So schwer konsequent zu bleiben, oder nur für mich?

  • Hallo zusammen,

    einige haben meine Probleme mit Janosch schon mitbekommen. Sie haben mich zu der Frage gebracht, warum ich nicht durchgehend konsequent sein kann?
    Ist der Wille zu schwach? Bin ich zu weich? Ist der Hund zu gerissen und zu süß?
    Warum kann ich nicht einen Monat, oder ein Jahr durchgehend "streng" zu meinem Hund sein?
    Mir gehts dabei um so Sachen, z.B.:
    - Hund nicht ins Bett lassen
    - niemals ziehen lassen
    - niemals ein ignoriertes "Hier" durchgehen zu lassen
    - nicht auf Betteleien eingehen (nicht unbedingt am Tisch, eher Pföteln wenn es raus gehen soll o.Ä.)
    - usw.

    Ich denke bei manchen Hunden sind die Folgen natürlich schwerwiegender als bei anderen. Aber geht es da nur mir so? Oder outet sich auch wer von euch? :D
    Ein ähnliches Beispiel wäre, dass es Hundetrainern bei ihren Hunden genauso geht.
    Kann man überhaupt immer konsequent sein und wann würdet ihr sagen, ist es nicht so schlimm?

    Fragen über Fragen, freu mich schon auf eure Antworten :smile:

  • Guten Morgen!

    Ich nehme jetzt mal deine Beispiele her.

  • Ich lasse mich auch oft um die Pfote wickeln, finde ich aber auch nicht schlimm. Wir haben keine größeren Baustellen, die Jungs wissen sich recht gut zu benehmen. Darum genießen sie auch ziemliche Freiheiten und ich lasse oft fünfe gerade sein.

    Vor allem Murphy hat mich gut im Griff :D und hat "Frauchen manipulieren" perfektioniert :D . Dazu kommt noch das er mein Seelenhund ist und ich ihm nicht wiederstehen kann. Eine Freundin sagte mal er hätte den Schatzileinbonus ;)
    Bei Quintus war ich früher ziemlich konsequent aber auch weil er jede Schwäche versucht hat auszunutzen. Mittlerweile genießt er aber ehr den Rentnerbonus, ich sehe es nicht mehr so eng.

    Bei jungen oder noch ungezogenen Hunden bin ich sehr genau und konsequent. Aber wenn man erst mal zusammengewachsen ist und alles gut läuft sehe ich keinen Grund so pingelig zu sein. Passt scho :D

  • Meine Hunde dürfen mit ins Bett, gehen aber zum schlafen in ihre Körbchen neben meinem
    Bett. Freiwillig :D . Hunde sind soziale Wesen und brauchen die Nähe ihrer Familie.

    Kommandos setze ich immer durch. Ich verzichte eher drauf eins zu geben wenn ichs nicht durchsetzen
    kann. Z.B. Platz auf gefrorenem Boden, dann reicht mir ein Sitz, das auch ausgeführt wird. Kommt mein
    Hund auf abruf mal nicht, gehe ich hin um ihn zu holen. Meist reicht es schon wenn ich in seine Richtung
    gehe und er besinnt sich doch zu kommen.

    Vom Tisch gibt es hin und wieder mal ein Stück Käse oder so, betteln tun sie trotzdem nicht. Dann wäre
    sofort erstmal Schluß damit.

    Welche Freiheiten man seinem Hund gewährt ist immer vom jeweiligen Tier abhängig und man kann es auch
    jederzeit anpassen.

  • Zitat


    Ich erwische mich immer wieder bei einer Inkonsequenz in sachen Komando auflösen.
    Also z.B. wenn ich den Hund absitzen + bleib lasse und dann weiter gehe steht sie mit auf und kommt mit. Eigentlich nicht schlimm, aber ich merke einfach, dass diese Kleinigkeiten einen laaaaaangen Rattenschwanz haben und versuche daher mich an "meine eigenen Regeln" zu halten.

    DAS ist eigentlich auch unsere größte Inkonsequenz-Baustelle :roll:
    Dabei bin ich fest davon überzeugt, dass es unser Leben weeesentlich einfacher machen würde, wenn wir konsequent unser Auflösekommando nutzen würden! Wenn für uns ein Kommando beendet ist, dann nutzen wir es schon, nur Leila nutzt es manchmal eben auch für sich selbst und wird dann teilweise - hoffentlich immer seltener - nicht von uns korrigiert.

    Bei vielen Sachen kann ich aber sehr konsequent sein. Schlafzimmer ist nicht, Betteln am Esstisch ist auch nicht.

    Ziehen an der Leine wird bei kurzen Löserunden am Halsband toleriert, solang sie nicht wirklich in eine Richtung zieht sonder die Leine eben eher auf Spannung ist. Früher hätte ich selbst das nicht gut gefunden aber aus Bequemlichkeit lässt man das dem dauerschnüffelnden Beagletier eben durchgehen, sonst würden wir nie vorankommen.

    Aber ganz sicher liegt das nicht an uns und wir sind nicht zu weich. Das ist ganz allein die Schuld unsere Vierbeiner, die uns einfach so geschickt um die Pfote wickeln :hust:

  • Ich bin nicht immer konsequent was meine Vorsätze anbelangt. Ich wollte Sara am Anfang nur streicheln, wenn ich sie herrufe und nicht, wenn sie von sich aus herkommt. Inzwischen kann ich ihrem Blick aber nicht immer standhalten, aber ich versuche es trotzdem ;) . Bisher hat das noch keinen negativen Einfluss auf sie gehabt, also sehe ich kein Problem darin. Bei Kommandos bin ich aber schon recht konsequent, weil Madam das sonst andauernd zu ihrem Vorteil nutzen würde. Wenn sie schon beim ersten Buchstaben des Auflöskommandos aufsteht, nehm ichs auch nicht so ernst. Ziehen an der Leine zu guten Gerüchen lasse ich nicht durchgehen, aber bei einer kurzen Spannung drücke ich schon mal ein Augen zu. Insgesamt bin ich relativ konsequent. Denke ich zumindest :hust:

  • Das kommt mal wieder völlig auf den Hund an. Ich hab mich von der hier...

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    ..um die kleine weiße Pfote wickeln lassen, wie ich es mir nach all den Großhunde-Jahren nie hätte vorstellen können, und das mit viel Vergnügen. Sie war das cleverste Tier, das mir je begegnet ist, und mit dieser Mischung aus Situationseinsicht, Dickschädelcharme und totaler Leckerli-Verweigerung ziemlich unerziehbar - eher das missing link zwischen Hund und Katze. Was bei ihr aber nicht schlimm war: sie war eben auch so unglaublich intelligent, daß wir zu einem super funktionierenden "ladies' agreement" gekommen sind: ich hab auf so lästige Formalitäten wie präzisen Gehorsam oder hundefreie Polstermöbel verzichtet, dafür hat sie bei den wenigen wesentlichen Dingen, die ich für unverzichtbar hielt, dann eben mitgespielt.

    Ging wunderbar, ABER diese Grundhaltung hat mir einige Schwierigkeiten mit der gleichrassigen Nachfolgerin eingebracht. Die hab ich zunächst mit ähnlicher Nachsicht behandelt, und das war ein dicker Fehler, der mir einen hartnäckig die Limits testenden Leinenzerrer eingebracht hat. Sie ist nämlich ebenso entzückend, aber aus ganz anderm Holz geschnitzt: der Terriertyp, der blitzschnell die ganze Hand nimmt, wenn er nur den Fingernagel kriegt. Sie legt das geringst bisschen laisser-faire, die kleinste Unaufmerksamkeit oder Inkonsequenz sofort zu ihrem Vorteil aus.

    Da ist nichts mit sozusagen augenzwinkernder, lockerer Übereinstimmung zwischen Mensch & Hund - sie will Regeln, Grenzen, notfalls körperlich, und sie will sie täglich, auf jedem Spaziergang wieder. Da läuft es umgekehrt: die Verbindung zwischen uns ist um so besser, je fester ich die Zügel anziehe. Wo ihre Vorgängerin nervös geworden und nur noch ausgewichen wäre, fühlt sie sich offenbar erst sicher und "aufgehoben", strahlt mich ständig an und freut sich über alles, was ich von ihr möchte. Lasse ich ihr aber so viel Entscheidungsmöglichkeiten wie ihrer Vorgängerin, nimmt sie mich bald nicht mehr ernst, wird erst total unaufmerksam und büffelig und geht schließlich sozusagen achselzuckend ihrer Wege. Seit ich weiß, wie sehr sie einen festen Rahmen braucht, fällt mir Konsequenz auch nicht mehr schwer.

    Ganz langer Rede kurzer Sinn: Diese Balance zwischen nötiger Konsequenz und unnötigem Druck muß man wirklich für jeden Hund individuell finden - und sie hängt natürlich auch davon ab, was DU als unverzichtbar durchsetzen möchtest und was nicht.

  • Also wir versuchen schon, Konsequent zu sein. Kommandos müssen befolgt werden, an der Leine wird nicht gezogen, aufs Bett darf er auch nicht (obwohl, da gibbts schon ausnahmen... :headbash: ), aber im Grunde klappts schon gut. Das einzige was uns schwer fällt, ist es ihn zu ignorieren, wenn er ankommt und gestreichelt werden möchte... da muss man dann immer aufpassen, dass man nicht immer drauf eingeht ;)

    Schlimm finde ichs bei meinen Eltern... der kleine darf nicht ins Bett, schläft trotzdem jede Nacht drin. Darf nicht betteln, bekommt trotzdem was vom Tisch. Darf nicht an der Leine ziehen, macht er natürlich trotzdem... Geschmust wird natürlich auch nur, wenn der Hund möchte und gespielt auch... die sind Inkonsequenz in Person... und das bei nem Terrier. Man muss ihnen aber auch zu gute halten, dass der kleene (2,5J) den ganzen Tag bei meiner 80 Jahre alten Oma ist und sich da super benimmt... ;)

  • Danke schon mal für eure Antworten :gut:

    Bei den meisten konnte ich herauslesen, dass es eben auf den Hund drauf ankommt inwiefern man Inkonsequenz, bzw. sich um die Finger wickeln zulassen kann. Hat der Hund keine großen Baustellen mehr, darf er sich mehr rausnehmen.

    Das Problem mit dem Kommando auflösen kenne ich auch. :roll:
    Das blöde ist ja, hat der Hund einmal die Erfahrung gemacht, dass es klappen könnte, probiert er es immer wieder.


    Zitat

    Aber ganz sicher liegt das nicht an uns und wir sind nicht zu weich. Das ist ganz allein die Schuld unsere Vierbeiner, die uns einfach so geschickt um die Pfote wickeln

    Genau :lol:


    terriers4me
    Dein Nachfolger-Terrier scheint Janosch ähnlich zu sein. Bei ihm hab ich auch den Eindruck, dass er froh ist, wenn ich die Zügel fest in die Hand nehme. Danke für deinen Beitrag, das erklärt schon einiges!

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