Hund abgeben... es zerreißt mich.

  • Hey!


    Ich hätte nie gedacht, dass ich mal SO einen Thread aufmachen würde. Nie.


    Ich spiele seit einiger Zeit mit dem Gedanken, Nera wieder abzugeben...
    Ich schaffe es grad einfach nicht mehr... ich bin vollkommen überfordert. Obwohl sie mich jedesmal zum lächeln bringt, wenn ich sie sehe, bin ich mit meinen Kräften momentan einfach am Ende. Den Hund habe ich gekauft, mit dem Versprechen meiner Eltern, dass sie einspringen, wenn ich 1 Jahr ins Ausland gehen möchte. Und mit dem Rückhalt meines damaligen Freundes, dass er mich unterstützt. Schon nach einem Monat hat sich das alles in Luft aufgelöst. Meine Mutter hat einen Hund unterschätzt und meinte sofort, dass sie auf den Hund nicht aufpassen kann und will. Mein Freund hat sich nach ein paar Wochen von mir getrennt. Nun gut, ich habe alles versucht durchzuhalten, es irgendwie auf die Reihe zu kriegen. Meine Eltern passen auch hin und wieder auf, aber nur widerwillig. Auch nur selten länger als ein paar Stunden.
    Ich bin einfach am Ende meiner Kräfte... ich schreibe hier unter Tränen, bin verzweifelt... denn eigentlich bin ich sehr verantwortungsbewusst. Bislang habe ich ja auch wirklich gekämpft.
    Aber irgendwann kommt der Moment, wo man sich fragen muss: Ist es wirklich so verantwortungsvoll nur mit halbem Herzen den Hund zu behalten? Ist es wirklich Liebe zum Hund, wenn man ihn "notgedrungen" behält? Nur mäßig Gassi geht, nicht mehr wirklich Spaß und Freude am Hund hat?
    Was soll ich tun? Mich zerreist der Gedanke, Nera abzugeben.
    Aber andererseits denke ich mir: Besser früh als spät. Besser eine liebe Familie als ich. Besser woanders, als bei mir.


    Ich habe momentan weder Familie noch Freunde, die den Hund mal für ein paar Wochen nehmen, damit ich mal eine Auszeit bekomme. Ich habe momentan niemanden, der mich in der Hinsicht unterstützen würde. Eine Hunde-freie Zeit kann ich mir (leider) nicht nehmen.
    Und man bedenke, dass ich momentan weder arbeite noch studiere. Was ist denn erstmal, wenn ich arbeite? Oder wenn ich studiere? Lernen muss? Ich habe wirklich gedacht, dass ich das alles packe... ich habe auch immer einen Plan B gehabt, als ich die pros und contras für oder gegen eine Hundeanschaffung durchdacht habe. Aber dass ich alles ganz alleine auf die Reihe bekommen muss und wie viel Arbeit das wirklich in Anspruch nimmt, das hätte ich vorher nicht gedacht.


    Ich vermisse momentan den Gedanken an eine Zukunft, die viele Reisen beinhaltet, viele unabhängige und spontane Entscheidungen, einfach insgesamt viel Spontanität und Freiheit. Mit Hund fällt das weg, vorallem, wenn man komplett alleine dasteht.


    Nera macht auch eigentlich keine Probleme, ist ein Traumhund, von daher wird es sicher nicht schwer werden, einen neuen, besseren Besitzer zu finden.



    Ich suche hier weder nach aufbauenden Worten noch nach kritischen Kommentaren. Ich weiß, wie schrecklich das ist und ich bin schon genug mit meinem eigenen Gewissen bestraft.


    Was ich hier suche sind Tipps und Anregungen, an welche Seite ich mich wenden kann, um eine geeignete andere Familie zu finden? Tierheim kommt nie und nimmer in Frage... wenn, dann nur ein langsamer Übergang in die andere Familie, ohne Zwischenstation.


    Ich hoffe, ihr könnt mir weiterhelfen...

  • Bist du dir sicher, dass das keine Phase ist?
    Zu Zeit läuft ja alles ziemlich bescheiden bei dir, wie ich so mitbekommen habe.
    Aber wenn du erstmal eine Wohnung hast und ein paar Monate Studium/Arbeit hinter dich gebracht hast?
    Kannst du sie nicht in z.B. eine Tierpension geben; für 1,2 Tage.
    Mit Hund kann man doch auch verreisen, zwar nicht fliegen, aber mit dem Auto kommt man doch auch n schöne Orte.


    Tut mir schrecklich leid für dich. Ich weiß auch nicht wirklich was ich sagen soll, bin bisschen geschockt eben..

  • Huhu Erni,


    habe die Überschrift gelesen und reingeklickt und war dann total geschockt, als ich Deinen Namen gelesen habe :erschreckt:


    Bist Du wirklich fest entschlossen? Ihr seid so ein tolles Team!!!


    Ich bin mir aber sicher, dass Du Dir so eine Entscheidung nicht leicht machen würdest. Willst Du denn konkret ins Ausland?


    Nera ist wirklich toll! Hätten wir nicht schon Mitch aufgenommen, würde ich sie Dir glatt abnehmen.



    Anfragen würde ich bei Hundeschulen und eventuell Aushänge bei den TÄ machen. Ich könnte mich auch mal umhören, aber du solltest Deine Entscheidung wirklich gut überdenken...
    Wenn ich Dir irgendwie helfen kann, melde Dich!!!
    Ganz liebe Grüße :solace:
    von
    Alex

  • Vielleicht findest du ja auch ne Pflegestelle für dein Auslandsjahr...einfach bei Leuten, die eh Pflegestelle für TS-Hunde sind oder so...


    Abgeben würde mich bei euch zweien schocken... :verzweifelt:


    Wegen Pflegestelle (falls das in Frage kommt für dich) bräuchtest du ja auch Orgatipps, ich hoffe sehr, dass hier jemand was Gutes weiß!
    Ich kenne mich da leider nicht gut aus...

  • Ich muss ja eh noch abwarten, so eine Familie findet sich ja eh nicht so schnell. Meine Arbeit fängt ja 01.10. an, bis dahin bin ich auch schon umgezogen und kann schauen, wie es klappt.
    Ich bin mir nicht sicher, ob es nur eine Phase ist... die letzten Monate lief alles ziemlich schlecht, da stimmt. Aber wenn ich momentan in meine Zukunft schaue, passt ein Hund einfach nicht rein... ich brauche momentan einfach mal wieder ein unkompliziertes Leben, ohne auf Hund zu achten oder eine geeignete Unterkunft zu suchen, nur um eben mal ein Wochenende spontan nach Berlin zu fahren oder mal in den Urlaub zu fahren. Klar, der Hund kann mit, aber es ist eben schon ein ganzes Stück komplizierter als ohne.


    Ich würde mir auch wünschen, dass es nur eine Phase ist und diese schnell vorüber geht... aber das wäre nun schon die zweite Phase in so kurzen Abständen. Und bevor ich "zu lange" gewartet habe, der Hund noch mehr an mich wächst und immer älter wird, bin ich mit mir am ringen, ob es nicht doch verantwortungsvoller wäre, den Hund so früh wie möglich abzugeben an eine bessere Familie. :(

  • Pflegefamilie ginge auch... obwohl ich allerdings vermeiden möchte, dass sie rumgereicht wird. Sie hängt sehr an mir und ich will eigentlich vermeiden, dass sie sich an die Pflegefamilie gewöhnt und dann von dort aus wieder in eine andere Familie umwechseln muss.
    Aber ich bin trotzdem für jeden Tipp in der Richtung dankbar.

  • Ich will dir nicht zu nahe treten, aber denkst du nicht sehr egoistisch? Ich meine, den Hund abzugeben nur weil man an Spontanität verliert, das kann ich irgend wie nicht verstehen. Das weiß ich vorher, bevor ich mir den Hund anschaffe und das Plan B dafür auch nicht immer funktioniert, davon muss ich auch ausgehen.


    Wenn es um deine zukünftige Arbeit geht, dann kann ich deine Bedenken schon eher verstehen, aber um es auszutesten musst du ja dann erst einmal im richtigen Arbeitsleben drin sein. Vielleicht solltest du euch wenigstens diese Zeit geben, vielleicht bist du einfach nur gerade nervös und hast ein wenig "Angst" vor dem Neuen? Das spielt sich sicher ein wenn ihr ansonsten ein gutes Team seid. Versuche es doch erst einmal, wenn es dann wirklich nicht klappt kannst du immer noch nach neuen Möglichkeiten suchen. Und wenn du eh umziehst, vielleicht lernst du neue Leute kennen die dir ab und zu mal mit deinem Hund helfen können.

  • Vielleicht brauchst Du einfach nur einen Sitter, damit Du Dir mal eine Auszeit nehmen kannst?!
    Es ist bestimmt nicht schwer, für die Süsse einen Gassigänger oder Sitter zu finden. Mach Aushänge. Inserate, aber geb sie nicht gleich weg!!
    Mach Dich frei von Deinem schlechten Gewissen. Du MUSST Nera nicht immer mitnehmen. Auch als Hundebesitzer darf man mal nur an sich denken.
    Ich glaube nicht, dass Du glücklich wirst, wenn du sie jetzt einfach weggibst. Suche Dir jemanden, fahr mal ohne Nera weg und mach Party und DANN entscheide erst, ob Du ohne sie glücklich werden kannst. Aber vielleicht freust Du Dich danach auch wieder auf einen tollen Waldspaziergang.

  • Tanja:
    Nein, ich kann dich ja verstehen... ich ertrage es ja selbst kaum, dass ich mit dem Gedanken spiele. Ich bin einfach grad komplett überfordert und stehe ohne jegliche Unterstützung alleine da, habe sonstige private Probleme und das einzige, wonach ich mich grad sehne, ist ein unkompliziertes Leben. Mit dem Hund hat das wenig zu tun, ich liebe meinen Hund, aber ich brauche einfach mal eine Pause. Vielleicht habe ich auch genau deswegen gerade einen Durchhänger und verzweifle, aber wenn ich mich jetzt entscheiden könnte, einen Hund zu haben oder nicht, würde ich mich ohne zu zögern gegen einen Hund entscheiden. Da ich sie nun aber jetzt habe, ist das ganze nicht so leicht für mich, verständlicherweise.
    Aber solange sie noch jung ist wird sie sicher eher eine tolle Familie finden, als wenn sie älter ist. Außerdem will ich auch, dass sie so schnell wie möglich was besseres findet als mich. Momentan hat sie kein wirklich schönes Leben bei mir. Ich schenke ihr zwar viel Liebe und Aufmerksamkeit, Kuscheleinheiten, Beschäftigung, usw. aber ich fühle mich dennoch so, als würde ich ihr absolut nicht gerecht werden. Ich glaube jeder Hund merkt, dass etwas nicht stimmt...


    Alex:
    Meine Eltern passen ja hin und wieder auf, ich war erst letztes Wochenende auf einem Festival. Aber je mehr ich rauskomme unter Leute und das Leben lebe, was ich mir grad eigentlich wünsche, desto mehr sehne ich mich danach... :/

  • Erni, wenn wirklich mal alles schief geht, kannst du sie gerne übers Wochenende zu mir geben, wenn du möchtest. Ich bin sicher, das wird dir zeigen, dass ohne Hund auch nicht alles einfacher wird und schöner ist.

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