Die Vorurteile-was ist dran?

  • Mein Labrador Retriever-Mädel ist ein ungestümer Kasper, der jeden Menschen und jedes Tier liebt. :clown: Das passt in's Schema. So ein typischer Tut-Nix.


    Vielen Labbis wird Grobmotorik nachgesagt. Das trifft auf Lucy nicht zu. Ich finde es immer wieder erstaunlich, wie vorsichtig und behutsam sie mit kleinen Hunden und kleinen Menschen - wie heißen die nochmal? :doh: Ach ja: Kinder! - umgeht. Allerdings ... alles was größer ist als sie, muss schon einen ordentlichen Knuff vertragen können.


    Verfressen ist sie zu meiner Verwunderung nicht. Klar, Futter erhöht die Motivation bei Übungen ganz ungemein. ;) Aber sie sitzt brav vor dem gefüllten Napf und wartet auf meine Freigabe ... und wenn's so lange ist, bis sich die beiden Sabberfäden auf dem Boden zu seinem See vereinen. :D Und sie kann sehr gut unterscheiden: Krümel auf dem Fußboden dürfen eliminiert werden. Leckerlies, die auf dem Tisch stehen, oder Menschenessen: never!


    Ach ja, nur der Vollständigkeit halber: Apportieren ist das Größte!


    Die Bilanz ist also ausgeglichen: Zwei Vorurteile werden bestätigt, zwei nicht.

  • Wenn ich sehe, wie mein Labrador sein Futter inhaliert und zwei Sekunden später sabbernd auf meinen Pudding schielt, muss ich das Vorurteil, dass Labbis verfressen sind, bestätigen :D Ich kenn auch keinen Labbi, der nicht gefräßig ist, von daher ist das wohl einfach eine Tatsache ;)
    Dass kleine Hunde kläffen und aggressiver sind, habe ich leider auch schon viel zu oft erlebt... Am traurigsten finde ich eine meiner Nachbarinnen, die hat so was kleines weißes wuscheliges, das schon mal auf Othello losgegangen ist (aber die Dame wollte mich anzeigen :muede: ), jeder in der Nachbarschaft kennt die und man hat schon oft gesehen, dass sie ihrem Hund schnell was leckeres zusteckt, wenn er mal wieder erfolgreich nach einem anderen Hund gebellt/geschnappt hat.
    Es gibt auch ganz tolle, friedliche und ruhige kleine Hunde, das kann man nicht verallgemeinern. Aber man sieht leider immer wieder deutlich, woher das Vorurteil kommt.
    Möpse hab ich schon die unterschiedlichsten gesehen. Enorm viele agile wendige, die mit den Großen raufen, rennen und toben, haben wir auf der Hundewiese. Aber so eine aufgedunsene Wurst, die atmet wie ein Asthmatiker und sich kaum mehr bewegen kann, habe ich leider auch schon kennen gelernt... Der Mops bekommt ja zum Glück langsam wieder mehr Schnauze, aber dieser schnaufende Mops hat gar keine Nase sondern ist vorn einfach nur flach... :( :

  • Zitat


    Diese Aussagen kennt jeder,
    aber was ist wirklich daran?
    Irgendwie sind die Vorurteile ja entstanden,
    haben sie vielleicht doch einen wahren Hintergrund?


    Hi,
    wir alle leben in einer Welt von Stereotypen und Vorurteilen, denn sie ordnen unsere ach so komplizierte Welt ;)


    Vorurteile sind sehr bequem(...braucht man sich ja nicht selbst anstrengen, um etwas herauszufinden) und sie sind grundsätzlich übernommen, also weder sachlich begründet noch eine durch Erfahrung erworbene Einstellung.......sagt mein Hirn. Und trotzdem:
    "Alle Jack Russels sind durchgeknallt!"" Jawoll!! :D


    LG

  • Also so viel hab ich mit Labbis nicht zu tun, dass ich jetzt beurteilen könnte ob sie wirklich verfressen sind. Die Distanzlosigkeit von der oft gesprochen wird kann ich aber schon bestätigen. Mir ist das symphatisch. Ich mag diese Hunde.


    Ich kenne aber tatsächlich viele Kleinhunde die giftige kleine Kläffer sind. Ich kenne aber auch viele die das nicht sind. Meine eingeschlossen. Größenwahnsinnig ist sie aber leider schon. Wenn ein Hund zu aufdringlich wird (so richtig mit Nase in ihr Gesicht) kann sie auch mal Zähne zeigen. Und da ist es egal ob ein Chi oder ein Staff vor ihr steht. Da wird mir manchmal schon mulmig. Bissig oder gar hinterhältig ist sie nicht. Stellt man sich ihr höflich vor spielt sie mit allen Hunden jeder Rasse. Überdreht ist sie auch nicht. Zuhause bemerkt man sie kaum. Da läuft sie auf Schlaftablettenmodus. Draussen gibt sie ordentlich Power wenn sie kann.


    Was Kleinhunde allgemein angeht, denke ich dass es auch an der Unsicherheit der Halter liegt (mein armes kleines Hundi wird gleich vom großen bösen Hund verschluckt) die sich auf die Hunde überträgt. Ich denke viele Kleinhunde bellen eben aus Unsicherheit.


    Ein bisschen Vorurteile hab ich gegen Schäferhunde. Liegt auch an den Erfahrungen meiner Kindheit. Die Schäferhunde die in meiner Nachbarschaft gelebt haben waren nunmal tatsächlich agressive Hunde die mit den Vorderpfoten am Zaun stehend alles angebellt haben was da lief und die Zähne fletschten. Ich bin nicht grundsätzlich voreingenommen und habe auch schön wirklich liebe und ganz süße Schäferhunde kennengelernt. Aber wenn mir einer begegnet bekomm ich immer erstmal ein mulmiges Gefühl.

  • Ich kenne nur verfressene, distanzlose Labbis (mag die Tierchen trotzdem) und ausschließlich toll erzogene Dackel, überwiegend jagdlich geführt und einfach klasse. Eben selbst denkend - tolle Hunde, diese Kleenen!


    Zu den Schäferhunden sag ich mal nix :hilfe:

  • Zitat


    Ich bin nicht grundsätzlich voreingenommen und habe auch schön wirklich liebe und ganz süße Schäferhunde kennengelernt. Aber wenn mir einer begegnet bekomm ich immer erstmal ein mulmiges Gefühl.


    So geht es mir, wenn uns ein Rottweiler entgegen kommt. Vor allem, wenn am anderen Ende der Leine, in die sich besagter Riese bellend und knurrend hängt - ein zartes Persönchen hängt, welches ihren Hund absolut nicht im Griff zu haben scheint.
    Jaaa, ich gebe zu: Auch ich habe also Vorurteile! Zumindest bezüglich der Rottis hier im Dorf. Es laufen da so einige "Bestien" herum, die ich nicht für vertrauenswürdig halte. Allerdings ... ich glaube, das liegt nicht an der Rasse an sich, sondern daran, dass die Rottihalter hier am Ort allesamt den Eindruck machen, als hätten sie ihre Tiere absolut nicht im Griff. :???:

  • Zitat

    Zu den Schäferhunden sag ich mal nix


    Warum nicht? Bei uns wechseln die Kleinhundbesitzer grundsätzlich die Straße. Ist mir aber recht, denn meine "Hau drauf-Hündin" könnte das Vorurteil glatt bestätigen. Aber da sie ja nur ein "Schäferhundkostüm "trägt und eigentlich ein ganz anderer Hund in ihr steckt, hinkt das mit dem Vorurteil mächtig ;)


    LG


  • :gut: Das trifft den Kern, nur seh ich das nicht immer negativ, denn manchmal sind Vorurteile vonnöten, um sie zu hinterfragen ;)


    Als ich mein Püdeli bekam:


    weiss + Pudel + Fusshupe = 3 Vorurteile/Klischees:
    das ist kein Hund + kläffend + nicht erzogen (und wechseln grundsätzlich die Strassenseite, wenn Grosshund kommt :lol: )


    - wurde ich selbst erst mal ganz schön in die Mangel genommen: von mir selbst, denn so ganz genau wusste ich, abgesehen vom Klischee nicht, was ein Pudel wirklich ist und wie ein Pudelhalter wirklich ist. Das kann ich auch heute noch nicht sagen, da fällt es mir bei anderen Rassen leichter aus der Entfernung :D


    Es hat mich nur eins gelehrt: es kommt auf das Team an und das besteht nicht nur aus Hund ;)

  • Ich würde sagen, viele der Vorurteile haben einen wahren Kern. In welcher Ausprägung sich das Ganze dann hinterher tatsächlich zeigt, liegt wohl wirklich daran, wie der jeweilige Halter diese Eigenschaften annimmt, auf sie eingeht und MIT ihnen arbeitet.

  • Zitat


    Es hat mich nur eins gelehrt: es kommt auf das Team an und das besteht nicht nur aus Hund


    Sehr richtig.....und auch da kann man auf die Nase fallen mit seinem Vorurteil ;)
    Der tätowierte Macho mit Brusthaar nebst Pitbull-Verschnitt von nebenan ist ausgesprochen nett :pfeif:


    Audrey.....die blond ist und nicht blöd :D

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