Mein Hund ignoriert mich ....


  • Ich glaub fast schon Muecke hat recht. Jedenfalls war das auch mein erster Gedanke.
    Bei uns war es nämlich ähnlich :smile: Mein Freund hat von Anfang an um die Liebe und Zuneigung unseres Hundes gebuhlt wie ein Verrückter. Da musste ich mir selber oft das Lachen verkneifen was der Typ alles angestellt hat um Hundi zu erfreuen.
    Ich war immer eher die Fraktion "Nein heisst Nein", "Lieg mal in der Ecke und lern Dich alleine zu beschäftigen", "Wenn das komische Flimmerding an ist, bin ich nicht unbedingt ansprechbar" usw.


    Ich weiß wie Sch... die Situation ist. Das wird mir hier zuhause oft genug kommuniziert wenn mein Freund Sam fragt warum er mal wieder bei der Konkurrenz abhängt. Inzwischen kann er aber auch drüber lachen, weil die beiden prima Kumpels sind :smile:


    Ich finde mit dem Ignorieren das ist gar nicht schlecht. Natürlich in Maßen und so, dass Du es durchhalten kannst. Ihr sollt ja Freude haben und das ganze soll für Dich nicht in Zwang ausarten :smile:
    Aber Du hast ja schon die ersten kleinen Erfolge auf Deiner Seite!

  • Hallo,
    ich kann Dich sehr gut verstehen, mir geht es schon seit 11 Jahren so.Also ich füttere, gehe Gassi wenn Tierchen krank ist (wie im Moment) wache ich Tag und Nacht und fahr nachts in die Klinik.Gassi geht Sie auch nur mit mir, aber das wars auch schon.Will ich mal kuscheln, nix................wir entfernen uns sofort.Dann kommt mein Mann, der gar nichts mit ihr macht und schon überschlagen wir uns vor Freude und suchen die Stelle wo wir am besten reinkriechen können bei meinem Gatten.Wenn sie die Möglichkeit hat bei meiner Nachbarin reinzuhuschen tut sie das und schmust auch mit Ihr auf Teufel komm raus.Und das Schlimmste überhaupt, wenn ich sie dann holen will, versteckt sich diese Konkubine doch tatsächlich vor mir.Aber trotz Allem denke ich bin ich doch Ihre engste Bezugsperson, denn wann immer was ist bin ich doch der Ansprechpartner.Mittlerweile denke ich das das so läuft bei Hunden und das sie ganz unterschiedliche Formen der Zuneigung haben und wir die mit unserem sozialem Verständnis einfach nicht so gut nachvollziehen können.Also, sei nicht traurig, Dein Hund liebt Dich sicherlich genauso wie die Anderen, Du nimmst nur eine andere Position ein. Ganz liebe Grüße Lucylyus

  • Hallöchen,


    Ich hoffe mal, es ist okay wenn ich das Thema mal aufgreife, auch wenn es schon älter ist.
    nela2008: Bist du noch aktiv? Falls ja, wie hat sich eure Lage denn entwickelt?


    Ich frage, weil ich ein ähnliches Problem habe und mir schon den Kopf zerbreche wie ich es lösen kann (oder ob es überhaupt so schlimm ist wie ich es empfinde). :???:
    Spot kam mit 8 Wochen am 24.12. zu uns. Vom Zeitpunkt her rückblickend nicht gerade ideal gewählt, aber das kann man jetzt natürlich nicht mehr rückgängig machen. Jedenfalls lernte der Kleine deswegen gleich am ersten Tag meine Eltern kennen, bei denen wir Weihnachten verbrachten. Es war ein ruhiger Abend, den Spot vorwiegend schlafend verbrachte, bis wir gegen 23 Uhr nach Hause fuhren. Ich habe mir nie groß Gedanken darüber gemacht, aber jetzt fange ich an zu zweifeln ob das so klug war.
    Denn seit er bei uns ist, musste ich ihn 3 Mal tagsüber zu meiner Mutter geben, da er sonst doch mal 4-5 Stunden alleine bleiben hätte müssen, was ich ihm (zu den Zeitpunkten noch unter 4 Monate alt) nicht antun wollte. Anfangs war alles okay, doch jetzt beginnt er sich immer mehr auf meine Mutter zu fixieren - so sehr, dass wir befürchten, dass wir ihn ihr überlassen müssen, wenn es noch krasser wird (nicht dass meine Mutter was dagegen hätte, sie wünscht sich seit 4 Jahren wieder einen Hund...).
    Bei ihr darf er ALLES: Im Garten stehen und grundlos kläffen, zwicken, in der Küche sitzen und betteln, und wird dazu noch mit Leckerlie vollgestopft ohne was dafür tun zu müssen. Immer wenn er sie zum spielen auffordert, spielt sich exakt so lange mit ihm, wie er es will. Und Futter bekommt er mehr als er sollte (dabei bin ja ich auch schon großzügig), "weil er doch immer noch so Hunger hat"... Ich habe ihr zwar eingetrichtert und achte auch darauf, dass Spot möglichst wenig Leckerlie von ihr bekommt, und wenigstens "Sitz" machen muss, aber selbst das ist so ne Sache, weil er einfach nicht auf sie hört: Nach 5x "Sitz", "Mach schön Sitz" und "Spot, was ist Sitz?" bewegt sich der Hintern dann doch mal kurz in Richtung Boden - woraufhin sie ihm das Leckerlie nach unten gibt, er aufspringt, hochhüpft und es ihr aus der Hand schnappt. :headbash:
    Außerdem knuddelt sie ihn in jeder Sekunde, in der sie sich nicht anderweitig mit ihm beschäftigt. Erziehung gibt es bei ihr nicht, weswegen wir auch schon oft genug gestritten haben. Inzwischen gebe ich ihn ihr auch nicht mehr alleine, aber natürlich nehme ich ihn noch mit, wenn ich sie besuche. Dann geht es meistens darum, dass ich ja viel zu streng mit ihm bin, und er ja gar nicht Hund sein darf, weil ich nicht will, dass er bellend zur Haustüre rennt wenn es klingelt etc...


    Das größte Problem daran: Spot liebt sie so sehr, dass er jedes Mal vor Freude ausrastet, wenn er sie sieht und sogar auf den Boden pinkelt. Er folgt ihr auf Schritt und Tritt und lässt jeden anderen (auch mich, die derzeit jeden Tag mindestens 19 Stunden zu Hause ist) völlig links liegen. Es ist nicht nur so, dass er ihr nicht gehorcht, sondern inzwischen gehorcht er mir auch nicht mehr, wenn sie auch nur in der Küche steht - könnte ja was für ihn abfallen, wie immer... Wenn wir dann nach Hause fahren wollen und er sieht, dass ich sein Körbchen zusammenpacke und mit dem Gechirr komme, versteckt er sich inzwischen zwischen ihren Beinen vor mir und winselt, weil er nicht mehr von ihr weg will. Sie bestätigt ihn natürlich auch noch dafür, indem sie ihn knuddelt und streichelt und lobt. :ugly: Auch ihn zu ignorieren wenn sie dabei ist habe ich versucht - Pfeifendeckel, schließlich ist ja sein Liebling da...


    Warum liebt mein Hund meine Mutter, die er bisher nur maximal 7x überhaupt gesehen hat so sehr? Und vor allem: Warum liebt er sie so viel mehr als mich? Sonst merkt man deutlich, dass er ein "Frauchenhund" wird, wie mein Lebensgefährte so schön sagt, und ich seine Bezugsperson Nummer 1 bin. Er gehorcht, hat Spaß wenn wir spielen, liebt es mit mir zu kuscheln und findet mich sogar interessanter als andere Hunde - aber eben nur, wenn meine Mutter nicht anwesend ist. Kann es daran liegen, dass sie am ersten Tag, als wir ihn geholt haben, auch da war?
    Was kann ich tun? Soll ich die beiden einfach nicht mehr aufeinander treffen lassen (was sich bei gewissen Anlässen wohl schwer vermeiden lässt)? Oder sehe ich das zu eng und muss da einfach beide Augen zudrücken? :hilfe:


    Würde mich sehr freuen, wenn jemand Rat weiß, oder nela2008 vielleicht berichten kann, wie es sich entwickelt hat - vielleicht kann ich mir da ja was rausziehen?
    Vielen Dank schon Mal.
    Liebe Grüße,
    Sandra

  • Also wenn ich Hund wäre, fände ich deine Mutter auch total cool. Das muss das Schlaraffenland für Hunde sein: man kann tun und lassen, was man will. Wird ständig gestreichelt und bespaßt. Man muss nur lieb gucken und schon regnet es Kekse. Ich kann deinen Hund da schon verstehen ;)


    Ich finde, dass man die Güte einer Beziehung zum Hundes nicht daran messen kann, wie er sich verhält, wenn alles im Lot ist, sondern daran, wie er sich verhält, wenn mal nicht alles rund läuft.


    Ist nicht jedermanns Sache, aber wenn ich in deiner Situation wäre, könnte der Hund mit deiner Mutter alleine meinetwegen machen, was er will. So wie du es beschreibst dürften Erziehungsversuche da ohnehin zum Scheitern verurteilt sein. Allerdings würde ich darauf bestehen, dass der Hund einfach nur neben mir liegt und atmet, sobald ich dabei bin. Alleine schon um meine Nerven zu schonen.


    Viele Grüße
    Frank

  • Zitat

    Das größte Problem daran: Spot liebt sie so sehr, dass er jedes Mal vor Freude ausrastet, wenn er sie sieht und sogar auf den Boden pinkelt.


    Das ist keine Freude. Pinkeln bedeutet, dass er sie nicht einschätzen kann und er total unsicher ist. Deshalb verfolgt er sie auch permanent.

  • Oh kommt mir bekannt vor...


    Ich versorge den Hund mit Futter, Wasser,
    ich kaufe/ besorge ganz tolle ausergewöhnliche Leckerchen,
    ich schlepp das tollste neueste Spielzeug ran,
    ich erziehe,
    ich kuschel und schmuse mit dem Hund
    ich spiele und bespaße den Hund,
    ich bin diejenige die sich ihre Seite vom Bett mit dem Hund teilt
    ich sorge für ausreichend körperliche Auslastung,
    ich sorge für ausreichend geistige Auslastung,
    ich bin die erste die merkt wenns zwickt oder zwackt,
    ich bin die, die direkt im Auto sitz und zum TA fährt,
    ich bin diejenige die jeden Mittwoch zur Physio fährt
    ich bin diejenige die mit ihm auf dem Boden schläft, wenn er mit seinem Rücken nicht mehr auf die Couch oder ins Bett kommt.....


    und was ist?!
    Wenn mein Männe am Wochenende da ist ( wir führen eine Fernbeziehung ) bin ich abgeschrieben!
    Dann sitzt er nur noch da und himmelt meinen Freund an :gott:


    Anfangs war ich schon tötlich beleidigt, war ich doch diejenige die sich mit allem so viel Mühe gegeben hat und mein Freund hat quasie die Lorbeeren umsonst bekommen :roll:


    Ich erkläre mir das so, der Dicke hat wohl die letzten 6 Jahre bevor er zu mir kam bei einem Mann gewohnt...ist scheinbar einfach ein Männerhund....oder er bracht einfach irgendwann mal Urlaub von mir :lachtot:

  • Zitat

    Wenn wir dann nach Hause fahren wollen und er sieht, dass ich sein Körbchen zusammenpacke und mit dem Gechirr komme, versteckt er sich inzwischen zwischen ihren Beinen vor mir und winselt, weil er nicht mehr von ihr weg will.


    Zitat

    Warum liebt mein Hund meine Mutter, die er bisher nur maximal 7x überhaupt gesehen hat so sehr? Und vor allem: Warum liebt er sie so viel mehr als mich?


    Weil Deine Mutter Deinen Hund bedingungslos liebt. Ein Hund ist ein hochsoziales Lebewesen, das demjenigen folgt, der für sein seelisches Wohl sorgt. Dazu gehören Achtung, Respekt vor dem Hund und bedingungslose Zuneigung.


    Es ist natürlich schade, dass Deine Mutter diese Zuneigung des Hundes nicht zur Erziehung nutzt.


    Aber Erziehung ohne tiefgehende Bindung ist wie eine Seifenblase, die schnell zerplatzt.
    Das musst Du ja gerade feststellen.

  • Zitat

    Das ist keine Freude. Pinkeln bedeutet, dass er sie nicht einschätzen kann und er total unsicher ist. Deshalb verfolgt er sie auch permanent.


    Pinkeln ist nicht immer nur Unsicherheit oder Beschwichtigung. Es kann auch aus totaler Freude und Aufregung passieren.

  • Zitat

    Also wenn ich Hund wäre, fände ich deine Mutter auch total cool. Das muss das Schlaraffenland für Hunde sein: man kann tun und lassen, was man will. Wird ständig gestreichelt und bespaßt. Man muss nur lieb gucken und schon regnet es Kekse. Ich kann deinen Hund da schon verstehen ;)
    [...]
    Allerdings würde ich darauf bestehen, dass der Hund einfach nur neben mir liegt und atmet, sobald ich dabei bin. Alleine schon um meine Nerven zu schonen.


    Oh ja, das is allerdings das Schlaraffenland für Hunde. Die Nachbarshündin scheint meine Mutter auch als wandelndes Leberwurstbrot anzusehen, weil sie ihr das immer füttert und die Hündin deshalb immer wieder dort in die Küche rennt. (Wenigstens hat sie es endlich bei meinem aufgehört, nachdem er trotz meines Verbots ne Magenentzündung von zu viel Leberwurstbrot bekommen hatte und ich sie dafür rund gemacht habe.)
    Wie meinst du das, "dass der Hund einfach nur neben mir liegt und atmet, sobald ich dabei bin"?
    Wenn sie mit Gassi geht kann ich ihn nicht mal an die Schleppleine machen, sondern muss ihn sogar an der kurzen Leine lassen, weil er plötzlich alles verlernt zu haben scheint, was er je wusste... :ka:


    Zitat

    Das ist keine Freude. Pinkeln bedeutet, dass er sie nicht einschätzen kann und er total unsicher ist. Deshalb verfolgt er sie auch permanent.


    Das würde erklären, warum er ihr auch auf der Nase herumtanzt und sich von ihr nichts sagen lässt. Ich persönlich bin ja auch der Meinung, dass das Hochspringen und Bellen wenn Besuch kommt keine Freude ist, sondern einfach nur Stress für den Hund. Nur wenn ich versuche über sowas mit ihr zu reden kommt nix dabei raus - er wedelt doch schließlich dabei mit dem Schwanz, also freut er sich einfach nur und Punkt... :dead:
    Was würdest du denn dagegen machen, dass er sie so gar nicht einschätzen kann?


    Zitat

    Anfangs war ich schon tötlich beleidigt, war ich doch diejenige die sich mit allem so viel Mühe gegeben hat und mein Freund hat quasie die Lorbeeren umsonst bekommen :roll:
    Ich erkläre mir das so, der Dicke hat wohl die letzten 6 Jahre bevor er zu mir kam bei einem Mann gewohnt...ist scheinbar einfach ein Männerhund....oder er bracht einfach irgendwann mal Urlaub von mir :lachtot:


    Ja, genau so ist es bei mir mit meiner Mutter. Nur dass Spot ja mit 8 Wochen schon zu uns kam, und mich gewohnt ist. Wobei ich mir das mit dem "Urlaub" auch vorstellen kann - schließlich bin ich fast ständig zu Hause oder zumindest mit ihm zusammen...


    Zitat

    Weil Deine Mutter Deinen Hund bedingungslos liebt. Ein Hund ist ein hochsoziales Lebewesen, das demjenigen folgt, der für sein seelisches Wohl sorgt. Dazu gehören Achtung, Respekt vor dem Hund und bedingungslose Zuneigung.


    Es ist natürlich schade, dass Deine Mutter diese Zuneigung des Hundes nicht zur Erziehung nutzt.


    Aber Erziehung ohne tiefgehende Bindung ist wie eine Seifenblase, die schnell zerplatzt.
    Das musst Du ja gerade feststellen.


    Aber ich liebe ihn doch auch bedingungslos! Ich strafe ihn niemals mit Liebesentzug oder Missachtung, respektiere ihn als Individuum mit einem eigenen Willen und beschäftige mich viel mit ihm. Warum hat sie eine tiefgehende Bindung zu ihm, obwohl sie sich bisher kaum gesehen haben, und ich nicht? Was kann ich denn noch machen, außer mit ihm spielen, spazieren gehen, kuscheln etc? Auf Erziehung verzichten kann ich doch auch nicht, oder? Vor allem, weil er eigentlich schon richtig gut gehorcht - selbst wenn irgendwas gaaanz interessant ist oder er gerade mit anderen Hunden spielt! - außer eben wenn sie dabei ist.
    Wie soll ich die Bindung denn weiter vertiefen?

  • ich würde mal behaupten hier geht es nicht um die betroffenen Hunde sondern um die Eifersucht der Frauchen.


    Der Hund legt seine "Liebe" nicht automatisch an Demjenigen fest der augenscheinlich das Meiste mit ihm macht.


    Ich sag immer: mein Hund respektiert mich aber meinen Mann liebt er abgöttisch.


    Das ist die einzige Wahrheit. Unser Hund hat sich dazu entschieden, warum sei mal dahin gestellt, und damit ist das für mich ok. Es geht mir nichts ab wenn ich nicht die "Stellung" für den Hund habe wie mein Mann. Ist doch gut so. Hauptsache unser Zusammenleben ist toll.


    Und manchmal ist es gar nicht so verkehrt das er meinem Mann immer am Hintern hängt, dann hab ich mehr Freiraum :lol:

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!