erziehungsgeschirr easy walk...

  • Ihr arbeitet doch an der Leinenführigkeit - und Du sagst, es seien schon kleine Fortschritte erkennbar. Das scheint doch dann der richtige Weg zu sein. Warum also die schon erreichten Fortschritte durch so ein scheinbares Wunderteil zunichte machen?

    Du bist Dir ja darüber im Klaren, dass es nicht von jetzt auf gleich funktionieren wird. Vielleicht findest Du im "Leinenführigkeitsthread" noch den einen oder anderen Tipp, der Dir weiterhilft. Aber im Grunde hast Du doch Deinen Weg gefunden.

    Lass Dir nicht von Leuten einreden, dass mittels Schmerzen, Starkzwang usw. besser gearbeitet werden kann. Das geht in den meisten Fällen eher nach hinten los und Du hast einen Hund, der nur gehorcht, weil es im sonst wehtut. Er soll aber bei Dir bleiben, weil es da für ihn sicher und interessant ist, nicht weil er sonst Schmerzen hat.

    Gruss
    Gudrun

  • Ich glaube prinzipiell, dass diese Geschirre in den meisten Fällen genau das Gegenteil von dem bewirken, was sie sollen, wie es auch bei den ganzen Würge-Stachel-Halsböndern der Fall ist.
    Der Hund spürt bei leichtem Zug Schmerzen - und was tut ein Tier, das Schmerzen hat? Es flüchtet. Und zwar nach vorne. Die Schmerzen werden stärker, der Drang dem zu entfliehen ebenfalls. Ein Teufelskreis. Das einzige was meiner Meinung nach wirklich hilft ist ein sehr bequemes Geschirr, so dass der Hund erstmal beim ziehen keinen negativen Input bekommt. Dann je nach Hund und Ausprägung des ziehens oder je nach dem wie sehr das schon zur Gewohnheit geworden ist, schlage ich Richtungswechsel vor oder enfach nur stehen bleiben, sobald der Hund anfängt zu ziehen. Und zwar bis der Hund die leine locker lässt und / oder zum Herrchen schaut, nicht vorher. Das ganze konsequent durchziehen und auch wenns nervig ist, immer durchhalten. Ziehen ist (wenn es nicht mit Schmerz verbunden ist) ein selbstbelohnendes Verhalten und wird deswegen von alleine nicht aufhören. Der Hund muss lernen, dass, so bald er zieht, er nicht mehr dorthin kommt, wo er hin möchte. So ein Training ohne Schmerzen ist aus ethischer Sicht vertretbar, im Gegensatz zu den Erziehungsgeschirren und zudem viel effektiver.

  • Zitat


    aber allgemein, mich wüd halt mal interessieren was hier die leute allgemein von solchem ding halten?


    Ich halte davon gar nichts. Das Ding arbeitet über Schmerz und sowas kommt mir einfach nicht in die Tüte - egal ob das nun nur "unangenehm" ist oder das "drückt" oder ähnliches. Mein Hund soll nix negatives mit Leine laufen verknüpfen und eigentlich Spaß am Spazierengehen haben. Außerdem können Hunde sehr genau unterscheiden, was sie am Körper haben - nur weil es mit diesem Geschirr funktioniert, heisst das nicht, dass der Hund sofort leinenführig ist. Auch halte ich mich fern von Hunden die jenes Geschirr oder ähnliches Zeug tragen. Im Spiel könnte ein Hund schlecht unterscheiden, ob ein plötzlicher Schmerz vom Geschirr oder vom anderen Hund kommt.

  • Also ich habe es auch versucht und im Vorfeld viele Ratschläge dagegen bekommen.
    Allerdings wußte ich mir keinen anderen Rat mehr, ich hatte damals extreme Rückenprobleme und Schmerzen, die es mir unmöglich machten, das ständige Gezerre auszuhalten. Außerdem ist Momo wie ein Bekloppter in die Leine gesprungen, wenn ihn was interessiert oder genervt hat, er war der personifizierte Leinenpöbler.
    Mit dem Erziehungsgeschirr war dies alles dann ganz gut zu händeln, es ersetzt aber auf keinen Fall die konseuqente Arbeit an dem Problem. Es ist also keine Lösung, nur eine Schadensbegrenzung damals für mich.
    Wir haben mit stehenbleiben, Richtungswechsel, strikter und (vor allem von meinem Mann) geduldiger Übung inzwischen einiges mehr erreicht und ich kann auch wieder gut mit ihm gehen.

    Also wenn es der Schadensbegrenzung dient, dann mach es aber versprich Dir keine Lösung davon. Es ersetzt auf keinen Fall die Arbeit am Problem Leinenführigkeit.

    Wenn es dich interessiert, ich hab den Thread nicht gefunden aber vielleicht findest Du ihn
    -der Kopf hält es aus - der Rücken nicht -
    war irgendwann im Januar bis März vorigen jahres

    Viel Erfolg Elke

  • Zitat

    Also ich habe es auch versucht und im Vorfeld viele Ratschläge dagegen bekommen.
    Allerdings wußte ich mir keinen anderen Rat mehr, ich hatte damals extreme Rückenprobleme und Schmerzen, die es mir unmöglich machten, das ständige Gezerre auszuhalten. Außerdem ist Momo wie ein Bekloppter in die Leine gesprungen, wenn ihn was interessiert oder genervt hat, er war der personifizierte Leinenpöbler.
    Mit dem Erziehungsgeschirr war dies alles dann ganz gut zu händeln, es ersetzt aber auf keinen Fall die konseuqente Arbeit an dem Problem. Es ist also keine Lösung, nur eine Schadensbegrenzung damals für mich.
    Wir haben mit stehenbleiben, Richtungswechsel, strikter und (vor allem von meinem Mann) geduldiger Übung inzwischen einiges mehr erreicht und ich kann auch wieder gut mit ihm gehen.

    Also wenn es der Schadensbegrenzung dient, dann mach es aber versprich Dir keine Lösung davon. Es ersetzt auf keinen Fall die Arbeit am Problem Leinenführigkeit.

    Wenn es dich interessiert, ich hab den Thread nicht gefunden aber vielleicht findest Du ihn
    -der Kopf hält es aus - der Rücken nicht -
    war irgendwann im Januar bis März vorigen jahres

    Viel Erfolg Elke


    du schreibst das ,was Rocco auch besonders gern macht aus...
    Rocco springt auch ständig in die leine,und obwohl ich immer bmüht bin,alles zu überblicken habe ich doch schon manch kniffelige Situation gehabt,wo ich beinahe ,dank wuffi, gestürzt wäre, weil er plötzlich ohne erischtlichen Grune losfegtnach vorn und man dann ruckartig nach vorn gerissen wird.
    Bin zwar mittlerweile immer drauf gefasst,aber trptzdem bleitb man halt nich immer !Standhaft" stehen,oder?
    @ Tanzbarein.
    Roccos grosses Problem ist immer noch,das er zu schnell die nerven verlert, bzw die geduld ,wennmans so sagen kann, er geht brav an de rleien, ohne mich zu zerren und u ziehen,und plötzlich entdeckt er was ,und die Fortschritte ,die wir nicht zuletzt durch den hundeverein(waren bisher etwa 8 mal da zwar erst,aber trotzdem) gemacht habensind dann in dem moment vergessen,und das "Raubtier Rocco" ist in fahrt .
    wenn dann die reizquelle ausser sichtweite ist,ist wiede alles gut.
    in den momenten wo er dann aber so unter stress steht,der rocco,reagiert er auf kein ansprechen,kein zurückziehen, kein packen am halsband/Geschirr,um ihn festhalten zu wollen(dann tanzt er eben auf 2 pfoten indem er hochspringt oder anfansg sogar mal versucht hat nahc mir zu beissen,weil ich ihn davon abhalten wollte, zu einem anderen Hund hinzuspringen) ignoriert das sonst am meisten geliebte leckerlie, kurz ist einfach abwesend.
    Diesen Punkt,wo ich dann diese Phase durchbrchen kann, und wie hab ich noch nicht gefunden, suche aber fleissigst weiter ^^
    Was ich noch hinzufügen muss,was ch hut früh auch mal wieder merkte, Rocco hat ein gaanz massives Rüdenproblem, egal ob gross klein, kastriert oder nicht, (rocco ist unkastriert)
    er macht jeden rüden an, selbst wenn de rfriedlich ist geht er sofort drauf los und wird teils sogar agressiv :(
    das thema wolt ich abe rmal in nem anderen tread ansprechen...
    lg manu

    ps , wir haben so ein easydingsbums noch nich gekauft^^ weiss auch net o b ichs tue. glaubs aber wneiger ^^

  • Gerade wenn ein Hund nach vorne springt wenn er einen anderen Hund sieht würde ich es nicht nutzen.
    Dein Hund sieht einen anderen, hat schmerzen und verbindet das dann sicher nicht mit dem Ziehen sondern mit dem anderen Hund. So bekommt man ganz schnell einen Leinenpöbler und wenn man grosses Pech hat auch einen unverträglichen Hund.

  • Kommentar zu den Dingern von meiner Hundetrainerin damals: "Dann lieber n ehrlichen Stachel als sowas Hinterhältiges...... Stell Dir mal vor, so ne Schnur unter den Achseln, und da zieht wer dran...."

    Sie hatte absolut kein Verständnis für solche Dinger, hat sie als schon fast tierschutzrelevant eingestuft. Zumal die meisten Leut gar nicht wissen, was sie ihrem Hund damit antun,. Klar läuft der dann schön, nach dem ersten Zug...... ;-(

  • Ich halte von diesem easywalk-Geschirr nichts, ebenso von diesen anderen toll deklarierten Erziehungsmitteln wie Zug- bzw. Würgehalsband ect. Und hast du evtl. drüber nachgedacht, dass so ein Geschirr die Leinenaggression noch verstärken könnte?

    Hast du schon mal von dem Buch "Hilfe, mein Hund zieht" von Turid Rugaas gehört? Das kann ich nur empfehlen!! :gut:
    Ich persönlich würde lieber in gute Bücher und/oder Trainer investieren als in einen Gegenstand, der meinem Hund Schmerzen zufügt.Aber das muss jeder selber wissen.

    Ich wünsche euch weiterhin viel Spaß miteinander und Erfolg beim Training.

  • Ich hatte nachdem mein Hund an der Leine gebissen wurde, auch üble Probleme mit der Leinenführigkeit. Mein Hund war unkonzentriert und zog allgemein und pöbelte, wenn uns andere Hunde, teilweise auch Menschen, entgegenkamen.

    Die allgemeinen Tipps aus der Hundeschule halfen mir nicht (stehenbleiben/umdrehen sobald die Leine stramm ist, Hund an der Leine mit Seitenwechsel etc. beschäftigen, damit die Konzentration bei mir bleibt, wenn eine potenzielle Störquelle auftaucht). Mein Hund war gedanklich viel zu weit entfernt von mir, um zu verstehen, dass z. B. ein Richtungswechsel mit der strammen Leine einhergeht. Zusätzlich war ich immer mehr davon genervt, 30 Minuten zum Feld zu benötigen, obwohl's eigentlich nur ein 5-Minuten-Marsch ist, ohne dass sich irgendwas merklich bessert.

    Ich hab für mich und den Hund den Druck rausgenommen. Bin statt zu Fuß mit dem Hund an der Leine mit dem Auto auf's Feld.
    Leinenübungen gab's nur noch extra ohne den Druck "irgendwo ankommen zu müssen / zu wollen".
    Die Leinenübungen liefen auch anders ab. Ich habe ein Spiel daraus gemacht, bei dem der Hund dadurch begeistertes Lob, super Futter oder einen herzhaften Biss in sein geliebtes Gummischwein gewinnen kann, wenn er an meiner Seite bleibt. Ich habe viele Tempowechsel eingebaut, die ich mit verheissungsvoller Stimme angekündigt habe, bin gerannt, geschlichen, aus vollem Lauf angehalten und habe mich bereits dann schwungvoll umgedreht - also für den Hund gut sichtbar - sobald mich mein Hund überholen wollte.
    Wer mich bei diesem "Training" gesehen hat, hielt mich sicher für bekloppt, weil Richtungs- und Tempowechsel ständig erfolgten, damit es für den Hund spannend bleibt. "Guck mal, da ist wieder die kreischende Frau mit Schleudertrauma und Riesentöle." Aber geholfen hat es. Mein Hund himmelt mich bei unseren Leinenübungen mittlerweile an, als hätte ich ernsthaft mit ihm "bei Fuss" geübt. Habe ich aber nicht, dass macht er freiwillig, weil er Spass an dem Spiel hat.

    Obwohl mein Hund nun wieder sehr gut an der Leine lief, wenn nix los war (für mich schon ein super Erfolg - vor allem ein recht schneller), hat das Training in Bezug auf das Leinenpöbeln nicht geholfen, mein Hund fühlte sich schlicht zu bedroht.
    Ich bekam hier den Tipp, "Zeigen und Benennen" zu probieren und das hat's in Punkto Pöbelei wirklich gebracht. Obwohl ich nicht mal daran glaubte, dass es irgendwas ändern würde.

    Ich bin dafür zu Anfang an den Rand des hiesigen "Gassiwaldes" gefahren und hab gewartet, dass am Horizont endlich mal ein Hund auftaucht, den ich "clickern" konnte. Zwei Wochen später sind wir beim Leinentraining gleich zwei Hunden hintereinander begegnet und es funktionierte bereits! Kein Pöbeln, kein gesträubtes Nackenfell, kein 40 Kilo-Hund der sich auf den Hinterbeinen in die Leine stemmte. Immer noch sehr nervös und alarmiert - aber immerhin! Mein Hund war ansprechbar und nahm seine Belohnung für "den anderen Hund angucken" entgegen. Kurze Zeit vorher hätte ich ein zwei Kilo Steaks vor ihm auf die Strasse klatschen können - das hätte er nicht bemerkt. Ich war so stolz und glücklich!

    Ich war auch schon an einem Punkt, an dem ich über Dinge wie Zug-Stopp oder ein Halti nachdachte, hab's dann aber sein lassen, da mir schon klar war, dass ich mit solchen Hilfsmitteln das Problem nicht generell beheben würde.
    Ich kann gut nachvollziehen, wie's Dir geht. Es ist Mist mit dem eigenen Hund nicht mal die Strasse runterlaufen zu können. Wenn man nicht mal ebenso mit Hund zum nächsten Postkasten laufen kann.

    Ich will Dir hiermit nur ein bischen Mut machen. Wenn ich und mein verängstigter Riesenhund das packen, schafft ihr das auch. Locker.

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