Ruhiger durch getreidefreies Futter?
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Ich hab's oben schon geschrieben, dass ich Rinderbrustbein als tägliche Basis füttere, dieses besteht etwa zu je einem Drittel aus Fleisch, Fett und Knochen.
(Ergänzt durch Innereien, Gemüse, Nudeln, Fisch, Knochen, Herz, Blut etc.)mehrere Faktoren spielen bei der Energieversorgung eine Rolle. Zum Beispiel , das Gewicht, die Aktivität des Hundes , Aussentemperaturen ( Hitze/Kälte) und der Fettgehalt der verschiedenen Fleischstücke.
Als erste Orientierungshilfe ,wieviel Kalorien dein Hund tgl. benötigt, ist dieser Futterrechner empfehlenswert.
http://www.futtermedicus.de/futterrechner.html
Ein Beispiel: Ein 20 kg Hund benötigt z.B. tgl. ca. 1000 Kalorien.
Bei einer kohlenhydratfreien Ernährung, mit sagen wir mal, 300-350 g magerem Fleisch, müsste die Ration mit ca. 80 g reinem Fett aufgestockt werden , damit o.a.Energiedichte erreicht wird.Viele Hunde haben allerdings ernährungsbedingte Empfindlichkeiten, d.h. sie können Fett nur in einem begrenzten Maße verdauen. Da bringt eine fettlastige , kohlenhydratarme Ernährung eher gesundheitliche Nachteile.
Die Fetttoleranz des Hundes zeigt sich in schmierigen, übelriechenden und gelblichen Kotabsatz.Deshalb macht es Sinn die Energieversorgung auf zwei Säulen zu stellen. Fette und Kohlenhydrate. Fette liefern zwar verhältnismäßig mehr Energie als Kohlenhydrate, dafür sind Kohlenhydrate für den Hund wesentlich schneller und besser verfügbar.
Vor allem, wenn er mit Nachbars Hund toben und spielen , oder einen kurzen Sprint
über die Felder machen will. Mit einer kohlenhydratarmen Ernährung ist ein Hund wenig belastbar.Wie gesagt, wird Eiweiß ( Fleisch) vorrangig zum Aufbau von Körpersubstanz benötigt. Führe ich dem Organismus aber nicht genügend Energie zu, wird das Nahrungseiweiß nicht zum Aufbau herangezogen, sondern als Energiequelle verbrannt.
Und deswegen ist die Relation von Eiweiß/Energie ein solch wichtiges Kriterium zur Beurteilung von Futtermitteln, weil nur bei ausreichender Energiezufuhr Eiweiß zum Aufbau herangezogen werden kann.Zur Schonung der Niere und auch der Leber füttert man den deshalb den Hund so, wie der Mensch sich ernähren sollte: man gibt nur soviel Eiweiß, wie zum Aufbau benötigt wird. Eine unnötige und nierenbelastende Verbrennung zur Energiegewinnung verhindert man nur dadurch, indem man den Energiebedarf ausreichend durch Fett und Kohlenhydrate deckt.
Fett ist der energiereichste Nährstoff, man braucht also vergleichsweise wenig davon, um den Energiebedarf zu decken. Durch einen übermäßig hohen Fettanteil wird die Futtermenge allerdings so klein, dass eine mechanische Sättigung nicht erzielt werden kann. Ganz ohne pflanzliche Kohlenhydrate geht es also nicht. Gerade bei eiweißbeschränkter Ernährung kann ich den Energiebedarf mit Fett alleine nicht decken.
Niereninsuffizienz ist bei Hund und Katze ein großes Problem. In der Zeitschrift Hundwelt steht in der aktuellen Ausgabe z.Zt. ein Artikel mit der Überschrift: Jeder 3.te Hund ist davon betroffen.
Auf eine sinnvolle Beschränkung der Eiweißzufuhr sollte also generell geachtet werden. Dabei spielt die Eiweißquelle eine große Rolle: Je hochwertiger ein Eiweiß, umso weniger benötigt man davon. Je minderwertiger, umso mehr muss ich zuführen, um den Bedarf zu decken.
Der wesentliche Punkt in der Getreidediskussion ist: Ohne Getreide kann die Menschheit und auch die Hundewelt nicht überleben. Der einzelne Mensch und der einzelne Hund ja, aber nicht die Gesamtheit. Getreide ist DER schnelle und weit verfügbare Energie- und Eiweißlieferant.
Obst und Gemüse sind kein Ersatz für stärkehaltige Kohlenhydrate ( Kartoffeln, Reis, Haferflocken etc.)Gemüse liefert dem Hund nur verdauungsfördernde Pflanzenfasern. Der einzig nennenswerte Stärkelieferant beim Obst ist die Banane. In größeren Mengen ungedämpft aber auch nicht anzuraten
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Wow, danke für die ausführliche Antwort!!
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Wow, danke für die ausführliche Antwort!!
noch eine kleine Anmerkung zu Verhaltungsstörungen:
es wurden Studien zu Verhaltungsstörungen bei Störungen des Fettstoffwechsel durchgeführt.
Der optimale Omega 3 Spiegel im Blut ist ein wesentlicher Faktor für seelisches Gleichgewicht.
Ein Mangel steht im Verdacht depressive Störungen bzw. Aggressionsverhalten zu fördern.
Depression ist der kleine Bruder der Aggression !
Wissenschaftler der Universität Pavia in Italien untersuchten Zusammenhänge bei 18 Deutschen
Schäferhunden, die ein gesteigertes Aggressionsverhalten aufwiesen
Bei 18 Hunden ohne Aggressionsvorgeschichte fiel auf, dass die aggressiven Hunde ein erhöhtes Verhältnis von Omega-6- zu Omega-3-Säuren aufwiesen, demnach also ein niedrigerer Omega-3-Spiegel im
Blut eine höhere Empfänglichkeit für aggressives Verhalten begünstige.Quelle: Heilen durch Ernährung erschienen in der WUFF 12/2008
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Ich habe zum Thema einige interessante Links gefunden.
In der Ernährung meines Hundes kommt Fett jetzt sicher nicht zu kurz. Rindertalg schenkt mir der Metzger, den haben wir zwischen 10 und teilw. 50% in der Ration.Ich hätte da noch eine Frage, bei all den Links finde ich bei der idealen Zusammensetzung immer nur 10% Fett.
Ist das ausreichend?Wieviel Fett, Muskelfleisch und Knochen/Knorpel würdet ihr denn in % täglich geben?
Jetzt mal abgesehen von Innereien, Blut, Gemüse und Kohlehydraten etc.
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Hol's nochmal hoch...
Weiß jemand was oder hat links zu den fettmengen?
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Knochen und Knorpel würde ich garnicht täglich geben oder wenn, dann nur in sehr geringen Mengen.
Innereien max. 1 mal die Woche. Herz zählt nicht dazu (Muskelfleisch).Fett mit 10 % ist ein Maximalwert, wenn du 15 % fütterst ist es besser, als reines Protein (also besser weniger Protein b.z.w. davon abziehen).
Ich persönlich habe meinem 23 kg schweren Hund etwa 30 - 40 % Proteine, 50 % Kohlenhydrate (Reis, Kartoffel, Nudeln - aber immer seperat), 10 % abwechselnd Innereien und / oder Knochen / Knorpel gefüttert.
Dazu habe ich verschiedene Kräuter hinzugefügt - auch abwechslungsreich.
Finde inzwischen, dass es garnicht so einfach ist, weil ich die Erfahrung gemacht habe, dass mein Hund bei gutgemeinter Proteinzugabe aufgedrehter war, als zuvor....
Hm, schwierig zu erklären.
Du hast ja noch einen sehr jungen Hund, der sicher einen anderen Bedarf hat, als ein ausgewachsener Hund.
Dabei darf man natürlich nicht vergessen, wieveil dein Hund leisten soll.... -
Ach ja, das Gemüse habe ich beinahe vergessen.
Das waren am Tag viell. auch nochmal ca. 10 - 20 %.
Ob das alle so richtig ist....? Keine Ahnung...jeder erzählt etwas anderes....auch die Bücher etc.
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Ich hol's nochmal hoch.
Keiner der was über die Fettmenge weiß? -
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Ich hol's nochmal hoch.
Keiner der was über die Fettmenge weiß?die Fettmenge ist u.a. abhängig von der Fett-Verträglichkeit des eigenen Hundes, von der Energiedichte der verschiedenen Fleischsorten ( mageres Fleisch, mittelfettes Fleisch, sehr fetthaltiges Fleisch ), dem Kohlenhydratanteil in der Ration. Eine pauschale Mengenangabe bringt dir nichts.
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die Fettmenge ist u.a. abhängig von der Fett-Verträglichkeit des eigenen Hundes, von der Energiedichte der verschiedenen Fleischsorten ( mageres Fleisch, mittelfettes Fleisch, sehr fetthaltiges Fleisch ), dem Kohlenhydratanteil in der Ration. Eine pauschale Mengenangabe bringt dir nichts.
Hi Samojana,
ist es nicht möglich, dass du ein komplettes Beispiel nennst? ;-)
Wie würdest du diese Ration in % zusammensetzten für einen jungen Hund und für einen erwachsenen Hund.
Wenn man die Ration in Beispielsweise
60% fettarmes Muskelfleisch
10% Fett
10% Knochen etc.
10% Kohlehydrate
10% Innereienzusammensetzt (jetzt mal abgesehen von Ölen, Zusätzen, Kräutern und Gemüse), was fändest du daran falsch?
Könnte der Fettanteil höher sein?
Statt was?oder
50% fettarmes Muskelfleisch
20% Fett
20% Knochen etc.
10% Kohlehydrate(Innereien lasse ich jetzt mal weg, die kann man ja hin und wieder durch Muskelfleisch ersetzten)
Und mal abgesehen von der Fettverträglichkeit, WIE ist denn die Abhängigkeit mageres Muskelfleisch, Fett, Kohlehydrate?
Danach suche ich, nicht nach einer absouten Fettmenge.Danke!
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