Die Pferdeprofis

  • Vielleicht habe ich das Prinzip der Sendung ja nicht verstanden.


    Aber genau darum geht es doch, dass Menschen (Reiter/Pferdehalter) eben nicht mit den Problemen zurecht kommen und
    professionelle Hilfe nachfragen/bekommen und theoretisch auch bezahlen.
    Und bei jeder Tierhaltung sind die Probleme hausgemacht und individuell.


    Ich weiß nicht wie das bei VOX mit den Kosten läuft, aber eine TA, Trainer oder Physiotherapie -Stunde (Pferd) kostet normal ordentlich Geld.
    Wenn da über ein halbes Jahr - und diesen Zeitraum finde ich realistisch - therapiert wird, investiert der Besitzer ordentlich Geld und Interesse in das Wohlergehen des Pferdes.


    Aus dem dann zusammengeschnittenen, sa-abend-gerecht dramatisierten Filmbeitrag Schlüsse zu ziehen, finde ich etwas vermessen.
    Ich gucke das einfach nur zur Unterhaltung und so ist es sicher auch gedacht.

    • Neu

    Hi


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    • Die Fassungslosigkeit gilt ja der Tatsache, dass das Elend über viele Jahre so ging.


      Einerseits leiden die Tiere - Butterblume unter starken körperlichen Schmerzen, Babsi unter massivem Stress.
      Andererseits bringen die Menschen sich und andere in akute Gefahr.
      Und das über Jahre?
      Dafür gibt es KEINE Rechtfertigung.


      Wenns zu viel Geld kostet, gut, dann eben Pferd in Rente schicken oder in letzter Konsequenz zum Schlachter.



      Wie man jetzt über Hackl und Schneider denkt (ich find beide meistens ganz ok) ist das eine, aber es ist wirklich so, dass es unglaublich viele Reiter UND vor allem auch Ausbilder gibt, die erst mal komplett über Druck gehen, und alles noch schlimmer machen...


      Wir haben so eine "Longierexpertin" am Stall, die immer allen "hilft". goldenes Abzeichen hin oder her - dass sich noch kein Pferd überschlagen hat, ist ein mittleres Wunder.


      Ich schweife ab - Fakt ist, beide Pferde waren nach dem gezeigt noch keinesweg beim "Happy End" angekommen, sondern haben allenfalls den ersten Schritt gemacht. Das passt nicht in die Fernsehdramaturgie, klar.


      Der erste Schritt war aber bei beiden nicht soooo verkehrt. Wobei ich sicher bin, dass das massive Kleben bei Babsi noch sehr lange brauchen wird, und in meiner Erfahrung bleibt das immer präsent, zumindest unter der Oberfläche. Ein Pferd, dass über Jahre derart klebt, wird nie ein 100% zuverlässiges Alleine-Ausreit-Pferd.

    • Also ich möchte jetzt mal eine Latte für Traber brechen :)
      Hatte selbst einige unter dem Sattel und das sind, wie bereits erwähnt, größtenteils sehr gutherzige und willige Pferde - wenn ihnen nichts wehtut.
      Der Vorteil bei vielen Trabern, die mal auf der Bahn waren, ist auch dass die einfach sehr viel kennen und dementsprechend coole Säue sind.


      Bei denen ist es halt sehr wichtig, viel Lockerheit, Schwung reinzubringen. Ich habe mit meiner ehemaligen RB sehr viel Unterricht, v/a longiert, Stangenarbeit gemacht und bin viel hügeliges Gelände geritten. Klar, Dressurpferd wurde der keins, aber er hatte eine gute Haltung, eine gute Muskulatur und war fein, leicht und locker zu reiten. Nicht wie viele Bretter, die so in der Gegend rumtingeln. Sein Galopp war ein Schaukelpferd, eigen eben, aber gemütlich.


      Was ich bei H. ganz schlimm finde, ist dieses Allheilmittel Join-up.
      Bitte. Es ist doch komplett sinnbefreit, den Gaul in einem Round-Pen im Kreis zu scheuchen, aus dem er eh nicht auskann, um ihn dann gnädigerweise wieder zu sich zu lassen. Das ist doch Psychostress pur. Ich scheuche meinen Hund doch auch nicht weg, damit er sich umso mehr freut, dass er wieder herdarf.


      Die wahre Kunst wäre ein Join-Up auf einem rechteckigen Platz - da hat Pferd die Wahl, ob es nicht doch die Ecke bevorzugt :D

    • Was ich bei H. ganz schlimm finde, ist dieses Allheilmittel Join-up.


      Bitte. Es ist doch komplett sinnbefreit, den Gaul in einem Round-Pen im Kreis zu scheuchen, aus dem er eh nicht auskann, um ihn dann gnädigerweise wieder zu sich zu lassen. Das ist doch Psychostress pur. Ich scheuche meinen Hund doch auch nicht weg, damit er sich umso mehr freut, dass er wieder herdarf.


      Die wahre Kunst wäre ein Join-Up auf einem rechteckigen Platz - da hat Pferd die Wahl, ob es nicht doch die Ecke bevorzugt :D


      Ich finde nicht, dass es H. als Allheilmittel ansieht, aber er schafft sich damit eine Basis für die Zusammenarbeit.


      Und ein Pferd, dass warum auch immer nichts vom Menschen wissen will, wird halt schwer beim Join-Up am rechteckigen Platz mitmachen. Da kann ich mir dann das Geld sparen.
      Und bei 500/600kg muss ich halt für alle Beteiligten Spielregeln durchsetzen.


      Ist für mich so ähnlich, wie wenn ich sagen ich lasse dem Galgo ohne Leine die Wahl ob er lieber bei mir bleibt oder doch jagen geht.

    • Ich finde nicht, dass es H. als Allheilmittel ansieht, aber er schafft sich damit eine Basis für die Zusammenarbeit.


      Und ein Pferd, dass warum auch immer nichts vom Menschen wissen will, wird halt schwer beim Join-Up am rechteckigen Platz mitmachen. Da kann ich mir dann das Geld sparen.
      Und bei 500/600kg muss ich halt für alle Beteiligten Spielregeln durchsetzen.


      Ist für mich so ähnlich, wie wenn ich sagen ich lasse dem Galgo ohne Leine die Wahl ob er lieber bei mir bleibt oder doch jagen geht.

      :D
      Aber ist ok, man muss ja nicht immer einer Meinung sein. ;)

    • Also ich möchte jetzt mal eine Latte für Traber brechen :)


      Meiner Meinung nach verdanken die Traber den aktuellen schlechten Ruf schlicht den Tierschützern.


      Ich kenne es schon immer, dass ausgemusterte Traber verkauft wurden, in Beritt gingen und früher waren das hier eigentlich gar nicht so ungefragte Freizeitpferde.
      Allerdings lief das früher auch anders ab... da wurde erst AKU gemacht, ein gesunder Traber wurde angekauft, ging dann in Beritt (bei den Ausbildern die da hier in der Gegend als Nebenverdients machten meist ein halbes bis dreiviertel Jahr) und im Anschluss wurden sie zum entsprechenden Preis verkauft. Wir hatten sogar zeitweise mal zwei im Schulbetrieb laufen,
      Dann entdeckten die Tierschützer hier das Thema. Es wurde alles aufgekauft ("gerettet") was her ging. Dann wurden die Tierchen zur "psychischen Erholung" in den Offenstall gesteckt und so schnell wie möglich weiter vertickt, damit Platz für neue "Gerettete" geschaffen wird.


      Und damit fingen die Probleme hier an. Es wurden oftmals kranke und eigentlich immer nicht weiter ausgebildete Pferde zu Dumpingpreisen im großen Rahmen an den Mann (oder eher an die Mädchen) gebracht. Die Ausbilder, die sich vorher drum gekümmert haben, haben ihre Arbeit bald eingestellt, weil keiner mehr ihre Pferde gekauft hat. Bei den einschlägigen Vereinen gabs die nämlich für einen Bruchteil des Preises und man konnte sich auch nocht toll finden, ein Leben gerettet zu haben. Die Ausbilder hingegen wollen ja nur Geld verdienen...
      Der gut ausgebildete Freizeittraber mit Rennbahnvergangenheit ist hier aus den Ställen eigentlich komplett verschwunden, dafür trifft man aller Orten auf den kaum reitbaren, platten Totalausfall, der von der Rennbahn und vorm Schlachter gerettet wurde.

    • Ich hab auf einer ganz zauberhaften Traberstute reiten gelernt.


      Außer, dass die losgerannt ist, zum Durchgehen, und es war manchmal schwer, sie in den Galopp zu kriegen, war das ein tolles Pferdchen.


      Ist allerdings gut 20 Jahre her.

    • Ich hab auch auf einer Ex-Traberin einige Stunden absolviert. Meine Reitlehrerin hat sie selbst ausgebildet. Ich denke, es ist mit Trabern wie mit anderen Pferden, die von der Natur nicht mit dem perfekten Reitpferdegebäude beschenkt wurden: Man braucht halt leicht erweiterte Kenntnisse, was ich jetzt kein Drama finde. Wenn es nur darum geht, welches Tier perfekt geeignet ist, dann dürften 3/4 der Reitpferde nicht geritten werden.

    • Also da hier die Trabrennbahn ziemlich in der Nähe ist kenne ich einige augemusterte Kandidaten.


      Launische Charaktertiere..JA.
      Unreitbar oder unhändelbar? Nein
      Halt was für Leute mit etwas Ahnung


      ich sehe nur einen Unterschied zu anderen Pferden: Sie lassen sich nicht verarschen..sie merken ob das Zweibein was drauf hat oder nicht und sind nicht gutmütig genug um Fehler großzügig zu übersehen (was nicht heißt was dass sie bösartig sind).
      Ansonsten wollen die was tun und arbeiten unter dem richtigen echt granatenmäßig


      Join up muss nicht jeder gut finden..ich finds bei manchen Pferden aber sinnvoll..und doch..hab ich auch mit unserem Hund mal gemacht..einmal..danach nie wieder. Hat Wunder gewirkt...sicherlich nicht für jeden zu empfehlen aber manchmal eben schon

    • Ich bin ja auch sehr gegen das eingestellt, was Monty Roberts so anstellt, der scheucht die Pferde ja wirklich bis zur psychischen Erschöpfung.


      Beim Hackl habe ich den Eindruck, dass er das schon differenzierter macht, nicht bei jedem Pferd nach Schema F, und nicht mit ganz soviel Stress und mit sehr gutem Timing. Und zumindest in dieser Folge war es ein wirklich großes Round Pen, nicht so ein Miniding wie MR das gerne hat. Bei Babsi war es einfach wichtig, sie überhaupt mal dazu zu bekommen, den Menschen wahrzunehmen. Da war das, fand ich, nicht so schlecht - wie gesagt, mit dem guten Timing, dass er hat. Er gibt wirklich sofort und im richtigen Moment Release.


      Ne Weile hat ja jeder Depp sein Pferd "gejoint", gerne auch immer wieder, und dann mit miesem Timing. Oder Pferde die eh schon Schiss vor dem Menschen hatten (das hatte Babsi mMn nicht).
      Grauenvoll.

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