Impfen gegen Leptospirose und Zwingerhusten

Mein Impfplan fällt sehr kurz aus
Ich finde eine Grundimmunisierung wichtig!
Nach Abbau der mentalen Antikörper der Mutter reicht eine Impfung mit SHP, wenn der Welpe noch nie geimpft wurde.
Übernimmt man einen bereits geimpften Welpen, würde ich mit 12-14 Wochen nochmal SHP impfen lassen.
Ob man SHP nach 7 Jahren nochmal impfen lassen sollte, kann man sich dann immernoch überlegen.

TW nach dem Zahnwechsel und dann im 3-Jahres Abstand wiederholen.

Zitat

Früher habe ich auch gegen Zwingerhusten geimpft, mache ich jetzt nicht mehr. Selbst mein TA sagt, dass trotz Impfung sich der Hund mit Zwingerhusten anstecken kann.

Also entweder verstehen hier einige den "Grund" einer Impfung nicht, oder ich bin völlig blöde.

Eine Impfung heisst doch nicht, dass der Hund die jeweilige Krankheit nicht bekommen kann, sondern dass der Hund bereits Antikörper dagegen entwickelt hat und im Falle eines Befalles die Krankheit nicht so gravierend ausfällt.
(Bei Tollwut weiß ich nicht, wie es sich da verhält, kommt auch, glaube ich, immer auf die Art der Impfung an. Aber Zwingerhusten dürfte in etwa vergleichbar mit der menschlichen Grippeimpfung sein)

Gerade aus dem Grund lasse ich Teddy weiterhin gegen Zwingerhusten impfen.
Alle anderen Impfungen lasse ich bei ihm mitlerweile weg. Er läuft keine Turniere mehr und die letzte Impfung hat ihm ganz schön zu schaffen gemacht.
Auf Grund der zahlreichen Hundebegegnungen lasse ich ihn jedoch auch weiterhin gegen Zwingerhusten und Leptospirose impfen. (Pfützenwasser ist nun mal einfach lecker)

Haku hat vor einer Woche seine SHP-Impfung (Grundimmunisierung) bekommen, wenn er mit der Zahnung durch ist kriegt er noch eine Tollwutimpfung und dann hat er erstmal drei Jahre Ruhe. Zwingerhusten ist in meinen Augen vergleichbar mit einer Grippeimpfung beim Menschen - macht ggf. bei besonders gefährdeten Risikogruppen Sinn, belastet aber sonst unnütz den Körper. Über Lepto kann man nochmal nachdenken, wenn die Hersteller ihren Impfstoff dahingehend angepasst haben, dass er weniger Nebenwirkungen aufweist, längere und bessere Erfolge erzielt und auch die Stämme beinhaltet, die für den Großteil der Erkrankungen hier verantwortlich sind. Vorher ist Lepto kein Thema für mich beim impfen und Pfützen draußen sind PFUI

Wegen der Lepto werden meine Hunde jährlich geimpft, auf die will ich nicht verzichten. Lepto ist brandgefährlich, und auch ein unvollständiger Impfschutz ist besser als gar kein Impfschutz. Und einer der Stämme, gegen die die Impfung zuverlässig schützt, ist hier recht verbreitet.

Der Hund einer Bekannten hatte kürzlich Lepto, einen der neuen Stämme, gegen die man nicht impfen kann. Sein Leben hing an einem seidenen Faden; die TAs der Uniklinik meinten, dass geimpfte Hunde auch bei diesen Stämmen etwas bessere Überlebenschancen haben als ungeimpfte. Leider hat er wenige Monate darauf einen Giftköder erwischt, was die angegriffene Leber nicht mehr gepackt hat....

Muss noch sagen, dass Lepto in der Schweiz deutlich häufiger vorkommt als in D, drum ist die Risikobeurteilung eine andere.

Wie das in der Schweiz ist kann ich natürlich nicht beurteilen, in Deutschland sind eben leider die Stämme am häufigsten vorkommend, die nicht in der Impfung sind. Und dass eine Impfung gegen Stamm A einen Vorteil gegen Stamm B mit sich bringt ist mir neu, lasse mich da aber gerne belehren, wenn es so ist.

Ich denke so etwas muss man dann auch einfach regional entscheiden, wie viel Sinn was macht.

Für mich ist es so oder so klar, dass Haku nicht aus Pfützen trinken darf, es könnten sich ja auch ganz andere Sachen darin befinden, Dünger, Reste vom Streusalz, auslaufende Flüssigkeiten von Autos usw. Pfützen sollten meiner Meinung nach für jeden Hund tabu sein

Und ja, Leptospirose kann schlimm ausgehen - oftmals ist der Verlauf aber auch so "harmlos", dass die Erkrankung gar nicht bemerkt wird oder dass eine antibiotische Behandlung gut anschlägt. Da muss einfach jeder schauen was er wie für richtig hält. Ich würde nie jemanden von irgendeiner Impfung ab- oder zuraten nur weil ich für mich entschieden habe, darauf zu verzichten und daran fest zu halten. Was ich nur nicht gut heiße ist dieses jährliche "Alles-rein-was-geht", weil es "ja schon immer so gemacht wurde". Man sollte sich damit auseinandersetzen und wenn man die Beipackzettel und Hintergrundinfos kennt kann man sich ja immer noch so entscheiden, wie man eben möchte. Und da informiere ich mich dann halt doch lieber selbst, weil viele (sicher nicht alle) Tierärzte halt nicht von alten Mustern abrücken wollen und dementsprechend beraten (ob sie das aus Gewohnheit tun und meinen das ist so richtig oder ob sie dabei im Hinterkopf haben, das Impfeinnahmen oft ca. 20% ihrer Einnahmen sichern, das sei mal offen gelassen ).

Das erste, was deutsche TA, die neuerdings vermehrt in die Schweiz arbeiten kommen, lernen müssen, ist dass sie um Gotteswillen immer Lepto im Hinterkopf haben müssen. Die Behandlung muss auf Verdacht hin gestartet werden, der Nachweis dauert zu lange, es können Stunden entscheiden.... Und wenn ich dann im Netz auf Seiten stosse, wo verharmlosend behauptet wird, Lepto sei gut behandelbar mit AB und nicht viel ärger als Zwingerhusten, dann wird mir richtig schlecht. Lepto ist ein Killer, und im Gegensatz zu Staupe und Parvo sind nicht in erster Linie Welpen in Gefahr, Grundimmunisierung reicht nicht. Aber im Gegensatz zu dem, was man oft liest, gibt es zwei Impfstoffe, die Challenge-getestet mindestens ein volles Jahr wirken, leider nur für zwei Serovaren. Es gäbe auch einen Impfstoff gegen vier neuere auch in Europa verbreiterte Serovaren - Zulassung rentiert leider nicht für ein kleines Land alleine.....

Und was ist mit Parvo? Laßt Ihr dagegen impfen?

Zitat

ich nicht mehr - meine hunde sind meiner ansicht nach überimpft
auch zwingerhusten lass ich jetzt noch weg :)
da meine 2 aber liebendgerne aus pfützen, teichen und anderen gewässern saufen mach ich die leptospirose - obwohl es da auch geteilte meinungen zu gibt. einige sind der ansicht, dass es soooo viele verschiedene erreger der leptospirose gäbe, dass man nicht sicher sein kann, mit dem impfstoff gerade den richtigen "getroffen" zu haben

Stimmt schon, andererseits möchte ich mir im Nachhinein keine Vorwürfe machen müssen, wenn mein Hund an Lepto erkrankt und sich herausstellt, dass man genau gegen DIESEN Erreger hätte impfen können...