Umgedrehte Aggression - wie damit umgehn?

  • Zitat

    Ich glaube ehrlich gesagt eher, dass du die Sichtweise der TS ziemlich falsch interpretierst.


    Okay... Mag sein.
    Wenn dem so ist tut es mir leid.
    Bei mir kam es geschrieben anders an. man sieht halt die Leute mit ihrem Hund immer nicht.

  • Also ich glaub auch, dass du mich da falsch verstehst.
    Für mich ist ein Befehl nichts negativ besetztes, bei dir glaub ich schon. Für mich ist ein Befehl auch nix anderes als ein Signal und Befehl heißt bei mir nicht, dass ich diesen gleich streng ausspreche.


    Das switchen zwischen Lob- und ernsthafter Stimme mach ich auf jeden Fall auch. Auch beim Pferd ;)
    Wie du schon geschrieben hast, wie soll der Hund/ das Pferd sonst merken, dass er/es was richtig gemacht hat.
    Ich denke ich mach das nicht immer perfekt, aber das ist mMn menschlich.


    Und angenehm ist es grad in der Lernphase für meinen Hund nicht immer. Weil natürlich wärs für ihn angenehmer jetzt einfach mal loszupreschen um nen Jogger zu jagen, aber das verhindere ich. Trotzdem versuche ich es für ihn leicht zu machen.
    Letztens in der Prüfung über Kulturelle Bildung und Ästhetik war so ein spannender Satz gefragt:
    "Lernen findet am Widerstand statt. Erfolgreiches Lernen ist, wenn der Widerstand überwunden wurde."
    Das passt ganz gut finde ich. Wobei natürlich nicht gemeint ist den Widerstand zu brechen, sondern Interesse zu wecken und neugierig zu machen und manchmal einfach zu überlisten.


    Beim Clicker haben wir übrigens die gleiche Meinung. Ich mag das auch nicht sonderlich ;)

  • Hallo Anja,


    ich glaube, dass du auf einem guten Weg bist und kann in deinen Antworten und Fragen nichts tierschutzrelevantes entdecken. Ich glaube auch, dass deine "innere Einstellung" passt. ;)


    Zum Thema Befehl, Kommando, was weiß ich kann man ja mal Wikipedia bemühen, da gibt es mehr als nur die militärische Interpretation.



    Ich persönlich habe allerdings noch nie nach einem "Platz gefragt", denn das würde beinhalten, dass der Hund auch "Nein, danke" sagen darf; und wenn ich Platz sage, dann meine ich das so, und zwar unmissverständlich.


    Bei manchen Antworten hier finde ich, dass die Hundeerziehung sehr esoterisch angegangen wird, aber jeder wie er mag. :smile:


    VG


    Arnie

  • Zitat


    Ich persönlich habe allerdings noch nie nach einem "Platz gefragt", denn das würde beinhalten, dass der Hund auch "Nein, danke" sagen darf; und wenn ich Platz sage, dann meine ich das so, und zwar unmissverständlich.


    :gut:


    Eben, da es darüber keine 2 Meinungen gibt, erfrage ich eine Platz auch nicht .. und auch kein "Komm", dass jedoch schließt nicht aus, dass ich nicht trotzdem nett zu meinem Hund sein kann :D .

  • Zitat


    Letztens in der Prüfung über Kulturelle Bildung und Ästhetik war so ein spannender Satz gefragt:
    "Lernen findet am Widerstand statt. Erfolgreiches Lernen ist, wenn der Widerstand überwunden wurde."
    Das passt ganz gut finde ich. Wobei natürlich nicht gemeint ist den Widerstand zu brechen, sondern Interesse zu wecken und neugierig zu machen und manchmal einfach zu überlisten.


    Beim Clicker haben wir übrigens die gleiche Meinung. Ich mag das auch nicht sonderlich ;)


    Anders gesagt: man muss die "Komfortzone des Bekannten verlassen" um neues zu lernen - das sieht dann nicht immer entspannt aus, bis die neue "Komfortgrenze" Normalität ist, dann fand Lernen statt :-)


    Esotherisch mag man finden was man mag, ich arbeite mit Hunden und Pferden nicht mit "Befehlen", sondern mit Angeboten, die der Hund annehmen sollte, sonst wird es unangenehm.
    Für mich ist das ein Unterschied, ob ich streng den Namen rufe oder Platz, oder ob ich freundlich den Namen rufe oder Platz sage und die Nichtausführung "negativ" belege.


    Das heißt nicht, dass der Hund eine Wahl hat wenn ich ihn rufe. Oder er auch nein sagen könnte.
    Das ist eine Fehlinterpreation dessen was ich sage/meine.

  • Zitat

    Ich persönlich habe allerdings noch nie nach einem "Platz gefragt", denn das würde beinhalten, dass der Hund auch "Nein, danke" sagen darf; und wenn ich Platz sage, dann meine ich das so, und zwar unmissverständlich.


    Ich meine es auch so, aber ich kann das "Platz" als "angenehmen grünen Bereich" anlegen (Futter, Entspannung, Loben) und dessen Missachtung massiv ahnden, sofort aber wieder umschwenken wenn er im Platz ist usw. - oder ich kann den Hund "grob" ins Platz bringen, ggf. runterdrücken oder anbrüllen, er liegt dann auch, aber das Platz ist nicht mehr angenehm, sondern Zwang, er liegt ungern.
    In beiden Fällen liegt der Hund zuverlässig, aber die Haltung, Einstellung, Emotion ist eine andere.


    Ich sehe da im Gegenzug zu euch einen klaren Unterschied.

  • Ich glaube wir reden aneinander vorbei.


    Deshalb nochmal die Frage ... warum gehst du davon aus, dass Anja anders arbeitet? Für mich hört sich das an nach dem selben Seremon, nur in anderem Kleidchen ;) .

  • Ich gehe (nicht mehr) unbedingt davon aus. Warum gehst du davon aus, dass ich davon ausgehe? :???:
    Ich versuche meine grunsätzliche Meinung zu erklären, weil sie viele anscheinend nicht verstanden haben.
    Ausgehend vom geschriebenen Wort "Befehl", weil ich (!) das halt nicht optimal finde.


    Auch wenn das wieder esotherisch klingt, Worte sind Informationen - und "Freude" löst eine andere Emotion aus als "Befehl" - damit eine andere Einstellung und andere Wirkung im Umfeld (auf den Hund).
    Daher ist m.M.n. das "Kleidchen" nicht ganz egal :-)


    Man kann seine Meinung doch auch mal schreiben ohne "gegeneinander" zu sein, sich vielleicht sogar einig zu sein.
    Oder muss/darf man hier IMEMR nur streiten?

  • Zitat

    Ich meine es auch so, aber ich kann das "Platz" als "angenehmen grünen Bereich" anlegen (Futter, Entspannung, Loben) und dessen Missachtung massiv ahnden, sofort aber wieder umschwenken wenn er im Platz ist usw. - oder ich kann den Hund "grob" ins Platz bringen, ggf. runterdrücken oder anbrüllen, er liegt dann auch, aber das Platz ist nicht mehr angenehm, sondern Zwang, er liegt ungern.
    In beiden Fällen liegt der Hund zuverlässig, aber die Haltung, Einstellung, Emotion ist eine andere.


    Ich sehe da im Gegenzug zu euch einen klaren Unterschied.


    Ich glaube auch, dass wir von zwei total unterschiedlichen Dingen reden.
    Selbstverständlich ist das "Platz" positiv angelegt. Im Aufbau erst mit Leckerchen in der Hand, dann ohne, dann ohne Sichtzeichen, dann ohne den Hund anzuschauen, dann von wechselnden Perspektiven usw. immer positiv belegt, solange der Hund in der Lernphase ist.
    Der Hund hat selbstverständlich in der Lernphase keinen Stress, warum auch?
    Legt sich dann irgendwann der Hund zuverlässig, von mir aus auf einem 2 stündigen Spaziergang zuverlässig 10 mal in bsw. 10 m Abstand zu mir, ohne Sichtkontakt auf das Platz"kommando" hin, danach selbstverständlich jedesmal Lob, Spiel Lecker, was weiß ich, belohnt, bin ich der Auffassung, der Hund hat verstanden, was ich von ihm will. Das aber kann Monate dauern,
    Jetzt kommt der Moment, wo ich das Kommando "abrufe". Und jetzt ist es mir ehrlich gesagt egal, ob der Hund Stress damit hat oder nicht, denn - zumindest bei meinen beiden Hunden - wenn die beiden einem Hasen, Fahrradfahrer hinterherwollen und ich sie ins Platz "befehle",
    dann dürfen sie nicht hinterher, obwohl sie wollen. Und das finden die stressig! Und blöd!



    Und selbstverständlich, wenn sie dann auch liegen, ist Superparty angesagt. Immer! Und ich habe noch nie einen Hund ins Platz gedrückt.


    Ich formuliere das aber nicht als Frage; schon damit ich keine Missachtung massiv strafen muss.
    Ich bin klar für meinen Hund, und ich mache auch keine Angebote.


    VG


    Arnie


    (und Esoterik schreibt man tatsächlich ohne h)

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