Passt ein Hund in meine Familie?

  • Hallo, Verena!


    Erst einmal: Ich finde, jeder, der sich so viele Gedanken macht, und der genug Verstand und Gewissen besitzt, um an seinen guten Vorsätzen festzuhalten, bei dem kann ein Hund gut aufgehoben sein. In eure Familie passt so von außen betrachtet bestimmt ein Hund, erst recht ein erwachsener, der euch auch ein bisschen was über Hunde beibringen kann. ;)
    Deshalb finde ich es auch schön und sinnvoll, dass ihr auch einen TH-Hund aufnehmen würdet. Ich habe selbst und in meinem Umfeld bisher nur sehr gute Erfahrungen damit gemacht.
    Aber natürlich ist es auch hier wichtig, einen Hund zu finden, der zu euch passt.
    Habt ihr vielleicht im Bekanntenkreis jemanden, der Hunde hat und einschätzen kann?
    Manche Hundetrainer bieten auch dafür ihre Dienste an, lernen euch kennen und helfen dann bei der Auswahl.
    Bei einem Familienhund mit einem gefestigten Alltag kann natürlich auch mal etwas schief gehen und trotz zahlreicher Absicherungen wird es in den nächsten 10 Jahren mal Zeiten geben, in denen er zu kurz kommen könnte. Aber generell könnte es ein Hund sicherlich sehr gut bei euch haben.


    Das aber natürlich nur, wenn deine Mutter auch einen Hund haben möchte, sie also im Zweifelsfall Hauptbezugsperson werden könnte.
    Denn viele haben hier schon etwas zum Medizinstudium gesagt, aber ich kann dir das aus erster Hand erzählen, denn ich bin einer dieser Sozialleichen, die sich Medizinstudent schimpfen. :lepra:
    Auch hier gibt es sicherlich Zeiten, in denen mehr Luft ist, und wenn man nicht arbeiten muss, sind vor allem die studienfreien Zeiten bis auf Pflegepraktika/Famulaturen und dergleichen herrlich und für das Zusammenleben mit einem Hund gemacht.
    Zumindest aber in der Vorklinik ist es meiner Meinung nach definitiv nicht möglich (!), einen Hund zu halten, erst recht nicht allein, in der Studienstadt fern von der Familie.
    Es gibt nicht umsonst genug Witze über Medizinstudenten, die irgendwann nach den Prüfungen aus ihren Höhlen kriechen, aber seit Wochen nichts als Bücher gesehen haben. :roll:
    Kurze Gehrunden wären dann vielleicht noch möglich, wenn du schnell lernst und wenn du wirklich auf alles andere verzichtest. Aber spätestens in den Praktikazeiten - die je nach Uni über Monate wöchentlich oder ein bis zwei Wochen lang täglich laufen - hast du keine Möglichkeit, rechtzeitig mit deinem Hund auch nur eine Pinkelrunde zu gehen, da du von 7-18 Uhr in der Uni festsitzt.


    Nachdem mein Hund plötzlich an einer Magendrehung gestorben ist, wollte ich mir auch erst nach dem ersten Probesemester wieder einen Weggefährten zulegen. Aber bis jetzt (6. Semester) musste ich mich immer dagegen entscheiden.
    Es ist manchmal schwer und die hundelose Zeit wird für mich auch definitiv irgendwann enden, aber vermutlich nicht während des Studiums.
    Vielleicht möchtest du auch Auslandssemester machen oder deine Pflegepraktika/Famulaturen nutzen, um die unterschiedlichsten Krankenhäuser und Städte kennen zu lernen.
    Denn trotz allem ist es meiner Meinung nach (viele meiner Kommilitonen sind durchaus anderer Meinung) ein tolles Studium, in dem man unglaublich viel lernt. Vielleicht wird man ein wenig fachidiotisch, aber im Klinikalltag ist es auch menschennah und etwas Besonderes.
    Ohne Unterstützung durch Partner/Familie, die entsprechend flexibel sein müssen, wirst du nicht nur vom Prüfungsdruck, sondern (zu Recht!) auch vom schlechten Gewissen gequält werden, weil dein Hund nicht viel von dir hat.
    Ich hoffe, dass du dir und auch deiner Mutter das klar machst. Sonst endet die schöne Geschichte vom Abenteuer Hundehalter in ein paar Jahren wohl sehr traurig.
    Aber wenn das geklärt ist, würde ich euch zu einem Hund raten.
    Im Übrigen liebe ich auch mein Studium, weiß aber natürlich um dessen Schattenseiten. Wenn du hierzu Fragen haben solltest, kannst du dich auch gerne bei mir melden. Ich beantworte sie - wenn Zeit ist :D - sehr gerne.


    Liebe Grüße =)
    Stefanie

  • Ich finde es super, wie viele Gedanken du dir machst. Ich denke, jeder der sich so viele Gedanken macht wie du, der kann einem Hund auch gerecht werden. Du musst dir nur darüber im klaren sein, dass es nicht immer alles einfach wird. Gerade während des Studiums. Ich hab ja selber ein naturwissenschaftliches Studium hinter mir und ich kann dir sagen, ohne Hilfe von deinen Eltern wird das ganz schwer. Aber scheint ja so, dass deine Mutter sich so langsam für den Hund begeistert. Dann wird das auch klappen, mit Hund und Studium.


    Ich bin ja immer dafür, sich im örtlichen Tierheim umzugucken. Da sitzen ganz ganz tolle Hunde, die alle ein zu Hause verdienen. Ich an deiner Stelle würd mit meiner ganzen Familie mal ins Tierheim. Man verliebt sich da schneller als man denkt :smile: Einen etwas älteren Hund, von dem man weiß, dass er alleine bleiben kann, fände ich für euch sehr passend.

  • Lieben Dank für die lieben Antworten <3
    Und vielen Dank Stefanie für die tolle Info über Medizinstudium und Hund.


    Zum Thema Tierheim-Hund:
    Mein Dad hat auch zwei Hunde aus dem Tierheim ,die total lieb sind. Ich habe aber mal gehört,dass es mit der Erziehung von TH-Hunden schwieriger ist als mit Hunden vom Züchter. Aber kann denn das stimmen? Das liegt doch eigentlich rein am Hundehalter oder kommt es da teilweise auch auf den Charakter der Hunde an?


    Liebe Grüße,
    Verena

  • Zitat

    Lieben Dank für die lieben Antworten <3
    Und vielen Dank Stefanie für die tolle Info über Medizinstudium und Hund.


    Zum Thema Tierheim-Hund:
    Mein Dad hat auch zwei Hunde aus dem Tierheim ,die total lieb sind. Ich habe aber mal gehört,dass es mit der Erziehung von TH-Hunden schwieriger ist als mit Hunden vom Züchter. Aber kann denn das stimmen? Das liegt doch eigentlich rein am Hundehalter oder kommt es da teilweise auch auf den Charakter der Hunde an?


    Liebe Grüße,
    Verena


    Verallgemeinern würd ich das nicht. Es kann immer Probleme geben, egal wo der Hund herkommt. Natürlich kann es sein, dass ein Tierheimhund schlechte Erfahrungen gemacht hat und deshalb schwierig ist. Kann, muss aber nicht. Genauso gut kann es sein, dass man mit der Erziehung von nem Welpen überfordert ist, schießlich kann man da auch viel falsch machen.

  • Danke für die schnelle Antwort über die Tierheim-Hunde <3


    Ich hätte nochmal zwei neue Fragen:
    Würdet ihr uns bei meinem männlichem Kater eher einen Rüden oder Hündin empfehlen oder ist das egal?
    Und habt ihr velleicht gute Literatur-Tipps, die einen über das Thema Hund allgemein/Hundekauf/Tierheimhunde/erster Hund informieren?


    Schon mal danke für all euer Antworten.
    Liebe Grüße,
    Verena


  • Mit der Kombination Katze und Hund kenne ich mich gar nicht aus. Aber ob Rüde oder Hündin ist vermutlich ziemlich egal. Gerade bei nem Tierheimhund hast du den Vorteil, dass dir die Pfleger sagen können, ob er mit Katzen verträglich ist oder nicht.


    Der Kosmos Hundeführer und das Kosmos Erziehungsprogramm für Hunde ist bestimmt nicht schlecht für den Anfang. Und eins meiner absoluten Lieblingsbücher: Hunde brauchen klare Grenzen. Gesetze einer Freundschaft. Kein Erziehungsbuch oder sowas, aber einfach absolut super.


    Tendiert ihr denn im Moment zu nem Tierheimhund? Wie ist die Lage bei euch in der Familie?

  • Hallo und danke für die Antwort :3


    Zitat


    Tendiert ihr denn im Moment zu nem Tierheimhund? Wie ist die Lage bei euch in der Familie?


    Also wir würden schon gerne einen Hund aus dem Tierheim aufnehmen, jedoch habe ich bei unserem Tierheim hier bedenken.
    Wir wollten nähmlich schon mal eine Katze aus dem Tierheim,die haben wir jedoch nicht bekommen,da wir an einer großen Straße gewohnt hatten(wir hatten einen eingezäunten Garten) und die Katze könnte ja überfahren werden.
    Als reine Wohnungskatze(die Katze war kein Freigänger,war schon 12 und sah ein verwildert aus bzw. hatte einen niedlichen Riss am Ohr)wollten sie ihn uns auch nicht vermitteln,da er ja einen Spielkameraden bräuchte...mein armer,armer Punker.Er sitzt heute sicher auch noch im Tierheim,den wollte niemand(wurde uns gesagt),aber uns wollten sie ihn nicht geben.Von daher sehe ich ein RIESEN Problem,da der Hund ja so lange alleine bleiben müsste.
    Nun ja wir werden demnächst mal ins Tierheim schauen und uns umsehen.Wir haben ja zwei Tierheime hier.
    Zu der Lage in der Familie:
    Meine Mutter begeistert sich immer mehr für den Hund,ihr ist aber die Zeit ein Dorn im Auge.Sie glaubt nicht,dass der Hund so lange alleine bleiben kann.Ja ein Hund ist ein Rudeltier,aber ist das wirklich so schlimm?Hab hier im forum schon oft gelesen,das viele ihre Hunde auch so 6-7 Stunden alleine lassen.
    Noch mal eine Frage(ich weiß ich nerve :tropf::( :
    Wann würdet ihr sagen wäre der richtige Zetpunkt für die Anschaffung? In den Sommerferien(da habe ich 6 Wochen frei) oder gibt es keine "richtigen" Zeitpunkt?


    Schon mal danke für alle eure Antworten weiterhin <3
    Liebe Grüße,
    Verena

  • Du nervst doch nicht. Ich finds gut, dass du dir so viele Gedanken machst.


    Sommerferien halt ich grundsätzlich für eine gute Idee. Wenn deine Mutter dann auch noch ein paar Wochen frei hat, dann ist das doch ein super Zeitpunkt.


    Was das alleine lassen angeht, wenn der Hund so lange alleine bleiben kann, dann ist das nicht so das Problem, wenn er MAL 6-7 Stunden alleine ist. Meiner ist auch MAL so lange alleine. Ich schreibe das MAL extra groß, weil täglich 6-7 Stunden alleine ist dann noch mal was ganz anderes. Wäre der Hund denn jeden Tag so lange alleine? Dann würd ich mir evtl. Gedanken über nen Gassigänger machen. Oder nen lieben Nachbarn fragen, ob der mal kurz mit dem Hund rausgeht.


    Freut mich, dass deine Mutter sich immer mehr für nen Hund begeistert :smile: Und richtig super finde ich es, dass ihr einen aus dem Tierheim holen wollt :gut: Da sitzen so super Hunde.


    Ja, das mit den Tierheimen ist so ne Sache. Manche haben einfach zu hohe Ansprüche. Selbst wenn du nicht an ner befahrenen Straße wohnst, kann deine Katze überfahren werden. Es kann immer was passieren. Bei manchen hat man das Gefühl, die wollen die Tiere gar nicht vermitteln :/ Bei mir wars ganz anders. Ich bin hin und hab den Hund mitgenommen. Es gab keine Vorkontrolle. Jetzt ist Foxi 9 Monate hier und es gab auch noch keine Nachkontrolle. Ich bin zwar viel im Tierheim zum gassi gehen udn erzähle immer viel von Foxi, trotzdem finde ich das sehr gutgläubig von den Leuten. Irgendwie scheint es nicht das vernünftige Mittelmaß zu gebe :/


    Ich würde mir halt schon mal nen Plan B und C überlegen, falls dass mit dem alleine bleiben für das Tierheim ein Problem wird (und natürlich auch, falls der Hund nicht gut alleine bleiben kann). Sprich, ich würd über nen Gassigänger nachdenken, über ne Huta. Sorry, habs jetzt nicht mehr so Kopf, aber hast du nicht geschrieben, dass dein Vater auch Hunde hat? Wo sind die denn tagsüber? Vielleicht kommst du so an einen Gassigänger/Huta etc.

  • Danke für die nette Antwort <3


    Zu dem Tierheim/Tierschutz-Problem :)
    Hatte ich mir ein paar Alternativen überlegt:
    1.Einen älteren Hund vom Züchter (werden ja manchmal auch abgegeben)
    2.Lokale Anzeigen oder eben das Internet (wobei ich dazu eigentlich nicht wirklich tendenziere,da ich das immer ein bisschen unseriös finde.Ich finde,da werden die Hunde wie Ware behandelt.)
    3.Einfach in allen Tierheimen der Umgebung nachfragen.
    Noch eine Frage zu den Tierschutz-Orgas:Haben die auch so strenge Vorschriften? (Entschuldigt dass ich frage,aber darüber weiß ich wirklich gar nichts.)


    Zitat

    Wäre der Hund denn jeden Tag so lange alleine? Dann würd ich mir evtl. Gedanken über nen Gassigänger machen. Oder nen lieben Nachbarn fragen, ob der mal kurz mit dem Hund rausgeht.


    Ja,der Hund wäre von Monatag bis Freitag von ca.8-13/14 Uhr alleine.Wir haben hier im Ort aber ich glaube ein/zwei mobile Gassi-geh-service und auch nette Kinder im Haus,die evtl. mit dem hund kurz mal rausgehen würde.Zudem hätten wir auch noch Nachbarn,die besitzen einen Labrador und die Frau ist immer zuhause,die könnte ich auch noch fragen.


    Zitat

    Sorry, habs jetzt nicht mehr so Kopf, aber hast du nicht geschrieben, dass dein Vater auch Hunde hat? Wo sind die denn tagsüber? Vielleicht kommst du so an einen Gassigänger/Huta etc.


    Ja mein Vater hat auch Hunde,jedoch wohnt mein Vater ca. 300 km (Autofahrt) von mir weg.Und meine Stiefmutter ist immer zuhause,daher kann er mir gar nix empfehlen.


    Und wiedermal danke vor euere Antworten im Vorraus <3

  • Hol dir bloß keine Hund aus lokalen Anzeigen oder übers Internet. Das ist auf jeden Fall unseriös und du unterstützt damit skurpellose Vermehrer. Mach das bitte nicht.


    Ein älterer Hund vom Züchter wäre eine gute Idee. Aber frag ruhig auch in allen Tierheimen nach. Manche haben total überzogene Vorstellungen von den zukünftigen Haltern und andere eben nicht. Zu den Orgas kann ich nicht viel sagen, hatte noch nie einen Hund von einer Tierschutz-Orga, meiner ist aus dem Tierheim. Aber da kannst du ja im Internet mal ein bißchen stöbern. Und wenn du einen findest, der in Deutschland auf ner Pflegestelle sitzt, dann einfach mal anrufen und nachfragen.


    Zitat

    Ja,der Hund wäre von Monatag bis Freitag von ca.8-13/14 Uhr alleine.Wir haben hier im Ort aber ich glaube ein/zwei mobile Gassi-geh-service und auch nette Kinder im Haus,die evtl. mit dem hund kurz mal rausgehen würde.Zudem hätten wir auch noch Nachbarn,die besitzen einen Labrador und die Frau ist immer zuhause,die könnte ich auch noch fragen.


    Das klingt doch nach nem Plan. Da würde ich einfach mal ganz unverbindlich nachfragen. Ob die Nachbarin mal mit euren Hund rausgehen würde. Oder die Gassigeher. Was das kostest, etc. Einfach mal nachfragen.


    Wobei ich muss sagen, 5 Stunden alleine fände ich noch ok. Aber länger darf es dann auch echt nicht sein, gerade wenn es täglich ist. Wenn der Hund danach wirklich ordentlich ausgelastet wird, dann halte ich diese 5 Stunden für machbar. Ist natürlich besser, wenn man jemanden kennt, der den Hund wenigstens mittags mal kurz in den Garten lässt zum Pipi machen. Ist natürlich auch ne Kostenfrage, ganz klar. Je nachdem wie viel die Gassigänger nehmen, können die ja auch nur alle 2 Tage kommen. Vielleicht lässt sich das ja so regeln, dass er 5 Stunden alleine bleibt, aber an den Tagen, wo er 6 Stunden alleine bleiben müsste kommt jemand zum Gassi gehen vorbei. Das nur so als Idee ;) Für mich persönlich ist 6 Stunden übrigens die Obergrenze. Länger lasse ich meinen nicht alleine.


    Zitat

    Ja mein Vater hat auch Hunde,jedoch wohnt mein Vater ca. 300 km (Autofahrt) von mir weg.Und meine Stiefmutter ist immer zuhause,daher kann er mir gar nix empfehlen.


    Ok, dachte vielleicht wohnt er um die Ecke, dann hätte man nen Gassigänger oder Hundesitter ;)

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