• Da hast du recht Susanne, deshalb verzichte ich auch auf positive Strafe. Aber WENN man sich dessen bedient, finde ich es feige sich hinter nem Knöpfchen zu verstecken. Wenn ich unangenehm Einfluß nehme (oder nehmen muss, wenns um das Leben des Hundes geht oder so), dann tue ich es offen und ehrlich.
    In meinen Augen sagt das Verstecken schon was über den Menschen aus. Es hat für mich schon eine andere Qualität ob ich meinem Hund klipp und klar zu verstehen gebe, dass das nicht geht oder ob ich den unangenehmen Teil lieber abschiebe auf irgendein Gerät oder meinetwegen auch ne andere Person ("böser Papa, liebe Mama").
    Wie gesagt, ich nehme Abstand von solchen Methoden, sie sind allenfalls eine Notlösung um den Hund oder andere zu schützen wenn der Hund noch nicht soweit erzogen ist (z.B. den Hund von der Straße zu zerren wenns sein muss, weil der da nen anderen Hund gesehen hat und noch nicht ordentlich vorbeigehen kann etc.). sie sollten nicht an der methodischen Tagesordnung stehen- meine Meinung. Aber ich sehe trotzdem die vielen Grautöne die nunmal alles hat.

  • Hm ich weiß nicht, warum man ein Knöpfchen braucht um inen Hund sicher durch in wildreiches Gebiet zu führen.
    Als wir noch in Berlin wohnten war das Thema Jagen für uns keines. Nach dem Umzug nach Bayern wurde es eins und nun nach einem weiteren Umzug ist es nur noch bedingt eins.
    In Bayern habe ich den Großen in kurzer Zeit dazu gebracht nicht nach zu hetzen und vor allem auf den Wegen zu bleiben. Bis das sicher war, war er an der Schlepp und das waren ganze 6 Monate. Der kleine Terrier ist in der Richtung etwas griffiger und macht auch vor dem mäuseln nicht halt wenn er könnte oder würde auch dem Hasen und dem Reh abends gerne etwas näher kommen. Hier ist es nicht ungewöhnlich, dass das Wild am Hof vorbei geht oder auf der Straße steht oder direkt neben uns aufgeht. Der Terier darf inzwischen auch an der Schlepp laufen, weil er inzwischen gelernt hat auf den Wegen zu bleiben, Wild anzuzeigen und sich zu mir umzuorientieren um dann mit mir gemeinsam was zu machen. Effektiv arbeite ich mit dem Knopf an dem Problem noch keine 4 Monate. Streckenweise kann er sogar ohne Leine laufen.

    Warum habe ich das ohne Knöpfchen geschafft? Weil ich mich auf meine Hunde einlasse und mit ihnen gemeinsam Erlebnisse schaffe, die in der Situation viel spannender sind als das Wild, weil ich mich damit auseinander gesetzt habe, welche Art der Belohnung wann und wie am besten greift und weil ich einfach Konsequent war und auf einen sehr guten Grundgehorsam mit Impulskontrolle und Frustrationsmanagement wertlege.

    Von daher wenn ein Hund ein guten Grundgehorsam hat, warum braucht es dann einen Sprüher? Mein Hund kann auch schon 10 m hinter was hergesprungen sein, weil wir zum Beispiel von einem Reh auf der Wiese überrascht wurden, aber wenn ich rufe, kommt er zurück. Ist es nicht so, dann ist der Grundgehorsam wohl doch noch nicht so gut und sollte nicht als solches bezeichnet werden.

    Von daher finde ich es immer noch besser den Hund dazu zu Motivieren, mit dem Menschen etwas gemeinsam zu machen und dazu muss ich generell mehr mit meinem Hund machen und zwar spannende Sachen, damit der Hund sich dann auch von dem spannenden Reiz eines Wildtieres abwenden kann und in die Interaktion mit dem Menschen kommt.

    Zum Thema ach so tolles Sprühhalsband: Ich hatte mal mit einem Hund zu tun, der sehr aggressiv reagierte und auch Leute verletzt hat, die sich seinem Hals nähern wollten. Normales streicheln oder andere Aufmerksamkeiten waren gar nicht möglich. Warum, weil der Besitzer auf Anraten eines Trainers mit einem so tollen Sprühhalsband gearbeitet haben und den ohnehin ängstlichen Hund noch mehr verängstigt hatten und auf alles was in die Nähe seines Hals kam mit Abwehrverhalten reagierte. Das Grundproblem, warum dieses Halsband angeschafft und an dem Hund befestigt wurde, wurde damit übrigens nicht gelöst, wie auch, wenn der Trainer das Symptom gsehen hat, aber nicht die Ursachen.

  • Ich hab mal eine Frage.

    Es heißt ja immer Hunde mit jagdtrieb ( egal wie doll) sollen nicht in die Hände von Personen, die damit keine Erfahrung haben. Aber wie sollen die Personen damit Erfahrung bekommen, wenn sie solche Hunde nicht halten sollen?
    Wir möchten uns ja gerne als Pflegestelle anbieten und da kann es ja sein, dass wir einen Hund bekommen der einen jagdtrieb hat ( wenn er auch vielleicht nicht so doll ausgeprägt ist). Aber wir haben mit solchen Hunden noch keine Erfahrung. Da bei unserer Hündin und bei unserem damaligen Rotti egal was vor die Nase hüpfen kann.

    Lg
    Sacco

  • Ich denke, wenn man sich im klaren ist, was auf einem zukommen kann und sich entsprechende Strategien zu recht legt und vor allem dann die Ruhe bewahrt und nicht alles auf einmal will und einfach eines nach dem anderen angeht und ein Management entwickelt, sollte das kein Problem sein.
    Allerdings sollte man sich darüber im klaren sein, das man eben mit dem Hund etwas unternehmen und machen muss.

  • Das ist für uns selbstverständlich. Und wir beschäftigen uns auch schon mit dem Thema Jagen, da wir nicht wenn es denn irgendwann so weit sein sollte, erst damit anfangen wollen/müssen und schon etwas vorbereitet sind.

    Lg
    Sacco

  • Ist es ein Jäger, also ein Hund, der sehr stark jagdlich veranlagt ist und nicht nur aus Mangel an Beschäftigung sich seine Zeit im Wald etc. vertreiben will, dann halte ich ein Sprühhalsband zum Teil für sinnvoll. Das Sprühhalsband hat nicht den Hintergrund, den Hund in irgend einer Art zu bestrafen, sondern es will den Jäger lediglich aus dem Trott vom Jagen rausbringen. Hast du aber keinen ambitionierten Jäger, dann würde ich viel mehr versuchen die Runden interessanter zu gestalten ;)

    Aber generell ablehnen und verurteilen würde ich solch ein Halsband nicht.

  • Zitat

    Das Sprühhalsband hat nicht den Hintergrund, den Hund in irgend einer Art zu bestrafen, sondern es will den Jäger lediglich aus dem Trott vom Jagen rausbringen.

    Und wozu braucht es da ein Sprühhalsband oder ähnliches?

  • Zitat

    Das Sprühhalsband hat nicht den Hintergrund, den Hund in irgend einer Art zu bestrafen, sondern es will den Jäger lediglich aus dem Trott vom Jagen rausbringen.

    Da muesste dann schon Salzsaeure rausschiessen um meine Huendin vom Jagen abzuhalten wenn sie ein rennendes Karnickel sichtet :D

  • Zitat

    Und wozu braucht es da ein Sprühhalsband oder ähnliches?

    Hinterherrufen bringt nichts, Hund 1:0.

    Zitat

    Da muesste dann schon Salzsaeure rausschiessen um meine Huendin vom Jagen abzuhalten wenn sie ein rennendes Karnickel sichtet :D

    Glaub ich eher weniger.

  • Zitat

    Hinterherrufen bringt nichts, Hund 1:0.

    Dann würde ich mir mal Gedanken über den Gehorsam und die Beziehung sowie die Impulskontrolle machen und mich fragen, warum ich einen Hund der nicht auf mein Rufen reagiert, ungesichert laufen lasse.

    Also bitte wozu braucht es Sprühhalsbänder und Co?

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