Wer kennt den Wäller??

  • Ich bin Besitzerin zweier Briards und stehe dem Wäller recht kritisch gegenüber.
    Unter anderem hat das damit zu tun, daß ich in meinem weiteren Umfeld hier beim Suchen nach einem vernünftigen Hundeplatz eine "Wällerzüchterin" kennengelernt habe, deren völlig unkritische Art der Rüdenauswahl zum Decken für ihre Hündin (da ging es nur um Optik, um sonst nichts) ich gelinde gesagt etwas problematisch fand.
    Okay, mag ein Einzelfall sein, weiß ich nicht. Ihr Angebot, ich könnte doch mit meinem Briardrüden mal flott ne Zuchtzulassung machen, der passe doch so schön zu ihrer Hündin (sie kannte meinen Hund seit 10 Minuten) kam dann eher nicht für mich in Frage :headbash:. Das unser Rüde beim Briardclub einen Zuchtausschluß hatte interessierte sie nicht.
    Was ich zudem für mich selbst sehr schwierig fände ist, daß der Wäller optisch ein absolutes Überraschungsei ist. Die Rasse (wenn man das so nennen will) ist nach wie vor optisch extrem heterogen, es können Hunde mit sehr unterschiedlicher Optik - halt alles zwischen Aussie und Briard dabei rauskommen. Wenn ich mir schon einen Hund beim Züchter und nicht beim Tierschutz hole habe ich meist doch eine gewisse Vorstellung, wie so ein Hund zumindest in etwa aussehen soll.
    Der Vorteil der entsteht, wenn ich Briard und Aussie kreuze leuchtet mir auch überhaupt nicht ein.
    Ich selber als gebürtige "Wällerin" (Dialektausdruck für Westerwälderin, die Rasse heißt so, weil die Erstzüchterin aus dem Westerwald kam) werde sicher keinen Wäller bekommen.

  • Hallo,


    ich kann verstehen, dass viele kritisch gegenüber dem Wäller sind, es ist halt eine junge Rasse, die noch nicht viele kennen. Aber man sollte auch offen für etwas Neues sein, wenn es vernünftig ist. Als für uns klar war, dass wir einen Hund haben möchten, haben wir lange und intensiv nach einer geeigneten Rasse geschaut und uns über viele Rassen gründlich informiert. Wir wußten was wir wollten und haben nach diesen Kriterien gesucht. Der Wäller paßte perfekt von der Beschreibung her. Dann haben wir einen geeigneten Züchter gesucht und uns die Mutter angeschaut und uns genau informiert. Wir waren sofort überzeugt und haben diese Entscheidung nie bereut. Wir sind bis heute mit der Züchterin in Kontakt und treffen uns reglmäßig. Besser geht es nicht, finde ich und so sollte es auch sein.


    Es darf natürlich nicht sein, dass Züchter nur nach dem Aussehen züchten. Das ist auch nicht Sinn der Wällerzucht. Es kommt in erster Linie natürlich auf die Gesundheit und dem Wesen an. Da stellt sich aber für mich die Frage, warum hat Dein Briad einen Zuchtausschluß? Es gibt ja viele Gründe. Habe von mehreren Vereinen gehört, dass Hunde einen Zuchtausschluß bekommen haben, weil sie ein oder zweimal nicht gedeckt haben, obwohl sie es sollten. Das finde ich keinen Grund für einen Zuchtausschluß, denn wenn Rüde und Hündin einfach nicht zusammen passen, dann decken sie auch nicht (wir Menchen nehmen ja auch nicht jeden als Partner). Das ist in der Natur auch so. Die nächste Hündin könnte dann perfekt sein und dann deckt der Rüde auch.


    Das war jetzt mal ein genannter Grund von vielen möglichen. Die Züchterin hätte genauer nachfragen müssen, keine Frage und das war auch nicht in Ordnung so, da gebe ich Dir völlig recht.


    Richtig ist auch, dass der Wäller optisch ein Überraschungsei ist. Aber das finde ich gerade spannend. Aber es gibt auch ein Zuchtziel, welches die Hunde erfüllen müssen, sonst darf mit ihnen nicht gezüchtet werden.


    VG

  • Ich frage mich auch einfach, was genau das Ziel dieser "neuen Rasse" ist?!?!?


    Ja, jede Rasse ist irgendwann einmal durch Kreuzungen entstanden, aber i. d. R. mit einem bestimmten Ziel.
    Welches Ziel verfolgt die Wäller-Verpaarung? (Das interessiert mich wirklich sehr)


    Beide Rassen, der Aussie und der Briard, sind recht "schwierige" Rassen, nicht einfach im Umgang und in der Erziehung, mit hohen Schutztrieb und der Aussie dazu noch mit seiner distanzierten Art, der Briard, der gern mal nach vorn geht ... ich weiß nicht so recht!


    Ich hab manchmal da Gefühl, dass die Verpaarungen bestimmter Rassen eine "pflegeleichte, händelbare Variante" ergeben sollen, damit der Markt weiter abgedeckt wird.
    Und da gerade der Aussie eine beliebte und stark unterschätze, der Briard aber eine nicht soooo sehr bekannte Hunderasse ist :???: ... ich will niemandem etwas unterstellen. Ich finde es toll, dass ihr euren Traumhund gefunden habt und ich bin mir sicher, dass aus dieser Kreuzung im Laufe der Jahre, mit viel Feingefühl und Köpfchen eine tolle neue Rasse entstehen kann. Aber das klappt nunmal nicht in 6-7 Jahren.


    Viele Grüße, aussiemausi!

  • Hallo,


    Ziel der Wäller-Verpaarung ist ein intelligenter, robuster und sportlich agiler Hund. Ich gebe Dir recht, dass der Aussie wie auch der Briad seine "Macken" haben. Auch der Wäller braucht eine liebevolle aber konsequente Erziehung. Ebenso muß er ausgelastet werden (vor allem Kopfmäßig), aber natürlich auch körperlich. Er ist ein zeitaufwendiger Hund, wie der Aussie eben auch, nur braucht der Aussie noch mehr Kopfarbeit als der Wäller. Wenn man aber dieses Befolgt, hat man einen echt tollen und treuen Begleiter fürs Leben.


    Leider sind viele Rassen mitlerweile völlig überzüchtet und dadurch haben sich viele Krankheiten eingeschlichen. Bei den sogenannten "Modehunden" vor allem. So viele Würfe wie möglich im Jahr machen ohne Rücksicht auf Verluste (man soll natürlich nicht alle über einen Kamm scheren). Das finde ich ganz schlimm und ist mit Sicherheit nicht im Sinne der Hundezucht. Bei den Wällern gibt es nicht viele Würfe im Jahr und man muß sich schon früh darum kümmern, wenn man einen Welpen haben möchte. Aber das finde ich nur positiv. Auch diesen Aspekt darf man nicht vergessen, finde ich.


    Wir wissen seid einem Jahr, aus welcher Zuchtstätte wir unsere Hündin holen werden. Die Verpaarung ist super, der Zücher ist super und wir kennen beide Elterntiere. Sollte der Wurf nicht klappen, müssen wir noch länger warten, aber das ist es uns wert.


    LG

  • Nimm es mir bitte nicht übel jachyama, ich freue mich wirklich für euch!


    Aber so ist es zu Beginn eigentlich immer und wenn du dir die Briard- und die Aussiezüchter ansiehst, so findest du sowohl im VDH als auch im ASCD viele Züchter, die nicht in jedem Jahr Würfe haben, viele max. 2, und die Hündinnen gehen nach 2 max. 3 Würfen in den Ruhestand.


    Auch beim Aussie existieren lange Wartelisten und viele warten 2 Jahre und länger auf ihren Aussie, kennen die Züchter, die Eltern ... das ist keine Besonderheit des Wällers!


    Leider kommen dazu aber die "wilden Vermehrungen" ... "der Aussie ist ja sooo hübsch, der bunte Hund" und schwups wird das große Geld gewitter!


    "Der Wäller ist ja sooo lieb, der perfekte Familienhund mit dem Will-to-Please des Aussies und der Ausgeglichenheit des Briards, der aber nicht die Ansprüche hat wie der Aussie und nicht das anspruchsvolle Fell wie der Briard" ... so kann man auch hier argumentieren! - und wieder ist es "nur" eine Frage der Zeit ?!?!?!?


    Wie gesagt: ich habe nichts gegen neue Züchtungen aber ich stehe den Verpaarungen (auch einfach aus absoluter Liebe und Hingabe zum Aussie) sehr kritisch gegenüber!
    Und der Genpool für den Aussie und den Briard sind (meines Wissens nach, aber ich lasse mich gern eines Besseren belehren) groß genug.


    Sicher treten immer wieder Erkrankungen auf, aber die werden nicht durch eine Verpaarung zweier Rassen verschwinden. Das ist ein langer und sehr schwieriger Prozess. Leider kommt es bei der "Neugestaltung" von Rassen oft zu unüberlegten Verpaarungen und damit auch zur "Weiterentwicklung" von Krankheiten!


    Nochmal: ich freue mich sehr, dass du mit deinem Bub so zufrieden bist und ich bin (wie shcon gesagt) der Meinung, dass man diese "Rasse" durchaus weiterentwickeln kann. Aber nach so kurzer Zeit von einer "guten Rasse" zu sprechen, die "Familientauglich und nett" ist finde ich etwas gewagt!


    Das ist nicht gegen dich gerichtet, ich kann dem ganzen nur im Moment noch nicht so viel abgewinnen! Aber das wird sich geben, wenn die Wällerzucht langfristig erfolgreich und durchdacht ist! ;)


    VG, aussiemausi!

  • Hi,


    also wenn ich mir deine Beschreibung durchlese, könnte meine Schäferhündin zu euch passen. Sie ist super lieb, ausdauernd, verspielt, lernwillig ohne Ende aber dennoch sehr ruhig zu Hause.


    Vielleicht keinen Schäferhund aus der Arbeitslinie nehmen, aber einen aus der "Showlinie" ohne stark abfallenden Rücken. Züchter kann ichd ir leider keine empfehlen, meine kommt aus dem TH.

  • Ich nehme es Dir nicht über, ein Forum ist dazu da, um seine Meinung zu sagen und Ratschläge zu geben.


    Ich habe auch nicht gesagt, dass der Aussie auschließlich unbedacht gezüchtet wird. Es gibt mit Sicherheit viele gute und vernünftige Züchter. Was ich damit meinte ist, dass er leider zu einem "Modehund" geworden ist und somit die wilden Vermehrungen zugenommen haben. Leider!!!


    Der Wäller ist auch lieb, aber den perfekten Familienhund kann man nicht züchten, den muß sich jeder Halter selber erarbeiten. Die Züchter können nur versuchen, einen Grundstein zu legen, was hinterher daraus gemacht wird, das entscheiden die Halter selber. Kein Hund wird als Familienhund geboren. Übrigens mit dem Fell ist das so eine Sache. Das ist bei den meisten Wällern nicht sehr pflegeleicht, die müssen schon des öfteren gebürstet werden :rollsmile:


    Jeder hat seine Vorliebe zu einer Rasse und das ist auch gut so. Sonst hätten wir ja irgendwann nur noch eine Rasse, wie schrecklich :smile:


    Ich wollte hier nur mal als Wällerbesitzerin die Rasse ein wenig "verteidigen" und nur mal aus meiner Sicht erzählen, welche Erfahrungen ich gemacht habe.


    Darf ich mal fragen, wieviele Aussies Du hast? Und wie diese so von Dir gefordert werden? Bin immer auf der Suche nach neuen Herrausforderungen.


    LG

  • Huii...


    ich hoffe mich köpft jetzt keiner :verzweifelt:


    aber der Wäller ist doch nicht im FCI anerkannt, oder...?
    und kann man ihn demnach als Rasse bezeichnen...??
    geht der wäller nicht eher in die Richtung vom Goldendoodle, oder Labrordoodle etc...?


    Ich hoffe ihr versteht was ich meine!!


    Und ich lass mich gerne vom Gegenteil überzeugen, ich habe die Frage aus reinem Interresse gestellt und wollte NIEMANDEN damit angreifen ;)


    LG Lona und Motte

  • Ich wünschte es wären alle so "vernünftig" wie du! Leider ist das nicht die Norm und genau deswegen "verkommen" viele Rassen zu Modehunden! Im Grunde sagst du genau das, was ich auch gesagt habe: nur musst du bedenken, dass auch der Wäller vor der "Modehund"-Welle nicht gefeit ist!
    Du musst die Rasse auch nicht verteidigen ... ich finde die Zusammensetzung prinzipiell auch super (Briard und Aussie sind zwei wirklich tolle Rassen), aber leider noch nicht ausgereift und daher sehe ich das etwas kritisch!


    Ich selbst habe "nur" einen Aussie ... reicht auch erstmal! Mein Herz schreit nach mehr, aber meine Lebensumstände geben es nicht her (ich bin mitten im Referendariat - und mit Cheyenne ist alles sehr unproblematisch - der zweite kommt aber!).
    Ich kenne viele Aussies, habe öfter einen in Pflege ... ich kenne sie in verschiedenen Ausprägungen!


    Mein erster Hund aber war ein Briard und mein Vater ist dieser Rasse treu geblieben (er hat heute noch einen schwarzen Buben + einen Rauhaardckel = seltsame Kombi, aber es funktioniert! :lol: ).


    Was die Auslastung betrifft, so sehe ich das recht relaxt: wir gehen max. 2x in der Woche in die Hundeschule (am 18.01. ist die Winterpause vorbei, dann geht es wieder weiter =) ) und machen Unterordnung und Obedience.
    Mein Aussie ist nicht für Agility geeigent (auch wenn das viele nicht verstehen wollen), sie dreht enorm hoch und erinert mich eher an den Duracell-Hasen als an einen ausgeglichenen Hund. Ich finde nicht, dass der Aussie prinzipiell fürs Agility geeigent ist. In meinen Augen sind das vereinzelte Aussies, die mit Ruhe und Gelassenheit an diesen schnellen Sport gehen können!
    Die Unterordnung ist in meinen Augen immernoch wichtig und notwendig (auch wenn wir die BH schon gemacht haben).
    Für Action sorge ich auch! ;) Die braucht sie ab und an ... wir spielen Frisbee, Aportieren (mit Futterdummy oder normalem Dummy), gehen spazieren, schwimmen, radfahren, joggen der walken ... was sich eben anbietet. Das schöne ist, dass ich meine Maus auch einfach mal 2 Tage kaum beschäftigen kann und sie mir dennoch nix umdekoriert ... für mich der ideale Hund!
    Das ist leider nicht immer so ... viele Aussies leiden an Unterforderung und mindestens genauso viele an Überforderung!


    Wichtig ist die Ausgeglichenheit, die Impulskontrolle und die Anspruchslosigkeit zu trainieren!
    Ich habe viele Fehler gemacht bei meinem Aussie: sie ist absolut verwöhnt, friss nicht alles, schläft im Bett und ist auch mal zickig ... aber was ihre Verträglichkeit, ihre Gesellschaftsfähigkeit und ihren Gehorsam angeht, hab ich ein paar Dinge richtig gemacht! Zumindest für mich und mein Empfinden!


    Dein Avatar-Bild ist toll! :O) Ein wirklich hübscher Bub und ich freu mich, dass er so super "gelungen" ist ... ;) ! Der Anfang für eine tolle Rasse ist gemacht ... hoffen wir, dass es so weiter geht!


    In diesem Sinne, viele Grüße vom Aussie-Tier und dem Briard-Ungeheuer im Herzen! aussiemausi!


    P.S. Der Wäller ist keine FCI-anerkannte "Rasse" in diesem Sinne. Er entwickelt sich ... :smile:

  • Das mit der Auslastung sehe ich auch so. Wir machen auch Obedience und Unterordnung. Ich finde diese "Sportart" für Hütehunde (und das sind Beide) ideal. Es ist ein sehr schöner "ruhiger" Sport. Agility ist auch für uns nichts, da auch unser Hund dabei zu sehr aufdreht. Wir spielen auch gerne Frisby und machen auch gerne Dummytraining. Alles in Allem gerne das, was den Kopf auslastet. Für die Körperliche Auslastung dann gerne Frisby oder Apportieren.


    Auch wir haben Fehler gemacht bei der Erziehung. Jemand der Behauptert sein Hund ist perfekt dem glaube ich nicht. Unser Hund bellt leider andere Hunde an die er nicht kennt. Nicht weil er aggressiv ist (das dachte ich zuerst, aber Hundetrainer haben mir dann, nach der Beobachtung gesagt, "Er will nur spielen. Und weil er jetzt nicht darf ist er frustriert und bellt" Martin Rütter laß grüßen dachte ich, aber als ich darauf selber mal geachtet habe, stimme ich dieser Erkenntnis auch zu. Ich könnte mir das T-Shirt "Er will nur spielen" wirklich holen :D Sobald ich ihn losmache, spielt er und muffelt nicht mehr. Wir arbeiten daran und es wird auch schon besser. Er ist kein dominater Hund eher im Gegenteil.


    Somit denke ich, machen alle Fehler. Aber diese zum Glück nur einmal ;) Beim zweiten wird mir das nicht wieder passieren.


    Danke für das Kompliment. Er ist wirklich ein hübscher Bursche und wir sind auch mächtig stolz auf ihn. Deshalb haben wir ihm auch eine HP eingerichtet =)


    @17Motte


    Der Wäller ist keine vom FCI/VDH anerkannte Rasse, aber ich bezeichne ihn schon als "Rasse". Er wird seid 15 Jahren aus Aussi und Briad gezüchtet. Natürlich gibt es mitlerweile Wäller/Wäller Verpaarungen, aber die Ausgangsrassen werden immer mal wieder mit eingekreuzt. Die Welpen haben eine vollständige Ahnentafel und Papiere, es muß eine Zuchtzulassung gemacht werden und es wird genau auf Gesundheit und Wesen geachtet. Diese ganzen Eigenschafen haben "Mischlingshunde" nicht, also ist es schon eine Rasse.


    LG

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