Hund trickst mich beim Schlepp-Training aus - wie ändern?

  • Ich hab es von Anfang an so gemacht, dass immer wen Bandit zu mir auf Rückruf kam, ich ihm gezeigt wie toll ich es finde das er da ist. Also ihn überschwänglich begrüßt und immer ein super tolles Leckerlie gegeben (Fleischwurst, Käse, Wiener...). Er hört gut und läßt sich gut abrufen. Außerdem würde ich dir noch eine Hundeschule empfehlen, wenn du noch keine besuchtst. Einfach um die Bindung zwischen dir und deinem Hund zu stärken.

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    Ich kenne mehrere Hunde, die draußen keine Leckerlie nehmen und mögen es noch so tolle sein... bei meinem ersten Hund war das so, das machte die Erziehung keineswegs leichter... :headbash:


    Das ist aber kein unveränderlicher Zustand, man kann daran arbeiten, dem Hund den starken Stress zu reduzieren, so dass er wieder Futter nehmen kann. "Draussen" findet nicht nur in Wald und Feld oder Park statt, da überfordern viele HH ihre Hunde leider gnadenlos. Was für Nachbars Fifi ok ist, muss für einen hoch getakteten, extrem umweltinteressierten Hund nicht passen. Da fängt "draussen" schon auf der Türschwelle an, in mühseliger Kleinstarbeit. Einen schwächelnden Rückruf korrigiert man nicht unter maximaler Ablenkung, sondern festigt ihn unter leichteren Bedingungen.

    Ich wüsste immer noch gerne, welchen Grund der fragliche Hund haben sollte, zu kommen. Belohnung ist nicht, bleibt Vermeiden unangenehmer Konsequenzen - auch nicht grad prickelnd. An der Schleppleine eingeholt zu werden ist nur solange ein guter Grund, wie die Leine dran ist, was die allermeisten Hunde schnell durchschauen. Das allein würde reichen, diese "Methode" als sehr bescheiden einzustufen (es gibt noch andere).

    Ich würde einen wirklich enthusiastischen Rückruf neu aufbauen ohne Schleppleine, um diese Falle gleich von Anfang an zu vermeiden. Und die SL nur noch als passive Sicherung nutzen, wo dies notwendig ist. Natürlich kann man auch da den neuen Rückruf üben, aber aufbauen würde ich den wirklich leinenfrei.

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    Ja, wenn ich weglaufe, kommt er ja immer hinterher. Er soll aber kommen wenn ich rufe =)

    Hallo Tine,

    es ist für den Hund allerdings eine gute und vor allem körpersprachlich eindeutige Hilfestellung, wenn Du Dich selbst in die Richtung drehst oder bewegst, in die der Hund kommen soll. Du führst, Du zeigst wo's lang geht. Zudem ist ein kleines Nachlaufspiel oft ein zusätzlicher Reiz, der Deinen Wuff stark motivieren kann, Dir umgehend und schnell zu folgen.

    Ich habe den Abruf mit meinem Hund nahezu ausschliesslich so trainiert. Rufen, umdrehen, ermunternd klatschen oder freudig schnell, schnell, schnell oder ähnliches rufen und selbst in die gewünschte Richtung abdampfen. Wenn der Hund nicht gleich kommt, einfach weiterlaufen oder sich hinter einen Busch schlagen.

    Bei meinem Hund hat das super geklappt. Meine richtungsweisende Bewegung hat ihr geholfen, zu verstehen, was sie tun soll. Zusätzlich keimte in ihr sehr schnell die Erkenntnis, dass ihr Rudel stiften geht, wenn sie sich nicht um Anschluss bemüht.

    Ergebnis: Der Abruf sitzt bei ihr super. Selbst bei Hundebegegnungen oder Wild. Ich muss meistens nicht mal mehr rufen, es reicht, wenn mein Körper ihr anzeigt, wo's langgeht. Sie ist zudem immer bemüht, ein Auge auf mich zu haben, weil es IHRE Aufgabe ist, den Anschluss an mich nicht zu verlieren.

    Hierbei muss man allerdings genauso konsequent sein, wie beim Schleppleinentraining. Du wartest NIE auf Deinen Hund. Kommt er nicht, bist Du "weg". Früher oder später kommt dann der Punkt, an dem Dein Hund schon auf's Rufen umdreht und angefetzt kommt.

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    Hallo Tine,

    es ist für den Hund allerdings eine gute und vor allem körpersprachlich eindeutige Hilfestellung, wenn Du Dich selbst in die Richtung drehst oder bewegst, in die der Hund kommen soll. Du führst, Du zeigst wo's lang geht. Zudem ist ein kleines Nachlaufspiel oft ein zusätzlicher Reiz, der Deinen Wuff stark motivieren kann, Dir umgehend und schnell zu folgen.

    Ich habe den Abruf mit meinem Hund nahezu ausschliesslich so trainiert. Rufen, umdrehen, ermunternd klatschen oder freudig schnell, schnell, schnell oder ähnliches rufen und selbst in die gewünschte Richtung abdampfen. Wenn der Hund nicht gleich kommt, einfach weiterlaufen oder sich hinter einen Busch schlagen.

    Genau das habe ich gemeint, als ich unser Training erklärt habe. Du machst dich so interessanter und verunsicherst den Hund in gewissermaßen, da er weiß, dass du auch ganz schnell weg sein kannst. Das will er ja normalerweise nicht.


    Und dass ein Hund Leckerlies uninteressant finden kann muss nicht daran liegen, dass er gestresst ist. Benji zb ist allgmein kein super Esser und so ist es auch mit Leckerchen. Mit unseren jetzigen ist es besser aber trotzdem kommt es vor, dass er sie nicht will selbst wenn er nicht abgelenkt ist.

  • Sorry das ich mich jetzt erst melde (war ausser Gefecht gesetzt) und vielen Dank für Eure Tips.

    Ich habe jetzt mit der Handfütterung angefangen (Danke Bibi), wobei Sammy am Anfang nicht gerade begeistert war. Vorher hatte er ja Tag und Nacht Zugang zum Futter...

    Den doppelten Rückruf werde ich auch trainieren und auf Pfiff reagiert er wesentlich besser als auf mein rufen.

    Das mit dem Umdrehen und weglaufen mache ich ja. Da sieht man es förmlich in seinem Kopf rattern und der Kopf geht nach rechts und links . Wo laufe ich jetzt hin? Frauchen hinterher oder doch zu dem anderen Hund? Meistens entscheidet er sich für mich und kommt spätestens wenn ich nicht mehr zu sehen bin.
    Zum Glück kennen sich die meisten Hundehalter hier und es ist keiner böse, wenn mal ein anderer Hund angesaust kommt. Soll und muß aber nicht vorkommen.

    Also gibt es nur eins... Rückruf üben, Rückruf üben, Rückruf üben....
    Habe die Fahrrad-Handschuhe schon rausgesucht und er bleibt jetzt erstmal an der Schlepp.
    Drückt mir die Daumen, das ich durchhalte.....

  • Trixi kommt auch schon seit 4 Monaten aussließlich mit Schlepp raus...als sie lang war hat der Rückruf prima funktioniert, jetzt ist die Schlepp nur noch 1m und Trixi kommt meistens auch, aber nicht immer -jedenfalls nicht sofort (und das selbst bei uns im Garten), meist sind dann die Russischen Zeitungsmädchen unterwegs (die mit Rock und Kopftuch) da muss man erstmal den Senf dazugeben. Wobei auch das immer besser wird, da hier jeder der von unseren Hunden durch den Zaun angebellt wird die Hunde so überhaupt nicht beachtet, dann klappt der Rückruf auch sofort, aber wehe einer guckt zum Hund...oder noch schlimmer sagt dann auch noch was :hust:

    Zitat

    Lässt sich deiner denn davon beeindrucken wenn du wütend auf ihn zustampfst und ihn streng ansprichst???


    Wenn ich sowas bei Trixi mache wenn sie nicht hört dann rennt sie weg (deshalb mache ich das auch nicht mehr), ich darf mich dann nur ganz klein machen und auf sie zu gehen mit extrem freundlicher Mine und selbst dann kommt sie zwar aber tootal am beschwichtigen dabei...man ich scheine echt Angsteinflößend auf Hunde zu wirken.
    Selbst wenn ich hier zu Hause mal mit meinem Großen Sohnemann ein ernstes Wörtchen reden muss (bleibt bei nem 7 Jährigen Rabauken nicht aus) gucken mich die Hunde an und fangen an zu beschwichtigen als wenn sie ärger bekämen :???:
    Was ich damit nur sagen wollte: Stampfend auf Hunde zugehen kann auch sprichwörtlich nach hinten losgehen.

  • Die selben Probleme habe und hatte ich auch.
    Max interessieren Fressen (egal was), Spielzeug, ich kaspere rum, verstecke mich draußen auch gar nicht.
    Also er findet das schon alles ok und z.T. echt witzig, aber nicht im Sinne von er kommt zuverlässig 100 %.

    Das einzige was geholfen hat, war und ist Handfütterung.
    Ich habe mich da lange gegen gesträubt.

    Es ist aber nicht so schlimm wie befürchtet.
    Es reicht einmal die Abendmalzeit weglassen, schon funktioniert es am nächsten Tag.

    Ich mache das jetzt immer sofort, wenn irgendwas nicht geklappt hat. Also so übers Jahr gesehen einen oder zwei Tage im Monat.

    Und zusätzlich wie gerade jetzt in der Brut- und Setzzeit trainier ich dann wieder sehr intensiv mit Schlepp und Handfutter. Weniger wegen des Verbotes, sondern weil mir die kleinen Viecher echt leid tuen.

  • Hallo Tine,

    Zitat

    Ich habe jetzt mit der Handfütterung angefangen (Danke Bibi), wobei Sammy am Anfang nicht gerade begeistert war. Vorher hatte er ja Tag und Nacht Zugang zum Futter...

    ...jetzt weißt du auch, warum Wauz draußen nix wollte b.z.w. es uninteressant fand.

    Alles was Hund im Innenbereich b.z.w. in seiner gewohnten Umgebung (Wohnung, Garten) zuviel hat, ist meistens "draußen" für ihn uninteressant.
    Warum? Weil er in reizarmer Umgebung ja schon damit "gesättigt" wird....und wenn's dann zum Spaziergang geht, wo die Reizlage ohnehin viel größer ist, haben diese Dinge erst recht keine Chance als "interessant" vom Hund bewertet zu werden.

    Wenn man einen Hund hat, der Umwelteinflüsse beim Spaziergang immer viiiiiel interessanter als seinen Menschen findet, darf man zusätzlich zu den anderen Lösungen gerne mal über den allgemeinen Umgang mit dem Vierbeiner im häuslichen Bereich nachdenken (Streicheleinheiten - zuviel oder durch Hund eingefordert..., Spielzeug permanent zur Verfügung, Futter etc.).

    Viel Spaß beim Training (übrigens kenne ich viele HH, die generell ausschl. darußen füttern, also Handfütterung).
    L.G., Claudia.

  • Huhu Claudia,

    ich hatte mit dem "draussen" füttern (also keine Leckerli) immer Schiß wegen einer Magendrehung.
    Aber es sind ja immer nur kleine Happen, da dürfte doch eigentlich nix passieren?

    Streicheleinheiten bekommt er eigentlich immer. Er ist so extem verschmust und das möchte ich eigentlich auch nicht ändern. Das schaffe ich nicht :ops: Ich liebe es einfach, wenn er an mich gequetscht auf der Couch liegt, ihn zu bepusseln. Fehler - ich weiß =) Aber da kann ich mich nicht beherrschen.
    Dann müßte ich ihn aus dem Zimmer schicken, wobei ich mich auch nicht wohlfühlen würde *seufz* ich bin da wahrscheinlich ein hoffnungsloser, unvernünftiger Fall

    Gespielt wird nur wenn ich es möchte und ich beende auch das Spiel. Ich werde jetzt mal in der Wohnung gar nicht mehr spielen und das Spiel nach draussen verlegen.
    Die Leute werden mich zwar für verrückt halten, wenn ich mit Stofftiger und Hund ins Feld wandere aber was solls. :D

    Vielleicht akzeptiert er ja auch irgendwann mal sein "Long Mot" aber er liebt eher alles was weich und knautschig ist. Ich hatte ja seine Stofftiere schon mal weggenommen und nur noch mit diesem Long Mot gespielt. Da hatte er aber kein großes Interesse dran.

    In der Wohnung haben wir jetzt mit nem Futter-Dummy angefangen - aber er bringt es bisher nur den halben Weg zurück.

    Es wird schon werden - man kann ja auch nicht alles auf einmal verlangen =)

    Jedenfalls habt Ihr mir mit Euren Tips schon gut geholfen

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