Hilfe, mein Hund ist Passivraucher :/


  • Ich kann mich gerne gewählter ausdrücken, wenn das denn Dein Wunsch sein sollte. Es geht also um die Passivberauchung der Haustiere.
    Mir ist nicht ganz klar, wie die werten Nichtraucher sich das Lebensumfeld eines Rauchers vorstellen - dennoch zeichnet sich das Negativbild einer zugenebelten Höhle deutlichst ab.
    Es stellt sich die Frage, wenn jemand wie ich in einem 20 m² großen Wohnzimmer eine Zigarette raucht - wieviel kommt von den durch meine Atemluft ausgestoßenen Schadstoffe tatsächlich beim Hund an?
    Mehr oder weniger, als wenn mein Hund neben mir in der Küche steht während ich einen Braten "scharf" anbrate??


    Weshalb ich desweiteren langsam einen gereizten Tonfall bei dem Thema anschlage, ist die Argumentation der "Gesundheitsfanatiker" im Allgemeinen. Ich wage ganz einfach zu behaupten, dass es dabei zu 99% eben nicht um ernsthafte Besorgnis zugunsten anderer Mitbürger /Mitbewohner geht, sondern schlicht und ergreifend um Trittbrettfahrer eines politisch gesteuerten Feindbildes.


    Ich kann nicht verstehen, warum ein Nichtraucher, der eine Shisha-Bar besucht, den Anspruch erhebt, dass dort nicht geraucht wird.
    Auch München ist ein schönes Beispiel: hat jemand schon einmal die Autos unter der Donnersberger Brücke nach wenigen Tagen angesehen? Wer glaubt hier allen Ernstes, dass der Raucher an der Bushaltestelle nebenan für Gesundheitsprobleme verantwortlich ist? Ob man dort mit Hund oder ohne Hund wartet - ist zweitrangig.


    Noch dazu ist für mich nicht nachvollziehbar, welchen Anreiz die Nichtraucher haben die Raucher "zu bekehren".
    Es kann doch jeder halten wie er möchte. Wurde hier nicht einen Moment daran gedacht, dass es letztendlich um so etwas wie gesteuerte "Energieverwendung für Proteste" geht?
    Während der kleine Bürger stetig darauf bedacht ist einem Mitbürger Vorschriften zu machen, verliert er die wirklichen Probleme, die in der Regel direkt mit einer Wirtschaftslobby zusammenhängen, aus den Augen.


    Glaubt Ihr wirklich, dass das reiner Zufall ist?
    "Der weltweite CO²-Ausstoß hat noch stärker zugenommen, als es die Experten befürchtet haben - aber Hilfe, mein Nachbar qualmt seinen Hund zu".


    Man kann solche Thesen selbstverständlich als an den Haaren herbeigezogene Verschwörungstheorien abtun - sollte dennoch gleichzeitig zur Kenntnis nehmen, dass z.B. während der Fußball-WM 2006 wirklich drastische Gesetzesänderungen verabschiedet wurden, die nur leider so gut wie niemand zur Kenntnis nahm.
    Warum gerade zu diesem Zeitpunkt, diese Frage sollte erlaubt sein.


    Wie einfach wäre es Tabak mit in die Kategorie Cannabis, also Suchmittel zu stecken und zu verbieten? Warum gibt es keinen derartigen Gesetzesbeschluss?


    Deshalb "Leben und Leben lassen". Vertraut den Leuten, dass sie wissen, was sie tun, auch mit ihren Hunden.
    Und wenn wirklich etwas stören sollte - einfach nett drauf aufmerksam machen, vielleicht sogar einmal das Wort "Bitte" in den Mund nehmen.


    Wenn man als Mensch die Menschen an sich mag, dann kann man sich Diskussionen ala: "Bäh, Du stinkst nach Rauch". "Musst Du gerade sagen, nach dem Reiten einen Döner gegessen?" einfach ersparen.


    Zur "Nächstenliebe" gehört auch die Betroffenheit über Artikel wie diesen: http://www.aerztezeitung.de/po…pflegeheimen-problem.html
    Das relativiert die auf die Schachteln gedruckte "Abschreckung" "Raucher sterben früher" ganz enorm.
    Darüber sollte man nachdenken.


    So weit weg von unserem Thema hier - und irgendwie doch nicht.

  • wooni: Was hast Du denn erwartet?


    Wer aus Überzeugung nicht möchte, dass sein Hund Zigarettenrauch einatmet, wird das verhindern.
    Die Hunde von Rauchern leben die Gewohnheiten ihres Herrchens mit - ob der auf den Balkon, vor die Türe geht oder im Zimmer raucht...


    Als Gast oder Gastgeber mit Hund habe ich dasselbe Wahlrecht. Ich kann jemanden besuchen oder nicht - mit Hund und ohne, einladen oder nicht - da hab ich grundsätzlich die völlige Freiheit.
    Wenn ich mit den Konsequenzen meiner Entscheidung nicht leben kann, dann hab ich ein Problem - nicht die anderen, so einfach ist das.

  • Man muss sich einfach nur in die einzelnen Situationen reinversetzen und die Leute hindenken mit denen man öfter Zeit verbringt. Leute die mich kennen, die ich kenne, da kommt es gar nicht zu solchen Gesprächen. Als ich geändert habe von hie und da drinnen rauchen, zu absolut-rauchverbot, gab es ein paar Sprüche vonwegen "jaja der Hund ist da und Nina ändert ihr Leben" etc, aber das war witzig^^


    Dass draussen nicht alles perfekt läuft, und man mal nen schwall Rauch ins Gesicht kriegt.................. Ach Gott - da muss man halt in die Wüste oder in den Dschungel gehen wo man völlig allein und abgesichert ist.


    Wenn man sich - bzw wenn ICH MIR - die Situationen vorstelle, ganz direkt, entfällt iwie jede Diskussion darüber.


    Bei mir gelten ein paar Regeln, bei anderen gelten andere Regeln, die ich dann absolut Kommentarlos, Frustlos, akzeptiere.



    vllt mache ich es mir auch zu einfach - kann schon sein.


    lotuselise... Kann es sein dass wird einer Meinung sind, im Prinzip? Rücksichtnahme etc...

  • hallo lotusliese,


    ich wollte niemanden persönlich angreifen und es geht nicht um eure gesundheit als raucher, sowie eure wohnung oder weiß der geier wat.


    es geht schlicht und ergreifend darum, dass ein anderes lebewesen, der hund, den rauch mit einatmet und von diesem geschädigt wird.


    bordy hat es in einem anderen thread diesbezüglich auf den punkt gebracht: ich versteh es einfach nicht, wieso hier endlos über zwang, unschöne maßnahmen, kastration, "falsche" erziehungsmethoden, falsche ernährung diskutiert wird und andere da immer wieder belehrt werden, aber das thema "die bewusste gesundheitsschädigung durch passivrauchen" wird bagatellisiert.


    das ist absolut paradox.


    ein hh, der seinen futtermittelallergischen hund mit billigkrams füttert wird belehrt, was er dem armen hund antue, aber es ist o.k., die atemwege seines hundes wissentlich zu schädigen?


    das versteh ich einfach nicht, ist mir zu hoch.


    es geht nicht darum, was einige von euch mit ihrem leben machen. das ist komplett euer ding.
    es geht doch auch nicht darum, dass manche nichtraucher jeden umerziehen wollen. das ist ja auch blödsinn.
    jeder muss selbst entscheiden, was mit seinem körper geschieht, da bin ich ganz bei euch.


    es geht auch sicher nicht darum, dass man nicht ab und zu draußen ne fluppe neben seinem hund rauchen kann. aber jeden tag in geschlossenen räumen ist das doch ein völlig anderes thema.


    euer hund ist ein eigenständiges lebewesen, der ebenso mit den folgen von zigarettenrauch zu kämpfen hat wie ihr. nur, dass er sich niemals für eine solche schädigung entscheiden würde, wenn er das könnte.


    eine ganz ernsthafte frage: warum kann man seinen hund nicht vor diesen erkrankungen schützen?


    hier wurden ja teilweise sehr gute argumente genannt, welche schädigungen beobachtet wurden:
    beeinträchtigung des wichtigsten organs des hundes, der nase
    gereizte schleimhäute
    erkrankte atemwege
    lungenkrebs



    ist das so unwichtig?



    Zitat

    Wie einfach wäre es Tabak mit in die Kategorie Cannabis, also Suchmittel zu stecken und zu verbieten? Warum gibt es keinen derartigen Gesetzesbeschluss?


    weil die lobby dahinter einfach unglaublich riesig ist: mit alk und tabak macht der staat enorm viel geld. deshalb wird es nicht verboten :) hinzu kommt, dass tabak nicht zu rauschzuständen führt und damit kein gesellschaftfeindliches verhalten gefördert wird. raucher kennen, im gegensatz zu sturzubetrunkenen menschen, ganz normal arbeiten, miete zahlen etc. pp.

  • Je nach persönlichen Prioritäten wird doch alles bagatellisiert.
    Mal ist es der Rauch, mal die zweifelhafte Fütterung, mal die Haltung bei 14 Stunden Abwesenheit, mal die medizinische Versorgung oder die Entfernung von Hundehaufen.
    Jeder findet immer die Nische, die er braucht, den notwendigen Beifall oder die Kritik.
    Daher, es lebe die Diskussion.


    LG, Friederike

  • Lucanouk


    das was Du schreibst ist doch genau das, worum es mir im Endeffekt geht.
    Jeder versucht alles so gut zu machen wie er kann - ob das dann super, gut oder solala ist, ganz verschieden.


    Trotzdem wage ich mal zu behaupten: niemand ist absolut perfekt.


    Wenn also jemand freundlich erinnert: "denkst Du auch dran, dass ein Haustier auch passiv mitraucht wenn Du rauchst", hab ich gar kein Problem damit.
    Ich sitze hier und rauche, hinter mir ist die Terrassentür auf. Hab grad aufs Thermometer gesehen: 18 Grad hats hier, wäre manchem wohl zu kalt - mir passts.


    Mein Hund liegt auf der Couch und guckt zur Terrassentür aus, weil unser Hausmeister gerade draußen rumwerkelt und mit den Mülltonnen durch den Hof scheppert.


    Momentaufnahme eben.


    Wogegen ich mich wehre, ist der Vorwurf ein unverantwortlicher Hundehalter zu sein, weil ich gerade dabei bin meinen Hund "zu räuchern".


    Ich nehme viel Rücksicht, ich nehme gerne Rücksicht - aber ich wehre mich gegen Vorschriften und Vorurteile.


    Was ich damit sagen will: es geht darum, gut mit seinem Hund umzugehen. In allen Bereichen. Es gibt immer ein Besser. Ob man in Anwesenheit seines Hundes raucht oder nicht - es ist nur ein winziger Bruchteil von allem.



    Die Erinnerung, dass man in diesem Bereich ebenfalls eine Entscheidung treffen kann, die ist okay - aber selbst, wenn diese "Zu Ungunsten" des Hundes ausfällt, muss man noch lange kein schlechter Hundehalter sein.


    Es ist also nicht paradox, sondern tatsächlich eine Bagatelle im Hundeleben.


    Das hat mit Verharmlosen nichts zu tun....

  • lotusliese: es geht doch nicht um gut oder schlecht, schwarz oder weiß.


    was ist ein schlechter hundehalter? was ist ein guter hundehalter?


    es liegt mir fern, das zu beurteilen.


    denn, wie du schon richtig sagtest: niemand ist perfekt.


    mir geht es nur darum, dass man auch die gesundheitliche wirkung des passivrauchens bedenken sollte.


    das hat nix mit gut oder schlecht zu tun ;)


    ich hatte, während meiner arbeit als erzieherin, auch mit kiddies zu tun, die arg nach rauch rochen. die eltern wollten ihren kindern mit sicherheit nichts böses, aber trotzdem führt dieses verhalten zu nachhaltigen schäden bei den kindern :/


    das gespräch zu suchen war recht schwierig und wir haben es oftmals subtiler versucht. wahrscheinlich ist es ein stück weit verdrängung der gesundheitlichen und bei kindern auch psychischen folgen, die dazu führt, dass keine rücksicht genommen wird.


    und obwohl das keine schlechten eltern sind, sind die kids die verlierer.


    es geht mir nicht darum kinder und hunde in ihrer wertigkeit zu vergleichen. nicht im entferntesten.


    aber eins ist vollkommen identisch: das kind ist von seinen eltern abhängig, der hund ist von seinen haltern abhängig. und beide können an den folgen des passivrauchens ernsthaft erkranken bzw. unter dieser belastung leiden.


    und das könnte man vermeiden, wenn man es möchte.

  • Jetzt mal unabhängig vom Rauchen:
    wie seht ihr die gesundheitliche Belastung durch Abgase, Feinstaub, Smog & Co ??


    Das ist ne ernste Frage und soll nicht vom Passivrauchen ablenken.

  • Das wird man pathologisch bei nem Hund sicher auch feststellen können, ob er in der Stadt oder auf dem Land gelebt hat. Obwohl es ja wegen des Feinstaubs schon diese schönen Plaketten für die Autos gibt :-)

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