Der Jagdhunde Austausch Thread

  • Zitat

    Achso, zimperlich sind die meisten Engländer natürlich nicht. Da wird geruckt was die Moxon herhält und dem Hund mit dem "Heeling Stick" (da haben wir wieder die Gerte ;) ) eins über den Po bzw. den Fang gebraten.

    http://www.youtube.com/watch?v=zS79jZJoMcY&feature=related


    Ja, rucken tut Lisett, ABER: "Heeling stick" verwendet er keinen (ich besitze die DVD-Box), und "was die Moxon herhält" ist zumindest in seinem Fall etwas übertrieben. Auf Leinenführigkeit und "heelwork" legen die Spaniel-Trialler in GB ohnehin relativ wenig Wert. Ansonsten bildet Lisett sehr ruhig und (wenigstens für deutsche und österreichische Jagdhundeverhältnisse) sanft aus. Und die Hunde arbeiten dementsprechend freudigst. Die Lisett-Defensio war jetzt ein bisserl OT, sorry! Aber er ist eben, was die Arbeit mit FT-Spaniels betrifft, sowas wie ein Held für mich (vielleicht wenn wir einmal die Fußarbeit beiseite lassen)... ;)
    Und da schmeiß ich doch auch gleich ein Video dazu:
    http://www.youtube.com/watch?v=UfzLrCAU550

  • Moin,

    niemand muss hier irgendwen ins Reich der Legenden schicken, aber Hundeausbilder, die die Hegewald Prüfung ablegen (bei der es, zumindest zu meiner aktiven Zeit noch so war, das man Katzen für die notwendige Härteprüfunf bereit hielt, falls der Hund das nicht bereits unter Zeugen irgendwo anders erledigt hatte) die finde ich doch zweifelhaft..... man nennt das bei den DD legal, weil nur Hunde mit Härtenachweis züchten dürfen - nun ja.... ist natürlich auch etwas, von dem man die Öffentlichkeit weitgehend ausschließt.

    Und wie weit die beiden Damen nun mit anderen Hunden kommen, lasse ich offen. Ich kenne Vizlas, die sind eine ganz besondere Sorte Mäuse, da reicht schon das erheben der Stimme und sie sinken in sich zusammen..... meiner würde sich hinlegen und gemütlich denken "So, fertig für heute!", der Vizla meiner Ausbilderen war beim selben Ton zu Tode betrübt....

    Zudem habe ich mehrere Hundetrainer detailliert beobachtet und ich hab immer das Gefühl gehabt, das sie weitaus mehr "können" als sie zeigen - mehr tun auch, als sie zeigen wollen.

    Und ja, Jagdhunde arbeiten häufig weit weg von einem, sie müssen selbstständige Entscheidungen treffen und manchmal auch gegen Befehl (wenn der Jäger mal nicht peilt, das da was los ist) losgehen, und sie probieren es alle, lieber etwas anderes zu tun, als schon wieder das gleiche.... ich erinnere mich an meine VGP, da hatten in der Nacht Sauen gegraben, an der Stelle, an der der Fuchs lag und die waren noch nicht weit, wir hatten große Probleme, die Hunde zum Apport zu bewegen.... und grad hier weiß mein Hund auch ganz genau, wieweit mein Einwirkungsbereich geht, da gibt`s Spezialisten, die gehorchen auf`s Wort, im 30 mtr. Umkreis um den Führer, aber wehe sie sind drüber, da geht nichts mehr..... und sie wissen auch, Schleppleine (damit arbeiten wir zu Beginn beim Apport) heißt immer "unter Kontrolle", so einige gehen ab und durch, samt Schleppwild, wenn die weg ist - alles neue Herausforderungen, an dessen Ende aber stehen muss "SO nicht!"

    Zwangsapport ist für mich auch ein stetes wiederholen des gleichen Tuns, ich bin jemand, der meint, wenn die Aufgabe geklappt und ung gut gelaufen ist, wiederhole ich sie vielleicht noch einmal, aber heute dann nicht wieder. Soll meinem Hund ja nicht langweilig werden.... Wir haben in großen Gruppen apportieren gelernt, weil ein Hund auf einer Gesellschaftsjagd vielleicht doch an anderen Hunden vorbei muss, an anderen Jägern vorbei muss und weil Beuteneid durchaus häufig vorkommt, man kann so etwas üben. Bei Gruppen klappt das nur, weil sie gelernt haben, das jeder dran ist, zu seiner Zeit real life und im Training.

    Und ja, jung anfangen..... Malik kam mit 9 Wochen auf die Wiese zum Welpenjagdhundekurs und als er 12 Wochen alt war, ging`s in die jagdliche Ausbildung, er hat seinen Schuß am Wasser bereits im Oktober als Jüngster mit Bravour bestanden..... und hätte in seinem ersten Jahr mit auf die Gesellschaftsjagden gehen können, aber ich fand ihn zu jung für das Getümmel im Staatsforst und hab noch ein Jahr und zwei Prüfungen gewartet; ein Jahr später war er erwachsener und nicht mehr so stürmisch. Mit vier Monaten hat er seine erste lebende Ente (ungeplant, sie war verletzt) gefangen und gebracht - und wollte sie nicht, weil es das erste lebende Wild für ihn war, abgeben. Da hab ich auch nicht zugesehen..... sondern stand dicht am Wasser, als er angeschwommen kam... mit ernster Ansage klappte es dann auch.

    Wenn man früh mit der Ausbildung beginnt können sich auch eher wenig Fehler einschleichen, es gibt auch erstaunlich viele Hundehalter und -schulen, die meinen, da beginnen wir dann mal erst, wenn der Hund wenigstens ein halbes Jahr alt ist....

    Und die andere Seite ist, das viele Hunde gar nicht mehr das breite Repertoire ihrer Ausbildung brauchen, wenn sie fertig sind, die Vorsteher sind zwar Vollgebrauchsjagdhunde, aber nicht jeder Jäger hat jedes Wild und jede Möglichkeit zur Arbeit. So fällt dann das ein oder andere auch wieder runter.

    Ich bin aber selbst sehr fasziniert von Gruppen apportierender Hunde, vielleicht weil ich die Arbeit dahinter sehe, und nicht glaube, das entsteht von allein..... mein Ausbilder hat immer gesagt "ein, im Apport gut durchgearbeiteter Hund, apportiert einfach alles.... tut er es nicht, mangelt es an der Ausbildung!" und so ist es, egal ob ich meinen Schlüssel verloren hab, oder in Schweden der Frisbee unauffindbar ist, oder sonstwas, er findet es und bringt es. Es muss kein Wild sein, ich glaube, das macht den Unterschied." Und bis heute tauschen wir, Frolic gegen Beute, wie immer die auch aussehen mag....

    Sundri

  • Zitat


    Ja, rucken tut Lisett, ABER: "Heeling stick" verwendet er keinen (ich besitze die DVD-Box), und "was die Moxon herhält" ist zumindest in seinem Fall etwas übertrieben. Auf Leinenführigkeit und "heelwork" legen die Spaniel-Trialler in GB ohnehin relativ wenig Wert. Ansonsten bildet Lisett sehr ruhig und (wenigstens für deutsche und österreichische Jagdhundeverhältnisse) sanft aus. Und die Hunde arbeiten dementsprechend freudigst. Die Lisett-Defensio war jetzt ein bisserl OT, sorry! Aber er ist eben, was die Arbeit mit FT-Spaniels betrifft, sowas wie ein Held für mich (vielleicht wenn wir einmal die Fußarbeit beiseite lassen)... ;)

    Keine Frage, dass der Mann etwas kann und man viel von ihm lernen kann :D.

    Und ja, ich stimme dir auch zu, dass das im Vergleich zu den von mir besuchten Jagdgebrauchshundkursen Wattebällchenwerfen ist ;) .

    PS: Stell doch mal Videos und Fotos von deinen Tierchen hier rein, ich liebe FT-Springers und Cockers! :fondof:

  • Mach ich bei Gelegenheit. Diese FT-Hündchen sind natürlich ein Glücksfall für jemanden (wie mich), der es nicht so mit Zwangsmethoden hat, aber zugleich zur Ungeduld neigt. Überwiegend sind sie extrem kooperativ und wollen ohnehin ziemlich genau das, was man von ihnen erwartet: wuselig jagen und apportieren, was das Zeug hält.:-)

  • Zitat

    Ich erinnere mich an einen Hund in der Ausbildung, der durch gar nix ins Down zu bekommen war, ging das Wild ab, war der Hund weg..... no way, was haben die alles versucht, Schleppleine, Anbrüllen, Stachelhalsung, nix.... eines Tages, es war Januar, ging er wieder hinter dem Hasen los. Herrchen pfiff und wie der Zufall es wollte, in dem Moment, indem er den Pfiff überhörte (man sah das an einer leichten Anspannung im Körper) trat er auf eine zugefrorene Furche, überschlug sich, krachte auf den Acker und lag..... ich kenn keinen Hund, der anschließend so zuverlässig liegt, wie dieser.... der legt sich noch im Pfeiffen mitten im Sprung runter. Also Vermeidung ist schon, klug angewendet, eine Alternative.

    Solch ein ähnliches Erlebnis kann auch ich beschreiben:

    Regen und eine Koppel mit Galloway - Kühen. Nicht der übliche Stromzaun...sah viel stärker aus.
    Meine kleine Hündin ist unten durchgeschlüpft und der Springer wollte es nachmachen....

    Im selben und / oder rechtzeitigen Moment schrie ich "nicht dahin" - zu spät, weil Hund den Zaun schon berührt hat (mit nassem Fell)....er wich zurück und winselte....
    Daraufhin ging ich in die Hocke, bis er zu mir angeschlichen kam und ich übte mich in Mutter Theresa....

    Fazit: wenn wir unterwegs sind und ich sage "nicht dahin", geht Hund zurück b.z.w. unterbricht sein z. B. "ich will jetzt da unbedingt hin, um mich Nasentechnisch fest zu saugen" Vorhaben....

    Es klingt vielleicht gemein...., aber es war nicht meine Schuld, dennoch hat der Hund daraus gelernt b.z.w. fand eine Verknüpfung statt und ich mache es mir einfach zum Nutzen....

    Das war purer Zufall, weil ich den Hund eigentlich schützen wollte (ja, super menschliche Denkweise)...

    Ehrlich gesagt, bin ich heute ein bißchen froh, diese Erfahrung gesammelt zu haben.....

    Ich bin auch nicht nur Wattebauschwerfer, weiß aber, dass es liebevoll konsequent sehr gut laufen kann und ich verabscheue es, wenn man aus purem Egoismus diverse Erziehungsmittel einsetzt...

    Trotzdem habe ich mir und meinem Hund durch diesen Zufall sehr viele Freiheiten verschaffen können...mehr, als ich mir jemals vorstellen konnte....und nein, die Wirkung "nicht dahin" hat bis heute nicht nachgelassen, wenn ich sie auch nur selten einsetzen muss (damit meine ich die ausgesprochenen Worte).
    Der Hund läuft auch nicht panisch durch die Gegend, in der Erwartung, dass ich die bösen Worte sage....im Gegenteil.

    Ich habe nicht den Eindruck, dass er auf Grund seiner Erfahrung schreckhaft oder ängstlich b.z.w. mit Meideverhalten reagiert, sondern sich eher auf meine Erfahrungen verlässt....

  • Moin,

    ich mag diese Gruppen von arbeitenden Springern auch unglaublich gern, oder auch Gruppen von anderen apportierenden Hunden, irgendwo hab ich mal Labradore gesehen, die so arbeiten, sehr spannend.... und die bringen ja, wie kaum andere Hunde, das apportieren angewölft mit. Ich kenne auch welche auf der Fährte, 48 Stunden (eine wirkliche Herausforderung für jeden Hund und ganz hohe Schule), aber ihr eigentlicher Job besteht eben im Apportieren nach dem Schuß.

    Wobei das harte Rucken an der Leine, damit der Hund nicht los läuft ist auch ganz schön heftig..... grad bei einer so schmalen Halsung finde ich das nicht gewaltfrei. Der sitzt am Ende zu Beginn nur, weil er das Rucken nicht mag, auch nicht schön. Das verschwindet zwar mit zunehmender Erfahrung (ich darf irgendwann immer los), ist aber, meiner Meinung nach, nicht gewaltfrei aufgebaut.

    Es gibt so viele spezialisierte Jagdhunde, auch eine Meute von Podencos ist unglaublich spannend, oder die Lebendstellenden Jagdhunde aus den wirklich heißen Ländern, die das Wild am Platz binden, bis der Jäger da ist. Lundehunde - heute kaum noch im Einsatz, aber eben ganz große Spezialisten, Lebendapportierer, ihnen fehlen sogar bestimmte Zähne.... es gibt für jede Jagdart (und ich finde nicht jede gut) spezielle Hunde.

    Unsere Vollgebrauchsjagdhunde, Vorsteher, Stöberer und Apportierer, die auf alles ausgebildet werden, sind nur ein Zeichen an unsere angepasste Zeit. Früher war Jagdhundehaltung höfisch, da gab es Hundemeister und die Besten lagen zu Füßen ihres Herren (Wild war auch in der Ernährung eine wichtige Ressource), heute ist das alles anders, da haben Jäger einen Hund, obwohl sie nur 4 mal im Jahr zur Staatsjagd gehen und kein eigenes Revier besitzen, da fehlt tägliche, praktische Übung und wenn es nur ein schlichter Reviergang ist.

    Ich glaube, das Vermeidung, gut praktiziert mehr bewirkt als jahrelanges Wattebauschwerfen, wie Welsh Aussie beschreibt, manchmal reicht ein einziges Mal für ein ganzes Leben.... das geht auch anders, ein Bekannter hatte sich einen Münsti geholt, 8 Wochen alt, total süß..... der läuft draußen im Garten frei herum und nähert sich einem Busch, schießt eine Amsel raus und greift den Welpen an - weil sie darin brütete - der hat sich so erschreckt, das er Zeit seines Lebens eine höllische Angst vor Amseln hatte. Nur vor Amseln! Das war nun nix was irgendein Jäger brauchte, einen Hund der vor Amseln reißaus nahm.... die gibt`s ja auch überall und das hat manches Mal für Lacher gesorgt. Zum Glück war mein Bekannte selbstbewusst und nahm das nicht persönlich und hat seinen Hund nicht unter Druck gesetzt.... er hat alles mögliche versucht, das rückgängig zu machen, hat aber alles nicht geholfen, von daher....

    Und ich kenne auch den Hype der vor jagdlichen Prüfungen statt findet, den persönlichen Ehrgeiz der Jäger (die meisten sind eben Männer und "mein Haus, mein Auto, mein Hund" scheint irgendwie genetisch veranlagt) die vergessen dann schnell mal, das ihr Hund eben nur ein Hund und kein Jagdgebrauchsgegenstand ist. Die besserene Hunde sind eben nicht die mit den vielen Punkten (da wird eben doch viel unter klinischen Bedingungen gelernt) sondern die, die später im Jagdbetrieb täglich ihren Hund stehen. Und da muss ich sehen, was mir wichtig ist, einer, der jede Fährte findet oder einer der alles apportiert? Hunde haben ebenso wie wir Stärken und Schwächen. Ich wähle aus, für mich, mein Wild, mein Revier.

    Hündinnen werden sehr oft nur auf Prüfungen geführt, sie gehen in die Zucht, sollen zeigen, welches Potential sie haben und gehen seltend im Jagdbetrieb und den täglichen Bedingungen. Find ich fragwürdig....

    So, Euch erst mal einen schönen Tag
    Sundri

    P.S. Welsh Aussie, Dankeschön. Es gibt für mich einen deutlichen Unterschied zwischen Gewalt in der Erziehung und dem Mittel Vermeidung in der Anwendung. Klug gemacht, sollte so etwas nur ein einziges Mal bewusst, gezielt und ordentlich aufgebaut statt finden, danach nie wieder - die meisten aber haben sowas von "Hah, dem zeig ich es jetzt aber mal" in sich und dann wird`s brutal...... und im Grunde sind es Führerfehler, die so angegangen werden.

  • Zitat

    .. Es gibt für mich einen deutlichen Unterschied zwischen Gewalt in der Erziehung und dem Mittel Vermeidung in der Anwendung. Klug gemacht, sollte so etwas nur ein einziges Mal bewusst, gezielt und ordentlich aufgebaut statt finden, danach nie wieder - die meisten aber haben sowas von "Hah, dem zeig ich es jetzt aber mal" in sich und dann wird`s brutal...... und im Grunde sind es Führerfehler, die so angegangen werden.


    :gut:

  • Zitat

    [...], heute ist das alles anders, da haben Jäger einen Hund, obwohl sie nur 4 mal im Jahr zur Staatsjagd gehen und kein eigenes Revier besitzen, da fehlt tägliche, praktische Übung und wenn es nur ein schlichter Reviergang ist.

    Ich kenne so manche Jagdhundehalter(innen) die über den Hund zur Jagd gekommen sind und nicht über regelmäßige Jagdgelegenheiten verfügen, zum Teil weil sie auch einfach zu wenig ländlich wohnen. Dann wird in der Jagdsaison 1-2 mal im Monat durch halb Deutschland gereist um überhaupt mal irgendwo mit durchgehen zu dürfen. Mit dem Hund (meist Vorsteher) wird zwar hart trainiert, aber bei der Drückjagd macht er sich dann doch selbstständig.

    Ganz anders hielt es ein älterer Jäger den ich im Sommer in der Eifel traf. Dem gehörte ein größeres Revier, der hatte dort etliche Hochsitze von denen aus er auf Reh- oder Schwarzwild ansaß. Einen Jagdhund hatte er auch dabei, für den Fall, dass das Wild mal nicht sofort lag und nachgesucht werden musste - eine Mischung aus Hannoveraner und BGS. Drück- oder Treibjagd, gäbe es bei ihm nur 1 mal im Jahr, ansonsten würde er ausschließlich vom Stand aus ansitzen.
    So klingt Jagd, inklusive der Jagdhundeauswahl für mich plausibel.

  • Volle Zustimmung, Sundri. Übrigens schön, von einer Jägerin zu Ausgewogenes zu lesen. In den Jagdforen, in denen ich mich sonst gerne herumtreibe, geht's nämlich bisweilen ziemlich läppisch-machistisch zu (auch wenn's eh nur ein paar wenige sind, die ständig glauben, den Härtesten/die Härteste unter der Sonne markieren bzw. mit Apodiktik brillieren zu müssen).

    Nun ja, fast volle Zustimmung, wenn sich das Folgende auf Lisett bezieht:

    Zitat

    Wobei das harte Rucken an der Leine, damit der Hund nicht los läuft ist auch ganz schön heftig..... grad bei einer so schmalen Halsung finde ich das nicht gewaltfrei. Der sitzt am Ende zu Beginn nur, weil er das Rucken nicht mag, auch nicht schön. Das verschwindet zwar mit zunehmender Erfahrung (ich darf irgendwann immer los), ist aber, meiner Meinung nach, nicht gewaltfrei aufgebaut.

    Abgesehen davon, dass dieser Ausschnitt nicht sehr repräsentativ ist: So heftig ist das Rucken auch wieder nicht, dass ich mir deswegen einen Kopf machen würde. Manchmal weiß ich nicht, ob es sich bei den Einwänden um moralische Einwände oder um Zweifel in Bezug auf die Effizienz handelt. Der gezeigte Leinenruck (mit anschließendem Lob fürs - nicht ganz freiwillige - Sitzen) überschreitet für mich jedenfalls nicht die Schwelle zum moralisch Bedenklichen. Was die Effizienz betrifft, so gibt es derzeit kaum einen erfolgreicheren Arbeitsspanieltrainer. Glaube nicht, dass eine andere Methode Lisetts Hunde signifikant besser machen würde (auch wenn mein kleiner Rudi ganz schnell ohne Leinenruck "steady" war, wenn es um's Apportieren ging).

    Überhaupt liegt einem Trialler nichts ferner, als den dominanten Herrn hervorzukehren. Um so freudig arbeitende Hunde zu bekommen, dass man Trials gewinnen kann, muss man das Training sehr gewaltfrei aufbauen und sich weitgehend auf die Kanalisierung instrinsisch motivierten Verhaltens beschränken (bei Lisett gibt es kaum ein lautes Wort). Mit einem Hund, der so viel Unbehagen in der Nähe seiner Führers ausstrahlt, wie manche Hunde auf hiesigen Jagden (aber wohl auch in GB), bräuchte man bei einem Field Trial gar nicht erst anzutanzen.

    Was meinst du mit "ich darf irgendwann immer los"? Für Trial-Hunde gilt nämlich: Ob der Hund bei einem Trial zum Apport geschickt werden darf, bestimmen die Richter, und wenn der Hund eigenmächtig apportiert, ist er draußen.

    Liebe Grüße,
    der Anwalt von David Lisett ;)

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