Tierheim laut VDH nur für erfahrene HH!?

  • Schnauzermädel :gut:


    Hier sind ja schon wieder viele Gruselgeschichten und Pauschalisierungen unterwegs.

    Was ein Anfängerhund ist, kann man nicht pauschal festlegen.
    Was für Berta G. ein prima Anfängerhund wäre, weil sie einfach mit dem Wesen des Tieres harmoniert, kann Helga B. völlig überfordern - und umgekehrt.

    Wer einen Welpen beim Züchter holt, hat sich im Vorfeld hoffentlich genaustens über die Rasse informiert und diese Tiere kennengelernt. Es wurde im Idealfall mit einem erfahrenen Hundehalter abgeklopft, ob die Charakter und Ansprüche des Hundes zum zukünftigen Menschen passen. Warum sollte das bei der Auswahl eines Tierheimhundes nicht genauso sein? Der Gang zum Tierheim ersetzt nicht die Auseinandersetzung mit dem Thema - lange bevor man sich für einen konkreten Hund interessiert.

    Wie ein Welpe, trifft dann auch auf den Tierschutzhund nicht jede Annahme zu - das ist klar.

    Man kann sich leider nicht immer darauf verlassen, dass Tierschützer oder Züchter die Situation richtig einschätzen - ich sehe hier den zukünftigen Hundehalter in der Verantwortung. Genau überlegen, was man vom Hund erwartet und was die eigenen Stärken (aber auch Schwächen) sind. Wenn ich zu Hysterie und Ungenauigkeit neige, entscheide ich mich nicht für einen Dobermann vom Züchter - aber auch nicht für einen Hund mit Angstzuständen aus dem Tierheim. Für einen anderen Menschen wiederum, der eine große innere Ruhe ausstrahlt aber dafür gelegentlich mal etwas inkonsequent ist, mag es schon wieder passen. Es ist von Hund zu Hund, von Mensch zu Mensch ganz unterschiedlich.

  • Zitat

    Genau so siehts aus. Liest man hier doch jede Woche. Hat einer seinen Hund versaut, heißt es gib ihn ab, ja und wohin, ins TH und die anderen müssen dann dafür aufkommen. Das ist zur selbstverständlichkeit geworden :/
    TH wurden für Fundhunde und Streuner geschaffen, genau wie Schnauzer schreibt.

    Es soll auch Hunde geben, die ihren Halter, durch Tod verlieren.
    Wo sollen die dann hin?
    Einschläfern, weil TH zu voll?

  • Ich persönlich hätte es mir nicht zugetraut mir als ersten Hund gleich einen Welpen ins Haus zu holen...Also habe ich mir auch vor kurzem meinen ersten eigenen Hund aus dem örtlichen TH geholt und es bisher nicht bereut. Allerdings muss ich dazu sagen, dass ich nicht ganz hundeunerfahren bin, aber ich denke auch als kompletter Hundeanfänger kann man sich einen Hund aus dem Tierheim seines Vertrauens holen. Ich finde es ist auf jeden Fall wichtig, dass du ein gutes Gefühl hast wenn du dort bist, das man sich für dich und deine Fragen Zeit nimmt etc. Ich habe den TH-Mitarbeitern gesagt, was ich einem Hund bieten kann und welche Art von Hund meiner Ansicht nach zu mir passen könnte (z.B. Temperament, Größe, Verträglichkeit...) dann haben wir und noch ein wenig unterhalten und geschaut welcher passen könnte. Ich denke dabei sollten optische Merkmale auf jeden Fall nur eine untergeordnete Rolle spielen, das Wesen des Hundes ist viel, viel wichtiger. Mein Hund ist vielleicht nicht das, was viele Leute unter einem "hübschen" Hund verstehen, aber er ist ein toller Kerl und ich finde ihn wunderschön genauso wie er ist! Mach dir auch klar was du dem Hund bieten kannst und ob dein zukünftiger Begleiter zu dir und deinem Leben passen könnte (einen Husky für die 2-Zimmer Stadtwohnung hätte es aus unserem Tierheim wohl nicht gegeben).Ich bin mit meinem Kleenen dann 3 oder 4 Mal mit ihm Gassi gewesen und habe ihn dann zu einem Probetag nach Hause geholt. Ganz sicher kann man sich bei einem Tierheimhund nie sein und man holt sich immer ein Stück weit "die Katze im Sack" aber ich denke, es lohnt sich trotzdem! Auch wenns komisch klingt, aber ich hatte auch das ein oder andere Mal das Gefühl, dass mir die Erziehung "leichter" fallen würde wenn ich den Hund von klein auf gekannt hätte, da ich ja nicht weiß was er erlebt hat und ob er vielleicht sehr schlechte erfahrungen etc. gemacht hat. Dennoch würde ich jederzeit wieder einem Hund aus dem Tierheim eine Chance geben und wenn du unsicher bist wegen der fehlenden Erfahrung kann eine gute Hundeschule helfen.

  • Zitat

    Es soll auch Hunde geben, die ihren Halter, durch Tod verlieren.
    Wo sollen die dann hin?
    Einschläfern, weil TH zu voll?


    hm, Zeitungsanzeige und selbst nen neues Zuhause als Angehöriger suchen, als den Hund einfach wegzuschieben?

  • Es scheint eine Erwartungshaltung zu geben:
    will ich das Tier nicht mehr gebe ich es einfach im Tierheim ab. Die müssen ja.........

    Nee, die müssen nicht. Tierheime sind PRIVATE Heime die eine Pauschale von der jeweiligen Gemeinde bekommen um Fundtiere, beschlagnahmte Tiere und Notfelle unterzubringen. Mehr nicht. Sie bekommen ansonsten die gleiche Unterstützung wie andere private Vereine die etwas für das Gemeinwohl tun.

    Weil hier immer von den riesigen Mengen an Steuergeldern geschwafelt wird die Tierheime bekommen. :headbash:

    Ein Tier aus einem normalen Zuhause aufnehmen müssen sie überhaupt nicht.

    Tierheime sind KEINE staatlichen Einrichtungen. Für ihren Unterhalt müssen sie selber aufkommen. Steuergelder decken nur einen kleinen Teil der Ausgaben ab und werden nur für die oben genannten Zwecke gewährt.

    Selbst wenn die Tierheime LKW Ladungen voll Hunde aus dem Ausland hereinholen würden: Die DÜRFEN das.......wie jeder andere Verein auch.

    Birgit

  • Ihr habt ja Recht..obwohl ich finde das ein TH sich bemühen sollte zu helfen wenns irgendwie möglich ist und wirklich kein andere Möglichkeit außer zB einschläfern besteht.
    Fand nur die Aussage das *deutsche* Hunde keinen Platz im TH finden weil alles mit Auslandshunden überfüllt ist etwas fragwürdigt

  • Zitat

    Es soll auch Hunde geben, die ihren Halter, durch Tod verlieren.
    Wo sollen die dann hin?
    Einschläfern, weil TH zu voll?

    Da sollten sich dann die Erben drum kümmern, die da ja dann schon lauern, das dicke Geld vom Sparbuch oder das Haus zu kassieren und wenn da nichts ist, dann wäre das TH die Anlaufstelle ;)

  • Auch wenn jetzt gleich virtuelle Steine fliegen:

    Ich bin der Meinung das ein Tierheimhund bei einem Hundeanfänger absolut nichts verloren hat!

    Unseren aller ersten Hund wollten wir aus dem Tierheim holen, und das war nicht unüberlegt, wir waren zum Beispiel, nachdem wir uns einen Hund ausgesucht hatten, erstmal ein viertel Jahr immer schön mit ihm Gassi, bevor er bei uns einziehen sollte. Leider stellte sich der Hund nach kurzer Zeit bei uns zu Hause als sehr aggro herraus. Er ist damals so ausgerastes hat den Freund meiner Schwester gebissen, und lies zur Tür keinen rein und raus. Geendet hat das ganze damit das der Freund per Feuerwehrleiter aus der Wohnug geholt werden musste, Polizei war auch da, und die Tierheimleitung, und irgendwann dann auch mal ein Tierarzt der den Hund per Pfeil betäuben konnte. Ich war zu diesem Zeitpunkt gerade einmal 4Jahre alt. Es hätte also durchaus auch mich als Kleinkind damals treffen können, kann sich jetzt jeder ausrechnen was ein kleines Kind einem Kniehohem Hund entgegen zusetzen gehabt hätte...
    Das schlimmste an der ganzen Sache war, dass das TH absolut bescheid wusste...der Hund wurde schon mehrmals vermittelt und kam genau wegen solchen Vorfällen immer wieder zurück. Nach uns wurde der Hund dann wohl auch eingeschläfert.
    Als nächsten Hund holten wir einen Collie, ne Rückholaktion vom Züchter. Die gute Dame war zu diesem Zeitpunkt gerade mal ein dreiviertel Jahr alt...und schon so schlimm versaut, das es Jahre gedauert hat, aus ihr überhaupt einen Familienhund zu machen. Sie hasste fremde Menschen, vor allem wer nach Kippen oder Alk stank, wollte sie im Vorbeigehen schon mal beißen, auch aus dem Auto raus...Kinder durften, bis auf mich, auch keine an sie ran. Und Welpen wollte sie auch nicht sehen, wollte sie sofort drauf und beißen. Wie sich dann herraustellte, nachdem sie schwerst krank wurde, hatte der Hund so jung schon Welpen gehabt, diese wurden ihr alle weggenommen, führte bei ihr zu einem riesen psychoschaden. Wir haben sie in de Jahren ganz gut hinbekommen, so im Rückblick denke ich aber, hätten wir als Anfänger niemals so einen Hund halten dürfen, es war wohl sehr viel Glück dabei, das da niemals ein ernsthafter Beißvorfall gelaufen ist. Unser 3. Hund war ein kleiner Terrier, dieser sollte im Tierheim landen, da haben wir ihn zu uns genommen. Er kam aus sehr schlechter Haltung, wurde geschlagen, und zum Schluss auch 4Monate allein in einer Wohnung eingesperrt. Da gab´s etwas Futter und Wasser von den Nachbarn reingestellt. Er war in einem grausigen Zustand, hatte Flöhe, das Fell war richtig hart, und er wog gerade noch 9kg. Wir haben ihn dann auf 14kg hochgefüttert, damit war dann der Tierarzt auch zufrieden. Aber auch dieser Hund war nicht ganz ohne...die ersten Wochen lief alles ok, bis auf der er keine Minute allein bleiben konnte. Mit der Zeit wurde es dann auch immer schlimmer, wenn er Angst hatte wollte er schnappen, wenn ihm ein Mensch nicht ganz geheuer war, wurde schonmal ins Bein gezwickt. Irgendwann fing der Hund dann auch immer mehr an mich zu beißen...das Verhalten kam teilweise auch von vielen Krankheiten...durch die miese Haltung vorher, hatte er den Magen-Darm geschädigt, konnte nur Diätfutter fressen, die Schilddrüse war auch betroffen, und zum Schluss kam noch ein krankes Herz dazu. Das lag fast alles an seinem Vorleben. Also hat der Hund auch mal gebissen, weil er zum Beispiel starke Bauchschmerzen hatte.
    Solche Hund gehören einfach nicht in die Hände von Anfängern. Ich habe jetzt zum ersten mal einen Hund von Welpe an...und wow ich bin immer wieder Platt darüber, wie freundlich sie zu fremden Menschen ist...jeder dar sie Anfassen, und wenn sie erschrickt, dann schnappt sie nicht gleich um sich, sondern zuckt nur kurz zusammen, und das wars. Ich für meinen Teil habe noch nie gute Erfahrung mit Hunden gemacht dessen vorleben eher im dunkeln liegt. Bei Bekannten hat auch vor einigen Monaten der Hund sich losgerissen und einen Menschen ziemlich schlimm ins Bein gebissen. Dieser wollte nur sein Motorrad starten, der Hund welcher aus dem Tierschutz ist, hat mit der Bewegung irgendwas negatives verbunden und sich losgerissen. Damit konnte keiner rechnen, von denen ist es übrigens auch nicht der erste Hund.

    Man muss bei Hunden mit Vorgeschichte einfach IMMER damit rechnen, das der Hund jederzeit durchdrehen könnte, weil er etwas mit einem negativem Erlebnis aus seiner Vergangenheit verbindet. Für Hundeerfahrene ist das schon nicht einfach, aber für Anfänger geht das meiner Meinung nach gleich gar nicht.

  • Zitat

    Auch wenn jetzt gleich virtuelle Steine fliegen:

    Ich bin der Meinung das ein Tierheimhund bei einem Hundeanfänger absolut nichts verloren hat!

    [...]

    Man muss bei Hunden mit Vorgeschichte einfach IMMER damit rechnen, das der Hund jederzeit durchdrehen könnte, weil er etwas mit einem negativem Erlebnis aus seiner Vergangenheit verbindet. Für Hundeerfahrene ist das schon nicht einfach, aber für Anfänger geht das meiner Meinung nach gleich gar nicht.


    Vorgeschichte haben selbst Welpen, die von nem sch*** Züchter kommen können

    und nur weil ihr beim 1. Hund überfordert ward, heißt es doch nicht, dass es jeder wäre

    mir wären z.B. Windhunde/Jagdhunde aus dem Tierschutz wesentlich lieber als nen Hütehund oder Herdenschutzhund von Welpe an vom Züchter
    denn mit der Art wäre ich vermutlich völlig überfordert, egal von wo der Hund kommt ;-)

    LG
    Manu, die viele nette Tierschutzhunde kennt und die auch jedem Hundeanfänger ans Herz legen würde ;)


    PS: Steine werfen ist langweilig, denn so lernt man ja nicht dazu

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