Hund attackiert Mensch- einschläfern oder rehabilitieren?

  • Zitat

    Wobei ich noch hinzufügen möchte, dass wenn der Hund vorher immer unauffällig war, ein Gesundheitscheck anstehen würde - denn so ein Angriff ohne Vorwarnung aus dem nichts heraus kann auch auf einen Hirntumor oder anderes schließen.

    Hirntumor wäre für mich ein Grund für sofortige Euthanasie. Jeder, der mal schwere Kopfschmerzen oder gar Migräne hatte, würde mir zustimmen, dass das in dem Moment keine nennenswerte Lebensqualität ist - sondern eindeutig unter die Rubrik "Leiden und Schmerzen" fällt.

    Im Gegensatz zu "normalen" Kopfschmerzen oder Migräne gehen die Schmerzen bei einem Hirntumor nie wirklich weg. Evtl. mal kurzfristig, wenn der Tumor mal wieder einen Teil des Gehirns durch Druckatrophie zum Absterben gebracht hat. Aber mit der weiteren Ausbreitung des Tumors kommt es immer wieder zu Schmerzen.

    Da stellt sich mir dann schon die Frage, wie verbohrt muss man sein, um ein solches Tier nicht von seinen Leiden zu erlösen?

  • es wird auch hier immer mehr ersichtlich, dass es zwei Lösungen gibt. Das eine Lager ist - man versucht herauszufinden, WARUM und das andere spricht sich sofort für die Euthanasie aus.

    Bevor ein Hund in meinen Augen sterben muss, versuche ich alles um den Auslöser zu finden und gegen zu arbeiten. Ob ich dafür geeignet bin, diese Einschätzung überlasse ich einem Fachmann, denn man ist als Halter manchmal einfach betriebsblind. Man merkt zwar, dass etwas aus dem Ruder läuft, merkt aber nicht, dass man selbst der Auslöser ist. Kann ich nach der Einschätzung des Fachmannes diese Problem zusammen mit einem Trainer lösen, spricht doch nix dagegen.

    Spricht etwas dagegen, dass ich mit diesem Hund weiterarbeite, aber ein Mensch der damit besser zurecht kommt kann es , dann würde ich , so weh es mir selbst auch tun würde, meinen Hund in kompetente Hände geben und ihm ein weiters Dasein ermöglichen.

    Sollten allerdings Gründe dafür sprechen, die ein Weiterleben unmöglich machen, dann begleite ich meinen Hund auch auf seinem letzten Weg.

    Nur und da muss ich sagen - ich bin immer wieder entsetzt, wie schnell ein Hund zur Wegwerfware mutieren kann.

    LG Susanne und Xena

  • Zitat

    Nur damit, dass er dann seine Daseinsberechtigung in Deiner Nähe verwirkt haben mag, heißt es doch noch lang nicht, dass man ihn euthansieren muss!

    Richtig, ich rede hier ausschließlich von einem Hund der sich in meinem Besitz befindet.

    Ich bin niemand der sobald Hund mal schnappt gleich nach dem TA rufen würde um ihn einschläfern zu lassen.
    Aber ein Hund der grundlos und mit böser Absicht - sprich er will verletzen/töten, der ist bei mir einfach an der falschen Adresse und da gehen mir die Menschen die in meinem Haushalt (egal welchen Alters) einfach vor.
    Deren Sicherheit ist gefragt! Und solch einen Hund kann man natürlich auch in kompetente Hände geben.
    Aber von heute auf morgen bekommt man solch einen Hund nicht unter - außer schnell ins TH abgeben und das ist keine Option für solch einen Hund.
    Wie gesagt das ist meine Meinung.
    Und lieber schläfere ich meinen Hund ein als ihm ein unwürdiges Leben in Isolation bieten zu müssen und das nur weil die Angst und Vorsicht solch einem Hund gegenüber einfach größer sind.
    Nein ein solcher Hund kann einfach nicht bei mir bleiben, dafür ist mir das Risiko einer Wiederholung viel zu groß.

  • Tja, und ich bin der Meinung, dass ohne Ergründung der Ursache ein Hund sein Recht auf Leben nicht verwirkt hat.

    Klingt ein bißchen nach: Wenn ich das nicht gebacken kriege, dann kriegt das auch kein anderer hin und ist in meinen Augen Egoismus auf Kosten eines Tieres, das eigentlich mal geliebtes Familienmitglied war.

  • Zitat

    Tja, und ich bin der Meinung, dass ohne Ergründung der Ursache ein Hund sein Recht auf Leben nicht verwirkt hat.

    Klingt ein bißchen nach: Wenn ich das nicht gebacken kriege, dann kriegt das auch kein anderer hin und ist in meinen Augen Egoismus auf Kosten eines Tieres, das eigentlich mal geliebtes Familienmitglied war.

    Nein, nein - da hast du mich ganz falsch verstanden!
    natürlich würde ich auf Ursachenforschung gehen!
    Wenn es jedoch so wäre, dass einfach nichts die Ursache war, was man hätte kontrollieren können, DANN würde ich den Hund einschläfern lassen.
    Ich meine mal ganz ehrlich, wenn ein Hund so zubeisst, dass jemand schwer verletzt werden würde, dann ist der Hintergrund schon etwas schwerwiegendes - und dann ist das auch kein Situationsbedingtes beißen sondern einfach unberechenbar.
    Und nein, ich würde mir nie anmaßen zu sagen, wenn ich das nicht hinbekomme dann keiner - aber das Risiko einzugehen um noch Wochen nach einer geeigneten Person zu suchen die evtl. Erfolg haben könnte, da wäre mir das Risiko eines erneuten Beißvorfalls einfach zu groß!
    Ich meine soll man wochenlang den Hund isolieren, nur mit Maulkorb in einem separaten Raum sichern, damit ja nichts passiert.
    Ich würde es mir nie, niemals verzeihen, wenn eines der Kinder, die bei uns mit auf dem Grundstück leben im zweiten Anlauf von diesem Hund schwerwiegend verletzt werden würden (auch mit Maulkorb möglich).

    Ich gehöre also weder zu der Fraktion niemals einschläfern lassen aber auch nicht zu denen die sofort bei einem schnappen einfach einschläfern lassen würden.

    Ich rede hier von richtig massiven Verletzungen!!!

  • Zitat

    Mir sind ehrlich gesagt die Halter lieber die ihre Überforderung erkennen und dann abgeben.


    Anna, mir auch.

    Einige Fragen an die, die für die Euthanasie des eigenen Hundes nach einem Beißvorfall sind: Käme für Euch danach ein neuer Hund in Frage? Und wie schnell danach?

    Wieder die gleiche Rasse?

  • Zitat

    Mir sind ehrlich gesagt die Halter lieber die ihre Überforderung erkennen und dann abgeben.

    Wenn aus " ich bin dafür nicht geeignet " - weil ich bestimmte Kriterien nicht erfüllen kann heraus entsteht, dann geb ich Dir Recht, sollte es aus der reinen Faulheit heraus entstehen, dann sollte man diesen Leuten klar machen, dass sie nie wieder ein Tier nehmen dürfen ( ich weiß - Wunschdenken ) aber leider sind ja gerade solche Leute die Ersten die 3 Tage später das nächste Tier zu sich holen.

    LG Susanne und Xena

  • Mir ist es absolut wurst warum man abgibt, hauptsache man gibt den Hund ab, wenn man nicht mit ihm arbeiten kann, oder will.
    Gut gemeint ist nich gut gemacht, sorry.
    Und dann bekommste einen Hund der ALLES, wirklich ALLES an Hilfsmitteln kennt und gelernt hat da durch zu gehen, riesen Sport!

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