Hunde aus ganz Europa - macht das Sinn?

  • Zitat

    Waren es vor einigen Jahren ehemalige Rennhunde aus Irland oder Hunde aus der Tötung in Frankreich, sind es heute Hunde aus Mittelmeerländern und Osteuropa.
    Gerettet wird oftmals nach Lieferlage und Tränendrüsenfaktor.


    Wie sieht es denn eigentlich mit den Tötungen in Frankreich heute aus, haben sich da die Zustände gebessert durch das Interesse von Orgas aus Deutschland? Oder ist die Karawane weitergezogen und hat sich für die Hunde aus Spanien erwärmt bevor sich etwas getan hat?

  • Zitat

    Ich weiss, Doris, es war OT :sad2: :sad2: :sad2:

    Finde ich nicht wirklich =) aber es ist - meine Erfahrung - meist so, dass die Menschen, denen das Leid der Hunde nahe geht, auch bei anderen Tieren nicht wegsehen. Und das ist gut und wichtig!

    @ terriers4me: Ich muss mir doch aber kein Beispiel an solchen Leuten nehmen?! Dass es solche Möchtegern-Tierschützer gibt und auch nicht gerade wenig, ist ja kein Geheimnis. Aber deshalb insgesamt alles verdammen und nicht helfen? Sehe ich anders.

    Viele Grüße

    Doris

  • Die frage bleibt,sind wir Deutschen die einzigen,die im großen Stile Hunde aus ganz Europa "retten"??
    Umgekehrt geht aber kaum was?

    Ist ja nicht so,das unsere Tierheime leer sind.

    Wenn dann andere Länder es genauso machen würden und Hunde aus unseren Tierheimen adoptieren,wir welche aus deren Ländern,dann ist das ja absolut ok.

    Wenn aber nur wir Tiere aus dem Ausland holen,ist das einfach nur einseitig und bedeutet,das wir entweder doof sind oder extrem tierlieb.

    In der Regel bedeutet ja jeder Auslandshund,das im Deutschen Tierheim ein Hund weniger ein Zuhause findet.

  • Falbala, so hart es klingt, die Schweine haben wenigstens ein Ende in Sicht.
    Genügend THs in D haben katastrophale Zustände. Die bestehen nicht, weil es die Vereine so wollen, die bestehen aus Geldmangel. Gebaut wurden diese Einrichtungen zu Zeiten, als es noch keine Tierschutz-Hundeverordnung gab, man gab damals sein Bestes. Hunde wurden vergleichsweise wenig gehalten, noch seltener abgegeben und recht flott vermittelt. Heute haben sie Ausnahmegenehmigungen, weil die Hunde eben da sind, ein Umbau nicht zu finanzieren ist und es einfach keinen anderen Weg gibt.
    Vergleichsweise winzige Zwinger, keine Auslaufmöglichkeiten, Dauergäste über Jahre, kaum Tageslicht, Feuchtigkeit sind auch hier an der Tagesordnung. Plus das Klischee hier nur verdorbene Hunde zu bekommen. Denn in D werden Problemfälle abgegeben, Südhunde sind sozial und einfach. Außerdem geht es den Hunden hier vermeintlich gut, einem Importhund hilft man mehr.
    Gerechten Tierschutz kann es leider nicht geben.
    Egal wie ein Projekt geplant wird, es bleiben Verlierer.
    Nehmen wir das TH Berlin. Dort wurde lange gespart, es wurde ein Wahnsinnsbau hingeklotzt und die Philosophie dahinter ist nachvollziehbar. Gleichzeitig hätte dieses Geld aber das absolut unwürdige Leben der Tiere im TH Duisburg oder Gelsenkirchen drastisch verbessern können. Was wäre nun besser gewesen? Was ist wichtiger? Das nachvollziehbare Anliegen der Berliner? Die Lebenssituation der Hunde in unglaublichen THs? Und nein, die genannten Heime vernachlässigen ihre Hunde nicht. Die tun, was sie können. Aber deren Mittel sind eben arg begrenzt.

    LG
    das Schnauzermädel

  • Doris ich glaube dir deine Beispiele auf's Wort. Ich kenn nur leider die andere Seite. Hunde aus dem Ausland die seit Jahren nicht mit dem Leben hier klarkommen. Und ja, ich kenne auch 3 Auslandshunde, die total unauffaellig sind bzw. deren Probleme regelbar sind ;) Es ueberwiegen aber die Hunde mit Problemen.

    Ich war ja am ueberlegen mir Welpen anzuschauen, ehemalige Spanier. :roll: Nicht weil es Spanier sind, sondern weil sie wohl die Art Hund sind, die ich gerne haette. Generell sehe ich das massenhafte herkarren von Auslandshunden aber extrem negativ! Wie kann es sein, dass in deutschen TH so unglaublich viele Hunde aus dem Ausland sitzen? Sorry, aber da laeuft doch etwas schief..

    Ich glaube ja, dass viele Menschen das Leid in DE nicht sehen wollen/koennen. Ja ne Toetungsstation ist sicher nicht schoen, aber deswegen geht es den Hunden in deutschen TH noch lange nicht gut.
    Was fuer mich wohl immer ein absolutes No-Go sein wird ist das aussuchen eines Hundes im Internet, der noch im Ausland sitzt und dann extra deswegen nach DE kommt. Zu Haltern die diesen Hund kein Fatz kennen, ihn bis zum Abholtag nicht einmal live gesehen haben.

    Und ich bin rotzfrech und gebe deutschen TH eine nicht unerhebliche Schuld an dem Trend 'Ich hol mir nen Hund aus dem Ausland'!

  • Zitat

    Die frage bleibt,sind wir Deutschen die einzigen,die im großen Stile Hunde aus ganz Europa "retten"??
    Umgekehrt geht aber kaum was?

    Ist ja nicht so,das unsere Tierheime leer sind.

    Wenn dann andere Länder es genauso machen würden und Hunde aus unseren tierheimen adoptieren,wir welche aus deren Ländern,dann ist das ja absolut ok.

    Wenn aber nur wir Tier aus dem Ausland holen,ist das einfach nur einseitig und bedeutet,das wir entweder doof sind oder extrem tierlieb.

    In der Regel bedeutet ja jeder Auslandshund,das im Deutschen Tierheim ein Hund weniger ein Zuhause findet.

    Versteht mich jetzt nicht falsch, es ist bestimmt nicht in jedem Tierheim so.
    Aber oft sind in unserem Tierheimen die Soka-Hunde für die man viele Auflagen braucht und auch nicht allzu leicht zu händeln sind oder der arme unausgelastete Malinois ooooder der Jack Russel, der ja doch ein Terrier ist und kein Schoßhund. Sorry, dass ich mich jetzt auf Klischees beziehe :headbash:

    Bevor wir uns für einen Auslandshund entschieden haben, hatten wir sämtliche Tierheime in unserer Umgebung abgeklappert. Leider ohne Erfolg.
    Ich würde das auch nicht unbedingt ausmachen, von wegen ich brauche nun unbedingt einen Hund aus dem Ausland. Nein, sondern der Hund der zu einem passt. Das kann man sicherlich nicht herausfinden, wenn man den Hund auf einem Foto im Internet sieht und auf die Beschreibung von wildfremden Menschen aus dem Ausland vertrauen muss.
    Da muss man sich schon für eine gute Organisation entscheiden, zum Beispiel eine die keine "Flughafen-Adoptionen" macht, sondern erst einmal auf eine professionelle Pflegestelle in Deutschland bringt. Mit professionelle meine ich, dass die Leute Ahnung von Hunde und am besten der Rasse (was bei den vielen Mischlingen schwierig ist) haben. Die das Verhalten auch deuten können und nicht sagen, "ja, die liegt ganz drollig auf dem Schoß und wenn sie läuft weht ihr Fell so niedlich im Wind." Damit kann der spätere Hundehalter nichts anfangen.

    Von meiner Spanierin wusste ich schon am anfang, dass sie nicht mit jedem Hund kann, dass sie keine wilden Hunde mag und sehr imponierend ist.Was ein Glück, dass meine alte Hündin auch so war, ich weiß also wie ich es händeln kann.

    lg

  • Zitat


    Wie sieht es denn eigentlich mit den Tötungen in Frankreich heute aus, haben sich da die Zustände gebessert durch das Interesse von Orgas aus Deutschland? Oder ist die Karawane weitergezogen und hat sich für die Hunde aus Spanien erwärmt bevor sich etwas getan hat?

    Frankreich tötet weiter, aber Jagd- und Arbeitshunde älterer Semester vermitteln sich schlecht.
    Manche Greyhound-Nothilfe hat nur noch Podencos.
    Aber ehemalige Rennhunde aus Irland sind eben häufig Wracks mit massig Problemen. Wie es gerade in Irland aussieht? Das möchte man nicht genauer wissen. Selbst Pferde laufen ausgesetzt durch die Vorstädte, weil sie dank Wirtschaftskriese nicht versorgt werden können. Wenn vergleichsweise wertvolle Tiere so behandelt werden, wie sieht es dann wohl bei der Ware Rennhund aus? Was irgendwie verkäuflich ist, das landet in Spanien und läuft dort weiter. Der Rest wird entsorgt.

    LG
    das Schnauzermädel

  • Zitat

    Ist ja nicht so,das unsere Tierheime leer sind.

    Es wär ja schön wenn es wenigstens dazu mal ein paar nachvollziehbare Zahlen gäbe -
    also wo wieviele Tiere hocken, und wie lange. Und woher die WIRKLICH stammen ... :gott:

    (wozu zählt dann ein ehem. Spanier, der erfolgreich in DE-Familie vermittelt war, die ihn dann aber abgegeben haben? wozu zählt ein polnischer Vermehrerhund der letztlich im DE-TH gelandet ist?)

  • schlaubi,
    wo habe ich bitte ALLE verdammt oder gar gesagt, daß man nicht helfen soll? Ich hab doch geschrieben, daß sich in unserem Fall die Sinnfrage genau deshalb um so heftiger stellt, als die Dame einem einzelnen Hund sicher wirklich hätte helfen können. WENN sie denn mal rechtzeitig ihr Hirn benutzt hätte, statt jetzt zu jammern, daß ihr Herz eben sooooo groß sei.

    An dieser Grundeinstellung und dem daraus resultierenden sinnfreien Aktionismus scheint mir aber ein großer Teil dieser Szene schon sehr zu kranken - und ich kann da einfach nicht erkennen, was das den en gros hergekarrten Tieren letztlich wirklich nützt.

    Ich habe auch nicht etwa vor, dein persönliches Engagement da in Frage zu stellen, denn ihr gehört ja offensichtlich zu der Minorität, die erst denkt und dann gezielt handelt - und so macht Helfen sicher auch Sinn. Aber ich krieg hier inzwischen auch SO viele so unpassende Importhund-Halter Kombinationen zu sehen, so viele daraus resultierende, dann aber offenbar unwichtige Miseren (der Gerettete ist ja nun in Deutschland und lebt - da hat er dankbar zu sein & die Mitwelt sich vor Frauchens Heiligenschein zu neigen), daß ich diesen ganzen Mode-Mitleids-Importen auch äußerst skeptisch gegenüberstehe.

  • Achja, ist es nicht eigentlich traurig, dass man sich für Tierschutz auch noch rechtfertigen muss?
    Das man sich rechtfertigen muss, dass man dem Hund hilft und nicht dem anderem?

    Wir haben auch alle nur begrenzte Mittel, und machen was wir können. Aber es ist doch langsam unverschämt, sich jedes mal verteidigen zu müssen. Die Organisationen die nur Hunde hin und her schubsen, von einer Familie in die nächste sind die schwarzen Schafe vom Tierschutz.

    Es ist für die Leute vor Ort und auch hier eine wirklich harte Arbeit. Physisch und vorallem psychisch.
    Man hängt sich so in eine Sache rein, und ja man kämpft regelrecht dafür das es einem Tier besser geht, da man nicht alle retten kann. Dann kommt einer und stellt die gottverdammte Frage nach dem "Warum?"

    "Warum rettet ihr nicht die Hunde aus dem deutschen Tierheimen? Warum hilfst du den Auslandshunden ? Sollen die sich doch selber um ihre Probleme kümmern."
    Wer diese Meinung hat, kann sehr gerne wegsehen. Aber ich werde das nicht tun! Ich werde weiterhin versuchen, das es den Tieren besser geht. So lange es mir ermöglicht wird, werde ich was tun. Ob ich selber Spende (Geld oder Futter) oder Spenden sammeln gehe, oder einfach nur die Leute aufkläre.

    Warum holen sich Leute denn Tier vom Züchter ? Unsere deutschen Tierheime platzen doch bald ...

    Die Vermittlung ist keine große Hilfe, sondern nur eine klitzekleine. Wie gesagt löst sich das Problem so nicht.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!