Unser Training gegen Aggression bei Hundebegegnung

  • Ich benutze es auch noch wenn Nala unsicher oder Angst hat.
    Wenn ich an den clicker denke.
    Allerdings werde ich mal wieder mehr Z&B machen ;) so ab und zu kann es ja nicht Schaden.
    Dadurch festigt es sich ja nur noch mehr.

    Wenn ihr an Hunden vorbeilaufen müsst clicker ihr dann durch?
    So habe ich das früher gemacht und muss es zum Glück jetzt nicht mehr.

  • Zitat

    Klingt als wäre Titus noch ein schwerer Fall als Schara.

    Mit dem Leine locker lassen ist das so ne Sache. Also ich nehme Schara bei Hundesichtung schon zu mir, muss ich ja auch wegen Clicker und Leckerlie. Da ist sie ja automatisch an meiner Seite. Sie soll sich dann eben nur auf mich konzentrieren. Der andere Hund soll dann Nebensache sein.

    Wir sind früher anderen Hunden auch aus dem Weg gegangen. Strassenseite gewechselt (aber man kann auch da rüber bellen und knurren), zum Teil Kehrtwendung, oder nen grooooßen Bogen gemacht. Kam mir zwar dabei immer blöd vor, aber wenn sie zähnefletschend in der Leine hängt komme ich mir natürlich noch blöder vor.

    Mhm, ob Titus ein schwerer Fall ist weiß ich gar nicht - er fletscht zum Beispiel nicht die Zähne, sondern macht mehr Getöse. Ich zitiere mich mal selbst, da ja wahrscheinlich nicht alle, die hier mitschreiben, auch meinen Thread zum Thema gelesen haben:

    Zitat

    Titus (Labbi-Weißer Schäfi Mix aus dem Tierschutz) ist mittlerweile ein gutes Jahr alt - wir haben ihn bekommen, als er knapp 5 Monate alt war. Er kannte offensichtlich nicht soooo viel, hat aber ein mutiges Grundwesen, d.h., viele Dinge macht er wie selbstverständlich, geht zum Beispiel ohne drüber nachzudenken über alle möglichen Untergründe etc.pp. Wir haben zufällig eine Dame getroffen, die Titus damals beim "Züchter" angeschaut hatte und uns berichtet hat, dass er furchtbar gestunken habe, im Zwinger gesessen habe, die Fütterung etc. nicht besonders toll gewesen wäre usw.
    Titus war von Anfang an bei Hundebegegnungen relativ unsicher, d.h. er hat sich eigentlich vom ersten Tag an hingelegt und abgewartet, was der andere Hund macht. Bis er so ca. 10 Monate alt war, ist er dabei in 99% der Fälle liegen geblieben, bis der andere Hund ankam, ihn "abgecheckt" hatte (hat sich dabei teilweise auch direkt auf den Rücken gedreht) und hat dann beschwichtigende Signale ausgesandt, d.h. züngeln beim anderen Hund etc..
    Dann kam es zu einem Schlüsselerlebnis: Titus ist auf einer Hundewiese, auf der wir öfter waren, immer wieder von einem Goldie bestiegen worden (8 Jahre alt und zeigt dieses Verhalten laut Besitzerin schon fast immer, rennt 200 m weit vor und berammelt alles - die HH hatte uns aber mehrmals gesagt, dass wir ihren Hund runter pflücken können/dürfen) und hat sich nicht gewehrt. Wir waren immer wieder dabei den Goldie zu blocken, hatten dann auch Erfolg. Da kam ein anderer kleiner schwarzer Hund von hinten an Titus Hintern, wollte ihn wohl beriechen oder so (bis dahin hatte es nie Probleme mit anderen Hunden gegeben), woraufhin der total "böse" wurde, den Kleinen massiv weg geknurrt hat, sich drüber gebeugt hat, viel Getöse eben... Er hat ihn nicht gebissen, wir haben ihn aber auch direkt weggezogen. Ich war ganz verdattert, besonders, da ich Titus bis dahin so nicht kannte und die HH des Kleinen (und die Goldie-Besi) direkt auch meinten, dass es ja nicht normal sei, dass Titus den Kleinen so auf dem Boden "festhalte", obwohl er sich ja schon unterworfen habe etc.
    Ab diesem Zeitpunkt sind wir nicht mehr auf der Hundewiese gewesen, weil wir einerseits wirklich verunsichert waren und andererseits aber auch bemerkt haben (bzw. auch eine andere bekannte HH, die in der Situation dabei war meinte) dass Titus durch die Situation total gestresst war und seinen "Frust" in einer solchen Form Übersprungshandlung abreagiert hat - der Kleine hat seinen Frust also "abbekommen".
    In einer anderen Situation war Titus mit meinem Freund unterwegs - bei der Feuerwehr, um genau zu sein. Titus geht dort gerne mit hin. Überraschend muss wohl ein anderer kleiner Hund von einem Kameraden mit gekommen sein, den Titus direkt richtig rundmachen wollte (er war angeleint). Mein Freund hat ihn sich geschnappt und ganz fest gehalten, da er wohl einfach nicht unter Kontrolle zu bringen war. Ich war in der Situation nicht dabei, im Nachhinein denke ich, dass das genau die falsche Reaktion war.
    Nach diesem Erlebnis wurden wir sehr vorsichtig, haben Hundekontakt wenn möglich nur noch sehr ausgewählt zugelassen, aber Titus reagiert wirklich direkt ziemlich ungehalten auf andere Hunde. Mittlerweile legt er sich ab, wartet, stellt teilweise das Nackenfell hoch und fixiert. Ich versuche ihn, so gut es geht, zu blocken, aber er will doch gerne hinter meinen Beinen vorlugen - und wenn er liegt, bekomme ich ihn nicht mehr hoch, hinter mir herschleifen will ich ihn nicht und es gelingt mir bislang noch nicht sehr gut, ihn durch körperliches Abdrängen zum Aufstehen und weitergehen zu zwingen. Sehr große Bögen laufen ist eine Hilfe, auch Z&B hat in so weit Fortschritte gebracht, dass er nicht mehr zwangsläufig ne Bürste macht, also kleine Verbesserungen sehe ich da schon. Merkt er, dass der andere ihm gar nix will, beruhigt er sich auch recht schnell und alles ist tutti, spielt dann teilweise sogar bzw. will spielen.

    Unser großes Problem ist glaube ich, dass Titus das Ablegen so derart verinnerlicht hat, dass ich mich an kaum eine Hundebegegnung erinnern kann, bei der er stehen geblieben ist... :???:
    Manchmal habe ich auch das Gefühl, dass er meint, dann das zu bekommen, was er will - zum anderen Hund hin, ob nun in freundlicher oder blöder Absicht, bzw. dass der dann zu ihm kommt. Und dann kommt die olle Trulla, die ihn abblockt - moi... :roll:
    Liebe Grüße,
    Annika

    PS: Ich klickere auch mittlerweile mehr bei Hundesichtung, fast durchgehend, da ich bemerkt habe, dass es nicht nur Titus, sondern auch mich selbst beruhigt :D

  • Heute abend habe ich der Trainerin ein Update geschrieben wie gut alles läuft. Hätte ich es nur nicht getan.........

    Nach Ladenschluß laufen wir ja extra noch in der Stadt um Hunden zu begegnen. Nach einigen "guten" Begegnungen kommt uns ein Entlebucher Junghund (fast noch Welpe) entgegen. Schara pirscht sich an, nimmt ein oder zwei Leckerlies, mehr widerwillig, die Leckerlies sind uninteressant. Viel interessanter ist dieses Unding was da vorne läuft.
    Sie läßt sich durch Clicker oder Leckerlie nicht ablenken. Ich gehe einen Bogen, blocke zusätzlich.

    Die Entlebucher-Frau bleibt stehen "ach warten sie mal, sie benutzen dieses Ding da".
    Ich: Ja, den Clicker, wir trainieren!
    Frau: Ja, das habe ich im Fernsehen gesehen, bei diesem.......wie heisst der nochmal R........
    Ich: Rütter, aber so einfach ist das nicht, das geht nicht nur vom Fernsehen schaun
    Frau: meine Freundin in Ibiza wurde zum ersten mal von ihrem Hund gebissen, da möchten wir auch gerne den Trainer benutzen
    Ich: ich bezweifle, dass der da Zeit hat, der ist doch in Deutschland unterwegs

    Die Hunde stehen sich mittlerweile beschwichtigend gegenüber. Jeder schaut auf eine andere Seite.

    Frau: das macht nichts, den kann man doch einfliegen lassen

    Mittlerweile hab ich das Gefühl im falschen Film zu stehen.

    Ich: aber auch wenn, mit einmal ist es doch nicht getan, da gibt es doch bestimmt gute Trainer vor Ort
    Frau: das macht nichts, der kann ja eine Woche bleiben

    Sagt mal, haben wir schon ersten April. Die Rütter-Masche geht mir ja sowieso gewaltig auf den Keks.

    Ich: aber es gibt auch andere gute Trainer
    Frau: wo sind Sie denn?
    Ich: buchstabiere den Namen, die Homepage (Frau wiederholt die Buchstabierung)
    Frau: und wie heisst der vom TV
    Ich: Rütter
    Frau: mit ü?
    Ich: Ja
    Frau: das ist ja gar nicht mein Hund, den habe ich nur in Pflege von meiner Freundin
    Ich: aha, nett sie kennen gelernt zu haben, auf Wiedersehen und Danke nochmal

    Ich glaube ich rufe meine Trainerin mal an und warne sie, falls da jemand anruft und sie nach Ibiza einlädt soll sie gleich den Rütter-Tarif verlangen....

  • Zitat

    Da das ja bei euch nicht geht, würde ich mal konditionierte Entspannung versuchen, das geht über eine Berührung an einer bestimmten Stelle oder einen Geruch (siehe hier: http://cavecani.de/wissenswertes/…-hundetraining/)

    Das lässt sich wunderbar auf der Couch konditionieren;-)

    Marker wählen und das alltägliche knuddeln dazu missbrauchen diesen einzusetzen. Am besten natürlich mit Berührungen die der Hund liebt ;-) Und dabei den Marker ruhig und gelassen wiederholen ;-) Gut eignen sich worte die man sanft und langezogen nutzen kann wie, ruhhhhhig oder eaaaaaasy...

    Sollte dann mal wieder eine etwas angespannte Situation eintreffen den Marker und die Berührung einsetzen...

    Das Level aber nur langsam erhöhen... Je länger man konditioniert desto höher kann/darf auch die Anspannung werden. Merkt man das sich nichts tut weiter/intensiver konditionieren und das stresslevel wieder etwas verringern....

  • Zitat

    Du meinst bestimmt Signal (nicht Marker...) =)

    Signal, Marker, Wort, Befehl, Ansage, Kommando.... hinauslaufen wird es auf ein und das selbe;-)
    Ich kann als Marker ein einfaches "PoP" "Top" "Trick" "Stop" nehmen oder mit "PassAufDaKommtEinAndererHund" markieren.

    Man kann ein bestimmtes Verhalten mit gewünschten Worten markieren.

    Allerdings sollte klar sein, desto prägnanter, deutlicher, kürzer ein Marker ist umso schneller ist er beim Hund angekommen und umso "einfacher" wird es ;-)

    Zitat: Markersignal (positiv konditionierter Verstärker) ein Markersignal verstärkt gewünschtes verhalten eines Hundes.

    Ich kann ihm also im Prinzip auch das Vaterunser "predigen" solange das verhalten das gewünschte positive ist. Irgendwann wir er bei der predigt genau das tun was er immer tut bzw. tun soll;-) Wichtig ist "nur" das richtige Timing ....

    Oder aber ich markiere jeden einzelnen Buchstaben des Alphabetes mit einem bestimmten verhalten und ich habe einen Hund der auf 26 Marker ein bestimmtes Verhalten an den Tag legt ;-)

  • genau, ein MARKER markiert ein Verhalten WÄHREND der Hund es ausführt und gibt ihm Information darüber welche Konsequenz er dafür erwarten kann.


    Ein Signal löst ein Verhalten aus, kommt also VOR dem Verhalten.

    Da das Entspannungsignal ein Verhalten (entspannen) auslösen soll, ist es kein Marker!

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