Gibt es Mensch-Hund-Paarungen,die einfach nicht passen???

  • Hallo und einen schönen 3.Advent euch allen... :smile:


    Seit einiger Zeit geistert mir die Frage im Kopf herum, ob es tatsächlich möglich ist, dass Mensch und Hund einfach nicht zusammenpassen.. Aufgekommen ist diese Frage, denke ich, weil ich bei mir und Smilla in letzter Zeit leider oft das Gefühl habe, dass das bei uns der Fall ist.. :verzweifelt:


    Vielleicht einige Erläuterungen zu unserer Situation:
    Smilla ist seit sie 10 Wochen alt ist bei uns.. Da sie unser erster Welpe war, haben wir mit Sicherheit so einige Fehler in der Erziehung gemacht, trotzdem sind wir im Großen und Ganzen ganz zufrieden damit, wie sie sich entwickelt hat. Sicherlich gibt es die ein oder andere Baustelle, aber damit können wir gut leben.
    In den vergangenen Monaten (ich bin schwanger) hat sie sich stark verändert. Sie ist extrem ängstlich, sehr schreckhaft, jeder Mensch der irgendwo zu sehen ist, wird gemustert als würde sie abwegen, ob er uns gefährlich werden könnte.. Sie ist insgesamt einfach sehr gestresst, wenn wir unterwegs sind, hechelt schnell und doll etc.. Das hängt wohl (laut Trainerin) mit der Schwangerschaft zusammen, und wir hoffen, dass sie wieder die Alte wird, wenn das Kind da ist.. Aber ich habe eben ganz schön Angst, dass es eben nicht mit der Tatsache zusammenhängt, dass wir Nachwuchs erwarten, sondern eher damit, dass ich einfach nicht souverän genug bin und ihr keine Sicherheit gebe, was eben dazu führt, dass sie so ein ängstlicher und unsicherer Hund geworden ist.. Das wäre dramatisch, denn so sehr ich mich bemühe, in brenzligen Situationen Souveränität auszustrahlen, irgendwie gelingt es mir nicht.. :( : Ich bin eben einfach selbst nicht so ein Mensch, der vor Selbstvertrauen strotzt und lasse mich sehr schnell verunsichern. Blöd, wenn man dann noch einen Hund hat, der, warum auch immer, genauso ist.. Es ist wie ein Teufelskreis, aus dem wir nicht so recht rauskommen..


    Auch wenn es als Außenstehender ja sehr schwer zu beurteilen ist, meint ihr ich und mein Verhalten sind schuld an Smillas Wesensänderung? Kann es sein, dass ein eigentlich recht selbstbewusster Hund an der Seite eines unsicheren Menschen ebenso wird? Und was kann ich tun? Wie gebe ich ihr genug Sicherheit und das Gefühl, dass sie nicht alles klären muss, sondern ich dafür da bin?


    Ich bin wirklich traurig über diese Entwicklung und mache mir Vorwürfe, dass ich Smillas Charakter versaut habe... Manchmal, in ganz verzweifelten Momenten, denke ich sogar, dass es für sie vielleicht sogar besser wäre, bei jemand anderem zu sein..., der ihr mehr Sicherheit geben kann..., obwohl ich sie niiiiemals abgeben würde..., schon beim Gedanken daran kommen mir die Tränen... :wuah:


    So, ich hoffe ihr versteht mein Problem, habe vielleicht etwas durcheinander geschrieben... :ops:


    LG von Jule und Smilla

  • Hallo Julia!


    Ich versteh Dich gut!


    Henry ist jetzt 2,5 und ein toller Hund, aber diese Unsicherheit/Schreckhaftigkeit zeigt er auch mitunter und zwar neuerdings erst.


    Er war als Welpe schon eher selbstbewußt, wenngleich mitunter vorsichtig.
    Aber nie ein Schisser.


    Die üblichen "alles ist gruselig" Phasen in den entsprechenden Altersstufen hatte er zwar, aber nicht sehr ausgeprägt.


    Mit anderen Hunden war er immer verträglich, wer ihm nicht geheuer war, dem wurde ausgewichen.


    Leider bekam er trotz defensivem Verhalten 2 oder 3x eins auf die Mütze und seitdem denkt er sich wohl, Angriff ist die beste Verteidigung.


    Wenn er jetzt also jemanden doof findet, wird der vermöbelt... (was ich natürlich zu verhindern weiß, nur beim 1. Mal war ich völlig überrascht :ops: )


    Als Folge davon ist es aber leider so, dass ich selber nun total unsicher bin bei (Fremd)Hundebegegnungen und er das natürlich spürt.


    Wir haben aber eine Trainerin zu Rate gezogen und arbeiten dran.


    Worauf ich hinaus will:
    Henry spiegelt halt ganz stark meine Befindlichkeiten wider und wenn ich nicht gut drauf bin, ist er auch doof... :ka:



    Ich denke, wenn Du wieder mehr zu innerer Ruhe findest, wird es Smilla auch.

  • Erstens, ich glaube schon dass das stark mit der Schwangerschaft zusammenhängt. Vor allem wenn es erst seitdem auftritt.
    Und klar strahlst du auch was ganz anderes aus wenn du dir so nen Kopf machst, das merkt der Hund und glaubt wahrscheinlich jetzt vieles selbst regeln zu müssen und das stresst sie.
    Alles wird nicht beim alten sein, wenn das Baby da ist. Aber sie wird sich dran gewöhnen - und du auch!


    Zitat

    Worauf ich hinaus will:
    Henry spiegelt halt ganz stark meine Befindlichkeiten wider und wenn ich nicht gut drauf bin, ist er auch doof...


    Das ist doch bei jedem so oder?
    Ich hab ne sehr ängstliche Hündin, von Beginn an. Die hat allerdings im Generellen das Motto "Angriff ist die beste Verteidigung" gewählt und wurde Aggro aus Unsicherheit.
    Wir haben dran gearbeitet und sind noch lange nicht fertig, aber sie ist sowas von von mir beeinflusst! Je nach meiner Laune is die mal total aggro, mal die liebste überhaupt etc.


    Mach dir nicht so viele Gedanken, genieß die Schwangerschaft und konzentrier dich nicht darauf, souverän zu sein, sondern ignorier solche Situationen einfach. Dann wirkst du gleich souveräner. Achte nicht auf den Hund und denk "Oh mein Gott, ich muss jetzt Selbstbewusst sein sonst kriegt der Hund nen Anfall" sondern geh einfach auch die Situation zu und denk dir nicht viel dabei ;)


    Klingt einfacher als getan, ich weiß, bin auch gerade dabei das zu lernen. Aber es hilft wirklich. Der Hund merkt ja, wenn du versuchst souverän zu sein und merkt dass da grad was schief läuft.


    Alles Gute!

  • Hallo,
    ich glaube auch, dass es mit der Schwangerschaft zu tun hat. Du wirst ja auch selbst viel vorsichtiger und umsichtiger durch die Gegend laufen und das merkt der Hund natürlich.
    Auf der anderen Seite übernehmen Hunde ja oft die Eigenschaften ihres Halters. Souveräne Hunde haben meistens selbstbewusste Halter und andersrum genauso. Da muss man sich dann einfach selber zwingen mal entspannter und selbstbewusster zu werden, falls man eigentlich eher zurückhaltend ist.
    Ich weiß jetzt nicht wie alt Smilla ist, aber eigentlich lernt man das auch mit der Zeit und irgendwann ist Hundi ja auch selber gefestigter im Charakter, was ja so ab 2 Jahren passieren sollte.


    Bei uns ist es so, dass mein Hund eigentlich ganz mutig ist, aber durch seine Vergangenheit ist er eher ängstlich. Jetzt ist es quasi meine Aufgabe gewesen aus ihm den selbstbewussten Hund zu machen, der in ihm steckt. Ich finde das ist uns in den letzten Monaten ganz gut gelungen, er wird auch bald zwei Jahre alt und ich hoffe er bleibt so selbstbewusst wie er momentan ist. Dazu muss ich aber sagen, dass ich mich selbst in solchen Hundesituationen ziemlich gequält und durchgekämpft habe, denn ich bin das komplette Gegenteil von selbstbewusst und extrovertiert. Ich habe aber auch so einige Bücher über Hundekörpersprache und menschliche Körpersprache im Bezug auf Hunde gelesen und musste dann selbst viel an mir arbeiten.
    Vielleicht hilft dir das, wenn du dich in die Richtung mal informierst und durch deine Körperhaltung mehr Selbstbewusstsein ausdrückst und auf den Hund überträgst.
    Einigen Menschen fällt das ja total leicht, weil sie von Natur aus das schon ausstrahlen, andere müssen eben erst lernen wie man ein guter Hundeführer wird.

  • Hallo,
    ich habe auch so meine Erfahrungen mit "schissigem" Hund.Und vorab-ich bin nicht schwanger und es hat sich hier im Haushalt auch absolut nix geändert....Unser Samson,jetzt gut 3 jahre alt,hat immer mal wieder Phasen in denen er extrem ängstlich auf Geräusche und "Dinge" beim Spazierengehen im Dunklen reagiert.Für einen so großen und "angsteinflössenden" Hund wohl eher ein komisches Bild was er da an den Tag legt.Dieses Verhalten kam zum erstenmal auf als wir ihm den Kastrationschip haben setzen lassen im letzten Jahr.Verschwand aber nach Wirkung.Dieses Jahr dann das selbe....der Chip wirkt schon lange nicht mehr und trotzdem hat er diesmal ab und an extreme Ängste,so zum Bsp. wenns draußen stürmt-dann verkriecht er sich in den Keller oder aber läuft die ganze Nacht stark hechelnd und keine Ruhe findend durchs Haus. Es sind bei ihm immer Momentaufnahmen,die nach ein paar Tagen wieder verschwinden....
    Das ganze Verhalten trat aber eben mit knapp 2 Jahren erst das 1. Mal auf.


    Und dann noch: Ich bin fest der Meinung das es Mensch-Hund Konstalationen gibt in denen es nicht "passt".Es ging mir mal so mit nem Gassihund des TH-ich wurde mit diesem Hund absolut nicht warm,er verschwendete überhaupt keinen Blick bzw. Gedanken an mich und Komunikation ,egal wie, war absolut nicht möglich mit dem Hund.Das wäre definitiv nie meiner geworden-manchmal gibt es so was eben (sagten auch die THler).

  • Ich glaube das es sowas schon gibt. Finde aber das sind mehr die Menschen und Hunde, wo der Hund einfach sein eigenes Ding macht und garnicht mit seinem Besitzer warm wird.
    Oder Hunde Characktere die wirklich nicht zu Menschen passen. Wie Hunde die durch das Familienleben im dauer Stress sind...


    Ich finde auch manchmal das mein Rüde und ich und meine Hündin eine schwierige Konstelation sind. Weil mein Rüde einfach so schnell hochdreht und so große Probleme damit hat wieder runter zu fahren. Meine Hündin lässt sich manchmal davon mitreißen und Sie hatte eh schon immer Hummeln im Hintern. Ich neige auch zu Stimmungsschwankungen. Was mit meiner Hündin aber alles super passt.


    Beim Rüden muss ich manchmal tief durchatmen und dann meine Hündin runterfahren und dann versuchen Souverän und ruhig auf den Rüden einzugehen.


    Dachte schon ich hät durch meine Hündin meine Stimmungsschwankungen gut im Griff, aber mein Rüde ist noch Sensibler. Muss ich mir noch mehr Mühe geben und mich eben noch mehr weiterentwickeln und Anpassen.
    Finde ich aber nicht schlimm, weil ich diese aufbrausende schnell gestresste art von mir eh als schwäche seh und gerne daran Arbeite.


    Bei Menschen die von sich aus eher als Schlaftabletten zu bezeichnen wären, könnte mein Rüde wahrscheinlich schneller lernen zur ruhe zu kommen.

  • Danke für eure Antworten!


    Die haben mir Mut gemacht..., auch wenn ich immernoch nicht so ganz daran glauben kann, dass eine so krasse Veränderung "nur" durch meine Schwangerschaft verursacht worden ist.. Obwohl es zeitlich schon hinkommt..., aber sooo sehr?! Keine Ahnung... :???:


    Ich habe vorhin mal sehr auf mich geachtet beim Gassigehen und habe tatsächlich festgestellt, dass ich sehr darauf achte, was der Hund macht, mich ständig nach ihr umsehe etc.. Sind das Signale, die ihr vermitteln, ich wäre unsicher? Wahrscheinlich oder?


    @ Malika:
    Ja, das habe ich auch schon festgestellt..., je blöder ich drauf bin, desto blöder benimmt sich der Hund. Bin ich gestresst, genervt und völlig ungeduldig, klappt bei ihr erst recht nichts. Wenn ich das merke, kann ich es abstellen und es läuft.. Aber wenn ichs nicht merke (war heute morgen der Fall --> was`n ätzender Spaziergang), dann geh ich wieder mit dem Gefühl nach Hause "Oh Gott, wie soll das erst werden, wenn das Baby da ist!"... :/


    @ Bonitadsbc:
    Ich muss zugeben, dass ich gerade in letzter Zeit solche Stresssituationen meide..., auch wenn wir davon ja kein Stück profitieren.. Sehe ich von weitem einen Hund, bei dem es immer Knatsch gibt, und ich habe die Möglichkeit auszuweichen, tue ich es.. :ops: Einfach weil ich keinen Bock habe, mich stressen zu lassen (bin relativ hochschwanger)..., aber grundsätzlich wäre es natürlich besser, solche Konfrontationen zu suchen und das richtige Verhalten zu üben. Mal schauen...


    @ Dagga:
    Keine Ahnung, was du geschrieben hast, aber ich vermute, es war nix wirklich nettes, weshalb ich auch ganz froh bin, dass ichs nicht weiß!


    @ mini_monster:
    Smilla wird im Februar zwei und ich hoffe sehr, dass sie bis dahin wieder etwas entspannter ist..., bzw. wir wieder etwas entspannter sind!
    Gibt es Litaratur, die du mir empfehlen kannst???


    @ susam:
    Mmmm, also mit den Hormonen könnte es theoretisch bei uns auch zusammenhängen, Smilla hat grundsätzlich starke Probleme mit ihrem Hormonhaushalt.. Andererseits müsste es ja dann auch mal wieder abschwächen und das tut es irgendwie nicht.. :???:


    @ acidsmile:
    Also ehrlichgesagt macht Smilla schon häufig ihr eigenes Ding.. Aber das hängt, so meine Theorie, eher mit ihrem doch sehr ausgeprägten Jagdtrieb zusammen, und nicht mit unserer Bindung. Denn ich denke, diese ist, trotz der momentanen Situation sehr gut..



    LG von Jule und Smilla

  • Zitat

    @ Bonitadsbc:
    Ich muss zugeben, dass ich gerade in letzter Zeit solche Stresssituationen meide..., auch wenn wir davon ja kein Stück profitieren.. Sehe ich von weitem einen Hund, bei dem es immer Knatsch gibt, und ich habe die Möglichkeit auszuweichen, tue ich es.. Einfach weil ich keinen Bock habe, mich stressen zu lassen (bin relativ hochschwanger)..., aber grundsätzlich wäre es natürlich besser, solche Konfrontationen zu suchen und das richtige Verhalten zu üben. Mal schauen...


    Naja, als hochschwangere darfst du solche Situationen gerne meiden ;)

  • abgesehen von Schwangerschaft etc.


    ich denke, solche Paare gibt es leider
    meine Charaktereigenschaften beißen sich halt und man steht immer im Zwiespalt, ob man sich selbst was gutes tun soll oder dem Hund

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