Mäusebuddeln Impulskontrolle - Abbruch?

  • Hey,


    Ich habe Finya jetzt seit fast 4 Monaten. Sie ist ein Terrier-Spitz Mix und 3 Jahre alt. Ihr größtes Hobby ist das Mäusebuddeln. Dafür lässt sie alles stehen und liegen und ich nehme an, dass sie sich ihr Futter früher teilweise so selbst besorgt hat.


    Unser Hundefeld ist am Rand voll von diesen Mäuselöchern, deshalb ist es ein Ding der Ungmöglichkeit sie davon fernzuhalten. Nachdem ich sie anfangs unkontrolliert habe buddeln lassen, ohne darüber nachzudenken, habe ich das dann aufgehört und vollkommen unterbunden für eine Weile, was ziemlich anstrengend war, weil ich sie nur an der kurzen Leine führen konnte.
    Da sie das aber so gerne macht, habe ich mir überlegt, es als Belohnung für gute Mitarbeit einzusetzen, statt Leckerlis. Spielzeug nimmt sie draußen kaum an bzw. noch nicht wirklich.


    Nun gut. Mein System funktioniert auch ganz gut. Wir machen schön unsere Unterordnungsübungen, und wenn sie gerade super toll war, bekommt sie das Kommando "Fini, wo ist die Maus?" und dann darf sie Mäuse suchen und buddeln gehen. Findet sie ein Mauseloch, wenn wir gerade was anderes machen, gibt es ein Nein und wir gehen weiter.
    Ich habe damit vor hmh ein oder zwei Wochen angefangen und Leckerlis habe ich heute zum ersten Mal ganz weggelassen. Sie war extrem konzentriert auf mich, hat super gehört und war währenddessen aber kein bisschen hektisch! Ich war begeistert!
    Mittlerweile sind wir so weit, dass ich sie auf der Suche nach Mäuselöchern aus einer gewissen Entfernung abstoppen lassen und ein anderes Kommando geben kann, z.B. Sitz oder Platz. Das klappt auch schon ganz gut. Natürlich noch nicht zu 100%. Da dauert es einfach noch länger.


    Und jetzt kommt der Fehler in meinem System. Ich komme mir wirklich blöd vor, weil ich darüber vorher gar nicht nachgedacht habe :verzweifelt:
    Findet sie ein Mauseloch "mit Inhalt" bzw. eines, wo sie halt meint, es lohnt sich richtig zu buddeln, ist sie weg. Also praktisch in Trance. Spreche ich sie an, reagiert sie manchmal darauf, manchmal auch nicht. Dann grunzt sie also vor sich hin und ja. Jetzt hänge ich fest.
    Übrigens kann ich sie jederzeit wegholen, wenn sie nicht "feststeckt". Dann gibts ein "Die ist schon weg." und dann gehen wir.


    Könnt ihr mir weiterhelfen?
    Ich fand meine Idee so gut und es hat ihr solchen Spaß gemacht, aber dadurch wird das ganze irgendwie wieder zum Problem :/ Ich kann sie ja nicht dann ewig in dem Loch stecken lassen und sie jedes Mal rausziehen, ist ja auch nicht Sinn der Sache. Dann würde sie ja praktisch dafür bestraft werden, dass sie sich ihre Belohnung holt :???:


    Ich stehe echt an und würde mich über ein paar Denkanstöße freuen. Bitte zerreißt mich nicht, falls ich mir da absoluten Blödsinn einbilde/eingebildet habe.


    Danke schon mal an euch :gut:

  • Huhu!


    Deine Idee ist.... TOLL!!!!!


    Kennst du den konditionierten Geschirrgriff? Es ist ein positv aufgebautes Abbruchsignal!
    http://derkleinehundnemo.blogs…12/der-geschirrgriff.html
    http://www.youtube.com/watch?v=kt1kDlfcH1k
    http://www.youtube.com/watch?v=WWKXvZTzLoc


    Hier im Forum müsst auch einiges darüber zu finden sein!


    Hast du ihn mit deinem Hund trainiert, kannst du ihn am Mauseloch einsetzen. Nach den Geschirrgriff den Hund wieder buddeln lassen oder ein anderes positiv aufgebautes Signal ausführen lassen (Handtouch) oder ähnliches. Dieses kannst du dann belohnen! Somit ist die Trennung von deiner Superbelohnung "Mauseloch" eine sehr nette und dein Hund wird es dir nicht krumm nehmen :smile: !


    Liebe Grüße
    Nicole

  • hmmm... also ich weiss nicht. Ich bin der Meinung, auch Mäusesuche ist eine Art von Jagd. Ich möcht nicht, dass meine Hunde andere Tiere jagen, daher kann ich ihnen doch auch nicht erlauben, es bei Mäusen zu tun, oder?! Erstens ist eine Maus auch ein Tier, das Schmerzen verspürt und zweitens: wie soll der Hund verstehen, Mäuse darf ich jagen, Hasen nicht?
    Meine Hunde würden das auch gerne machen, aber ich finde wenn man Hunde hat, sollte man auch darauf achten, dass KEINE anderen Tiere unter ihnen leiden!
    Nicht böse gemeint, aber meins wärs nicht! :-)
    Liebe Grüße
    Anna

  • Ich lasse meine auch nicht nach Mäusen buddeln.
    Teddy weiß nämlich ganz genau, wo es sich lohnt und nach zwei erbeuteten Mäuslein, unterbinde ich es.
    Gucken ja, aber nicht anfassen. ;)

  • Vielen Dank für den Tipp Nicole!
    Nein, den Geschirrgriff kannte ich noch nicht. Ich werde gleich mal schauen, was ich dazu finde :smile:



    Anna, ich bin auch kein Fan davon, dass mein Hund jagt, aber ich kann es irgendwie auch nicht mit meinem Gewissen vereinbaren, dass sie nun mal ein Terrier ist und ihrem früheren Leben möglicherweise dafür eingesetzt wurde, Mäuse zu vernichten bzw. zu jagen (weiß ich nicht, aber möglich ist ja alles).
    Sie war dem Buddeln von Anfang an sehr vertraut, auch wenn ihr alles andere hier fremd war. Das kannte sie sofort! Vielleicht ist das bei allen Hunden so, aber dazu habe ich keinen Vergleichswert.


    Sie hat noch nie eine Maus erwischt. Die Mäuselöcher sind hier so zahlreich, dass sie da schon wirklich Glück haben muss, denk ich. Meine Katze jagt auch Mäuse und der verbiete ich es ja auch nicht (wäre ja auch schwer :hust: ).



    Das ist aber auch etwas, wo ich mich frage, ob es Sinn macht, den Hund sozusagen "heiß auf die Beute" zu machen und das ganze dann abzubrechen? Wenn man das Spiel am höchsten Punkt beendet, ist es doch eigentlich nichts anderes oder sehe ich das falsch?
    Ich will sie damit ja nicht quälen, sondern ihr praktisch unter kontrollierten Bedingungen ermöglichen, ihre Neigung soweit als möglich auszuleben ohne jemandem zu schaden.

  • Ich glaube auch nicht, dass es schadet die Jagd am höchsten Punkt abzubrechen...Den selbstbelohnenden Adrenalinflasch hat sie ja trotzdem. Und wenn es doch doof für sie ist fördert das ja auch die Frustrationstoleranz.:-) Übrigens würde ich es meinen Hunden auch gerne gönnen, da ich weiss wieviel Spass es ihnen machen würde. Aber nach dem Kandis gleich beim ersten Versuch ein Mäuschen im Maul hatte, (sie ist übrigens genau so erschrocken wie ich und die Maus... ;-) ) Vertraue ich nicht mehr darauf, dass sie keine erwischen.
    Wie wäre es denn, am anfang vom Training einen Futterdummy zu verstecken, evtl. auch in nem Loch und ihr beizubringen, den zu suchen? Ob das funktioniert ist natürlich fraglich, aber ein Versuch schadet ja nicht....

  • Öhm ich glaube, da würde ich mich auch irgendwie erschrecken :fear:
    Ich versuche einfach meistens es abzubrechen, bevor sie praktisch in Trance in einem Loch steckt, aber manchmal ist sie einfach schneller als ich^^


    Das ist ja, was mich erst dazu veranlasst hat, es als Belohnung einzusetzen. Sie lässt sich, so lange um uns rum Mauselöcher sind, einfach kaum für irgendwas begeistern. Klar, ich könnte sie mit Leckerli vollstopfen. Das klappt auch, aber da war sie nicht so schön aufmerksam, sondern eher, wenn ich Futter in der Hand hatte. Futterdummy hatten wir um den Rückruf zu trainieren. Suchen tut sie ihn einmal und dann geht sie. Ihm nachrennen, soll sie nicht wegen ihrer Pfote. Ich habe einmal Leckerli in ein paar Löchern verteilt. Die hat sie nicht mal bemerkt. Sie hat sie einfach weggebuddelt^^
    Feuerzeug oder Teebeutel sucht sie draußen auch nicht. Es zählen nur die Mäuse :headbash:
    Deshalb hat es mich ja so überrascht, dass sie so toll gehört hat, als ich sie kontrolliert habe buddeln lassen. Vielleicht war es heute Zufall. Ich schau mal, was die nächsten Tage so ist.
    Sind keine Mäuselöcher in der Nähe, gibts keine Probleme und sie ist auch so aufmerksam.
    Diese Dinger müssen einfach unheimlich STARK riechen :ugly:

  • Kauf dir ne Maus und leg den Futterdummy in den Käfig, dann riecht er auch nach Maus :-)
    Gibts bei euch keine Möglichkeit irgendwo zu trainieren, wo es keine Mäuse gibt?

  • Die Große "darf" es eigentlich auch nicht. Sie findet hin und wieder allerdings im Freilauf ein Loch, der Kopf muss rein, die Nase muss gucken gehen, aber buddeln versuche ich zu unterbinden. Meist lässt sie sich auch sofort abrufen. Wenn allerdings die Maus direkt vor ihrer Nase ins Loch flüchtet buddelt sie sich fest, da hilft auch kein Abrufen mehr, nur hingehen und abholen. Ganz ganz selten gehe ich mit ihr zusammen "jagen", da lasse ich sie dann buddeln und werfe zwischendurch ein Leckerchen ins Loch. Danach wird das Spiel beendet und wir gehen weiter. Allerdings auch nur in Gebieten, wo keiner gefährdet werden kann oder es Privatbesitz ist. Und den entstandenen Schaden versuche ich anschließend wieder zu minimieren.
    Der Kleene würde auch gern, er darf allerdings nciht. Liegt aber an meinem Freund, der immer die Leine in der Hand hält. Er will es einfach nicht.

  • Zitat

    Huhu!
    Deine Idee ist.... TOLL!!!!!
    Kennst du den konditionierten Geschirrgriff? Es ist ein positv aufgebautes Abbruchsignal!


    Hmm, der Geschirrgriff ist doch eine Kombination aus negativer und positiver Verstärkung und in seiner Gesamtheit eine aversive Konsequenz, wenn ich das richtig verstanden habe.


    Für mich ist der Geschirrgriff nicht mehr wegzudenken, er ist in sooo vielen Situationen nützlich.

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