Haben wir genug Zeit für einen Welpen?

  • Hallo Zusammen!
    Meine Lebensgefährtin und ich würden gern unsere Familienplanung mit einem Hund beginnen.
    Da wir nur eine 80qm große Wohnung haben kommt vorerst nur ein kleineres Modell in Frage.
    (Später, mit Haus und Garten, würden evtl. noch wer größeres dazu kommen)
    Nachdem ich mich durch die Charaktereigenschaften der Rassen durchgelesen habe haben wir uns für einen Mops entschieden. Ich würde ja ein Tier aus dem Tierschutz nehmen, da ich mit einem Shih-Tzu groß geworden bin und einige Grundlagenerfahrung mit Hunden mitbringe. Der Mutterinstinkt meiner Lebensgefährtin lässt aber nur die Option eines Welpen.


    Und das ist ein Punkt dem ich vom Zeitmanagement nicht genau einschätzen kann (keine Erfahrung mit Welpen). Ich möchte euch einfach kurz unseren Zeitumfang nahe legen und Fragen ob diese Rahmenbedingungen überhaupt einen Welpen zulassen.


    Wir sind noch beides Studenten. Sie noch mindestens 2 Jahre. Der Hund wäre in dieser Zeit bis zu. 20 Stunden die Woche allein Zuhause. Wenn wir uns einen Welpen holen, würde dies möglichst in der Phase der Semesterferien / Prüfungsphase sein so das er min. die ersten 2 Monate quasi durchgehend jemanden bei sich hätte. Da meine Lebensgefährtin auf Lehramt Grundschule studiert arbeitet sie auch nach dem Studium noch relativ viel Zuhause. Wenn wir dann beide Berufstätig sind wird unsere Familienplanung auch einsetzen, demnach wenn alles nach Plan verläuft wäre sie dann mit Erhalt des Babys wieder Zuhause und für den Hund da.


    Kurz gefasst:
    Kann man einen 5 Monate alten Welpen schon bis zu 20 Stunden / Woche allein lassen?
    (20 Stunden maximal da ich meist erst von mittags bis abends unterwegs bin, und sie von morgens bis mittags)
    Kann man einen 2 Jahre alten Hund auch bis zu 30 Stunden die Woche allein Zuhause lassen?
    (Und das ca. 1-2 Jahre lang, bis sie in den Mutterschaftsurlaub gehen würde)


    Nun wir haben sehr viel mehr Zeit als wohl die meisten die sich einen Hund zulegen, dennoch bin misstrauisch. Ich kenne Singles die haben Hunde die sind jeden Tag 10+ Stunden allein, und das würde ich meinen Racker nicht zumuten wollen. Deswegen die Fragen wie viel allein sein man einem Hund zumuten kann.


    Danke für eure Einschätzung,
    Jens.


    Nachtrag: Unsere Nachbarn haben auch einen kleinen Hund, die Dame des Hauses ist nicht berufstätig, wenn es mal einen längeren Tag gäbe würde, würde auch sie sich solang um den kleinen kümmern.

  • Hi Jens,


    gut, dass Du Dich vorher informierst. :gut:


    Erstmal finde ich, dass die Größe des Hundes nicht unbedingt etwas mit der Wohnungsgröße zu tun haben muss. Wir leben mit einem DSH-Labbi -Mix und 4 Meerschweinchen auf 62 qm und das reicht völlig. Ein Garten ist für den Hund zwar nett, ersetzt aber sowieso keine ordentliche Beschäftigung + Spaziergänge draussen.


    Super ist auf jeden Fall, dass Ihr 2 Monate frei habt, um Euch erstmal um den Welpen zu kümmern. Während dieser Zeit solltet Ihr aber darauf achten, dass das Alleinesein schon geübt wird...


    Ich würde an Deiner Stelle nicht davon ausgehen, dass der Hund mit 5 Monaten schon so lange alleine bleiben kann. D.h. es ist wichtig einen Plan B zu haben. Vielleicht könnt Ihr auch dort schon die Nachbarin miteinbeziehen (wenn auch nicht sichergestellt ist, dass die Hunde miteinander klarkommen). Es könnte sein, dass der Kleine Probleme mit dem Alleinsein hat und dass sich das Üben wesentlich länger hinzieht. Auch ist es möglich, dass er noch gar nicht so lange einhalten kann.
    Zum Vergleich kann ich Dir sagen, dass wir unsere Hündin mit mittlerweile 7 Monaten noch NIE länger als 5 Std. am Stück alleine gelassen haben. Tagsüber sind es höchstens mal 3 - 4 , 5 Std. machen wir lediglich abends, wenn sie ausgepowert ist, und sowieso schlafen würde.
    Wir hatten aber auch das Glück, dass sie das Alleinsein sehr schnell gelernt hat und gut verkraftet. D.h. wir haben schon am ersten Tag nach ihrer Ankunft hier (9 Wochen alt) begonnen, mehrmals für einige Minuten ohne Beachtung des Hundes vor die Haustür zu gehen.


    Hättet Ihr denn die Möglichkeit, selbst in Uni-/Arbeitspausen mal nach Hause zu fahren?


    Einen 1 - 2 Jahre alten Hund kann man sicher 6 Stunden am Tag alleine lassen, wenn er es ordentlich gelernt hat und er ausreichend ausgelastet wird. Ob man das überhaupt WILL steht auf einem anderen Blatt. Was mich betrifft, so habe ich durchaus auch mal ein schlechtes Gewissen, wenn Lilly lange alleine war...
    Klar, es geht oft nicht anders, aber vielleicht fällt Euch ja noch etwas ein. Wir sind auch beide Studenten und arbeiten zusätzlich halbtags. Der, der gerade arbeiten ist muss eben in seiner 1stündigen Mittagspause nach Hause fahren.


    Und ganz wichtig finde ich: Eure strukturierte Planung in allen Ehren - aber es ist wohl nicht in Stein gemeißelt, wann Nachwuchs kommt, es kann immer etwas dazwischen kommen, sei es, dass Deine Freundin gerne noch etwas länger arbeiten möchte, weil sie gerade frisch eingestiegen ist, sei es Krankheit, die das Studium verzögert etc. pp. Und: Manchmal brauchts auch ein paar Monate/Jahre, bis das Baby dann auch wirklich unterwegs ist. ;-) Also würde ich damit schon mal nicht kalkulieren, aber das ist meine persönliche Meinung.
    Auch wäre Deine Freunden nach "Erhalt" des Babys ja in erster Linie mal für das Baby da. Hund und Baby wollen gut geplant sein, denn Ihr hättet zu dem Zeitpunkt einen jungen Hund Zuhause, der durchaus beschäftigt werden will. Damit will ich nicht sagen, dass das eine schlechte Idee ist, sondern einfach dass es zu bedenken ist. Wenn Deine Freundin mit Hund und Säugling alleine ist muss sie zwangsläufig bei Wind und Wetter das Baby einpacken und mit beiden losgehen. Kann sie sich das vorstellen?


    Desweiteren: Wer kümmert sich beispielsweise um den Hund, wenn Ihr mal ohne ihn wegfahren wollt, verhindert seid, Notfälle eintreten etc. Gibt es jemanden, der den Hund auch über´s Wochenende betreuen könnte? Eltern, Verwandte,Freunde?


    So, das wären so meine Fragen. ;-) Ich hoffe das kam nicht zu hart rüber, aber ich glaube es lohnt sich, dass man auch auf den schlechtesten Fall vorbereitet ist. :-)


    Liebe Grüße,
    Chrisi

  • Wenn man so weit in die Zukunft Plant, läuft es selten so wie man es sich vorstellt.
    Es geht ja auch eher darum das man einer Richtung folgt, als das man an einem Stichtag Nachwuchs generiert ;)


    Ich bin mittlerweile aber auch schon fast 28 Jahre alt (vorm Studium schon Ausbildung gemacht und im Job gearbeitet). Und meine Lebensgefährtin hat schon 2 Zwillinge groß gezogen (nicht die Eigenen) und eine Ausbildung als Erzieherin hinter sich. Also demnach, so gut man es eben durch Erfahrung vorbereitet sein kann, hoffe ich grob zu wissen was auf uns zu kommt. Auch wenn es am ende meistens eh anders kommt als man denkt ;)


    Zu hart sein kann man zu mir eigentlich nicht, lieber direkt raus, als durch die Blume. Ich bin ja schließlich hier um etwas zu lernen bzw. mir Rat ein zu holen.


    Ich dachte außerdem es ist von Vorteil wenn der Hund schon ein paar Jahre auf den Buckel hat wenn ein Baby ins Haus kommt, zum einen weil das Kind dann mit dem Hund aufwachsen kann und zum anderen weil ich gelesen habe das Welpen mit Menschenbabys unter Umständen nicht so gut klar kommen.


    Das wir mal ohne unseren Mops weg fahren wollen, kann ich mir nur schwer vorstellen. Unsere Urlaube sind meistens in den Niederlanden am Strand oder ähnliches, also weniger Pauschaltourismus. Falls irgendeine unvorhersehbare Situation dies nun doch verlangt gibt es immer noch die lieben Verwandten (z.B. meine Geschwister) die das sicherlich übernehmen würden. Wobei ich ihn wohl nicht gern irgendwo anders lassen würde :>


    Mehr sorgen mache ich mir da um die Punkte "Während der Pause nach Hause fahren", das würde evtl. sporadisch gehen wenn falls der Semesterstundenplan Freistunden beinhaltet, aber nicht Regelmäßig. Und die Nachbarin ist zwar nett und man versteht sich, ist dann aber doch nicht so "dicke" als das ich sie direkt und täglich mit einbinden könnte oder wollte.


    Demnach bleibt die Fragestellung / Problematik wohl in der Zeit ab 5 Monate :->
    Ach und noch eins, ich habe gelesen wenn sie jung sind, müssen sie alle 2 Stunden raus, auch in der Nacht...
    Stimmt das so?

  • Huhu :)


    Meine kurze Schnellantwort: Ich würde mir an Eurer Stelle keinen Hund zulegen.


    Gründe, die dagegen sprechen gibt es viele:


    Ihr studiert zwar noch aber was ist danach? Wo und wie lange werdet ihr arbeiten?


    Ihr wohnt zur Miete, was ja auch nicht unüblich ist aber zu Problemen führen kann, wenn der Hund alleine bleiben muss. Es gibt halt Hunde, die damit gar nicht klar kommen allein zu bleiben und "Phöse Nachbarn" die keinerlei Verständnis für das Gebelle aufbringen wenn man das Alleinsein mit dem Hund "üben" möchte.


    An Eurer Stelle würde ich erst das Baby bekommen und dann einen Hund anschaffen^^


    So kann sich der Hund gleich an das Kind gewöhnen und es als Rudelmitglied akzeptieren. Des Weiteren wisst ihr mit Sicherheit bis dahin wo Eure berufliche Laufbahn hinführt und wo ihr letzten Endes wohnen werdet.


    Und ja: Ein Welpe muss minimum alle 2 Stunden vor die Tür ohne die ganzen "Zwischenpipis". Ich habe auch keinen Garten und kann ein Lied davon singen was es heißt, alle zwei Stunden zur Mainwiese zu laufen.


    Ich kann Eure Sehnsucht nach vierbeinigem Familienzuwachs sehr gut verstehen aber man muss sich halt auch der Konsequenzen bewusst sein und auch, dass es immer anders kommt als man denkt....


    Eventuell engagiert ihr Euch in Eurer Freizeit erstmal beim ortsansässigen Tierheim? Dort gibt es viele Fellnasen, die sich über potentielle Gassigänger freuen. Ihr könntet dann schon mal schauen wie weit das Verständnis eurer Nachbarn reicht und ob ihr dem Ganzen Betreuungsaufwand gewachsen seid.


    Ich wünsche Euch viel Glück - egal wie ihr Euch entscheiden solltet....

  • Nun, sie wird in einer Grundschule arbeiten, und ich im Büro.
    Im Haus hier lebt wie erwähnt ja auch eine andere Familie mit Hund, die anderen Familien haben Kinder.
    So laut wie die sind, da müsste der kleine schon gut Gas geben ;)


    Ich frage mich ja selbst welche Gegebenheiten die besten für den "Hundestart" sind.
    4 von 12 Monaten im Jahr frei haben wie als Student, das ist sonst nur als Rentner oder Arbeitsloser vorbehalten. Ich werde sonst also erst mit 67 wieder die Chance haben genug Zeit für einen Welpen aufzubringen.


    "nur in 8,9% der Haushalte wird ein Hund gehalten. In Frankreich sind es dagegen 38% der Haushalte."
    Auch wenn ich nicht glaube das diese Hunde alle unter guten Bedingungen gehalten werden, und ich es ja auch "besser" machen möchte. Ich kann mir nicht vorstellen das in 38% der französischen Haushalte Rentner oder Arbeitslose wohnen.


  • ....


    und dann ist man womöglich krank oder zu ausgepowert um sich überhaupt noch einen Hund anzuschaffen!


    Als wir Alanna holten waren wir beide Vollberufstätig. Alanna ging tagsüber zu meiner mama (quasi als Tagessitter). Hat super geklappt.


    Zwischendurch gingen wir beruflich immer wieder auf und ab... ich versuchte mich in selbständigkeit-da konnte ich Alanna mitnehmen, musste aber auch sehen, dass ich eine Ablöse hatte um mit ihr rauszugehen.


    dann kam das Scheitern... 24Std am Tag zu Hause...


    Dann ein 250.-Euro Job, wo ich sie mitnehmen konnte- was aber danke einer Kolleign mit nem absolut unerzogen Welpen/Junghund dann unmöglich machte.


    Heute arbeite ich auf 400.- Basis und Alanna bleibt zu hause. Sie schläft da eh noch (arbeite von 5-7Uhr).


    Es ist irgendwie NIE der richtige Zeitpunkt. Bei uns änderte sich schon sovieles... Job, Geld... Gesundheit (mein Mann wurde 2mal böse krank). Ja, sogar jetzt ist es gesundheitlich doof und er muss stationär in eine Klinik. Krankengeld ist nicht die Welt... mein Verdienst naja...aber man kommt durch. Alanna ist da und wir ziehen es immer zugunsten der Dicken durch. SIE hatte bisher IMMER was im Schrank...während unser Kühlschrank echt traurig aussah (war nach meiner Selbständigkeit).

  • @ Melthis: Die Antwort ist super!


    Ich glaube auch, es gibt nie den richtigen Zeitpunkt. Weder für Hund, noch für Kind.


    Ein Welpe ist sehr anstrengend. Überlegt euch, ob ihr das wirklich wollt.. und wenn ja, tut es.


    Meiner Meinung nach ist es wichtig, Leute zu haben, die sich auch mal um das Tier kümmern können. Bei einigen Hunden dauert es lange, bis sie allein bleiben können. (Also.. immer etwas steigern.)
    Wenn euch was dazwischen kommt (passiert immer mal) und ihr nicht innerhalb von x Minuten/Stunden wieder da sein könnt, braucht ihr einen Tiersitter, der mit dem Hund rausgeht.
    Oder ihn versorgt, wenn ihr krank seid etc. Das ist aber machbar. Es gibt viele Menschen, die sich gerne um Tiere kümmern, weil sie keine anderen halten können oder wollen.
    Bei einem Kind wird euch das ähnlich gehen - ihr seid bestimmt froh, wenn ihr es doch mal in gute Hände geben könnt, um mal ne Nacht durchzuschlafen :)

  • Ich finde auch nicht das ihr ungeeignet seit ;). Hört sich doch soweit ganz gut. Manche Unis erlauben Hunde in Vorlesungen.


    Der Shih Tzu ist eine tolle Rasse habe hier auch ein exemplar sitzen. Die konnte mit 6 Monaten als ich Vollzeit anfing zu arbeiten auch 8h allein bleiben, hatte es aber vorher schon geübt. Ich würd sagen nix wie ran an den Speck. Erkundigt euch bei den Züchtern aber sehr genau, vor allem ob die Eltern auf Patella luxation Unterucht sind, das wird bei den Shih Tzu gerne noch vergessen. Das nur so am Rande.

  • hallo!
    habt ihr daran gedacht, dass deine lebensgefährtin nach dem studium auch eine ganztagesklasse (schwer im kommen!) bekommen könnte?
    warum möchtet ihr denn gerade einen mops?

  • Ich weiß auch nicht, warum die meisten immer noch glauben, dass ein Lehramtsstudium einen "Freizeitnachmittag" mit sich bringt.


    Hier in B-W bekommst du als Grundschulreferendarin evtl mit 1,0 einen Platz.


    Durch die Schließung der Hauptschulen werden erstmal gar keine GS Leute eingestellt.


    Sollte sie nichts gegen die Einstellung an einer Werkrealschule haben, kann es durchaus eine Ganztageschule sein mit MIttagsbetrieb bis 15/16 Uhr. Dann noch die anstehenden Konferenzen, die durchaus wöchentlich sein können.


    Beachtet das bitte und überlegt euch eine Betreuungsalternative.

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