Ein Jahr vorbei und immer noch viele Probleme

  • Zitat

    oregano
    Dann willkommen im Club ;) Ich hab mir das ehrlichgesagt anfangs anders vorgestellt. Na klar beeinflusst die Vorgeschichte den Hund maßgeblich, aber ich dachte man kann da besser, vielleicht auch schneller durch die richtige Erziehung gegensteuern.


    Wenn der Hund Deprivationsschäden hat, dann fehlen ihm Verknüpfungen im Gehirn. Er kann dann bestenfalls ganz gleich bleibende Dinge lernen, wenn sie ganz kontrolliert immer nach einem selben Schema ablaufen. Alles andere kann er nicht lernen, es ist schlicht unmöglich.


    Für einen solchen Hund ist nur eines mögilch: Ein Lebensumfeld schaffen, mit dem er klar kommt.


    Aber nochmal zurück zu der Schilddrüse: Für mich ist das ein Hund, den ich auf jeden Fall darauf untersuchen lasesn würde. Wie Du schon richtig erkannt hast, müssen dafür deutlich mehr Werte bestimmt werden als die bei einer allgemeinen Blutuntersuchung üblichen.


    Viele Grüße
    Corinna



  • Ich hab ja auch so ein Exemplar hier sitzen und muss Corinna leider recht geben...


    Stell dir einfach vor, es ist wie bei einem übervollem Glas Wasser. Jeder neue Tropfen oder
    Ruck bringt es zum Überlaufen. Du musst also erstmal den "Wasserstand" senken
    damit wieder Reize verarbeitet werden können. Der Hund "läuft" vermutlich immer im
    roten Bereich und kann entsprechend wenig selektieren.


    Grüße
    Susanne

  • Zitat

    @ bungee
    Das auf den Arm nehmen ist unsere Notfalllösung. Sprich, bevor er mir in der Leine hängt und kläfft kommt er hoch. Da ist er ruhig und ich kann in aller Ruhe an dem anderen Hund vorbei, oder mich kurz mit dem anderen Hundehalter unterhalten.


    ok, du nimmst ihn hoch BEVOR er kläfft?
    Sobald du dich mit dem anderen Hundehalter unterhhälst, setzt ihn wieder runter


    Zitat


    Wie soll ich denn deiner Meinung nach das Fixieren unterbrechen?
    Im Normalfall mach ich das eh, aber wenn man jetzt wieder die Situation von gestern Abend nimmt, da hat das nix geholfen.


    Zitat

    Unsicher bin ich eigentlich nicht. Jedenfalls glaube ich das nicht :roll:


    ok, vll. nicht unsicher, aber schrecklich inkonsequent, das spürt das Tier doch!!!


    Zitat

    Also wenn ich Leine fallen lassen würde, würde er auf den anderen Hund losgehen. Nicht beißen, aber hinrennen und aufführen


    vermutung oder ausprobiert?



    Zitat

    Die Theorie, dass ich ihn unterstütze ist nicht neu, aber auch wenn er an einem Zaun angebunden ist und ich nicht da bin pöbelt er und ehrlichgesagt möchte ich ihm das nicht wieder antun. Was wird er sich wohl denken? Scheiße jetzt bin ich wieder angekettet, allein und muss mich wehren :/


    diie Idee ist NICHT, den Hund seiner Bewegungsfreiheit zu berauben.
    Warum denkst du, könnten Leute auf die Idee kommen, es könnte an dir und deinem Verhalten liegen, dass der Hund pöbelt?


    Zitat

    Eilig hat man es zum Beispiel auch beim über die grüne Ampel gehen ;) Und zur Arbeit muss er mit. In eine rosa Wattebauschkugel kann ich ihn leider nicht packen.


    nix für ungut:
    das hale ich schlicht für ne Ausrede, Bequemlichkeit und mangelnde Konsequenz deinerseits



    wenn der Hund beim Überqueren einer Straße anfängt zu ziehen, gehe ich wieder n Stück zurück. Oder denkst du, die Autofahrer würden dich überfahren? ;) Da würde ich eher cool bleiben (hab ich immer so gehandhabt, und gab nie Probleme)


    Zitat


    Das hab ich schon in meinem ersten Beitrag geschrieben, dass das zurzeit leider nicht möglich ist.


    dann geh zumindest in nen Hundeverein... der kostet dich maximal 10 Euro pro Monat, meistens weniger

  • susanne
    Und wie mach ich das dann konkret? Wie gesagt, mir fehlt da gerade die Idee.


    bungee
    Wenn ich ihn dann runterlassen würde, würde er sofort loslegen. Runter kommt er erst wenn wir weitergehen.
    Wodran machst du das "schrecklich inkonsequente" fest?


    Zitat

    Also wenn ich Leine fallen lassen würde, würde er auf den anderen Hund losgehen. Nicht beißen, aber hinrennen und aufführen
    vermutung oder ausprobiert?


    Aus versehen passiert.


    Zitat


    diie Idee ist NICHT, den Hund seiner Bewegungsfreiheit zu berauben.
    Warum denkst du, könnten Leute auf die Idee kommen, es könnte an dir und deinem Verhalten liegen, dass der Hund pöbelt?


    Ich weiß nicht ob ich dich hier richtig verstehe. Häufig ist die Ursache, dass der Hundehalter Unsicherheit ausstrahlt, oder der Rüde meint er muss Frauchen beschützen. Deswegen ist mir auch der Gedanke gekommen.


    Zitat


    nix für ungut:
    das hale ich schlicht für ne Ausrede, Bequemlichkeit und mangelnde Konsequenz deinerseits
    wenn der Hund beim Überqueren einer Straße anfängt zu ziehen, gehe ich wieder n Stück zurück. Oder denkst du, die Autofahrer würden dich überfahren? ;) Da würde ich eher cool bleiben (hab ich immer so gehandhabt, und gab nie Probleme)


    Dann nenn es Ausrede. Fakt ist, dass ich nicht ständig stehen bleiben kann, wenn ich zum Beispiel zur U-Bahn muss und eine halbe Stunde mehr einplanen pro Weg mache ich nicht. Fahrzeiten von 1 1/2 stunden sind schon lang genug, da werde ich keine 3 Stunden draus machen.


    Zitat

    dann geh zumindest in nen Hundeverein... der kostet dich maximal 10 Euro pro Monat, meistens weniger


    In einen Verein würde ich gerne, aber da ist keiner in der Nähe.

  • Ich glaub du hast mich da etwas falsch verstanden.


    Nicht an die Straße setzen und warten was kommt, sondern immer erst mal die gleiche (kleine) Runde zu einigermaßen festen Tageszeiten.


    Klar ist man nicht immer so flexiebel wie man gerne würde oder bräuchte.
    Da wo es nicht anders geht, Arbeit etc, einfach mitnehmen. Ist ja auch ein geregelter Ablauf oder?
    Und an den anderen Tagen 3x für jeweils ca 20 min immer die selbe Strecke raus.
    Ersatzweise kannst du ja dann in der Wohnung ein paar Spielchen anbieten. Ist ja schon etwas wenig für einen noch fitten Hund.
    Bei uns hat es keine 2 Wochen gedauert dann konnten wir wieder aufbauen. Ich denke aber es kommt auch davon, dass wir selber uns dadurch den Stress rausgenommen haben.


    Versuche also, soweit es dir möglich ist, klare Tagesstruckturen unter dem Motto "weniger ist mehr" einzuführen.


    Wie flying-paws schon schrieb würde ich auch nochmal die Schilddrüse überprüfen lassen. Wenn die ok ist hast du wenigstens Gewissheit.


    LG

  • Zitat

    bungee


    Wodran machst du das "schrecklich inkonsequente" fest?


    z.B. an deiner folgenden Äußerung ;)


    Zitat

    Dann nenn es Ausrede. Fakt ist, dass ich nicht ständig stehen bleiben kann, wenn ich zum Beispiel zur U-Bahn muss und eine halbe Stunde mehr einplanen pro Weg mache ich nicht. Fahrzeiten von 1 1/2 stunden sind schon lang genug, da werde ich keine 3 Stunden draus machen.


    jepp... Ausrede wegen Bequemlichkeit :lol:


    ne keine drei STunden, aber zwei STunden würde ich einplanen. Ihr werden ja keine anderthalb Stunden zu Fuß gehen, oder?
    das ist ja auch nicht unbegrenzt, sondern mal für zwei bis vier Wochen (maximal) Aber die Zeit, die du DA investierst, wird sich auch in ANDEREN Bereichen lohnen, glaubs mir. :)




    Zitat

    Wenn ich ihn dann runterlassen würde, würde er sofort loslegen

    . Wenn das MEIN Hund wär, würde er dann ne ziemlich klare Ansage kriegen!

  • Ich kenne Janosch ja jetzt schon ein bisschen. Deshalb wollte ich auch kurz was dazu schreiben.
    Also nach dem was ich so mitbekommen habe denke ich eigtl nicht, dass er generell mit der Stadtumwelt nicht klarkommt. Dafür war er viel zu relaxed als wir mal bei dir in der Gegend Gassi waren. Da gab's ja hier im ruhigen Wald schon mehr "Probleme" (und da schätze ich fast hat Piefke auch seinen Teil dazu beigetragen -.-).
    Außerdem fährt er völlig entspannt mit Zug und Bus, im Cafe und im MC war er auch ruhig.


    Wirkliche Tipps kann ich nicht geben (hätte ich dir sonst eh schon gesagt) aber ich wollte eben sagen, dass ich nicht denke, dass die Stadt so ein riesiges Problem für ihn ist.


    Die Idee die Leinenführigkeit an Geschirr und Halsband zu üben finde ich super!

  • Tja wie :???:


    Schwierig zu beantworten...


    MIR hat "zeigen und benennen" wirklich sehr geholfen. Aber, gewisse Sachen
    bleiben vorerst gruselig ( Hüte,Helme, Kapuzen, dunkle Kleidung etc. ).
    Außerdem ist es sehr schwer bis unmöglich den Hund wieder ins " Großhirn-
    einschalten" zu bekommen wenn der Reiz zu groß war. Z.B. ein Fahrradfahrer
    den ICH zu spät bemerke und dem Hund keinen konfortablen Abstand oder
    Alternative bieten kann ( und der Hund selbst auch nicht ). Dann kann ich den
    Rest der ganzen Runde knicken und JEDER Reiz wird wieder kommentiert weil
    sie "kippt".


    Vieles, wie z.B. gruselige Menschen hab ich "schöngefüttert" oder Gelegenheit
    gegeben Alternativen zu wähen ( Futter suchen oder Schnüffeln z.B.)


    Weiterhin belohne ich i.d.R. JEDES Positive Verhalten...also z.B. der Hund bemerkt
    ein Motorrad und schaut zu mir. Ergo Party!


    Am Anfang konnte meine Mulle nicht mal ein langsam fahrendes Auto aushalten...
    was LKWs, Busse oder schlimmer noch Mofas und Motorräder betraf war Holland
    in Not. Nässe, Dunkelheit oder Schnee potenzierte alle Stresssymptome auf. Nach
    und nach verloren diese Reize ihre Intesität bzw. sie kann sie aushalten und ertragen.


    Lange Rede, kurzer Sinn...


    wie schon beschrieben würde ich die Außenreize erstmal reduzieren und ganz feste Tages-
    abläufe und Rituale festsetzen. Den Hund auf einem ansprechbaren Level halten und sobald
    er kippt, abbrechen und viiiieeeel Geduld und Nerven ;)


    Ach und... als Lektüre empfehle ich Maria Hense " der Hyperaktive Hund" :gut: und von
    O`Heare die Neuropsychologie des Hundes. Da wird auch auf den Ernährungs-Aspekt
    eingegangen.
    ich fahre im März auf ein Seminar von Maria Hense über Hunde mit Deprivationssyndrom
    und bin schon sehr gespannt.




    Grüße
    Susanne

  • The007Gretchen
    Danke, das hab ich wirklich falsch verstanden. Ich werde es ausprobieren!
    Bedenken hätte ich aber, dass er dann auf jede kleinste Veränderung noch sensibler reagiert. Also sagen wir mal, ich geh jeden Tag um die gleiche Uhrzeit und die gleiche Runde. Aus irgendwelchen Gründen muss ich mal früher oder später gehen, oder die Strecke ist nicht begehbar. Wird ihn das dann nicht besonders verunsichern?


    bungee

    Zitat

    Wenn ich ihn dann runterlassen würde, würde er sofort loslegen

    . Wenn das MEIN Hund wär, würde er dann ne ziemlich klare Ansage kriegen![/quote]
    Wie würde die aussehen? Janosch interessiert das 0,nix wenn ich ihn in solchen Momenten zu maßregeln versuche (deswegen mach ich das auch nicht mehr ;) )


    Nadja
    Danke, dass du dich hier auch zu Wort meldest, du kannst Janosch ja von außen betrachten.
    Im Wald denke ich einfach, dass ihn die plötzlichen Konfrontationen überfordern. Wenn ein anderer Hund dann mit hinrennt ist es natürlich schwieriger, aber allein macht ers ja auch.
    Wie du schon sagst, ist er in vielen Situationen total super und macht es ruhig mit, aber vielleicht frisst er da rein? Und wenns zuviel wird geht er dann an die Decke?


    susanne
    Danke für die Tipps, die Bücher werd ich mir auch mal anschaun :gut:

  • Zitat

    The007Gretchen
    Danke, das hab ich wirklich falsch verstanden. Ich werde es ausprobieren!
    Bedenken hätte ich aber, dass er dann auf jede kleinste Veränderung noch sensibler reagiert. Also sagen wir mal, ich geh jeden Tag um die gleiche Uhrzeit und die gleiche Runde. Aus irgendwelchen Gründen muss ich mal früher oder später gehen, oder die Strecke ist nicht begehbar. Wird ihn das dann nicht besonders verunsichern?


    Gerade heute habe ich wieder eine interessante Erfahrung gemacht. Bin mit unserer Dackelomi die normale Blockrunde + ca 5 Minuten weiter geradeaus. Schon der erste Schritt Abweichung wurde registiert (man bemerke sie ist blind) aber dennoch hat sie nicht mit Stress drauf reagiert.
    Versuche dir eine Strecke rauszupflücken die du immer begehen kannst. Vielleicht geht das nur auf Gehwegen.
    Die zeitliche Komponente sehe ich jetzt nicht so eng. Die variiert bei uns auch immer etwas. Wichtiger finde ich den immer selben Weg.


    Natürlich wird dein Wauz auf neue Reize weiterhin reagieren, aber die Frage ist ob er dann nicht anders (besser?) reagiert da er sich durch seine immer gleiche Runde sicherer fühlt?!


    Wie gesagt, ob das funktioniert oder ob euer Problem überhaupt darin begraben liegt kann keiner hier aus dem Forum wissen. Probier es einfach aus, wenn du merkst alles wird dadurch nur schlimmer, dann geh wieder über zum Alltag!


    LG und viel Durchhaltevermögen wünsch ich euch

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