Der Aussie-Klönschnack Thread - Teil 2
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Guten Morgen :)
ich weiß gar nicht so richtig wo ich anfangen soll. Ich glaube ich habe einen verspäteten Welpenblues und Angst, dass es Stu bei uns nicht gut geht

Ich fang mal am Anfang an:
ZitatIch möchte nochmal nachdrücklich drum ersuchen, in solchen Momenten einen Trainingsansatz zu finden, der den anderen Hund mit positiven Gefühlen verbindet. Klickerkaskaden, super Spielzeug, wenn es geht eine positive Begegnung mit dem anderen anbahnen und wenn Du merkst, dass grad alles zu schnell geht zur Not auch mal ablenken, damit er keinen Mist lernt.
Ich denke, ich werde unser Training dahingehend wirklich umstellen. Ich glaube es war für mich schon viel zu selbstverständlich, dass das Vorbeilaufen an anderen Hunden ein Problem für ihn ist. Dabei is er ja noch so klein.ZitatDann hast du ja einen noch "unfertigen" Junghund da, der sowieso erstmal zur Unsicherheit neigt. Hast du es mal mit Zeigen und Benennen versucht? Ist er sonst im Alltag und fremden Situationen eher Unsicher?
Nein, haben wir noch nicht versucht. Ich werde mich mal einlesen. Ich würde ihn in so fern als unsicher beschreiben, als dass er in der Wohnung auch recht häufig bellt wenn er etwas von draußen hört. Ich bilde mir aber ein, dass das mittlerweile weniger wird. In fremden Situationen kann er halt nicht runterfahren und muss auch alles im Auge behalten.
Was ich in dem Zusammenhang nicht einordnen kann ist, dass er im Spiel andere Hunde anbellt. Und zwar nur die kleineren/jüngeren die nicht, oder nicht so dolle spielen wollen wie er. Oder er geht bellend dazwischen, wenn zwei andere Hunde miteinander spielen. Aber das sieht mir eigentlich nicht nach Unsicherheit aus. Ich nehme ihn dann immer aus den Situationen raus.ZitatWir haben unsere Spaziergänge auf ein Minimum an Reizen herunter gefahren, sodass wir uns nur auf unsere Bindung konzentrieren konnten
Schwierig, da wir schon recht belebt wohnen. Wir werden in der nächsten Zeit aber größere Ausflüge in fremde und potentiell stressige Situationen vermeiden.ZitatIrgendwann sind wir dann drauf gekommen Samson nicht mehr vorlaufen zu lassen, sondern ihn an der Leine immer im Fuß gehen zu lassen und keinen Meter mehr davon abzuweichen. In Situationen, die potentiell schwierig werden konnten, musste Samson dann die Position (an kurzer Leine) hinter mir einnehmen und ich bin im großen Bogen emotionslos um xy herum.
Hm das hört sich sinnvoll an. Wir handhaben das mit dem Leinelaufen so: Halsband + Leine = Fuss. Geschirr + Leine= Lauf wie du willst, aber zieh nicht. Halsband + Leine nutze ich derzeit aber nur in homöopathischen Dosen zu Übungszwecken. Ich fand ihn noch zu jung, um an der Leine ewig 'Fuss' zu laufen. Oder ist er das nicht?
Und wie bekommst du Samson (toller Name übrigens) dazu direkt hinter dir zu bleiben und nicht zu versuchen wieder an deine Seite zu gelangen?ZitatWas ich übrigens auch nur empfehlen kann (wenn Du es nicht bereits tust) - sehr vorausschauend spazieren zu gehen. Also schneller sein als der Hund. Heißt: XY schon vor dem Hund bemerken, entsprechend Abstand zu halten und auf die Situation (innerlich - bei mir hieß das, NICHT verunsichern lassen) vorbereiten
Das muss ich sogar, weil die Maus im Freilauf sonst gerne Jogger und Radfahrer fressen würde (eigentlich lieber zu Tode schlecken, aber das wissen die ja nicht). Und dann muss er frühzeitig abgelenkt werden. Aber das Pärchen gestern Nacht kam einfach zu plötzlich. Und manchmal sitzt da halt ne Katze im Busch an dem wir vorbei gehen. Stu riecht das - ich nicht.Danke dafür, dass ich euch auch dieser Roman wieder durchlest

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Hi,
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Nur ganz kurz: Nur Mut, das wird schon, erinnert mich sehr an meinen im ersten Jahr, der erste Winter mit Spaziergängen im Dunkeln waren ein einziger Alptraum. Heute ist er (fast immer) ein Lämmchen, Baustellen haben wir aber auch noch.
Aber ganz egal welchen Trainingsansatz ihr nehmt: Bleib auf jeden Fall immer ruhig und lass Dich von dem Hund nicht nervös machen. Falls Du unsicher bist, such Dir lieber früher als später einen guten Trainer, meistens reichen am Anfang ganz wenige Stunden (bei uns war es eine einzige), damit Du weißt, wie das Verhalten einzuschätzen ist.
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Zunächst, mach Dir keinen Kopf und stell ruhig alle Deine Fragen und schildere konkrete Situationen. Wer ernsthaft an etwas arbeiten will, kriegt hier wirklich gute Tipps. Nur wie Du siehst gibt es unterschiedliche Ansätze und nicht jeder funktioniert gleich gut. Es liegt an Dir unterschiedliches auszuprobieren und DEINE Methode herauszufinden.
Zitat
Hm das hört sich sinnvoll an. Wir handhaben das mit dem Leinelaufen so: Halsband + Leine = Fuss. Geschirr + Leine= Lauf wie du willst, aber zieh nicht. Halsband + Leine nutze ich derzeit aber nur in homöopathischen Dosen zu Übungszwecken. Ich fand ihn noch zu jung, um an der Leine ewig 'Fuss' zu laufen. Oder ist er das nicht?
Und wie bekommst du Samson (toller Name übrigens) dazu direkt hinter dir zu bleiben und nicht zu versuchen wieder an deine Seite zu gelangen?Ich habe mich erst mit Leinenführigkeit beschäftigt, als die Probleme schon da waren (etwa mit 7 Monate fing das an). Nachdem ich alles mögliche ausprobiert hatte (dauerte bestimmt 2-3 Monate an :D), war er 10 Monate - und als ich mit der Methode wie oben beschrieben wirklich angefangen hab, da war er fast ein Jahr. Ich sage Dir ganz ehrlich, der nächste Aussie lernt die Leinenführigkeit von Anfang an (natürlich in kleinen Schritten). Das mögen einige anders sehen, aber ich finde da gibts kein zu früh. Kommt halt drauf an wie mans angeht und wie der Hund so ist. Ich bin davon überzeugt, bei Samson wäre das alles kein Problem gewesen und ich hätte mir wahrscheinlich so einiges erspart. Zu erreichen, dass der Hund automatisiert hat Leine=lockres Fußlaufen ist aber einiges an Geduld angesagt. Ich finde Deine Vorgehensweise mit Geschirr und Halsband gar nicht schlecht. Ich würde es so angehen, dass Du wirklich regelmäßig die kurzen Spaziergänge nutzt (bei uns das kurze Abendlösen von 10 minuten) und konsequent dran arbeitest.
ZitatUnd dann muss er frühzeitig abgelenkt werden.
[/quote]
Ich würde den Hund nicht ablenken. Hab ich damals natürlich auch versucht, ich glaube, das zählte zu den am wenigsten erfolgreichen Methoden die ich mal ausprobiert habe - okay, noch erfolgsloser war wohl "Schönklickern".
Bei Samson hat das jedenfalls nicht die Ursache bekämpft. Das Kasusknacktus bei uns war, dass Samson einfach immer dachte: Die Alte hat die Situation nicht im Griff, also regel ich das mal. Der Positionswechsel hat bewirkt, dass er erstmal nicht mehr alles abscannen konnte (da nicht mehr vor mir) und ich ihm immer ein Stück weit voraus war. -
Nochmal zum Ablenken - das Ablenken soll nicht als als Gegenmaßnahme dienen, aber es gibt Situationen, in denen ein Training nicht möglich ist (man muss zur Arbeit und es ist schon zu spät, man ist gestresst, der andere ist der Erzfeind etc.) In solchen Momenten gilt schon, lieber ablenken, bevor die Situation blöd verläuft und er Sch**** lernt. Lieber einmal nichts lernen, als dann das Falsche.
Klickern habe ich für mich ja jahrelang abgelehnt, weil ich mich außer Stande sah, den Klicker richtig zu betätigen oder gar mit drei Leinen. Ich hab geschnalzt. Dann hat mir unser Hundeschultrainer den richtigen Umgang gezeigt und ich mag das Ding nicht mehr missen. Ich klickere mitlerweile mit drei Hunden on und offline und bin hellauf begeistert. Ich hielt unseren jagdlich ambitionierten Terrier bis dato schon für recht zuverlässig abrufbar unter Wildsichtung. Das soll heißen, ich kenne sie gut genug, um zu merken, wann ich besser nicht ableine und kenne die Radien, innerhalb derer sie zuverlässig abrufbar ist. Brennt sie doch mal durch, dann haben wir noch einen Superpfiff. Jetzt habe ich festgestellt, dass der Klicker bei ihr besser funktioniert, als jeder Superpfiff, jedes Superspieli etc. Sie hat großen Spaß an der Zusammenarbeit und lässt sich sogar zuverlässig und sofort abrufen, wenn sie einem Hasen auf den Fersen ist. Vorher brauchte ich bei dem Superpfiff ein paar Sekunden. Das erscheint nicht viel und war für uns eine deutliche Verbesserung zu den Anfangszeiten, aber wenn man dann plötzlich einen Hund hat, der ohne zu Überlegen umdreht und das gern, dann hat das eine andere Qualität. Mit einer Klickerkaskade kann ich auch alle drei in einem Verhalten unterbrechen, dass nur noch als hysterisch zu bezeichnen ist und das selbst, wenn alle drei gleichzeitig austicken. Das hatten wir neulich am Gartenzaun. Da war der Hund des Nachbarn offline und verbiss sich keifend in unseren Zaun. Spätestens beim dritten Klick kommt bei meinen Hunden eine Reaktion und Ansprechbarkeit.
Ich will nicht sagen, dass man den Klicker unbedingt braucht, aber er transportiert keine persönliche Stimmungslage und greift sich auch nicht ab, wie ein Signal, dass man drei vier fünf acht Mal sagt.
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Da sieht man mal wieder gut, beim einen funktionierts, bei anderen nicht. Ich finde den Klicker toll (und nutze ihn für diverses), aber unsere Leinenprobleme haben den Klicker nahezu ausgelacht

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Ich klickere auch. Aber wie machst Du das mit dem Klicker und dem Abruf? Das verstehe ich nicht.
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Zitat
Da sieht man mal wieder gut, beim einen funktionierts, bei anderen nicht. Ich finde den Klicker toll (und nutze ihn für diverses), aber unsere Leinenprobleme haben den Klicker nahezu ausgelacht

Das hätte ich vor ein paar Wochen auch noch gesagt, aber es waren minimale Kleinigkeiten, auf die ich selbst einfach nicht kam, die den Unterschied ausgemacht haben. Zum Beispiel hab ich die Belohnung nicht aktiv genug zum Hund gebracht, sondern gewartet, bis sie sie nahmen, aber das geht freilich unter Streß nicht. Da musste ich aktiver sein. In die Leine springen, aus Frust bellen, kreischen und auch überschnappend in die Grasnarbe beißen ... nicht schön
Nun geht es auch ohne Zwergenzorn :-)ZitatIch klickere auch. Aber wie machst Du das mit dem Klicker und dem Abruf? Das verstehe ich nicht.
Das war auch nicht so geplant. Wir haben durch Zufall festgestellt, dass der Klicker Lena in ihrem Verhalten unterbricht und zwar egal, was sie tut. Als ich es gemerkt habe, habe ich Shadow für irgendwas angeklickt. Um Lena habe ich mich nicht gekümmert, weil Herrchen mit und für sie zuständig war. Lena stöberte einen Hasen auf und startete durch, als ich gerade Shadow anklickte. Sie stoppte und kam postwendend zu mir. Das klappt zuverlässig. Ich hab danach nur noch am Timing gefeilt, so dass meinem Klick ein Ruf vorausgeht.
Ich nutze den Klicker unter anderem auch bei Leinenpöbeleien. Scheinbar hat sich das bei Lena so gefestigt, dass sie eben nicht nur in Pöbelsituationen auf den Klicker reagiert, sondern auch sonst. An sich sollte der Klicker ursprünglich nur dazu dienen die Emotionslage bei ihr umzukonditionieren und den anderen Hund (wieder) als positiv wahrzunehmen.
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Also der Clicker ist mein bester Freund beim Antijagdtraining und Leinenpöbeln geworden. Im Notfall click ich auch in die Situation rein, auch wenn Herr Hund doch mal wieder bellend in der Leine hängt und was soll ich sagen, die Fortschritte sind der Wahnsinn!
Zum Thema "Abruf" durch Clicker:
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Zitat
Also der Clicker ist mein bester Freund beim Antijagdtraining und Leinenpöbeln geworden. Im Notfall click ich auch in die Situation rein, auch wenn Herr Hund doch mal wieder bellend in der Leine hängt und was soll ich sagen, die Fortschritte sind der Wahnsinn!
Zum Thema "Abruf" durch Clicker:
Ich meine aus deinen Links und Posts zu lesen, dass ihr nahezu genauso klickt, wie wir. Ich bin auch immer wieder begeistert und könnte mir auf den Kopf hauen, dass ich das nicht immer so gehandhabt habe.
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ja, also als wir im März bei der Hundeschule angerufen haben und unsere Trainerin beim Vorstellungsgespräch erläutert hat wie sie trainiert, saß ich in etwa so :irre3: da.
Aber es funktioniert, das ist irre! Das beste an der Sache ist, das alle Spaß an der Sache haben und sich vorallem Riders Einstellung zu fremden Hunden von Grund auf geändert hat. Klar, sich schnell bewegende Hunde, oder Hunde die plötzlich vor einem stehen werden immer noch angebellt, aber das ist auch im Moment noch ok. Bei friedlichen Hunden zu denen er "hinpendeln" darf, zeigt er sogar ernsthaftes Interesse an einer Kontakaufnahme! Mein kleiner Schisser, der sogar vor einem Welpen zu einem Häufchen Elend zusammen geschrumpft ist...
Und überhaupt, seitdem wir so üben, hat sich nochmal enorm was an der Bindung und Kommunikation getan, es fällt viel leichter ihnen klar zu machen was man möchte und sie bringen sich auch selbst aktiv im Training ein. Achja, es geht uns einfach wunderbar damit

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