VPG-Laberthread

  • Da es bei uns mal wieder zur Diskussion steht...
    Wie handhaben eure Vereine (falls es Rassesport OGs sind) die Aufnahme von Fremdrassen?


    Bisher hatten wir damit kein Problem und wenn mal jemand kam - auch wenn man wusste, dass bei BH/VT Schluss ist - und trainieren wollte, wurde er nach der Probezeit auch aufgenommen. Nur nimmt es bei uns aktuell wirklich überhand.
    Bei dem Mali und den Rottis sagt noch keiner was, aber wir werden im Moment regelrecht überrannt mit Hunden bei denen von anfang an klar ist, dass sie nie eine IPO schaffen werden und die Besitzer da auch kein Interesse dran haben.
    So haben wir aktuell nen IWH Mix, nen Berner, nen Labi, nen Mexikanischen Nackthund, nen ungarischen Straßenmischling, nen Beauceron und gestern hat jetzt noch jemand nen BC angeschleppt.

    Prinzipiell haben wir kein Problem mit Fremdrassen, aber im Moment sieht es wirklich so aus, dass ein Ausbilder (die anderen beiden weigern sich mit den nicht IPO Hunden zu arbeiten) fast zwei Stunden damit beschäftigt ist, die "vielleicht irgendwann mal eine BH in drei Jahren" Hunde und ihre Besitzer zu bespaßen.

    Jetzt sind wir hin und her gerissen...
    Genereller Aufnahmestop für Fremdrassen? Könnte bedeuten, dass man sich einen guten Sportler durch die Lappen gehen lässt, nur weil er einen Rotti führt (haben gerade einen sehr Vielversprechenden ins Training bekommen)
    Genereller Aufnahmestop für nicht IPOler? Schwierig, denn wenn einer mit Welpen/Junghund ankommt kann erviel erzählen und angefangen hat jeder mal.
    Individuell im Einzelfall entscheiden? - Bringt erfahrungsgemäß eher böses Blut, weil es oft nach Willkür und Vetternwirtschaft aussieht.

  • Als ich auf nem Boxerplatz war, war das mWn egal. Aber da gab es glaub auch noch mehr als IPO.
    Am Ende wuerde ich mich fragen, ob der Verein es sich leisten kann, nur vielversprechende IPO-Teams aufzunehmen oder ob er sich damit nicht ins eigene Fleisch schneidet, weil die Mitgliederzahlen und damit die Einnahmen u.U. zurueck gehen..

  • In der SV OG, wo ich IPO trainiere, sind z.Zt. außer einigen DSH ein Riesenschnauzer, mehrere Cattles und ein Mix (AHH ?) im Training...
    Ich glaube nicht, dass jemand mit Nicht-Gebrauchshund sofort weggeschickt würde
    :ka:
    Aber es gibt hier auch noch die Möglichkeit, zum Agility zu wechseln, wenn IPO sich als falsche Wahl rausstellt ;)

    Leicht OT: In der SV OG, wo ich in den letzten Jahren Agility, Obe und Rally O gemacht habe (und es kein IPO gibt), waren meine DSH die meiste Zeit die einzigen im ganzen Verein.... :shocked:

  • wir sind zwar DVG aber wir nehmen inzwischen auch nicht mehr jeden. Sofort aufnehmen tun wir eh nur Leute die wir kennen und wissen dass es aktive Sportler sind die eben auch Prüfungen laufen. Aber das ist ja eher selten. Wer sich interessiert schreibt ja meist erstmal ne Mail und da fängt unser Aussortieren schon an. Die Antwort beinhaltet unsere Regeln zu denen eben auch gehört dass man wenn möglich pünktlich kommt und dann bleibt bis auch wirklich der Letzte wieder vom Platz ist dazu dann eben die Uhrzeiten 17.30- 22.00 Uhr und das 2x die Woche und Training daheim. Der Hinweis das mit der ersten Prüfung meist nicht vor einem Jahr Training zu rechnen ist und dass diese zumindest im Obi bei uns mit wenigstens 120km einfache Fahrt verbunden sind und je nach Inhalt der Mail des Interessenten noch dass es doch gar nicht schlimm ist dass ihr Hund keine anderen Hunde mag, denn die Hunde haben ja keinen Kontakt untereinander (viele denken wir machen hier scheinbar Party). Der Rest ist dann sehr freundlich und einladend aber von 50% hört man nichts mehr der Rest will kommen aber davon schlagen dann noch auch nur noch 50% auf. Dann dürfen sie erstmal normal beim Training mitmachen. Nach spätestens 3 Wochen sind zumindest im Winter in der Regel fast alle nicht mehr wieder aufgetaucht.
    In den letzten 2 Jahren sind 2 geblieben und das ist perfekt.

  • ...und da beginnt die Gratwanderung.
    Im Augenblick und wohl auch in den nächsten Jahren, können wir mit Kusshand eigentlich auf dieses Klientel verzichten. Der Verlust unserer Sporthundeführer wäre für den Verein finanziell der größere schlag und ja der ein oder andere hat schon gemeckert, weil das Training durch die steigende Menge an Hundebespaßern gerade im Sommer etwas eingeschränkt wurde bzw. bis Mitternacht dauert.

    Aber man will sich nicht alle per se vergraulen, weil man eben nicht weiß, was die Zukunft bringt.
    Nur im Moment hat der Verein weder finanziell noch in anderen Bereichen einen nennenswerten Gewinn durch diese Gruppe, der ihn beeinträchtigen würde, würde er wegfallen.
    Einzig ein gewisser Sympathiebonus in der Bevölkerung der Umgebung ist spürbar, weil man eben nicht nur der abgehobene Drillverein für die Sportelite ist (wie zwei Nachbar OGs zB wahrgenommen werden)

  • Wir sind auch DVG, aber wir haben das so geregelt:

    Die "Hunde-Bespasser-Fraktion" bekommt Erziehungs- und Unterordnungskurse angeboten, hier auch gerne mit BH-Vorbereitung, das ganze gegen Obolus zur Vereinsfinanzierung.
    DIese Kurse werden auch von den Sportlern besucht, gerade unsere IPO-Neulinge besuchen diese parallel zum Training. Ein Kursbesuch verpflichtet nicht zur Vereinsmitgliedschaft.

    Die IPO-Gruppe ist grundsätzlich natürlich rasseoffen. Wer mittrainieren möchte, braucht aber nen geeigneten Hund. Das reguliert sich bei uns aber ganz gut.
    Vereinsmitgliedschaft gibt es erst nach einem Jahr aktiv mittrainieren (Agi oder IPO), wenn die Kapazitäten da sind. Aktuell ist Aufnahmestopp.

  • also ich als Außenstehende würde ja sagen, dass einfach nur welche aufg nommen werden, die gerne und ordentlich mit ihrem hund arbeiten. das heißt jeder arbeitet eben seinen hund und bekommt zusätzlich tipps vom trainer.

    Keine “bespaßung“, weil der HH nix macht sonst. sondern eben tipps um die arbeit des HHs sozusagen weiter zu entwickeln.

  • Darf ich mal leicht OT reingrätschen und nachfragen, in welchen Regionen Deutschlands Ihr sitzt?
    Ich sitze hier nämlich mit vor Staunen offenem Mund und fühle mich wie in einer Parallel-Welt.
    Bei uns im Verein gibt es so gut wie gar keine Sportler. Wenn jemand neu kommt und man schlägt ihm allein nur die BH vor, kommt gleich "nee, der soll nur hören". (Den Hinweis, wenn er schlecht hört, einen Tierarzt aufzusuchen, spare ich mir schon.)
    Und selbst mit Hundeschul-Niveau und /-Charakter kommt kaum was hinterher. Wir können es uns überhaupt nicht leisten, irgendjemanden abzuweisen. Und natürlich fragen wir uns seit langer Zeit, woran das liegt.
    Dachten eigentlich, Hundesport und Vereinsleben allgemein wäre auf dem Rückzug, weil die wenigsten Menschen so viel Zeit aufbringen wollen und können.
    Aber wenn ich hier von Aufnahmestopp und zu wenig Kapazitäten lese, bin ich wirklich baff.

  • Naja "arbeiten" wollen die Leute alle, aber eben einfach auf einem Niveau das sportlich nicht ausreicht und da eben die Grenze zu ziehen, der Kumpel von X darf mitmachen, der von Y aber nicht mehr... und der Fremde der irgendwoer vom Hinterhofvermehrer etwas hat, was nach DSH aussieht, darf vielleicht auch noch mitspielen...

    Die Meisten dieser Interessenten kommen ja aus den Reihen der Bekannten/Verwandten der Mitglieder, da finde ich es doppelt schwieirg da eine Empfehlung abzugeben.
    Und bei uns gibt es eben keinen Plan B, sondern nur das IPO Training und daran wird sich auch nichts ändern.

    Bisher hat sich das Problem immer von alleine gegeben, die Leute haben ihre 10er Karte abgearbeitet und waren dann wieder weg, aber jetzt bleiben mehr hängen. Eigentlich etwas positives, aber eben aktuell mehr Belastung als Gewinn.

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