Rüde+Pubertät: Aggression auch gegen -Halter häufig? Selten?

  • Oh manno, Micha. Erst mal alles Gute, besonders Nerven und Geduld für die Zeit mit eurem "Rüpel"...! Also Aggressionen gegen mich oder Familienmitgliedern kenn' ich aus unserer Hundegeschichte nicht, nur flegelhaftes Benehmen in der Pubertät. Bei dem Gewicht deiner Vierpfote läg' ich mit meinen 45 kg gleich drunter....!

  • Mir kommen da ja gleich einige Fragen in den Sinn:


    Was ist das für ein Hundetrainer?.... (beantwortet Euch die Frage bitte selbst... gibt es Fortschritte oder wird es eher immer schlimmer? dann sollte/könnte man vielleicht mal die Methoden und Ansätze überdenken)...



    Wurde mal die Schilddrüse untersucht? Viele HSH haben angeborenerweise eine schwache Schilddrüse.


    Wenn es so heftig ist, wie es sich aus Deinem Eingangspost herausliest, dann würde ich persönlich mich mit Mirjam Cordt in Verbindung setzen.

  • Zitat

    Wenn es so heftig ist, wie es sich aus Deinem Eingangspost herausliest, dann würde ich persönlich mich mit Mirjam Cordt in Verbindung setzen.


    Kennst du sie persönlich ? Hast du mal gesehen, wie sie mit fremden, aggressiven Hunden umgeht !!!!


    Gruß, staffy

  • Also ich denke, dass ein abtickender Rüde, der dann aufgehalten wird, schon mal öfter auch nach seinen Besitzern schnappt oder sich eben freikämpfen will, wenn er ernsthaft auf Konfrontation mit dem anderen Rüden aus ist. Nicht direkt als Aggression gegenüber dem Halter sondern als ausflippen.
    Kann man hier nicht eine Umfrage erstellen, wo man alle gängigen Probleme kombiniert mit dem Geschlecht zur Auswahl angeben kann? Da kann ich mir ein 50/50 nicht vorstellen ... Andererseits, ist es auch zu naheliegend, dass es daran liegt. Schilddrüse, Schmerzen, muss man auch immer mal wieder in Betracht ziehen.
    Das mit dem im Halbschlaf aufschrecken und sich gleich verteidigen wollen, da ist es doch wahrscheinlich, dass er seine Erlebnisse mit Rüden dort im Traum verarbeitet und dann dort drin steckt. Das kennen doch die meisten, dass man dann gerade am jungen schlafenden Hund sieht, was sie wildes am Tag erlebt haben.
    Auch wenn ich mich sicher unbeliebt mache. Schon den Kastrationschip probiert?
    Testosteron hat nunmal seine Auswirkungen, überall in der Tierwelt zu bewundern, und eben auch beim Hund. Was eine erhöhte Aggressionsbereitschaft beinhaltet kann und oft auch tut. Viele behaupten ja es macht keinen Unterschied ob Rüde oder Hündin. Doch egal wo, was Leinenaggression, Klopperreien, Aggressionen gegenüber Haltern angeht, gibt es maaaal eine Hündin, aber das Gros sind Rüden, die diese Probleme haben. Und die Pubertät verschärft das ganze dann, die Umbaumaßnahmen im Gehirn sorgen nicht gerade für mehr Beherrschung und das Programm Fortpflanzung hat nunmal nicht die Rüden bevorzugt, die sich in der Ecke zusammenkuscheln. Gleichzeitig ist er ja altersmäßig noch nicht soweit um eine Führung zu übernehmen, ist die Menschliche Umwelt für einen Hund ziemlich undurchschaubar und nicht zu beherrschen. Und Kompetenz erlangen durch Jagen, Rudel verteidigen, sich mit Rüden messen und den Respekt von Hünndinnen erarbeiten, das ist nunmal selten im Angebot im heutigen Hundeleben.


    Schlimm wird es, wie bei allen Verhaltensweisen, wenn sich ein Teufelskreis ergibt. Hund aggressiv, Halter entsprechend aufgeregt, muss sich durchsetzen, muss bei einem großen Hund grob werden, Hund wehrt sich, Halter wird heftiger, Hund wehrt sich mehr.
    Das Vertrauen geht kaputt auf beiden Seiten, wenn man nicht mehr an seinem schlafenden Hund vorbeigehen mag, ohne eine gewisse Vorsicht.
    Tut mir sehr leid für euch und Respekt, dass kein "Ich will abgeben Ton" angeschlagen wird.
    Ihr solltet unbedingt versuchen Begegnungen auf Video aufzunehmen. Wann kracht es, wann nicht, wie sind die Anzeichen weit vorher. Was ist am Tag schon vorher passiert. Wenn man es sich immer wieder ansehen kann, bekommt man viel mehr Informationen, als wenn man dann in der Situation steckt und einfach nur noch versucht eine Katastrophe zu vermeiden. Und es selbst! zu sehen, ist nochmal was anderes, als es von einem Trainer interpretiert zu bekommen. Probiert verschiedene Standarderklärungenfür das verhalten aus, schaut, ob ihr neue Erkenntnisse über euren Hund bekommt.
    Und egal, ob die Pubertät es euch nun schwerer macht, das Problem muss ja nun angegangen werden.
    Hat der Trainer einen Rüden mit dem ihr trainieren könnt? Gibt es Strecken, wo ihr regelmäßig jemanden trefft?
    Hund sichern mit Maulkorb, Geschirr und Halsband. Dann an einen Baum gebunden und Selbstbeherrschung üben. Wie sowieso in allen belangen, mit Futter, Spielzeug, läufigen Hündinnen. Suche Kontakt zu Besitzern mit ähnlichen Problemen, Verabredet euch zum üben. Vorher ausmessen. Hunde mit Schleppleinen in einer Entfernung sichern, wo sie nicht aneinander ran kommen und dann "freier" üben als an einer kurzen Leine. Beide mit Maulkorb gesichert, dann spazierenführen, zwei Mann pro Hund, einer läuft entfernt und sichert mit langer Leine, der andere trainiert.
    In der Hundeschule möglichst viele sympathische Rüden zum Spazierengehen sammeln. Schauen, ob du einen älteren souveränen Rüden findest, dem er dann hinterherlaufen kann. Zeigt er manchen Rüden gegenüber ein verhalten, wo man menschlich ausgedrückt, sagen könnte, den bewundert er? Es gibt so Spiegelverhalten. Entweder weil der Rüde mit einem anderen in "heimliche Konkurrenz" tritt. Drübermarkieren, wenn der trabt, trabt er auch ect. Oder eben ein Nacheifern. Bei Konkurrenz baut sich der Rüde meist auf bei Blickkontakt, bei Bewunderung zeigt er Anzeichen von beschwichtigen, aber die Neugier, das näher kommen wollen überwiegt.
    Wenn er Rüden gegenüber noch viele verschiedene Verhaltenszeichen zeigt, habt ihr noch eine größere Chance, als wenn er schon ritualisiert gegenüber allen handelt. Nicht nur an der Aggression arbeiten, jegliche Positive Tendenzen fleißig loben und da seit ihr mit 20% noch gut dabei!
    Und dann ganz viele Möglichkeiten finden mit dem Hund zusammenzuarbeiten und ihn zu loben. Gemeinsam Dinge tragen (Bei der Größe bieten sich Baumstämme an :D ), Löcher graben. Gemeinsam essen. Gemeinsam schlafen. ...
    Aber das wisst ihr sicherlich schon alles und ich wünsche euch viel Glück und durchhaltevermögen, dass ihr viele Situationen erlebt, wo es gut ausgeht und ihr mit eurem Hund zuversicht und Vertrauen tanken könnt, für die schwierigen Tage!


    Liebe Grüße
    Sockensucher

  • Zitat


    Kennst du sie persönlich ? Hast du mal gesehen, wie sie mit fremden, aggressiven Hunden umgeht !!!!


    Gruß, staffy


    WAS willst Du wohl mal wieder mit dieser reißerischen Frage suggerieren?....


    Oh, stimmt, ich vergaß, Du hast ja mit JEDEM lebenden Hundetrainer weltweit schon Dein halbes Leben verbracht und nur eine von Dir auserwählte erlesene Auswahl darf empfohlen und für gut befunden werden.... :sleep:

  • Zitat

    Heißt das nein ?


    Immer wieder interessant, welch Phantasie du in die Interpretation einfacher Fragen legst ;-)



    Hihihihihi, WER interpretiert hier?....

  • Das ist einfach ein zu komplexes Thema für eine Analyse hier. Aber ich schreibe mal trotzdem ein bißchen. Danke für den Input bzgl. Hundebegegnungen. Ich freue mich eher, wenn wir anderen begegnen und sage meinem Gegenüber auch schon mal Bescheid, dass sie nicht erschrecken wollen, wenn es laut wird. Ja, Alternativhandlungen machen wir derart, ich dränge ihn bspw. massiv aus der Situation heraus und setze Sitz und Platz durch nebst fleißig Lob, wenn er das macht. Allerdings ist er einfach derart fixiert auf den "Gegner", dass seine Aufmerksamkeit schwer zu erreichen ist bzw. dass so ein Lob scheinbar überhaupt nicht ankommt.
    Ebenso beachten wir "Spannung auf der Leine" sehr genau (eben dass keine Spannung ohne Not da ist) und das Thema, dass wenn er sich "gewünscht" verhält, auch sofort alles gut ist und man nicht sanktioniert, wenn nichts mehr ist.


    Was das Aufschrecken aus Ruhe angeht, verdichtet sich das Bild, aber es werden auch noch viele Aspekte in Erwägung gezogen. Das tritt eher am Abend auf, vielleicht nach einem Tag, an dem er überfordert war. Er hat dann zuhause keinen offenen, freundlichen Blick, sondern eher etwas gesenkten Kopf, Mundwinkel hängen wie bei Frau Merkel, oft "scheele" Blicke aus dem Augenwinkel, bei Ansprache bleibt der Kopf auf dem Boden, würde ich seinen Kopf anheben (ich akzeptiere aber sein Ruhebedürfnis), lässt er diesen hängen und sofort wieder auf den Boden herab. Tut sich etwas, oft auch skeptischer Blick mit gerunzelter Stirn. Alles in allem ist er im Haus (oft) niedergeschlagen und irgendwie depressiv, gehen wir nach draußen, lebt er sofort auf. Morgens ist alles besser, Abends schlechter.


    Mit dem "Zuhause angegangen werden" war es auch ein Problem in der Ferienwohnung. Zuhause ist es nun seit zwei Tagen in Ordnung. Da war auch vermehrte Unsicherheit in der Fewo im Spiel (Angst vor dem Flur) und ich denke, ich hatte zu viel mit ihm gemacht. Momentan ist mehr Ruhe angesagt, sehr dosierter Freilauf, zeitlich genau begrenzte Übungen (bei Fuß laufen etc.).


    Na ja und letztlich ist er dieser Tage in einer starken Phase, was das weibl. Geschlecht und Konkurrenten angeht. Die Nase ist permanent am Straßenrand, intensive Geruchsaufnahme, ihm läuft da teilweise der Sabber. Aufmerksamkeit mir gegenüber beim Spaziergang gegen Null, es reicht so gerade, dass er mir beim Freilauf noch folgt, kaum Reaktion bei Ansprache und seltene Blicke zu mir. Alles ist wichtiger.


    Bzgl. körperl. Ursachen...: (Blut)Untersuchung steht an.

  • Hallo,


    um deine eigentliche 'Frage zu beantworten: Nein, das ist nicht normal. Klar testen charakterstarke Hunde zeit ihres Lebens immer wieder ihre Grenzen aus. Aber sicher nicht wie du es hier beschreibst.
    Da ich weder dich noch deinen Hund kenne kann man nur spekulieren. Aus dem von dir beschriebenen würde ich erstmal denken, dein Hund hat eine starke Tendenz zu dominanten Verhaltensweisen.In Verbindung mit dir als Halter (kein Wattebauschwerfer) kann das schon mal eskalieren, sofern du ebenso Stur bist. Möglicherweise ist das Problem, das du in genau derselben intensität gegen das Verhalten deines Hundes steuerst, in der er dir entgegenkommt. Wenn zwei Heftigkeiten aufeinanderprallen, kann das durchaus kontraproduktiv enden. Dann bist du für den Hund ein gleichgestellter, dessen Position immer wieder in Frage gestellt wird. Da kannst du eigentlich nur mit viel Arbeit an dir (souveränität) und dem Hund (Grundgehorsam) was ändern. Allerdings würde ich das auf keinen Fall ohne einen Trainer machen, der auf aggressives Verhalten (Verhaltensweisen) spezialisiert ist. Viele "normale" Trainer geraten bei einem solchen pProblem schnell mal an ihre Grenzen, auch wenn sie sonst wirklich gut sind. Da geht es manchmal um Kleinigkeiten.
    Ein Hund der tendenziell in unangebracht starker Aggression reagiert oder agiert muss anders trainiert werden wie ein pubertierender Lümmel.
    Das ist aber nur eine Vorsichtige Schätzung. Ich wünsche dir aber alles Gute und viel Glück.


    LG Andrea

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