Ich bin einfach kurz vorm Aufgeben...
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Hallo Ihr Lieben,
ich muss einfach mal was los werden. Habe ja in anderen Beiträgen schon von den Leberproblemen meiner Hündin berichtet. Jetzt habe ich mir von der FU Berlin extra Leberdiätpläne schicken lassen. Im Endeffekt kam dabei heraus, dass das momentane Futter von Terra-Pura eigentlich gar nicht für die Leberschäden verantwortlich sein kann. Wir haben letzte Woche einen Cushing Test mit Urinproben gemacht, das Ergebnis lag im fraglichen Bereich. Die Ärztin hat vorgeschlagen in zwei Wochen noch einmal einen Urintest zu machen, wenn der wieder im fraglichen Bereich liegt, das ganze per Bluttest abzusichern. Die HÜndin hat momentan keine der für Cushing im Netz zu findenden Symptome. Der Ultraschall war unaufällig. Die beiden Tierärztinnen der Praxis hatten mir vorher gesagt, dass sie einen Cushing für fast ausgeschlossen halten, da die HÜndin gar keine Symptome zeigt. Ich wollte diesen Test trotzdem....aufgrund der Leberwerte. Dann kam dieses fragliche Ergebniss raus. So jetzt waren wir heute bei einer anderen Tierärztin zur Akupunktur, die sofort meinte, der Hund hätte ja auch einen zu hohen Hämatokritwert (sie trinkt sehr wenig, darauf führten es unsere Tierärzte zurück) und das würde für sie, zusammen mit den Leberwerten und der Rassedisposition /(Bichon Frise, 10 Jahre alt) schon für einen Cushing sprechen. Ich fragte sie daraufhin, wie denn die Lebenserwartung dann aussieht, worauf sie sagte, naja, das wäre schon sehr sehr schwer, auch mit den ganzen Medikamenten, bei DEN Leberwerten....Ich habe meine kleine Maus wirklich auf den Kopf stellen lassen. Seit Februar laufen dutzende von Tests, zweimal kompletter Ultraschall beim Spezialisten mit Herz und komplettem Bauchraum, also Leber, Milz, Niere, Nebenniere...ALLES. Es wurde ein Gallensäuren-Supressionstest (oder wie man den nennt, sorry, bin langsam bißchen am Ende) gemacht. Alles war bisher unauffällig, bis auf die Leberwerte. Jetzt soll in zwei Wochen dieser Blut-Cushingtest (low---dexemathason test) gemacht werden....die kleine Maus spielt hier zu Hause, hat Hunger, frisst gerne, hat keine Hautprobleme, ja sie trinkt vielleicht ein wenig mehr und pinkelt ein bißchen mehr, kann aber auch sein, dass ich mir das einbilde...und jetzt bin ich an einem PUnkt, an dem ich auf Tests keinen Nerv mehr habe. Kann das jemand verstehen? Ich zittere bei jedem Test tagelang bis das Ergebniss da ist. Ich habe immer Angst vor dem was rauskommt, und dann sehe ich meinen süßen, 10 Jahre alten Hund, dem es eigentlich scheinbar momentan gut geht, die einfach völlig entnervt ist, wenn wir nur schon bei einem Tierarzt aussteigen, die auf dem Tisch zittert wie verrückt und überlege, ob ich das alles einfach lassen sollte. Ich bin ein total gewissenhafter Mensch und will nur das Beste für die Maus, aber langsam kann ich einfach nicht mehr.....sorry, ich musste es mal los werden. Weiß nicht, ob mich irgendjemand versteht....auch die Leberdiät die ich kochen soll, es ist fast das gleiche wie das Futter das sie bekommt....und das liebt sie über alles....
Ich beschäftige mich seit Monaten nach der ARbeit NUR noch mit dem Hund und ihren eventuellen Krankheiten, so dass ich das Zusammensein mit ihr schon kaum noch genießen kann....
LG
Sarah -
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Zitat
die kleine Maus spielt hier zu Hause, hat Hunger, frisst gerne, hat keine Hautprobleme, ja sie trinkt vielleicht ein wenig mehr und pinkelt ein bißchen mehr, kann aber auch sein, dass ich mir das einbilde...und jetzt bin ich an einem PUnkt, an dem ich auf Tests keinen Nerv mehr habe. Kann das jemand verstehen? Ich zittere bei jedem Test tagelang bis das Ergebniss da ist. Ich habe immer Angst vor dem was rauskommt, und dann sehe ich meinen süßen, 10 Jahre alten Hund, dem es eigentlich scheinbar momentan gut geht, die einfach völlig entnervt ist, wenn wir nur schon bei einem Tierarzt aussteigen, die auf dem Tisch zittert wie verrückt und überlege, ob ich das alles einfach lassen sollte.
Liebe Sarah,
ja, ich verstehe Dich. Deiner Hündin geht es momentan gut. Ich habe damals Ähnliches erlebt. Bei meinem Rüden wurden auch unzählige Untersuchungen gemacht und es konnte keine Diagnose gestellt werden. Ich habe mich verrückt gemacht mit den großen Sorgen um meinen Hund. Ich habe es irgendwann nach unzähligen Untersuchungen gelassen, weiter forschen zu lassen. Er musste über die Regenbogenbrücke gehen irgendwann, klar. Aber wir haben die letzten Monate sehr intensiv miteinander gelebt.
Als dann Eddy kam, ging das Ganze von vorn los. Leider hatte ich noch das Pech, um mich herum eine Person zu haben, die die Ängste noch schürte. Erst als ich ein längeres Gespräch mit meinem TA hatte, wurde ich wieder "vernünftig" und begann wieder ruhiger und besonnener zu werden.
Was ich Dir damit sagen möchte ist (und ich hoffe, das kommt nicht falsch rüber), dass Du die Zeit, die Euch bleibt (und das können ja noch Jahre sein), mit Deiner Hündin geniesst. Das Du ihr Ruhe und Stärke vermittelst. Das wäre für mich das Wichtigste.
Alles Liebe, Regina
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Ich habe eben genau davor Angst....die Zeit die uns noch bleibt....ich habe verdammte Angst IRGENDETWAS zu übersehen, wo man ihr vielleicht helfen könnte und was eben nicht festgestellt wird, wenn ich jetzt nicht noch tausend zusätzliche Tests mache....Ich habe in der Familie einen Todesfall gehabt und seitdem habe ich IMMER Angst, dass ich bei geliebten Menschen oder Tieren irgendwas übersehen könnte. Aber was, wenn der Cushing Test jetzt positiv ist? Alles was ich bisher gelesen habe hört sich nicht grade gut an...Und wieviele Tests soll die kleine noch machen? Danke erst mal für Deine Antwort, aber eben genau davor habe ich Angst, dass ich etwas übersehe und deshalb unsere Zeit kürzer wird, als sie sein könnte...
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Wie ist das alles überhaupt entstanden? Routinemäßige Untersuchung?
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Ja, durch Routinemäßige Untersuchung...mehr nicht..
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Zitat
Ich bin ein total gewissenhafter Mensch und will nur das Beste für die Maus,
Aber das bedeutet ja nicht gleich, dass man den Hund - jetzt mal dramaturgisch überzogen - jeden Tag auf Herz und Nieren checken lassen müsste, bloss aus Angst, irgendwas zu übersehen...
Nur weil die Tiermedizin heutzutage schon ein grosses Angebot an Möglichkeiten hat, heisst das noch lange nicht, dass das Ausschöpfen aller Möglichkeiten auch tatsächlich immer im Sinne des Tieres ist.Man muss - gerade mit Hunden, die schon irgendwas an Erkrankungen/Symptomen haben - ein wenig die goldene Mitte finden.
Ich bin Intensivpflegekraft und etwas, was ich mir sehr oft denke, wenn es um SEHR alte Menschen (und auch Vierbeiner) geht: "Ja, mei, woran darf man/hund denn heutzutage noch sterben, ohne dass 10 Mann an einem rumfummeln und versuchen, das bischen Leben noch zu retten?"
Alt werden, auch krank werden und Sterben gehören nun mal mit zum ewigen Kreislauf.Wenn es Deinem Hund JETZT wesentlich besser geht, als die Laborwerte vermuten lassen und Ihr schon alles Mögliche an Diagnostik hinter Euch habt - spricht doch gar nichts dagegen, mal eine Art Diagnostik-Pause einzulegen.
Das heisst ja nicht, dass man nicht weitersuchen könnte, wenn der Hund noch weitere Symptome hinzubekommt.In meinen Augen grenzt vieles, was heutzutage an Medizin mit unseren Vierbeiner veranstaltet wird, an "Lebend-Tier-Versuche/Vivisektion"... eine harte, fiese Aussage, aber eine, die auch mal zum Nachdenken anregen soll, ob einem Lebewesen, das sowas von im Hier und Jetzt lebt, wirklich so viel daran gelegen wäre, für den Preis von zahlreichen Diagnostik-Marathons, Streß und Unwohlsein durch Untersuchungen, Medis und ihren Nebenwirkungen, Therapieversuchen, ihr Leben um kurze und in der Lebensqualität manchmal mehr als fragliche Zeit zu verlängern?
Wenn Du schreibst, dass Du fix und fertig bist vor Sorgen - dann leidet Euer beider Lebensqualität schon lange.
Man muss auch mal dazu kommen, einen Punkt zu machen.
Du hast alles mögliche testen lassen.
Deinem Hund geht es im Grunde ganz gut.Hand aufs Herz - was spricht dagegen, mal zu Verschnaufen (Ihr beide) und einfach abzuwarten, das Leben endlich mal wieder zu geniessen und für den Fall, dass irgendwelche Symptome hinzukommen, über weitere Schritte nachzudenken?
Unsere Hunde machen es uns vor - im Hier und Jetzt leben und sich nicht zu sehr mit den ganzen "hätte, könnte, wenn´s" dieser Welt abzugeben.
LG, Chris
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Huhu Sarah,
auch ich kann deine Lage sehr gut verstehen.
Bei mir ist die Situation genau umgekehrt. Mein Hund hat Probleme, wir versuchen seit Monaten eine Diagnose an Land zu ziehen und finden nichts...Manchmal scheint es wirklich ausweglos zu sein, doch wenn ich etwas bestätigen kann, dann das:
Zitat
Unsere Hunde machen es uns vor - im Hier und Jetzt leben und sich nicht zu sehr mit den ganzen "hätte, könnte, wenn´s" dieser Welt abzugeben.Ebby schlägt sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten ziemlich gut. Das Frauchen ist es, das am Rad dreht.
Ebby genießt die guten Tage und macht dann, was auch immer sie gerade für richtig und wichtig empfindet. Wenn es ihr ein dringendes Bedürfnis ist, mit Vollgas durch eine Pfütze zu rennen, dann tut sie es. Sie nutzt den Moment und wir Frauchen sollten uns eine Scheibe von dieser Fähigkeit abschneiden...LG
Shalea -
Hallo,
ich möchte Euch zunächst erst mal so sehr danken! Shalea Du hast soooo recht, genauso ist es bei uns auch. Jamie ist eigentlich immer sehr guter Dinge, naja zumindest meistens und spielt und frisst und schläft und ICH, FRAUCHEN, dreht total am Rad. Und Chris Du hast auch Recht wenn Du sagst, was darf ein Hund eigentlich noch haben, bevor nicht 10 Mann um ihn rumrennen. Das Wort sterben mag ich jetzt mal noch nicht in den Mund nehmen, das ist oft genug in meinem Kopf. Einer der Ärzte sagte mir ja auch: ja und, die ist doch klinisch fit, kloppen sie doch die Werte einfach mal in die Tonne und lassen sie den Hund glücklich leben, meiner ist mit schlechter Leber 17 geworden...Und dann denke ich immer JA genau, ich mach jetzt nix mehr solange es ihr gut geht....dann kommt wieder irgendein Ergebnis von einem Test, den ich doch noch gedacht habe machen zu müssen....und PLOPP schaltet sich mein Hirn anscheinend aus und es ist nur noch reine Panik angesagt. Ich werde diesen ausstehenden Cushing Test wohl noch machen, da mir mein Gewissen sonst keine Ruhe lässt. Ich habe ganz schreckliche Angst vor dem Ergebniss, aber ändern lässt es sich ja nicht und wenn sie Cushing hat, dann muss ich ja was tun. Und wenn der Test rum ist, dann werde ich wirklich versuchen, mal eine Diagnosepause einzulegen, solange ich das GEfühl habe, es geht ihr gut. Wenn dann nicht diese kleinen Momente wären, wo sie vielleicht mal nicht so gut drauf ist und ich sofort denke: !!!!!!!!!!!!! LEBERVERSAGEN!!!!!!! oder sowas....Danke für Eure Worte....Es haben soviele den Thread angeklickt, es würde mich echt freuen, wenn noch mehr Leute schreiben würden, welche Gedanken sie dazu haben, oder ob ihnen Ähnliche Gedanken auch häufig durch den Kopf gehen. Shalea, ich weiß was Du meinst, Jamie lebt auch im hier und jetzt....
Ganz liebe Grüße
Sarah -
Chris2406 hat es auf den Punkt gebracht!
Besser kann ich es nicht ausdrücken.Ich bin auch der Meinung, dass du in deinem und im Interesse des Hundes auf eure jeweilige Lebensqualität achten solltest und das ist gesünder als zig Tests und Untersuchungen.
Es ätzt nur immer an Defizite zu denken. Wenn das ganze Denken nur noch um eine Krankheit kreist, der Hund in all seinen Lebensäußerungen kritisch beäugt und belauert wird, dann ist da keine Freude und Leichtigkeit mehr.Meinen vorherigen Hund Ulixes habe ich im hohen Alter noch mit einer strengen Nierendiät bedacht. Da das Herz und die Leber auch nicht mehr so gut waren, wurden diese auch mit einbezogen.
Für uns alle war das sehr anstrengend. In der Krise habe ich das nicht gesehen, habe geschafft, gekocht, gerechnet und gelesen und auf alle vorhandenen und eingebildeten Krankheitsanzeichen reagiert.
Heute bin ich sicher, einen Gefallen und eine entscheidende Verbesserung seiner Lebensqualität habe ich damit nicht erreicht.
Jetzt ist Brunohund alt und er profitiert ganz eindeutig von diesen Erkenntnissen.LG, Friederike
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Chris hat es wunderbar auf den Punkt gebracht: Laß diese Tierversuche, die euch beide gleichermaßen fertigmachen. Versuch einfach, deine Hündin "auf ebenem Kiel", also bei möglichst optimalem Wohlbefinden zu halten, und freut euch beide täglich daran, solange es dauert. Das heißt natürlich keinesfalls, daß sie keine Behandlung haben soll - aber so machst du euch beide fertig.
Mach deinen Frieden mit dem Gedanken, daß dein nicht mehr junger Hund nun mal irgendwann gehen muß. Worauf möchtest du zurückblicken, wenn es soweit ist: auf eine bei allen Einschränkungen gute gemeinsame Zeit - oder auf eine Diagnose-Mühle, die euch beiden das Leben zum Dauerstreß gemacht hat....?
Oh ja, ich weiß ganz genau, wovon ich hier spreche: Meine eigene Hündin hat achtjährig eine schwere, seltene Stoffwechselkrankheit bekommen, auch mit heftigen Leberproblemen plus plötzlicher Erblindung (Cushing-Verdacht stand auch im Raum). Da die Krankheit nicht heilbar und bei den wenigen erfaßten Fällen die Überlebenszeit begrenzt gewesen war, habe ich mich in Absprache mit meiner TÄ dafür entschieden, "nur" die Lebensqualität des Hundes sicherzustellen und auf irgendwelche High-Tech-Diagnostik komplett zu verzichten.
Der Terrier bekam also Diät (selbstgekocht) plus Caniconcept Senior und Mariendistel, wurde per Blutbild einmal im halben Jahr überwacht - und das war's. Ansonsten habe ich mich an jedem Tag gefreut, an dem es ihr gut ging - und es ging uns beiden erstaunlich gut dabei. Der Hund hatte Ruhe, Geborgenheit und auch bald wieder Spaß, ich hatte Zeit, mich mit dem Abschied abzufinden, der dann nach zwei Jahren sehr schnell kam - und alles fühlte sich insgesamt "richtig" an. Ich würde es immer wieder so machen.
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