d.h wenn sie (besonders bei großen Hunden) mal sehr aufdringlich wird und der andere Hund zeigt ihr wer der Boss ist, unterwierft sie sich sofort. Sobald sich der Hund aber wegdreht sitzt sie auch schon wieder auf ihm o.ä.


    Ich habe auch mal gelesen, dass man den Hund beim Tau ziehen oder so kleinen kraftmessungen nie gewinnen lassen soll, da das sonst schnell zum achtkampf werden kann.
    Ich habe das zwar meistens so gemacht deshalb, aber sie durfte das Tau auch schon mal stolz durch die Wohnung tragen und ab jetzt öfter.



    Ehm ja wenn man es genau nimmt ist der Dummy kein Dummy, ist ein Futterbeutel :D steht aber Dummy drauf und sie durfte sich schon Heute ihr Futter dort raus nehmen.

  • Unterwerfen ist garnicht nötig, das machen Hunde von selbst.


    4 Grundregeln :


    1. Ignorieren, wenn der Hund was will
    2. Fressen erst, wenn der Hund gesehen hat, dass Du vom Fressen gegessen hast ( nimm Dir nen Keks oder ne bifi )
    3. kein Kommando 2 oder 3 mal geben, wenn nicht befolgt, weggehen oder Kommando abbrechen mit Abbruchkommando "nein" etc.
    4. loben, wenn der Hund macht , was Du willst

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