Futteraggression wird immer schlimmer

  • Hallo,

    ich habe heute die halbe Nacht wachgelegen, weil ich einfach nich mehr weiter weiß.
    Shee war schon immer futterneidisch, deshalb gibt es auch nur getrennt Futter in verschiedenen Räumen. Das hat auch gut geklappt, bis sie anfing auch potenzielles Futter ( sprich Essen auf dem Tisch, Arbeitsplatte) zu verteidigen. Sie geht dann wirklich fast ohne Vorwarnung (sprich, binnen Sekundenbruchteilen) auf den Kleinen los und das würde wohl böse enden, wenn ich nich dazwischengehen würde. Der Kleine wiegt gut 25 kg weniger als sie und wenn sie ihn erstmal mit dem Pfoten hat, kommt er auch nich allein wieder da weg.
    Es hat sich mittlerweile so gesteigert, dass ich quasi nur noch in Habacht- Stellung stehe, weil ich denke, gleich gehts wieder los. Als Beispiel mal zwei Situationen der vergangen zwei Tage:

    Mir müssen wohl beim Frühstück ein paar Brötchenkrümel auf dem Boden gefallen sein und Monty hat sie gefunden. Sie sieht das, rast auf ihn zu und ehe ich reagieren konnte, hatte sie ihn auch schon. Sie kann gar nich gesehen haben, dass er etwas gefressen hat, ihr muss allein gereicht haben, dass er den Boden abschnuffelte/ableckte.
    Gestern abend hat mein Freund eingekauft und unter anderem auch Wurst. Es muss wohl gut gerochen haben und als die beiden in die Küche kamen (waren im Flur) schnüffelt sie in die Luft, Monty tut natürlich das selbe und Madame schießt wieder auf den Kleinen zu. Ich habe sie mit Müh und Not getrennt und beide aus der Küche verwiesen und die Tür geschlossen. Monty wollte sich vor die Tür zur Küche legen (macht er immer, wenn er nich auf der Decke liegt) und Shee geht wieder auf ihn los. Immerhin gibts in der Küche ja tolle Sachen.

    Was mich einfach am meisten schockiert hat ist, dass sie wirklich versucht in den Hals zu beißen. Seine Kehlgegend war dermaßen nass , allerdings hat er nichts abgekriegt. Bisher dachte ich, ich kann sie Situation damit etwas entschärfen, dass sie allein, also wenn ich nich da bin, gar keinen Zugang zur Küche oder anderen Nahrungsmitteln haben. Doch dass es nun schon ausreicht, dass er vor der Küchentür liegt, macht mich ratlos und die Stelle, wo sie ihn erwischen will, noch mehr. :sad2:

  • Also erstmal wuerd ich die Huendin von vornherein von potentiellen Gefahrenplaetzen verweisen.
    D.h. dass sie in der Kueche generell nix verloren hat, genauso wenig um den Esstisch herum oder da wo es halt eben um Essen geht. Das ist das was ich als erstes konsequent durchfuehren wuerde.

    Ist sie nur anderen Hunden gegenueber futterneidisch oder auch Menschen gegenueber?
    Und wie seid ihr bisher damit umgegangen?
    Und wie lang geht das ueberhaupt schon? Wenn du schreibst "wird immer schlimmer" klingt das ja schon nach einer Weile.

    Wir haben hier auch so nen Kandidaten, nicht so extrem wie deine, beiweitem nicht. Aber bei dem war das auch ne Sache von ner Sekunde, dass der nen Ticker gekriegt hat. Und da hats gereicht wenn meine Huendin 5m an ihm vorbei ist, mit nem ganz andern Ziel vor Augen als dem sein bloedes Futter. Das haben wir aber sehr schnell in den Griff gekriegt, weil ich das wirklich nicht witzig fand ;)

  • Ich kann Dir leider nicht wirklich einen guten Rat geben weil das was ich mit unseren Katzen und Andra in dem Fall mache wohl nicht unbedingt passend ist! :D

    Falls Du hier keine passende Antwort findest würde ich ggf. einen (kompetenten!) Hundetrainer zu Besuch kommen lassen!

  • Kann es sein, daß es bei euch einiges mehr gibt, was ein wenig "aus dem Ruder läuft" ?
    Vermutlich ist das nicht so gravierend, daß es auffällt, oder es stört dich einfach nicht.

    Dein Ansatz sollte ein anderer sein, nicht erst beim Futter anfangen. Ein kompetenter Trainer vor Ort, der dir deine Hunde erklärt (man ist ja oft Betriebsblind und kommt nicht auf die simpelsten Dinge), dürfte euer Problem am Besten lösen.

    Gruß, staffy

  • Als Sofortmaßnahme würde ich auch Küche und Essplätze/Vorratsräume als Tabuzonen einführen. Sie hat da nix zu suchen, und auch nichts gutes von dort zu erwarten. Dh. auch, dass sie keinerlei Lebensmittel direkt aus der Küche/Essbereich bekommt.

    Verstehen die zwei sich denn bis auf die Futteraggression gut?

  • Ich füttere sie im Flur und es gibt auch absolut nichts vom Tisch oder wenn ich Essen mache. Völlig verbannen kann ich sie nicht, da wir einen offenen Wohn/Essbereich haben. Dann würde sie vollkommen ausgeschlossen sein.
    Sie ist kein einfacher Hund, und mit ihren Macken, die sich sonst hat, komme ich klar. Daran arbeiten wir, aber Kadavergehorsam (um es mal krass zu sagen) werd ich bei ihr nich erreichen. Sie lernt nur schwer und ist extrem stur und hat leider bevor ich sie bekommen habe, nich allzu viel Erziehung genossen, was mir die Sache nich einfacher gemacht hat.
    Bisher hat sie sonst keinerlei Aggression gezeigt, wenn ihr ein Mensch was abnimmt. Das lässt sich kommentarlos geschehen.

    Wie lang geht das?... mh eigentlich war es schon immer so, seit wir sie haben. Anfangs waren es nur die Katzen, die sie nich so angeht, weil sie sich einfach viel einfacher verscheuchen lassen und als Monty dann kam, haben wir es ein paar Mal versucht, aber eigentlich füttern wir seitdem eben getrennt.
    Achso, sonst verstehen sie sich sehr gut. Spielen gemeinsam, schlafen gemeinsam und bisher gab es bis auf ein paar kleine Meinungsverschiedenheiten eigentlich keinen Grund zur Sorge, dass zwischen ihnen was nich stimmen würde.

    @ Andra
    Darf ich trotzdem fragen, wie du das gehandhabt hast? Wenn du es nich öffentlich schreiben magst, dann gern auch als Pn.

  • na ob das nur Futterneid ist mag ich da zu bezweifeln.

    Diese Situation kommt mir sehr bekannt vor. Es endete mit einem ausgefransten Ohr von meinem Welpen, damals, und die sofortige Trennung der Hunde. Denn unsere Alte hat den Welpen nicht akzeptiert.

    Und ob Monty die Attacken bekommt wegen Krümeln....ich mag es bezweifeln. Mir klingt das nach absoluter Eifersucht deiner Hündin....

    Ich hoffe das da nicht in Zukunft was Schlimmeres passiert. Ich würd die Hunde trennen...nur meine Erfahrung.

  • Ich würde es auch mal, der oft genannte Rat..., mit einem Hundetrainer versuchen. Eben jemand, der sich professionell eure Situation anschaut. Aber ich würde auch jetzt schon trennen. Und dann...siehst du weiter...! Aber bei dem jetzigen Horror....da läg ich auch nachts wach vor Sorge! Ist eine deiner Vierpfoten kastriert?!?

  • Ich würde auch einen Trainer zur Hilfe holen. Denn auch für mich klingt das nach anderen Problemen als reinem "Futterneid". Aber such dir einen Trainer, der nicht nur auf dem Hundeplatz "Sitz, Platz, Fuß" beibringt, sondern wirklich Ahnung und Erfahrung mit Hundeverhalten hat, nicht nur mit reiner Konditionierungsarbeit für Kommandos.

  • Kann ich auch öffentlich schreiben... ;)

    Als Andra zu uns kam hatten wir unsere Katzen schon seit vier Jahren und haben uns natürlich unsere Gedanken gemacht ob das gut gehen wird.
    Das war auch der Grund aus dem wir uns für einen Welpen entschieden haben.
    Damit die Katzen es einfacher hatten sich mit dem neuen Mitbewohner abzufinden und um schon von vornherein Futterneid oder Eifersucht zu unterbinden haben wir nach zwei Wochen als Andra sich eingelebt hatte und die Katzen wieder unterm Bett vorkamen :lol: , angefangen alle drei in einem Raum gleichzeitig mit Leckerchen zu füttern.
    Das hat gut funktioniert und nebenbei konnten wir mit Andra so das Kommando "Nein", neben der üblichen Übung dafür, vertiefen.
    So haben die Katzen schnell verstanden das der Hund ihnen nichts streitig macht und gleichzeitig haben alle drei miteinander eine positive Erfahrung mit dem jeweils anderen gemacht.

    Wir hatten es natürlich viel leichter als ihr weil Andra noch klein war und wir ihr das von Anfang an beibringen konnten!

    P.S. Trotz allem haben die Miezen bei uns die Hosen an und erklären Andra wie es zu laufen hat! :D

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