Hund abgeben... es zerreißt mich.

  • Hoi Erni,


    erst dachte ich ganz spontan, her mit dem Mädel. Dann las ich Deinen weiteren Post ... Nö! Du hast Dich für das Hundi entschieden, dann sollst Du auch weiterhin verantwortlich sein und ein Dir anvertrautes Wesen soll sich weiterhin auf Dich verlassen können. Andere in Deinem Alter *mitdemfingeraufmichzeig* haben (hatten) Kinder, die kann man auch nicht so einfach entsorgen ;)


    Ich nähm das Mädel wohl gerne mal für ein paar Tage, Bilbo würde sich sehr freuen, aber nicht für immer. Und wenn ich das Gefühl hätte, Du würdest sie bei mir entsorgen, nähm ich sie gar nicht.


    Mensch, wie kurzsichtig :(


    LG

  • Um ehrlich zu sein verstehe ich das Problem nicht ganz.
    Dass man nicht mehr die "Freiheiten" hat, die man ohne Hund (oder überhaupt einem Tier) hätte müsste einem vor der Anschaffung eines Tieres klar sein.
    Und ich persönlich finde diese "Einschränkungen" hinnehmbar, weil ich mich auf ein Zusammenleben mit Hund gefreut habe und meine beiden so gut wie möglich versuche in den Alltag einzubinden.
    Du schreibst, dass du dich überfordert fühlst.
    Aber womit genau?
    Du schreibst ja, dass dein Tier an sich ein Traumhund ist.
    Also ist es nur die eingeschränkte Spontanität/Freizeit?

  • Mal ein Wo-Ende weg ist ja auch noch nicht so viel. Ich denke, Du musst vor allem den Kopf von der "absoluten-Nera-Verpflichtung" frei kriegen.


    Zitat

    Ich schenke ihr zwar viel Liebe und Aufmerksamkeit, Kuscheleinheiten, Beschäftigung, usw. aber ich fühle mich dennoch so, als würde ich ihr absolut nicht gerecht werden. Ich glaube jeder Hund merkt, dass etwas nicht stimmt...


    Ach Quatsch, Nera nimmt Dir das nicht übel, wenn Du mal weniger machst und es schadet ihr auch nicht. Du hast schon so viel mit ihr gearbeitet. Guck Dir mal die Hunde aus Deiner Umgebung an. Meinst Du die haben jeden Tag Programm?
    Ich denke, Du musst erstmal wieder zu Dir finden, um dann (vielleicht) wieder für Nera offen zu sein. Nur ziehe nicht voreilig einen Schlußstrich, den Du dann eventuell bereust.

  • Es sind momentan viele private Probleme, die nicht vorhersehbar waren, die auf mich einstürzen. Ja, mir war klar, dass ein Hund eine Einschränkung bedeutet, bislang hat es mir auch immer gereicht, dass ich wusste, dass meine Eltern einspringen wenn ich hin und wieder mal abends weggehen möchte, auf ein Festival gehen möchte oder auch mal für 2-3 Wochen in den Urlaub fahren will. Das Versprechen hatte ich, ebenfalls mit der Absicherung meines Freundes. Meine Mutter meinte sogar, dass sie den Hund behalten würde, wenn ich es nicht schaffe. Jetzt ist alles anders gekommen, niemand will mehr aufpassen und hinzu kamen nun auch noch eine ganze Menge anderer private Probleme. Das alles war nicht vorherzusehen.
    Da ich mit meinen Kräften am Ende bin, brauche ich momentan einfach ein bisschen unkomplizierte Zeit, ein bisschen Spontanität und mehr Freiheiten. Das hat ansich nichts mit dem Hund zu tun, einfach mit meiner allgemeinen Lage. Das ist auch nichts, was vom Kopf her kommt, sondern vom Gefühl. Ich brauche grad einfach eine Auszeit. Nicht nur für ein paar Tage. Für lange Zeit. Mein Leben wieder regeln, ohne einen Klotz am Bein.
    So schwer es mir auch fällt... :( :


    Ist das Problem nun etwas klarer geworden?

  • Zitat

    Pflegefamilie ginge auch... obwohl ich allerdings vermeiden möchte, dass sie rumgereicht wird. Sie hängt sehr an mir und ich will eigentlich vermeiden, dass sie sich an die Pflegefamilie gewöhnt und dann von dort aus wieder in eine andere Familie umwechseln muss.
    Aber ich bin trotzdem für jeden Tipp in der Richtung dankbar.



    Ich meinte das mit der Pflegefamilie eher so, dass für dein Auslandsjahr (falls du das noch machen möchtest) gesorgt ist.
    Hinterher könntest du sie wiedernehmen.



    Nach deinem letzten Post, denke ich: Versuch, jemanden zu finden, der dir Nera eine Zeitlang abnimmt. Entweder hier ausm Forum, oder aber du hängst Zettel auf etc., aber vielleicht brauchst du diese zeit gerade.
    Ich wette mit dir, du vermisst sie nach ner Zeit der Freiheit, des Ausgehens etc

  • Ich versteh dich schon.
    Meine Eltern passen ja immer auf wenn's ist - war auch von anfang an klar, sie lieben den Hund.
    Als sie 2 Wochen im Urlaub waren, hab ich gemerkt wie schwer es alleine mit Hund ist, obwohl ich Ferien hatte. Man muss sich immer überlegen, wie mache ich das, man muss zwischendurch heimkommen, Hund versorgen, einfach gehen geht nicht, Hund muss sich ja davor lösen. Ich bin immer früh aufgestanden, mit ihm gegangen, hab mich fertig gemacht, nochmal zum pieseln raus, bin dann weg, bin aber meist nur 4 Stunden weggeblieben, obwohl Felix ja mehr kann. War echt schwer. Mir würde es so fehlen, nicht mit meiner besten Freundin einen Tag shoppen gehen zu können und und und..


    Warum will deine Ma sich denn nicht mehr kümmern? Find ich echt fies, dass sie abspringt. Sie hat es ja von anfang an gesagt, und hält sich nun nicht dran. Sie muss ja keinen Hundesportbetreiben oder mit ihr gassi gehen - nur Fressen geben und aufpassen, dass sie kein Bloedsinn anstellt. Ich würde nochmal mit ihr reden.

  • Zitat

    Ich brauche grad einfach eine Auszeit. Nicht nur für ein paar Tage. Für lange Zeit.


    Dann nimm sie Dir und niemand wird Dir einen Vorwurf machen. Deine Nera wird sich sicherlich schnell in eine neue Heimat eingewöhnen. :smile:

  • Mama hatte nie einen Hund und hat sich die Situation ganz anders vorgestellt. Sie kann mit Nera auch nicht umgehen. Sie mag sie wirklich sehr, aber genau da liegt das Problem. Sie kann sich nicht durchsetzen, behandelt den Hund wie ein Kind. Obwohl Nera wirklich problemlos (!) alleine bleiben kann und Mama das auch weiß, ist sie trotzdem ganz hibbelig und gestresst, wenn sie nur mal kurz einkaufen fahren will. Das überträgt sich dann aber auch sofort auf den Hund. Sobald ich mal länger als 8 Stunden weg war, berichtet Mama hinterher, dass Nera ganz traurig war... dass Mama alles versucht hat den Hund aufzumuntern und und und. Aber fakt ist, dass Nera gar nicht so traurig ist, sondern einfach eh immer schläft und Mama's wirklich (aus Hundesicht) komisches Verhalten Nera total verunsichert.
    Am Aufpassen scheitert es eigentlich nicht... ein paar Stunden sind für Mama ok. Aber dennoch ist sie wirklich enorm gestresst, weil sie sich schon wegen der bloßen Anwesenheit des Hundes überfordert fühlt. Zu viel Verantwortung.
    Und da Mama mit dem Hund allgemein nicht so gut umgehen kann, geht sie auch nie mit dem Hund spazieren. Wir haben zwar einen Garten, aber den Hund über mehrere Wochen nur in den Garten zu lassen geht ja auch nicht.


    Sie würde (und wird) auch ein Wochenende aufpassen... kein Problem. Ich wollte im September mal ein Wochenende nach Amsterdam, ein bisschen abschalten.


    Aber ihr glaubt gar nicht, wie viele Diskussionen immer aufflammen, nur wenn es darum geht, ob Mama mal ein bisschen aufpassen kann, sei es auch nur für ein paar Stunden.

  • Für mich hört sich da wie so ´ne Art Burn-out an.


    Wenn Du Dir mit Deiner Entscheidung (was auch immer Du tun möchtest) sicher bist, dann gib mir nochmal Bescheid.


    Ich schätze Dich nicht wie jemanden ein, der leichtfertig ein Tier abgibt. Wir sind alle nicht in Deiner Situation und können also nicht urteilen.


    Aber wie sicher bist Du Dir, dass es Dir besser geht, wenn Nera nicht mehr bei Dir ist? Ist wirklich Nera der Grund dafür, dass du Dich so fühlst?

  • So ganz verstehe ich das Problem nicht, ein Hund ist ja kein Kind, was man permanent beaufsichtigen muss.
    Ich bin alleinerziehend, gehe arbeiten und habe 2 Hunde. Und ich regel mein Leben drumherum komplett allein. Klar ist mein Sohn auch mal bei der Oma oder beim Papa, aber größtenteils regel ich das allein. Die Hunde sowieso.
    Und ich habe genügend Zeit für mich, gehe mal mit und mal ohne Hunde fort. Die können auch mal gut nen Abend alleine daheim bleiben. Ansonsten hab ich sie dabei. Ich sehe das Problem nicht. Wenn dich ein Hund schon so stresst, dann habe bitte niemals ein Kind, denn das schränkt wirklich ein und das kann man auch nicht einfach so weggeben.


    Kopfschüttelnde Grüße sendet Pienut

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