Die ich-mag-meinen-Hund-nicht-Phase...

  • Als Schara mich nach dem Tierarztbesuch, beim Versuch den Maulkorb zuhause anzulegen biß, war ich schon sehr traurig. Natürlich auch enttäuscht, weil der Hund sein Fraule angeblich nicht beisst. Aber ich fragte mich eher ob sie bei uns glücklich ist, ob wir die richtigen Halter für sie sind.
    Wenn sie wieder zähnefletschend vor anderen friedlichen Hunden steht denke ich mir auch wie angenehm es sein muss wenn Hunde miteinander spielen können.
    Aber dafür hat sie so viele andere Vorzüge die ich mir dann vor Augen halte.

    Ich selber frage mich aber schon auch manchmal ob die Liebe so hundertprozentig ist. Ob es bei einem anderen Hund eventuell anders wäre? Aber da hätten wir wieder andere Probleme, vielleicht welche mit denen ich schlechter zurecht komme.

    Nur ganz am Anfang habe ich mich öfters gefragt ob die Entscheidung richtig war. Porblemhund mit Vergangenheit, noch dazu taub. Hätte ja auch noch einen anderen gegeben. Aber wer hätte dann Schara genommen? Sie wäre wohl noch lange im TH gesessen.

    Erst vor ein paar Tagen fragte mich jemand in bezug auf den Hund "warum tut man sich das an"! Momentan fiel mir da keine Antwort ein. Warum tut man sich das an? Bei mir war es sicherlich die Sehnsucht danach wieder einen Hund zu haben. Durch Schara wurde diese Sehnsucht in mir gestillt. Aber erkläre das mal jemand der selber keinen Hund hat. :roll:

  • Ich habe meinen Hund nie nicht gemocht, weil ich grad finanzielle Engpaesse hatte....oder diese leidige WHGsuche- boah da hatte ich schon nen Hals, aber da war ich eher genervt von den Vermietern ;)

    So n leichter Groll kam hoch, als das Mobbing anfing und der Grundgehorsam dbzgl. einfach noch nicht saß. Dazu noch ihre imense Kackefresserei- aus welchen Gruenden auch immer. Oder der Fakt, dass die Olle nie ein Meister im Alleinbleiben war.
    Tja, um ehrlich zu sein: Ich wollt den Hund nicht mehr, zu der Zeit hat mein damaliger Freund sie mir doch sehr oft abgenommen. Nur liefs da fuer mich auch nicht so wie ich mir das vorgestellt habe, so erziehungstechnisch. Man kann aber seinen Hund nicht abschieben und dann noch rummotzen, wie es laufen soll.

    Also habe ich das gemacht, was von Noeten war: Ich habe mich gerafft!

    Jetzt sind all ihre bescheuerten Macken ueber Gehorsam geregelt- zudem habe ich es so arrangiert, dass sie nicht mehr so oft/ lang allein ist.

    Uebrigens: Gestern war so n Tag an dem ich mir auch so dachte "Maedel, was ist!?"... kaum Zugang zum Hund irgendwie...
    Da war ich schon echt genervt, aber ich hab sie mir abends halt einfach mal ins Bett geholt...das hilft schon ganz gut....:)

  • ich hab (noch) nicht alle antworten gelesen, aber ich stecke gerade ganz tief in so einer phase.

    mein schwarz-weißes miststück :mute: kann trotz training nur schlecht alleine bleiben und es ist ein ständiges auf-und-ab und das schlaucht mich zurzeit massiv.
    mal eben schnell ne stunde ohne hund weg gehen, ist nicht möglich und genau das brauch ich eigentlich gerade (ja und aktuell geht es echt nur um 1 (eine!) stunde)

  • Hmmm, so direkt hatte ich so eine Phase nicht ... es war eher so, dass es ganz zu Anfang sehr, sehr schwer war. Und zwar insofern, als dass mein Freund (der ja nur zugestimmt hat, aber nicht unbedingt einen Hund hätte haben müssen/wollen) völlig fertig war mit der Welt nach einigen Tagen, nachdem Mina hier eingezogen war. Klar, sie ist nunmal ein ehem. Straßenhund. Leben im Haus war noch nahezu neu für sie, sie war völlig nervös, rannte quasi den ganzen Tag fiepsend herum, fraß Kerzen, machte Sachen kaputt, versuchte irgendwas IM Sofa zu vergraben ... für mich selbst war es eher Mitleid mit ihr, was ich empfand, und Hoffnung dass wir das hinbekommen (habe ja auch hier viel Hilfe bekommen :) ); mein Freund jedoch hätte sie am liebsten wieder weggegeben. Er war so genervt, wir gerieten nur noch aneinander ... und ja, ich hatte da Momente wo ich gedacht habe "war das jetzt richtig?" - dabei ging es mehr um den Auslandshund mit Vergangenheit, als um den Hund an sich.
    Mittlerweile hat sich unser Hund aber völlig gewandelt, und mein Freund liebt sie über alles. Der würde mich wohl steinigen, wenn ich jetzt den Hund weggeben wollte :D aber seitdem hatte ich so eine "Phase" auch nicht mehr. Wir haben zwar noch eine Menge Baustellen, aber im Großen und Ganzen bin ich sehr glücklich und beeindruckt, wie sich Mina entwickelt hat.

  • Ein echt großes Lob an euch alle, dass ihr trotz der Schwierigkeiten euch doch wieder aufgerappelt und durchgehalten habt! :gut:


    Was ich mich jetzt aber Frage...


    Gibt es hier auch welche, die im Thread vorbeischauen, die diese Phase nicht überwunden haben, sondern bei denen es bei einer Abgabe geendet hat?

    Falls ja, interessiert mich die Geschichte dahinter... mit dem Versprechen, dass wir niemandem den Kopf abhacken werden, immerhin ist es eine persönliche Entscheidung und wenn es trotz Mühe und Versuchen nicht mehr geht, dann geht es nicht mehr...

  • Obwohl ich nicht immer Kinder mit Hunden vergleichen möchte ist es aber dennoch so: Eltern finden ihre Kinder manchmal doch auch doof!
    Meinen Mann finde ich manchmal auch doof wenn wir uns zoffen....sowas kommt und geht und ist einfach normal.
    Noch kenn ich das bei unserem Hund nur von 1x da war ich einfach völlig überarbeitet und die ganze woche war echt hart und er hat einfach abends immer eeeeeeeeeeeeeeeeeeewig gebraucht bis er DEN Pfahl für sein letztes Gute-Nacht-Pipi gefunden hat...DAS ging gar nicht weil ich einfach ins Bett wollte und da fand ich ihn auch blöd...aber sonst....hm...
    ABER ich kann dich gut verstehen und nehm das nicht allzu ernst! Ist halt so!
    Wir haben uns einen Hund angeschafft weil ich ich einfach Lust drauf hatte mich mit einem Hund zu beschäftigen und es schön finde einen im Haus zu haben und einen Begleiter für unsere Wanderungen.
    und klar gehen manche Sachen nicht mehr aber irgendwie hat sich mein Leben auch nicht grundlegend verändert...wobei ich auch sagen muss wir haben einen echten Mitläuferhund, der super entspannt ist und nicht viel braucht.....

  • @hajiti du musst dir am besten eine gute Pension/Hundekindergarten suchen. Finde das nimmt etwas diese Hoffnungslosigkeit, wenn man weiß man kann im Notfall kurz dort anrufen und den Hund dort ma ne Stunde auf 2 "abschieben".
    Versuchs auch grad irgendwie möglich zu machen, das ich mehr in die nähe der Pension ziehen kann wo mein Stinker gut behandelt wird. Und es für mich auch Bezahlbar ist.

  • Stimmt das ist eine gute Idee
    Toll finde ich auch die Gassigeher ..gibt es hier in Hamburg und wohl in fast jeder Stadt:
    Die holen deinen Hund ab und gehen auf ne Wiese hier ist es ein eingezäuntes Grundstück und lassen sie spielen machen mit ihnen Spiele und die Hunde kommen nach 4-6 h komplett ausgelastet wieder...ich glaube sowas würde dir zum durchatmen sehr gut tun.
    ABER manchmal kommt es einfach auch vor dass die Chemie einfach nicht stimmt zwischen Hund und Halter...dann muss man weiter denken.......also ob es nicht besser ist für ihn eine Familie zu suchen wo er mit offenen Armen empfangen wird...

  • Hallo,

    hab mir grade mit viel Interesse die Beiträge durchgelesen.

    Die Geschichte von meinem Hund in Kurzversion: :)

    Ich habe ihn gekauft und ihm nachhinein von meiner Tierärztin mitbekommen, dass er erst 6 Wochen (!!!) alt ist. Ich habe ihn von einer Frau abgekauft die mir gesagt hat das der kleine sich mit ihrem Ersthund nicht verträgt. Von Anfang an war es sehr schwer, dass er mir Vertrauen schenkt. Habe es dann aber doch geschafft. Er ist von klein auf schon sehr ängstlich, wollte sich nie von anderen anfassen lassen, hat geknurrt, etc. Seit 2 Jahren ist es sehr extrem geworden. Obwohl er mit Kindern, anderen Hunden aufgewachsen ist. Er bellt ständig und ist sehr aggressiv. Ich war in Hundeschulen, etc aber nix hat etwas gebracht. Dann musste ich aus fam. Gründen schon sehr früh ausziehen. (Mit 16 Jahren). Für mich war es vollkommen klar, dass ich meinen Hund mitnehme. Ich hab ein halbes Jahr eine Wohnung gesucht und keiner wollte mich mit meinem Hund haben. Da ich aber dringend zu Hause ausziehen musste, habe ich mit dem Gedanken gespielt, ihn abzugeben. Ich hab mich dann mit einer Frau getroffen die ihn haben wollte. Aber ich habe es einfach nicht über mein Herz gebracht. Also habe ich mich dafür entschieden doch zu meinem Freund zu ziehen und hab eine Tierpsychologin um Rat gefragt. Und siehe da, langsam bessert sich die Situation. Und ich bin verdammt froh das ich mein "Baby" :) doch behalten habe.

    Aber ich kann es vollkommen nachvollziehen, wenn jemand in einer sehr schwierigen Situation steckt und nicht mehr weiter weiß und dann mit dem Gedanken spielt, den Hund abzugeben.

    In meinem Fall hat sich eine Tierpsychologin sehr gelohnt. :) :)

    Liebe Grüße ;)

  • Ja ich kenne diese Phase durchaus auch.

    Wenn man arbeitet und arbeitet und viel Zeit, Kraft und Nerven ins Training steckt und es wird und wird einfach nicht besser, dann ist man irgendwann am verzweifeln und fragt sich wirklich mal, ob es halt einfach nicht passt, ob man einfach nicht der passende HF für diesen Vierbeiner ist oder ob man einfach zu blöd ist das ganze hinzubekommen.
    Und teilweise steht man dann da und würd dem Hund am liebsten den Hals umdrehen und denkt sich "du dummes Vieh, wieso tust du mir das an". Die rationale Seite von einem weiß immer noch, dass der Hund nichts dafür kann, dass er es nicht macht um einen zu ärgern, aber die Wut ist in dem Moment einfach heißer und man träumt von einem - nicht einmal anderem aber einem einfacheren Hund.

    Meine Mädels hatten alle so ihre Macken, aber im Alltag waren sie zuverlässig und ich kontte ihnen den Rücken zu drehen ohne Angst haben zu müssen, dass sie doch mal auf die Idee kommen einen Passanten anzunagen. Und das war es auch was ich mir gewünscht hätte, dass eben auch mein Rüde einfach so kontrollierbar und zuverlässig ist.

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