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Angeregt durch eine Diskussion mit einer Freundin hab ich dieses Thema bezüglich psychisch kranker Menschen und Tierhaltung gestartet. Leider weiß ich nicht ob das Thema hier so ganz richtig ist, aber ich wusste sonst nicht wohin. Sollte es hier falsch sein könnte ein Mod es vielleicht in den richtigen Bereich schieben? Ich hab auch eine Weile überlegt ob es wirklich sinnvoll wäre ein solches Thema zu eröffnen, aber ich würde doch gerne schon mal ein paar weitere Meinungen dazu hören.
Oft bekommt man zu hören, wenn man sich überlegt ein Tier anzuschaffen, das man sein eigenes Leben im Griff haben sollte oder das man mit sich selbst und der Welt usw. klar kommen sollte. Das man Vorrausschauen sollte und vorrausschauend planen sollte. Nun ist es ja so das psychisch kranke Menschen selten mit dem Leben bzw. der Welt oder sich selbst klar kommen, mitunter auch nicht wirklich Vorrausschauen können bzw. vorrausschauend planen können ( vllt auch wegen ihrer Krankheit ). Nicht selten herrscht Chaos ( Zweifel, Selbsthass, Unregelmäßigkeiten im Tagesablauf usw. ) im Leben solcher Personen. Nur darf ein psychisch Kranker deswegen keine Tiere halten oder sich welche anschaffen? Scheinbar ist das die Einstellung mancher Menschen, doch warum ist das so? Vorurteile oder berechtigte Einstellung?
Ich persönlich bin der Meinung das sich auch Personen die unter psychischen Krankheiten leiden Tiere halten bzw. anschaffen dürfen und befürworte das auch. Ein Tier bei sich zu haben kann doch eine enorme Verbesserung der Lebensqualität sein. Ein Tier kann dabei helfen einen geregelten Tagesablauf zu entwickeln. Ein Tier ist Verantwortung, ein Partner ( nicht falsch verstehen, ich meine hier nicht Ersatz für Menschen, aber mir fiel nichts Anderes ein ), schlichtweg eine Hilfe im Leben und Alltag. Wenn man z.B. einen Hund hat ist dieser doch ein Grund sich nach draußen zu begeben, selbst wenn das eigene Denken einen eigentlich drinnen halten will. Ich denke das trägt doch auch dazu bei sich wieder in die Gesellschaft einzugliedern. Man kommt unter Menschen ( und sei es auch nur andere Hundehalter ), man hat Gesprächsstoff, ein wenig Normalität. Warum sollte man Menschen so etwas verbieten nur weil dieser Mensch vielleicht gewisse Erfahrungen im Leben gemacht hat die ihn haben „krank“ werden lassen? Da kann die Person an sich doch am Wenigsten für? Warum ihr ein Stück „Glück“ verleiden bzw. verbieten wollen? Wird davon ausgegangen das sie ihre Tiere schlecht behandeln oder warum trifft man mitunter auf ziemlich harte Aussagen zu diesem Thema?
Und nun bin ich mal gespannt auf eure Meinung bzw. Einstellung zu dieser Thematik.
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Hallo
Ich seh das etwas anders, natürlich kann Tier helfen einen geregelten Tagesablauf zu formen und ein Hund dazu anreizen raus zu gehen, aber was ist, wenn der Mensch noch nicht soweit ist? Was ist, wenn er an einen Punkt kommt, an dem das Tier anfängt zu leiden, weil er noch nicht mal mehr mit sich selbst klar kommt?
Ich habe das leider gerade hier im Umkreis erlebt, da wurde der Kater stundenlang auf der Fensterbank draußen sitzen gelassen, weil er einfach nicht bemerkt wurde, der Hund war um 12.00Uhr immer noch nicht vor der Tür, weil es einfach nicht geschafft wurde aufzustehen.Und wenn dann keiner da ist, der einem dann die Tiere abnimmt, dann leiden die Tiere.
Also meine Meinung, wenn man sich als psychisch kranker Mensch ein Tier anschafft, dann bitte nur mit Plan A-D, wer die Tiere versorgt, wenn man es selbst nicht schafft.
Sollte man diese Pläne nicht haben können, sind vielleicht andere Möglichkeiten wie Patentiere, eine bessere Lösung.Also nicht generell dagegen, aber sehr sehr skeptisch.
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das thema gab es vor paar wochen hier schonmal und ist bischen ausgeartet...
dieser thread war einer davon
https://www.dogforum.de/anrate…hundehaltung-t140592.htmlund hier der ursprungsthread
https://www.dogforum.de/hund-gegen-depressionen-t140553.htmlein tier kann einem menschen helfen, durch ein tier kann es aber auch schlimmer werden.
wichtig in solch einem fall ist das man anderen menschen hat die sich um das tier kümmern.ich halte nichts davon sich einen hund als 24/7 therapeuten zu holen und meinen, dann wird ja alles gut.
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ich denke, er mal muss man differenzieren
es gibt nicht "den psychisch Kranken", sondern massig Formen, die alle unterschiedliche Symptome haben und sich unterschiedlich stark auf ein Leben auswirken
und genau vom Einzelfall würde ich es abhängig machen, ebenso von der Art des Tieres ;-)
reden wir von Tieren, die 1x täglich Futter brauchen, die 2h am Tag im Zimmer flitzen dürfen oder von Hunden oder Pferden in Selbstversorgerställen, wo man täglich raus muss, teilweise halt auch mehrmalswenn man nicht im Bett versackt, sondern das schafft, spricht meiner Meinung nach nichts dagegen
sollte man es nicht immer schaffen, braucht man meiner Meinung einen Menschen, der da ist, um zu helfen
denn der Hund MUSS raus, das Pferd MUSS versorgt werdenund dann ist da noch die Sache mit der Gefülsebene
auch Hunde leiden mit, wenn es einem schlecht geht
einige weniger, andere gehen daran fast kaputt, wie z.B. mein Blondinchenes gibt da so viel zu beachten ...
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An und für sich befürworte ich es und finde auch, dass es ein Weg zurück in die Normalität ist. Als einen Wegbegleiter auf dem Pfad der Besserung finde ich es sinnvoll. Da muss natürlich jemand zur Stelle sein, der das Tier versorgt, wenn man Rückschläge erleidet - Das sollte ja so und so gewährleistet sein, schließlich kann man als "gesunder" Mensch auch mal in die Situation kommen sein Tier schlecht bis gar nicht versorgen zu können... Spitalsaufenthalt etc.
Bei einem Tier als emotionale Hilfe wär mir auch wichtig, dass es dadurch nicht psychisch verletzt wird, also nicht zu einer Krücke auf vier Beinen wird, auf die man sich komplett draufwiegt.
Letztendlich kommt es auf den Menschen an, ob er die Verantwortung für ein von ihm abhängiges Lebewesen übernehmen will und kann, und es in seinen neuen Lebenswillen integriert. So mir nichts dir nichts mal ein Tier anzuschaffen, finde ich unsinnig. Das muss mM nach schon irgendwie mit einer Therapie/Behandlung einhergehen. -
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Zitat
ich denke, er mal muss man differenzieren
es gibt nicht "den psychisch Kranken", sondern massig Formen, die alle unterschiedliche Symptome haben und sich unterschiedlich stark auf ein Leben auswirken
und genau vom Einzelfall würde ich es abhängig machen, ebenso von der Art des Tieres ;-)
reden wir von Tieren, die 1x täglich Futter brauchen, die 2h am Tag im Zimmer flitzen dürfen oder von Hunden oder Pferden in Selbstversorgerställen, wo man täglich raus muss, teilweise halt auch mehrmalswenn man nicht im Bett versackt, sondern das schafft, spricht meiner Meinung nach nichts dagegen
sollte man es nicht immer schaffen, braucht man meiner Meinung einen Menschen, der da ist, um zu helfen
denn der Hund MUSS raus, das Pferd MUSS versorgt werdenund dann ist da noch die Sache mit der Gefülsebene
auch Hunde leiden mit, wenn es einem schlecht geht
einige weniger, andere gehen daran fast kaputt, wie z.B. mein Blondinchenes gibt da so viel zu beachten ...
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Ich finde auch, es kommt immer auf das Individuum Mensch an, welcher Ratschlag gegeben werden sollte. Vo r Verallgemeinerungen sollte man sich hüten.
Ist jemand z.B. lange so in einer schweren Depression gefangen, daß er es morgens nicht aus dem Bett schafft, würde ich NIE zum Hund raten.
Hat aber jemand bloß leichtere Schwierigkeiten, sich zu motivieren, kann ein Hund sicher auch Wunder bewirken.LG von Julie
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Es kommt immer auf die Situation und den Menschen an. Meine Schwiegermutter z. B. leidet unter Depressionen. Als sie anfing zu überlegen sich einen Hund anzuschaffen, schlugen wir alle die Hände über dem Kopf zusammen. Was soll ich sagen: ihr hat der Hund richtig gut getan. Seitdem sie ihren Hund hat, gab es keinen Tag mehr, an dem sie morgens nicht aufstehen konnte.
Es gibt aber sicherlich auch das Gegenteil, in dem Tiere im Zuge der Krankheit vernachlässigt werden.
Ist ein schwieriges Thema...
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Sicherlich ein schwieriges Thema, aber dennoch:
ein Hund kann bei vielen Dingen unterstützend wirken. Für mich gab es zeitweise nichts heilenderes als stundenlang mit meinen beiden durch den Wald zu geistern, an der frischen Luft zu sein und den Gedanken nachgehen zu können. Das hätte ich ohne Hunde niemals gemacht.
Es ist auch wunderbar zu wissen, dass nach einer anstrengenden Therapiestunde zuhause die Hunde auf einen warten, keine Fragen stellen, sondern einfach nur da sind und Nähe bieten.
Es bringt einen auch auf andere Gedanken, mit den Hunden ins Training zu gehen und sich gut zu fühlen, wenn es gut läuft.
Und es ist ebenso gut, zu wissen, dass man die Verantwortung übernommen hat und deswegen nicht einfach so verschwinden kann.
Desweiteren finde ich es wertvoll, dass Hunde eine gewisse Beständigkeit im Leben bieten, das ist gerade gut, wenn das eigentliche Umfeld sehr unbeständig ist. Die Hunde bieten einen ruhigen Pol, auf den man sich verlassen kann.
Aber ebenso negativ kann es werden, wenn man seine Stimmungsschwankungen an dem Hund auslässt, man seine eigenen Fähigkeiten nicht mehr einschätzen kann und sich überfordert oder so krank ist, dass man gar nicht mehr rausgeht.
Negativ ist es auch, wenn man gerne stationär aufgenommen werden würde (oder sogar muss), es aber niemanden gibt, der sich um die Hunde kümmern kann und man ihnen eine Pension nicht zumuten kann/will.
Wenn der Hund unter der Situation nicht außerordentlich stark leidet und nicht nur als Ersatz für was-auch-immer gehalten wird, kann das - aus meiner Erfahrung gesprochen - gut funktionieren.
Aber pauschalisieren ist gerade bei diesem Thema ganz besonders, sehr gefährlich! -
Leben ist so vielfältig, mit kleinen und großen Stärken und Schwächen, mit einschränkenden und weniger einschränkenden Krankheiten. Dazu sind die Hunde alle unterschiedlich. Wie sollte da ein Pauschalurteil möglich sein, ob eine psychisch kranke Person einen Hund haben sollte oder nicht?
Regulierungswut, finde ich, mindert die Freude am Leben.LG, Friederike
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