Kastration mit 9 Monaten?
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Tatsächlich kann es aber sein, dass ein sehr früh kastrierter Hund, der keine Zeit hatte, seine (Geschlechts-)Identität zu entwickeln, erst recht Probleme mit Geschlechtsgenossen bekommt. So nach dem Motto: "Wenn ich schon nicht weiß, wer ich bin - wie soll ich einschätzen können, wer Du bist?!"
Davon abgesehen, dass Kastraten von anderen intakten Rüden häufig bedrängt werden, was auch nicht wirklich schön ist.
Die beide Aussagen höre ich seit ich nach Deutschland zurückgekommen bin immer wieder, gibt es dafür eigentlich Studien, die das belegen? Ich bin mir immer nicht sicher, ob das nun akzeptiertes, belegtes Fachwissen ist oder nur etwas, das "man halt so weiss".
CookieMonster: das ist kein Angriff gegen Dich, habe das schon von anderen Seiten gehört, aber in Deinem Beitrag war es gerade mal zitierfähig schwarz auf weiss. - Vor einem Moment
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Hi,
Interessiert dich dieses Thema ? Dann schau doch mal hier *.
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jente: bei udo gansloßer wirst du wahrscheinlich fündig.
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ich habe auch einen 9 monatigen rüden, auch er ist wie ausgewechselt, fiept rum frisst wenig bis garnicht manchmal durchfall...
er schnüffelt sich überal fest schäumt vor dem maul leckt pipi und frisst schei*** :grumble:dies fieng so mit ca 8 monaten an...anfangs war ich erschrocken darüber...ich machte mir dan auch kurz meine gedanken wegen kastration doch alle rieten mir davon ab, es sei wie alles eine erziehungssache...
ich kann dir sagen, dass mein hund einfach momentan nicht sehr viel freigang hat, da er mit dem kopf irgendwo bei den hundemädels ist, ich arbeite fest daran und ich habe das gefühl, er kommt bisschen besser klar....
wir dürfen nicht vergessen, unsere hunde brauchen die zeit damit umgehen zu können, die stecken total in der pubertät und wissen nicht was mit ihnen geschiet...
rate doch deiner freundin, sie soll abwarten, wenn sie merkt es wird immer wie schlimmer kann sie immernoch eine chemische kastration machen aber sie soll ihm erst mal die zeit lassen damit versuchen umzugehen....und gaaanz wichtig auch sie soll sich zeit geben, mit training bringt man das hin, bin ich mir ganz sicher...
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Zitat
Die beide Aussagen höre ich seit ich nach Deutschland zurückgekommen bin immer wieder, gibt es dafür eigentlich Studien, die das belegen? Ich bin mir immer nicht sicher, ob das nun akzeptiertes, belegtes Fachwissen ist oder nur etwas, das "man halt so weiss".
CookieMonster: das ist kein Angriff gegen Dich, habe das schon von anderen Seiten gehört, aber in Deinem Beitrag war es gerade mal zitierfähig schwarz auf weiss.Hallo!
Folgendes von Gansloßer und Strodtbeck findet sich z.B. unter:http://www.sitzplatzfuss.com/wp-content/upl…probe_SPF_2.pdf
"Ebenso kategorisch muss, wenn nicht medizinische Gründe im Einzelfall dies unumgänglich machen, eine Kastration vor dem Abklingen der Pubertät abgelehnt werden. Gerade während der kritischen Phase der Pubertät wirken die Sexualhormone im Gehirn nicht nur in Bezug auf eine Vorbereitung des zukünftigen Sexualvermögens.
Sie nehmen eine ganze Reihe von ordnenden Optionen wahr, und die Tatsache, dass beispielsweise diese Hündinnen mit jeder Läufigkeit noch ein Stück weit erwachsener werden, zeigt dies bereits an. Die Östrogene, teilweise aber auch das Testosteron, sind an der Neuverkabelung und Umordnung von Nervenzellen
und Nervenfasern im Gehirn an vielen Stellen beteiligt, z. B. in den mit Stressverarbeitung, sozialer Kompetenz und sozialer Intelligenz befassten Hirnregionen."Weitere Infos, auch zum Thema "Aufreiten" in dem Interview mit Gansloßer auf:
http://www.stadthunde.com/magazin/gesund…ganslosser.html
Gruß! -
Zitat
Hallo!
Folgendes von Gansloßer und Strodtbeck findet sich z.B. unter:http://www.sitzplatzfuss.com/wp-content/upl…probe_SPF_2.pdf
"Ebenso kategorisch muss, wenn nicht medizinische Gründe im Einzelfall dies unumgänglich machen, eine Kastration vor dem Abklingen der Pubertät abgelehnt werden. Gerade während der kritischen Phase der Pubertät wirken die Sexualhormone im Gehirn nicht nur in Bezug auf eine Vorbereitung des zukünftigen Sexualvermögens.
Sie nehmen eine ganze Reihe von ordnenden Optionen wahr, und die Tatsache, dass beispielsweise diese Hündinnen mit jeder Läufigkeit noch ein Stück weit erwachsener werden, zeigt dies bereits an. Die Östrogene, teilweise aber auch das Testosteron, sind an der Neuverkabelung und Umordnung von Nervenzellen
und Nervenfasern im Gehirn an vielen Stellen beteiligt, z. B. in den mit Stressverarbeitung, sozialer Kompetenz und sozialer Intelligenz befassten Hirnregionen."Gruß!
Danke für die Info. Ich habe mich allerdings vielleicht schlecht ausgedrückt, mir ging es um etwas anderes:
Ich zweifle nicht daran, dass es sehr gute Gründe gibt, generell nur in Einzelfällen zu kastrieren. Ich würde keinen meiner zukünftigen Hunde einfach mal so kastrieren lassen.
Aber ich habe das Gefühl, dass von Kastrationsgegnern immer darauf herumgehackt wird, dass für Kastration mit pauschalen Aussagen wie "die sind dann weniger aggressiv und besser zu führen" geworben wird. Das könne man so doch nicht sagen, sei alles ganz komplex und in jedem Fall anders usw.
Andererseits habe ich manchmal das Gefühl, dass dieselben Leute dann ganz pauschal sagen, dass kastrierte Hunde belästigt werden und nicht gut mit Artgenossen klarkommen usw (wie gesagt, kein Angriff gegen CookieMonster, mehr so generell weil ich es von verschiedenen Seiten gehört habe). Also was mir fehlt ist irgendwie der Zwischenschritt zwischen dem, was auf molekularer Ebene passiert (siehe Ganslosser-Zitat oben) und Studien zur direkten Auswirkung auf das Verhalten von kastrierten Hunden und anderen, denen sie begegnen. Mit dem Zitat oben kann man nämlich eigentlich nur sagen, dass in den Hirnregionen etwas passiert, aber nicht, dass das tatsächlich die "Funktionalität" der Betroffenen im Alltag beeinträchtigt.
Falls jemand dazu irgendwelche Infos hätte, wäre ich dankbar für links. -
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jente:
Eine Studie (Bielefelder Kastrationsstudie) findet sich unter:
http://www.homoeotherapie.de/tiergesundheit…kastration.htmlVielleicht hilft das weiter. Ich habe allerdings, zugegebenermaßen, nur quergelesen.
Grüße!
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Zitat
ich habe auch einen 9 monatigen rüden, auch er ist wie ausgewechselt, fiept rum frisst wenig bis garnicht manchmal durchfall...
er schnüffelt sich überal fest schäumt vor dem maul leckt pipi und frisst schei*** :grumble:dies fieng so mit ca 8 monaten an...anfangs war ich erschrocken darüber...ich machte mir dan auch kurz meine gedanken wegen kastration doch alle rieten mir davon ab, es sei wie alles eine erziehungssache...
ich kann dir sagen, dass mein hund einfach momentan nicht sehr viel freigang hat, da er mit dem kopf irgendwo bei den hundemädels ist, ich arbeite fest daran und ich habe das gefühl, er kommt bisschen besser klar....
wir dürfen nicht vergessen, unsere hunde brauchen die zeit damit umgehen zu können, die stecken total in der pubertät und wissen nicht was mit ihnen geschiet...
rate doch deiner freundin, sie soll abwarten, wenn sie merkt es wird immer wie schlimmer kann sie immernoch eine chemische kastration machen aber sie soll ihm erst mal die zeit lassen damit versuchen umzugehen....und gaaanz wichtig auch sie soll sich zeit geben, mit training bringt man das hin, bin ich mir ganz sicher...
Danke - werde ihr erzählen, dass es anderen genauso geht. Alles andere leite ich natürlich auch weiter-
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jente:
Eine Studie (Bielefelder Kastrationsstudie) findet sich unter:
http://www.homoeotherapie.de/tiergesundheit…kastration.htmlVielleicht hilft das weiter. Ich habe allerdings, zugegebenermaßen, nur quergelesen.
Grüße!
Danke für den link. Ich find's toll, dass Du Dich nicht angegriffen fühlst!
Ich habe bisher die volle Niepel-Studie nicht gefunden, sehe aber in den Texten, die daraus zitieren, folgendes Problem: die Steigerung von aggressivem Verhalten anderen Hunden usw gegenüber wurde anscheinend daraus gefolgert, dass dies als Verhaltensmuster am häufigsten von Besitzern von im Alter von weniger als 6 Monaten kastrierten Hunden angegeben wurde. Ein solches Ergebnis mag einem natürlich eine Idee geben, dass es da ein Problem geben könnte, aber es ist kein wissenschaftlicher Beweis im eigentlichen Sinne.Ich möchte aber nur mal kurz auf ein paar mögliche Fehlerquellen in diesem Zusammenhang hinweisen:
1) Es könnte z.B. sein, dass Hunde, die schon sehr früh aggressive Verhaltensweisen etc zeigen, prozentual sehr viel häufiger sehr früh kastriert werden. Dann wäre also nicht die Kastration das Problem und die Verhaltensweise das Ergebnis, sondern andersherum. Gibt es dazu Untersuchungen? Wenn nicht, ist es eine "Huhn oder Ei"-Frage...
2) dadurch, dass anscheinend Hundehalter nach ihrem Eindruck gefragt wurden und nicht die Hunde auf ihr Verhalten untersucht, können die Erwartungen/Meinungen des Halters zu dem Thema das Ergebnis verfälschen (expectation bias). So nach dem Motto: jeder erzählt mir, dass das so sein muss, also ist das so...
3) woher hatte man die Halter, die befragt wurden? Beispiel: waren das zufällig ausgewählte Hundehalter oder solche, die sich wegen eines Problems an einen Hundetrainer gewandt hatten. Das mag in der Originalstudie stehen, habe ich noch nicht herausgefunden. Im zweiten Fall würde man vermuten, dass eine Vorauswahl von "Problemhunden" stattgefunden hat, die das tatsächliche Ergebnis verzerren könnte (selection bias). Es könnte z.B. sein, dass sich Halter von sehr früh kastrierten Hunden bei Problemen schneller an Hundetrainer wenden als andere, obwohl Probleme prozentual nicht häufiger auftreten als bei anderen. Oder sie machen lieber bei Studien mit oder oder oder...Das sind noch nicht alle möglichen Probleme, soll nur mal zeigen, dass man vieles mit Vorsicht geniessen muss.
Nochmal: ich bin nicht für Kastration, aber ich finde, dass man die Argumente dagegen sauber belegen sollte, sonst macht man sich/seine Meinung angreifbar und steht hinterher schlechter da, als wenn man sich nur auf die gut belegten Argumente beschränkt hätte. -
jente: Natürlich gibt s potentielle Fehlerquellen, die gibt es aber immer:
Mithilfe einer reinen Verhaltensstudie beispielweise kann auch nicht sicher belegt werden, dass ein Hund eine bestimmte Entwicklung wegen der Kastration gemacht hat und diese Entwicklung nicht unabhängig davon geschehen wäre? Dass diese Entwicklung durch die Kastration hervorgerufen wird, lässt sich erst dann aufzeigen, wenn Studien hinzugezogen werden, die zudem die Auswirkungen von hormonellen Veränderungen, die sich durch Kastrationen auf Hirnareale ergeben, untersuchen.
Rein durch Verhaltensbeobachtungen lässt sich dazu wenig sagen - schließlich ist es nicht möglich, die Entwicklung eines Junghundes parallel zu beobachten - einmal kastriert, einmal intakt. Das geht erst, wenn wir unsere Parallelwelt gefunden haben. -
Zu dem Thema an sich kann ich (noch) nichts sagen, da Mozart die Mädels noch nicht so wahrgenommen hat
Muffin war 9 Monate alt und der hat sich überhaupt nicht für läufige Hündinnen interessiert...ZitatAusserdem ist meines Wissens nach kastrieren ohne medizinischen Grund Illegal
Rein interessehalber... Was ist eigentlich ein medizinischer Grund zur Kastration? Wenn der Hund Probleme am Geschlechtsteil hat oder was noch? - Vor einem Moment
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