Tja, es hat sich gestern nach einem wahren Tierarztmarathon heraugestellt, dass unser Scottie sich ebenfalls auf der Zielgerade befindet. Unser Haus-TA hat beim Abtasten festgestellt, dass Scottie eine große Verdickung im Bauchraum hat, die vorige Woche dort noch nicht tastbar war. Weil unser TA am Ultraschall nicht so der Held ist - er findet immer Tumore, die am Ende meist nicht da sind - hab ich Scottie ins Auto gepackt und bin zur Tierklinik gefahren. Dort wurde ein Ultraschall gemacht und ein großer Tumor vor der Blase entdeckt. Derzeitige Möglichkeiten wären: aufmachen und nachgucken - Prognose extrem schlecht, weil der Gesamtzustand und Laborwerte schlecht sind, ausserdem würden die restlichen Probleme - Leber-Nieren-Problem und hohes Alter - auch bei erfolgreicher OP und Rekonvaleszenz bleiben. Ob er sich überhaupt von einer solchen OP noch einmal zufriedenstellend erholt ist ebenso unsicher. Nächste Möglichkeit: direkt einschläfern. Dritte Möglichkeit: abwarten und im Bedarfsfall einschläfern.
Die erste Möglichkeit habe ich rundheraus abgelehnt, weil ich auch beim Menschen die Variante: "wir machen auf und gucken mal" für die schlechtestmögliche Aktion halte. Und weil Scottie noch am Geschehen teilnimmt, trinkt und auch kleine Runden spazieren geht, habe ich ihn wieder mit nach Hause genommen.
Allerdings fahren wir ihn täglich zum Haus-TA für eine Elektrolytinfusion und Tast-Kontrolle des Tumors. So haben wir seinen Zustand einigermaßen im Blick und reagieren sofort, wenn er Schmerzen hat oder noch weiter abbaut.
Dass seine Zeit begrenzt ist, war mir ja klar - aber nun scheints schneller zu gehen als gedacht.