Kastration Rüde – Wann? Wie?
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Vielleicht mal eine kleine Anekdote als Erläuterung warum ich mir überhaupt Gedanken über eine Kastration machen bzw. mich darüber informieren will: Einer der Hunde meiner Großeltern trug den passenden Namen „Ausreißer“. Obwohl das Grundstück vollständig mit einem 1,80 m hohen Zaun und Betonborden umgeben war, hat er es immer wieder geschafft sich davon zu machen: unter den Borden durchgegraben, aus winzig kleinen Löchern im Zaun so große gemacht, dass er sich durchzwängen konnte, über den Zaun drüber springen etc. Zweimal waren das Ergebnis so genannte Ups-Würfe. Was die Besitzer der Hündinnen mit den Welpen gemacht haben weiß ich nicht, kann meinen Großvater leider aber auch nicht mehr fragen. Da es ein kleines abgelegenes Dorf mit reiner Landwirtschaft in den 80-er Jahren war, ist nicht von einer erfolgreichen Vermittlung auszugehen

Nun auch wir leben auf dem Land, mindestens jeder Zweite hier hat einen Hund und wie ich feststellen musste, handelt es sich dabei zu ca. 2/3 um Hündinnen. Nun ist Janosch 8 Monate alt und befindet sich mindestens in einer vorpubertären Phase, also durchaus Zeit sich mal Gedanken über das Thema zu machen.
Janosch hält sich ca. 3-4 Stunden am Tag alleine auf dem Grundstück auf. Allein bedeutet auch, dass wir z.B. Arbeiten auf dem Grundstück machen. Da es ca. 4.500 m² sind haben wir den Hund nicht immer im Blickfeld. Wir sehen also nicht ob er sich grade irgendwo durchgräbt. Ich gehe die Zäune aber immer mal wieder ab und habe bisher noch keine Stelle gefunden, wo er es versucht haben könnte.
Zurzeit weiß ich noch gar nicht ob Janosch auf Läufigkeit einer Nachbarhündin überhaupt so reagieren wird, dass wir das mitbekommen. Wenn mein Hund klare Anzeichen zeigen würde, dass eine läufige Hündin in der Nachbarschaft ist, habe ich kein Problem damit ihn auch mal zeitweise nicht allein aufs Grundstück zu lassen. Ich befürchte aber bei diesem Überangebot an Hündinnen im besten Alter, dass ich ihn dann vielleicht mehr als die Hälfte des Jahres nicht mehr aufs Grundstück lassen könnte. Das will ich nun aber auch nicht.
Wie gesagt, es ist nicht aktuell. Aber dennoch nun meine Fragen hierzu:
Wie läuft die chemische Kastration ab und welche Erfahrungen habt Ihr hiermit?
Was ist belastender für den Hund - ständige Chemie oder eine OP?
Wie handhabt Ihr das in einer vergleichbaren Situation – also Rüde viel auf dem eigenem Grundstück draußen und nicht kastriert?
Janosch ist (noch?) sehr ortsbezogen, er startet also wie oben schon geschrieben keine Ausbruchsversuche. Unterstelle ich ihm jetzt aber mal, dass er dies bei läufigen Hündinnen tun wird – ist mit einer Kastration der Sexualtrieb so gehemmt, dass er wirklich nicht mehr aufgrund dessen ausbüchst?
Wann wäre bei einem Berner Sennen die richtige Zeit? Erst nach 3 Jahren, wenn die soziale Reife erreicht ist?
Da wir später (so in 3-4 Jahren etwa) eventuell noch einen Zweithund haben wollen und wir noch nicht sicher sind hinsichtlich des Geschlechts: wie handhaben die Besitzer der Kombi unkastrierte Hündin/unkastrierter Rüde das Zusammenleben?Ich hoffe hiermit keine ausartende Grundsatzdiskussion zu starten, würde mich aber dennoch über Erfahrungsberichte freuen. Wie gesagt, eine Kastration steht aktuell nicht zu Debatte und wir würden dies auch nur in Erwägung ziehen, wenn es für unseren Hund Stress bedeutet bzw. für unseren Hund eine Gefahr darstellt weil er z.B. ausreißt und eventuell auch den Unmut von Nachbarn auf sich zieht.
Danke schön schon mal!
PS: Falls ich im falschen Forum bin, bitte verschieben - aber ich dachte bei Gesundheit passt es am ehesten rein.
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Öhm, wie wäre es schlichtweg mit aufpassen und erziehen?
3-4 Stunden allein auf dem Grundstück, schön, nur da kann er genug Blödsinn anstellen und er kann vergitftet werden, was in letzter Zeit nicht selten ist.
Habt Ihr den Hund nicht im Auge, dann gehört er ins Haus.
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Also: Nur weil der Hund deines Großvaters abgehauen ist willst du deinen evt. auch kastrieren lassen? Aber: Ich find's prima, dass du dir Gedanken machst. Wie genau Janosch reagieren wird, wenn die Damenwelt läufig ist, weiß niemand.
Auch wenn du das vielleicht nicht das ist, was du hören willst. Aber mich würde interessieren, wieso der Hund a.) alleine in dem Riesengarten ist/sein muss und b.) wie hoch euer Zaun ist.
Gärten sind zwar nicht schlecht, aber ich sehe da keinen Sinn drin, einen Hund längere Zeit ein Riesengrundstück "zuzumuten". Je nachdem wie territorial er eingestellt ist, meint er dann vielleicht auch noch, dass er es bewachen muss und wird am Zaun entlang laufen und alle, die vorbeigehen, melden. Tja und ungefährlich ist es ja auch nicht. Kann jeder mit irgendwas füttern, der vorbeiläuft... Wenn du einen hundehassenden Nachbarn hast...
Und ziemlich fad ist so ein Garten ja andererseits auch: Was soll er dann alleine tun? Wäre ich jeden Tag nur im Garten würde mich das auch brennend interessieren, wie ich da raus komme um mehr von der coolen Welt außerhalb zu sehen.
Natürlich muss jeder selbst entscheiden, ob er seinen Hund kastrieren lässt oder nicht, aber wenn es nicht absolut notwenig ist, würde ich es jedenfalls nicht tun. Lieber einen Teilbereich des Gartens ausbruchssicher gestalten und ihn da rein tun, wenn man selbst nicht anwesend ist (und wenn man unbedingt den Hund draußen haben will). -
Also ich würde in der Richtung erst einmal gar nichts entscheiden, so lange es kein Problem gibt.

Meinem Hund würde es übrigens nicht im Traum einfallen abzuhauen oder überhaupt auch nur alleine im Garten zu sein. Wenn er nach draußen kommt, dann um mit MIR etwas zu unternehmen.
Willst Du, das Dein Hund alleine das Grundstück abläuft? Ich würde das nicht wollen. Ich habe meinen Hund gerne in Sichtweite. Es gibt einfach viel zu viel, was da passieren kann. Eine Kastration ändert wenn überhaupt nur etwas am Interesse an läufigen Hündinnen (aber nicht einmal darauf würde ich wetten!). Das hieße dann aber doch noch lange nicht, dass der Hund nicht wegen etwas ganz anderem auf die Idee kommen könnte, die große weite Welt zu erkunden. Es gibt doch mehr im Kopfe eines Hundes als lecker riechende Hundedamen... Nee, also wenn auch nur die kleinste Möglichkeit besteht, dass der Hund abhaut, würde ich ihn ganz einfach nicht aus den Augen lassen. -
Zitat
Gärten sind zwar nicht schlecht, aber ich sehe da keinen Sinn drin, einen Hund längere Zeit ein Riesengrundstück "zuzumuten".
Du siehst keinen Sinn darin, einem Bernersenn, einem waschechten Hofhund immerhin, den längeren Aufenthalt auf einem grossen Grundstück zuzumuten?
Irgendwie haben sich manche Leute doch weit vom Ursprung entfernt, wenn eine rassegerechte Haltung nicht mehr zumutbar ist....Zum Thema: Ich würde schön fleissig weitererziehen, und sehen, wie Janosch sich entwickelt. Wenn es dann mit zeitweiligem Einsperren oder einer Hofleine nicht getan ist und er enormen Stress hat und ständig weg ist, kann man mit 2, 3 Jahren immer noch die Kastration testen mit dem Implantat. Dieses sollte man auch nicht früher setzen als die chirurige Kastration, da es auch den Reifeprozess behindert.
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Naja, man sagt, dass man mit der Kastra solange warten wie eine Hündin dieser Rasse braucht, bis sie die dritte Läufigkeit abgeschlossen hat.
Hmm und selbst dann... Der Kastra-Chip legt die ganze Testosteronproduktion lahm. Mute ich das wirklich meinem Hund zu?
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Dein Hund bewegt sich ja in erster Linie auf eingezäuntem Gelände und ich denke die wenigsten Rüden sind echte Ausbrecherkönige.
Zum Testen wie der Hund sich entwickelt ist der Kastra-Chip sicher sinnvoll, aber für den Dauergebrauch sollte man das wohl eher keinem Hund zumuten. Vor allem da über Langzeitfolgen bisher wenig bekannt ist.
Dann doch lieber Nägel mit Köpfen machen. -
Heutzutage muss man wohl mit einem Pudel Schutzdienst und einem Kangal Agility machen um nicht anzuecken.
Hauptsache der Jagdhund jagt nicht und der Hofhund darf auf keinen Fall allein am Hof sein.Herrje.
Der Berner wäre bestimmt auf 30 am mit 3 x tgl. "Zimmer ZOS" vieeel glücklicher.
Also lass ihn ohne Veranlassung nicht kastrieren und gib ihm den Job 5 ha zu bewachen!
Super! -
Zitat
Du siehst keinen Sinn darin, einem Bernersenn, einem waschechten Hofhund immerhin, den längeren Aufenthalt auf einem grossen Grundstück zuzumuten?
Irgendwie haben sich manche Leute doch weit vom Ursprung entfernt, wenn eine rassegerechte Haltung nicht mehr zumutbar ist....Vielen Dank. Mehr bleibt mir dazu eigentlich auch gar nicht mehr zu sagen! Außer vielleicht: Was empfiehlt Ihr mir denn? Den Hund ins Haus einzusperren während wir draußen arbeiten. Damit er schön am Fenster steht und uns zusehen kann?
Außerdem wird ihm das Grundstück nicht "zugemutet". Für gewöhnlich macht er das was ein Hofhund draußen so macht - nämlich in der Sonne liegen und dösen. Vielleicht bitte nochmal meinen Eingangspost lesen: Er wird NICHT als Hofhund gehalten. Er bekommt drei Spaziergänge am Tag. 2 x eher kurze Pullerrunden, mittags eine große Runde. Er wird mit Spiel und Erziehung ausgelastet. Aber nachmittags geht er auch gern mal in den Garten raus zumal wir dann in der Regel auch draußen sind. Insofern ist er nicht „jeden Tag nur im Garten“ und er kennt die coole Welt draußen durchaus.
Wir haben an drei Seiten (auch straßenseits) einen über 2 m hohen undurchsichtigen Holzzaun, an der dritten Seite zum Feld hin einen 1,80 m Maschendrahtzaun.
Darüber hinaus haben wir 63 Einwohner im Dorf wovon mindestens jeder 2. einen Hund hat. Sicherlich gibt es überall ein paar Verrückte – aber ich sperre meinen Hund doch nicht ein für die nicht mal 1%-ige Wahrscheinlichkeit, dass da einer (von den 63 Leuten die ich kenne und durchaus einschätzen kann) was übern Zaun wirft. Aus welchem Grund auch. Er bellt nicht, verhält sich absolut ruhig. Klar kann sich das ggf. noch ändern – aber dann müssen wir halt erzieherisch eingreifen. Aber ganz ehrlich – über Gift mache ich mir eher Gedanken wenn ich mit dem Hund in der Stadt unterwegs bin.
Und auch noch mal, aktuell macht er keinerlei Anstalten abzuhauen. Selbst wenn wir mit ihm raus gehen, bleibt er im geöffneten Tor (auch das ist eine erzieherische Maßnahme) sitzen und wartet bis ich ihm das Signal gebe zu gehen.
Mir geht es doch mit diesem Thread nicht darum irgendetwas zu entscheiden. Ich will mich nur informieren, welche Varianten es gibt, welche Nebenwirkungen diese haben - auch um einfach meinen Horizont zu dem Thema zu erweitern und mich ggf. mit anderen Hundehaltern über dieses Thema zu unterhalten zu können. Ich will meinen Hund auch nicht kastrieren weil EINER der Hunde meines Großvaters ein ein echter Ausreißer war. Dami wollte ich nur vorwegschicken, dass ein Hund wenn er unbedingt will immer weglaufen kann auch wenn man alle Eventualitäten beachtet.
Bisher wurde mir von meinen Fragen eigentlich nur eine beantwortet, nämlich die Frage nach dem WANN. Ich hoffe also auf weitere konstruktive Antworten. Vielen Dank.
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Naja, man sagt, dass man mit der Kastra solange warten wie eine Hündin dieser Rasse braucht, bis sie die dritte Läufigkeit abgeschlossen hat.
Hmm und selbst dann... Der Kastra-Chip legt die ganze Testosteronproduktion lahm. Mute ich das wirklich meinem Hund zu?
Ich habe aber einen Rüden und immer Rüden gehabt, kenne mich dementsprechend mit Hündinnen nicht so aus. Wie lange braucht eine Hündin dieser Rasse bis die dritte Läufigkeit abgeschlossen ist?
Letztere Frage stellt sich doch gar nicht. Es geht um Informationen und Erfahrungberichte und es geht um die Frage, was wenn tatsächlich eine Kastration irgendwann in ferner, ferner Zukunft (wenn es Dich beruhigt) indiziiert sein sollte. Darf ich mich nicht informieren um auch auf Eventualitäten eingestellt zu sein?
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