Der Aussie-Klönschnack Thread - Teil 2

  • Ich hab keine Lust auf diese endlosdiskussion; daher mein letzter Beitrag dazu:
    Es gibt die Aussies, die meinem Geschmack entsprechen, sonst wäre Pika nicht hier. Pikas Züchterin hat durchweg freundliche Hunde, die einen sofort begrüßen wenn man ins Haus kommt.
    Im Sommer habe ich eine Woche mit 25 Aussies verbracht und alle waren freundlich und aufgeschlossen dort. Das sind Aussies, die ich eben mehr mag. Schließt ja nicht aus dass sie sich sonst nicht aussietypisch Benehmen.
    Aussies können sehr wohl gut in Großstädten leben, wenn ihr Nervenkostum das mitmacht. Pika hat kein Problem mit dem größten Trubel "ist halt so".
    Meine Hunde laufen ab und an mit Seminarteilnehmern wenn deren Hunde verletzt sind oder sonst irgendwas passiert ist: da sollten sie sich schon auch anfassen lassen. Das macht sogar Taxi, der ein totaler kuschelkopf ist, wenn er ohne Leine ist. Auch er liebt fremde Menschen, wenn ihn jemad anspricht.
    Hudson fand ich zb prima als Katha und ich uns in Ogau gesehen hatten, ich mag diesen Typ Hund eben.
    So, habe fertig. ;)

  • @ Jule und natürlich auch alle anderen :-),

    das war eben einer Gründe warum ich Smilla beim Walla Wanda Kennel geholt habe, Aussies die zum großen Teil aus Arbeitslinien kommen, also keine Plüschsofahunde, die sich aber trotzdem freuen wenn Besuch in ihr Territorium eindringt. Ist sicherlich viel Arbeit, das merke ich schon an meinem 3 Monate alten Nervzwerg, der zwar aufgeschlossen, aber sichtlich aufgeregt reagiert, wenn es an der Hausstür klingelt, aber........ bei uns klingelt es halt sehr oft und gezielt und die ganzen Fremden die ins Haus kommen bringen ganz tolle Sachen mit oder spielen eine Runde mit dem Zwerg :-)

    glg
    Christine mit Balou & Smilla

  • Wer hat denn hier einen Aussie, weil er ihn fürs eigene Vieh braucht und zum bewachen? Wer braucht wirklich Arbeitslinie? Die meisten hier schätzen den Aussie wegen bestimmten Eigenschaften, nicht zwingend wegen den gleichen...

    Ich tu mich mit solchen Diskussionen eh schwer, da mir Grisus Impulsivität + Einsatzbereitschaft + "Agressionsbereitschaft" + sehr sensibel mir gegenüber aber nach außen "hart" too much sind. Auf der anderen Seite finde ich, er ist sehr typisch Aussie und anders könnte ich mir einen Aussie schwer vorstellen.

    Ihr findet, eine Splittung in Arbeitslinie-Showlinie wäre sinnvoll? Oder jemand ohne Hof zum bewachen und Vieh zum hüten (oder zumindest eins von beidem) sollte keinen Aussie halten? Oder aber man sollte bitte den "einsatzbereiten, sportlichen, aber (fast) immer netten Familienaussie" züchten? Oder irgendwas dazwischen? Hat ja jeder so seine eigenen Vorstellungen vom Optimum...

    Aussies nur noch für eigenbrötlerische Landbewohner, dafür "ursprünglich"?

    Ein Versuch auf Alltagstauglichkeit zu züchten, das Schicksal vieler "hübscher" Rassen, zumal mit der Begeisterungsfähigkeit... Aber wer bitte braucht denn noch wirklich einen Arbeitshund? Und wofür?


    Ich weiß Grisus Reserviertheit und Wachsamkeit übrigens sehr zu schätzen und Hütetrieb dürfte er mir gerne mehr haben (obwohl: er ist nett zu unseren Schafen und jagt keine Rehe, was hier durchaus auch seinen Wert hat :lol: ).

    Für mich zieht vor allem deshalb kein weiterer Aussie mehr ein, weil ich für mich nicht weiß, ob der "ursprüngliche" Typ überhaupt was für mich sein kann und auf der anderen Seite sehr sicher bin, dass so eine Art "ich liebe alles und bin bei allen Reizen tiefenentspannt (und desinteressiert) Aussie" für mich kein Aussie mehr wäre.

  • Ich selber möchte einen Arbeitslinienaussie weil ich sie vom Charakter "passender" finde.
    Ich habe ganz allgemein inzwischen das Gefühl das viele Showaussies charakterlich kaputtgezüchtet wurden..

    Und da finde ich es schon interessant, ob der gegenüber bei einem Gespräch einen Show- oder einen Hüteaussie hat...


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  • Zitat

    Ich selber möchte einen Arbeitslinienaussie weil ich sie vom Charakter "passender" finde.


    Ok, und was passt da am AL Aussie besser vom Wesen her zu deinem Leben? Reines Interesse, da ich es interessant finde, wo ein Arbeitshund als passend empfunden wird :smile:

  • Also zunächst: Brix als Showaussie passt auch echt gut zu uns. Wobei ich aber fast sagen würde, ausgehend von den Showaussies die ich inzwischen kenne, dass er nicht ganz "typisch" ist.

    Ich habe das Gefühl, dass die Arbeitslinien mehr Alltagstauglichkeit zeigen können, wenn sie aus den richtigen Linien stammen. Diese Hunde wissen wann sie arbeiten und wann "Alltag" ist und können effektiv arbeiten.
    Bei vielen Showaussies hab ich das Gefühl, dass da zwar der Wille zu arbeiten da ist, die Hunde aber im Kopf nicht mehr so klar sind, dass sie auch effektiv arbeiten können - meiner Meinung nach eine ziemlich gefährliche Mischung. Dazu das schwache Nervenkostüm bei vielen Showaussies...ich bilde mir ein bei den Arbeitslinien mehr nervenstärke und öfter einen klaren Kopf gesehen zu haben.

    Zudem möchte ich ja auch mit dem Hund aktiv arbeiten - an dem Schafen.

    Ansonsten Schätze ich den starken Schutz- und Wachtrieb, auch die große Individualdistanz, die Reserviertheit und ja, teilweise sogar das höhere Aggressionspotential.
    Es "passt" in unser Leben beziehungsweise stört es zumindest nicht.


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  • Ich habe nicht das Gefühl, dass Showhunde charakterlich kaputt gezüchtet wurden. Es gibt doch nette Vertreter in beiden Linien, aber für mich hat das Showideal wenig mit dem Aussie zu tun. Wozu bitte muss ein Arbeitshund "schön" sein? Das finde ich generell vollkommen idiotisch. So lange ein Tier körperlich funktional gebaut ist, ist es immer schön - nur eben nicht in jedermanns Auge. Auf den Shows werden ja kaum Hunde prämiert, die dem Rassestandard entsprechen, sondern vollkommen übertypisierte Hunde.

    Nur, weil man eine Rasse mehrheitlich nicht mehr so braucht, wie früher, finde ich trotzdem nicht, dass man an allem drehen sollte, was die Rasse ausmacht. Denken wir doch mal an den Labrador. Optisch gehen viele der heutigen Labbis sicher noch sehr nach den stämmigen Arbeitshunden von früher, aber was ist von deren Charakter noch übrig? Genauso würde kaum noch wer einen Pudel zur Wasserjagd einsetzten und und und. Wäre das Ganze an dem Punkt beendet, dass man halt die Arbeitseigenschaften wegzüchtet, dann würde ich mich nicht mal groß dran stoßen - wären eventuell nicht mehr meine Hunde, aber na gut. Ich sehe aber beim Aussie wie bei vielen anderen armen Rassen den menschlichen Drang zur Übertreibung in der Zucht und das in erster Hinsicht optisch. Der Mops war auch mal ein sportlicher Geselle mit Nase und der Shar Pai hatte keine Haut, in die 10 seiner Sorte gepasst hätten, auch ein Chihuahua hatte mal eine Größe, bei der das Leben an sich nicht schon zur Gefahr wurde und und und. Keine dieser Rassen hat aber ihr jetziges Aussehen der Tatsache zu verdanken, dass man sie zur Arbeit genutzt und als Arbeitsrasse erhalten hat.

    Die Trennung zwischen Show- und Arbeitslinien ist in meinen Augen schon vollzogen, aber in beiden Lagern läuft nicht alles so, wie es sein soll - bei Weitem nicht. Der Aussie bringt einige Rasseeigenschaften mit, die anstrengend sein können, aber keine davon kommt als einzelnes Päckchen. Es ist nunmal nicht so leicht, dass man an einer Schraube dreht und dann läuft es besser. Wir haben nicht im Ansatz eine Ahnung davon, welche Anlagen genetisch gekoppelt sind. Nehme ich in der Zucht in Kauf auf einen menschenfreundlichen Hund zu selektieren, dann erkaufe ich das evtl. mit Einbußen in der Leistung - der hütende Aussie soll ja mitdenken und schnell sein und verteidigen etc. Und dann? Hab ich einen AL-Hund, kann den kein Arbeiter brauchen, aber die Showleute gewinnen keinen Blumentopf damit. Wohin dann mit solchen Tieren?

    Ich bleib dabei - ich will meinen Aussie, dem Standard entsprechend, mit allem drum und dran - arbeiten, Reserviertheit, Auffassungsgabe etc. Für mich (also im Sinne von meine Person) macht es nicht den geringsten Sinn mich bei Züchtern uzmzusehen, deren Hunde nur im Sport geführt und auf Freundlichkeit und Gesundheit selektiert werden. Bekomme ich die Freundlichkeit bei den Arbeitertern dazu, dann beschwere ich mich sicher nicht, aber packt der Hund doch die rassetypischen und anstrengenden Eigenheiten aus, dann ist es auch o.k. für mich. Würde ich in einer Umgebung leben bzw. den Hund dauerhaft in einer Umgebung führen müssen, die dessen Wesen ganz und gar widerstrebt, dann würde ich vermutlich den halben Tag als stressig emfinden und umziehen oder anderweitig für "Flucht" sorgen. Würde ich mir einen Aussie unter solchen Bedingungen zulegen, würde ich immer ein erwachsenes Tier auswählen, denn kein Züchter kann bei einem Welpen garantieren, dass der zu everybody's darling wird.

  • Zitat


    Ansonsten Schätze ich den starken Schutz- und Wachtrieb, auch die große Individualdistanz, die Reserviertheit und ja, teilweise sogar das höhere Aggressionspotential.

    NICHTS von dem hat Emi. Da sind die Showaussies die ich kenne schlimmer.

  • Ausnahmen bestätigen die Regel...

    Mir gehts wie Nocte: ich möchte einen Hund, wie er im Standard steht, und eben keinen auf Freundlichkeit und "Juhu, ein Mensch" gezüchteten Familienhund...
    Warum auch? Man entscheidet sich ja gerade wegen der Rasseeigenschaften für eine Rasse...und dann geht man nicht davon aus einen rasseutypischen Vertreter zu Kriegen - ich zumindest nicht

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