"Hauptsache, er wird gerettet!"

  • Keine Sorge. Die Orga, von der wir unsere Hündin herhaben.... die Gründerin des Vereins ist ursprünglich aus dem Land, indem sie hilft. Sie hat ständig ca. 20 Hunde bei sich - manche bleiben für immer.
    Reich werden und Luxus - nö, Fehlanzeige.
    Sie arbeitet im sozialen Bereich und steckt wahrscheinlich jeden Cent in die Fellnasen. Es gibt außerdem Pflegestellen vor Ort, Kastrationen etc.
    Als wir unsere Maus damals holten, war sie gerade umgezogen. Die Hunde haben ein eigenes Haus für sich und ein riesiges Grundstück.
    Alles in Allem würde ich fast sagen: so in etwa stell ich mir den Lebensstandard in ihrem Heimatland vor - vielleicht kommt sie auch deshalb mit so wenig klar.
    Was diese Frau leistet, ist ein Hammerpensum......
    Leicht hat sie es glaub nicht immer. Dort auf dem Land ist sie wahrscheinlich der Freak, irgendwie. Aber sie macht ihr Ding und gibt nicht auf.........

    @tromba:
    An dieser Stelle fällt mir ein: was war zuerst da, sowas wie der Polenmarkt oder der Auslandstierschutz???
    Wieviele der Hunde im Auslandstierschutz sind mittlerweile ausgesonderte oder "überalterte" Welpen von Vermehrern?
    Wie groß ist der Zusammenhang zwischen "Vermehrer hats vor die Tür gestellt oder über den Zaun geworfen" und den Krankheiten?

    Hier verwischen sich die Grenzen, aber nicht, weil der Auslandstierschutz sch**** ist, sondern weil teilweise im eigenen Land gegen jeglichen Tierschutz wegen Gewinnabsichten vorgegangen wird.
    Das find ich viel krasser an der Geschichte.
    Hunde vermehren auf Teufel komm raus auf der einen Seite und Kastrationsprogramme auf der anderen, alles passiert im gleichen Land.

    Ich hab keinerlei Belege für meine Vermutungen, aber naheliegend ist es. Entweder wird der nicht abgenommene Vermehrerwelpe erschlagen, er geht ein oder er wird anderweitig entsorgt - und genau diese Hunde werden letztlich im ATS landen.......

  • Tromba:

    Zitat

    und ja ich hab durch die ehrenamtliche arbeit bei einer ts orga und auch oft auf der hundewiese menschen erlebt, die sich zwar nicht für das bundesverdienstkreuz damit bewerben, aber trotz allem stolz sind was gutes getan zu haben und eben deswegen einen ats oder vermehrer hund haben.

    Mag auch gar nicht abstreiten, dass es die nicht gibt.
    Ich mache auch VK für den Verein wo Merlin her ist und habe wie gesagt noch keinen erlebt, der vor oder nach "Anschaffung" das als Argument genannt hat.

    Viel mehr habe ich das Gefühl, dass es einfach die gute alte Mund-zu-Mund Propaganda ist, die da mitmischt.

    Leute, die sich einen Hund anschaffen wollen, kennen welche, die haben einen...
    Leute vereinbaren einen Beratungsgespräch zum Hundekauf in einer HuSchu, diese arbeitet mit einer Orga zusammen, die Leute werden auch über die Option Auslandshund informiert...

    Wie gesagt, in meinem Umfeld sind die häufigsten Beweggründe, dass das TH abgelehnt hat...

    Wo will man denn heute auch noch die Grenze ziehen zwischen Auslands- / Tierheim- oder Vermehrerhund.

    Wieviele Auslandshunde sitzen in dt. Tierheimen, wieviele Vermehrerhunde sitzen in Tierheimen.

    Mich interessiert die Geschichte oder das Geburtsland eines Hundes nicht, wenn ich mich im Tierschutz umschaue, Tierschutz ist in meinen Augen Tierschutz und hat nichts mit In- oder Ausland zu tun.

  • Zitat

    Mich interessiert die Geschichte oder das Geburtsland eines Hundes nicht, wenn ich mich im Tierschutz umschaue, Tierschutz ist in meinen Augen Tierschutz und hat nichts mit In- oder Ausland zu tun.

    doch hat es.
    wenn ich massenweise - und davon kann man heutzutage sprechen - tiere nach deutschland bringe, wo ist dann der tierschutz im ausland?
    hier in deutschland wird an jeder ecke geschrieben und gejammert wie überfühlt die ths sind, wie viele hunde ausgesetzt und vermehrt werden, aber selten bis gar nichts wird dagegen gemacht.
    man fährt lieber nach spanien oder gar in den osten und bringt von dort massenweise tiere hierher...wozu?

    in keinem anderen europäischen land funktioniert das geschäft mit dem tierschutz so wie in deutschland, in kein anderes land werden massenweise tiere importiert wie nach deutschland, wieso ist das so?
    wieso kann man nicht mehr für den inländischen tierschutz machen, anstatt immer nur in anderen ländern?!

    @lotusliese
    stimmt die grenzen gibts nicht mehr was mal ein vermehrer hund war oder ist und was nicht...fällt inzwischen alles unter ats.

  • Auslandstierschutz ist für mich Tierschutz im Ausland.

    Dazu gehören Kastrationsprogramme für herrenlose Tiere.
    Eine strengere Gesetzgebung, die den Umgang mit dem Tier klar regelt.
    Gut funktionierende Behörden, die das Einhalten dieser Gesetze überwachen.
    Informationsprogramme um ein Umdenken der Bevölkerung im Umgang mit Tieren zu erreichen.
    Und das wichtigste, diese Länder in die Verantwortung zu nehmen, statt ihnen die Verantwortung abzunehmen.

    Das massenweise Hunde nach Deutschland verbringen ist es nicht.

    Gaby und ihre schweren Jungs

  • Das ist dann wohl der kleine aber feine Unterschied. Denn ich verstehe unter Tierschutz nicht das massenhafte verkarren von Tieren. Dass das ein Problem des Tierschutz ist ja,das man dieses Problem aber umgehen und somit nicht fördern kann,ist mit offenen Augen und Ohren auch möglich. Ich werfe auch nicht jedem Rassehund Besitzer vor, indirekt Qualzuchten zu unterstützen,weil man dort auch schauen muss, wo man "kauft".

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  • Dieses "Hauptsache gerettet" treibt mich aktuell angesichts dieses Falles besonders um:
    http://www.beagle-in-not.de/notbeagle_deta…fset=6&rasseID= (ich hoffe, der Link funktioniert direkt auf Edgar).

    Da frage ich mich dann schon, was das mit Rettung zu tun hat. Wäre es für diesen Hund nicht wirklich besser gewesen, im Ursprungs-Tierheim zu bleiben? Wäre diesem Hund mit einer Euthanasie (insofern sie dort denn drohte) nicht womöglich besser geholfen worden als mit dem, was er nach seiner "Rettung" durchmachen mußte und muß? Hier haben Tierschützer m.E. unsagbares Leid über einen Hund gebracht. Wo bleibt da die Verantwortung?

  • Hi @ all

    Habe mir gerade Edgar angeschaut,kann nur sagen traurig, schlimm absolut katastrophal. Bei allen Diskusionen über Rettung oder nicht Rettung, meine persönliche Meinung ist, dass man Menschen, die einem Tier so viel Leid zufügen richtig hart bestraft werden sollten und man anfangen sollte Hunde und andere Tiere in der Rechtssprechung nicht als “ Sache “ zu sehen, sondern als Lebewesen, denn das sind sie ja. Und danach wie oben gesagt, alle hart bestrafen, die anderen Lebewesen so etwas antun.
    Mich machen solche Fälle immer sehr sprachlos. Habe den Bericht von lotuselise am 03.11.11 gelesen, fand richtig gut, was sie da geschrieben hat.Es stimmt, dass es für viele wichtig ist, ob du in die Hundeschule gehst und der Hund “gehorsam“ ist. Aber für einige ist es ein riesen Schritt, wenn der Hund seine Angst vor anderen Menschen und Hunden verliert, wenn er lernt, wie ein weggeworfener Weihnachtsbaum riecht usw. Habe zwar keine Hündin aus dem Ausland, kann dazu nichts persönliches berichten, ist mir nur aus den Medien bekannt. Aber meine Hündin ( Labrador-Dalmatinermix) kommt von nem Bauernhof, ist glaube ich, auch nicht so nen Unterschied gewesen. Sie wurde Gott sei Dank nicht mißhandelt, aber hat auch nix kennengelernt, außer den Pferdestall. Wir hatten sie mit 3 Monaten bekommen,mittlerweile ist sie 1 Jahr alt und ne ganz bezaubernde, die noch viel lernen muß, aber sie bereichert unser Leben und ist nen echte Kumpel.

    LG Sun

  • gaby,
    fühl dich bitte mal ganz knallgrün bebömmelt!!!

    ansonsten:
    "und ja ich hab durch die ehrenamtliche arbeit bei einer ts orga und auch oft auf der hundewiese menschen erlebt, die sich zwar nicht für das bundesverdienstkreuz damit bewerben, aber trotz allem stolz sind was gutes getan zu haben und eben deswegen einen ats oder vermehrer hund haben."

    Das ist doch erstmal völlig ok. JEDER von uns hat seinen Hund aus rein egoistischen Gründen - vor allem aus dem, daß wir uns mit Hund besser fühlen als ohne. Oder auch aus dem, daß man sich beim Helfen besser fühlt, als wenn man es nicht täte und dafür dann auch gern einiges auf sich nimmt. Total legitim und in Ordnung - solange es Hund & Mensch damit gut geht.

    Insofern hätte ich auch mit dem Bundesverdienstkreuz null Probleme. Jeder sollte so zu seinem Hund kommen, wie's am besten paßt, und wenn der Märtyrer-Orden unbedingt dabeisein muß, so what? Ich finde ich das dann eher lustig, und es sind ja nun beileibe nicht alle Auslandshunde-Besitzer so.

    Der Spaß hört für mich allerdings vollständig da auf, wo das "Retten" dann auf Kosten der Hunde geht, während die "Retter" ihr Gutmenschen-Ego füttern und oft auch noch mit Moralkeule in Hintergrund nach Hilfe jammern, - und da scheinen sich, zumindest hier im Umkreis, die traurigen Fälle echt zu häufen.

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