Neue Folgen der Hundeprofi M.R.

  • Ich finds TOP, dass der arme Hund endlich mal frei laufen durfte! Ja ist ein Risiko, aber nach 8 Jahren hat das der Hund verdient. Und man hat ja gesehen, wie sie sofort völlig fröhlich losgelaufen ist!!


    Die Meinungen gehen halt stark auseinander, was Verantwortung angeht. Wir hatten ja schon mal die Diskussion, Brizo: Leut mit nem 50-70kg Hund können den nicht mal halten, wenn sie ihn angeleint haben. Was ist also der Unterschied, wenn ich mit ner Dogge spazieren geh, die ich im Ernstfall nicht verhoben bekomme??

  • Beim Thema Bruno hat der Rütter gemeint, es gäbe zwei Sorten von Nichtalleinbleibenkönnern: die, die wirklich unter Trennungsschmerz/ Verlustangst leiden und diejenigen, die lediglich unter einem Kontrollverlust leiden. Seht ihr das auch so? Und wenn ja, wie unterscheidet man das und muss man unterschiedlich darauf reagieren? Ich habe das nicht verstanden.

  • Grob kann man sicher unterteilen in echte Trennungsangst oder Kontrollverlustangst, zusammengefasst wird das immer unter Trennungsstress.
    Es gibt aber natürlich auch Mischformen.


    Bei Trennungsangst würde der Hund tendenziell mehr heulen, Kot und/oder Urin absetzen und wirklich Angst haben, alleine gelassen zu werden.


    Beim Kontrollverlust ist der Hund eher sauer/empört, dass seine Gruppe OHNE ihn geht und reagiert sich aufgrund des Nicht-Aushalten-Könnens von Frust auch mal an Möbeln oder sonstigem ab.


    Da es insgesamt für einen Hund widernatürlich ist, ganz alleine zu sein, entsteht in den meisten Fällen immer erst mal Stress.


    Welche Auswüchse das dann individuell hat, hat auch was mit dem Grundcharakter des Hundes zu tun, seiner Erfahrungen (von der Mutter früh getrennt, zu früh alleine gelassen von seinen Menschen), eventuell erlebte Traumata, seine Gesamtbeziehung innerhalb seiner Familie und und und.


    Die Herangehensweise an die verschiedenen Arten von Trennungsstress müssen auf den einzelnen Hund abgestimmt werden und das Training kann sehr unterschiedlich ausfallen und auch unterschiedlich lange dauern.

  • Ja ich bin da durchaus seiner Meinung.


    Und natürlich muss man da unterschiedlich drauf reagieren. Ein Hund mit wirklicher Verlassensangst hat Panik, weil er sich verlassen fühlt. Hund mit Kontrollverlust ist vereinfacht gesagt, frustriert weil du dich unerlaubt von der Truppe entfernt hast.
    Ich habe zwei unterschiedliche zu Grunde liegende Emotionen und denen muss im Training Rechnung getragen werden.

  • Ich hab mich ja durch meine Nicht-Alleine-Bleiberin mit dem Thema viel beschäftigt und hatte auch eine Trainerin zur "Diagnose" da.


    Mir wurde auch erklärt, dass Hunde mit TrennungsANGST wirklich Panik leiden vor dem alleine sein. TrennungsFRUST entsteht bei Hunden die kontrollieren und deshalb einfach "Sauer" und ungehalten reagieren, wenn die Menschen aus seinem Sicht- und Einflussbereich gehen.
    Die "Denkweise" ist also "ICH will nicht alleine sein!" oder "ich will nicht, dass DU weg gehst!" - das ist schon ein unterschied. Und dazwischen gibt's noch verschiedene Mischformen.


    Panik und Frust sind letztlich beide Stress aber man muss das fürs üben trotzdem unterscheiden.



    Gesendet mit Tapatalk - Schreibfehler sind kreative Absicht!

  • Zitat

    Ich finds TOP, dass der arme Hund endlich mal frei laufen durfte! Ja ist ein Risiko, aber nach 8 Jahren hat das der Hund verdient. Und man hat ja gesehen, wie sie sofort völlig fröhlich losgelaufen ist!!


    Die Meinungen gehen halt stark auseinander, was Verantwortung angeht. Wir hatten ja schon mal die Diskussion, Brizo: Leut mit nem 50-70kg Hund können den nicht mal halten, wenn sie ihn angeleint haben. Was ist also der Unterschied, wenn ich mit ner Dogge spazieren geh, die ich im Ernstfall nicht verhoben bekomme??


    Tja, und genau das ist absolut Null vergleichbar mit der Situation mit der Tauben Hündin.
    Aber das zeigt nur, dass du nicht verstanden hast, auf was ich hinaus wollte.

  • @ Brizo
    Aber warum ist es für dich denn so unverantwortlich die Hündin frei laufen zu lassen? Die Hündin hat doch gezeigt, daß sie sich sehr gut an der Halterin orientiert. Der nächste Straßenverkehr und auch Fahrräder und ähnliches schienen einigermaßen weit entfernt.
    Natürlich ist es ein Risiko. Aber der ist der Freilauf doch immer. Die Hündin lebt, wenn ich das richtig verstanden habe, seit ihrer Geburt mit ihrer Behinderung. Ihr ist klar und sie hat gelernt damit umzugehen, daß sie nur das anschauen hat um Kontakt zu ihrer Halterin zu halten. Genau so wie die Hündin aus unerfindlichen gründen sich mal nicht umschauen und loslaufen kann, kann auch ein noch so gut trainierter und gehorsamer und seinen Rückruf ignorieren und durchstarten. Wo genau siehst du da den Unterschied?


    LG


    Franziska mit Till

  • Also vielleicht bin ich blind, aber ich hab da keine Hündin gesehen die sich super an der Halterin orientiert, sondern eine Hündin die zu Beginn zig mal angestupst werden musste auf der Wiese und das sogar recht arg, damit sie überhaupt mal hochschaut. Dann hab ich eine Hündin gesehen die mehrere Sekunden in der Leine stand, bis sie sich umdrehte.
    Und eine Hündin die meist dann kam, wenn mit dem Leckerli gewunken wurde (wurde ja auch zu beginn direkt deutlich gesagt - Hund wird abgeleint, Frauchen soll das Leckerli schon mal in der Hand haben).
    Hat für mich nichts mit "starker Orientierung an der Halterin" zu tun.


    Ich fand auch die Landstraße nicht so super weit entfernt.
    Fakt ist: Die Halterin hätte NULL Chancen gehabt diesen Hund zu sich zu rufen, wenn die durchstartet, weil sie zum Auto will.
    Weil sie sie einfach auch nur dann erreichen kann, wenn sie sich dabei einmal umorientiert.
    Und ja, das finde ich unverantwortlich.


    Das Risiko, dass ein gut erzogener Hund, der von den Haltern richtig eingeschätzt wird (!) sich a) nicht am Halter orientiert und b) dann auch noch einen Rückruf ignoriert und das Risiko das ein tauber, Autos jagender Hund sich mal nicht orientiert am Halter ist gar nicht miteinander vergleichbar.
    Beim hörenden Hund kommt erstmal der Punkt, dass er sich nicht am Halter orientiert und losläuft - wie beim tauben Hund auch.
    Den hörenden Hund, kann man dann aber noch ausbremsen durch Abruf / Abruch / Platz / Sitz / what ever - beim nicht hörenden Hund ohne Vibrationshalsband o.ä. ist aber in dem Moment schon alles vorbei.


    Genau so beim nicht erzogenen Hund.
    Ist der Hund taub, kann man gar nicht auf sich aufmerksam machen, wenn dieser losläuft.
    Beim hörenden Hund schon.

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